Die Schufa betreibt kein(!) Geo-Scoring. Dein Wohnort fließt nicht in die Bonitätsbeurteilung mit ein. Nur wenn überhaupt keine Merkmale über dich gespeichert sind greift die Schufa bei der Bonitätsauskunft auf Geo-Scoring zurück und teilt das dem Anfragenden auch deutlich mit...
Hier werden einfach so viele "Mythen" verbreitet... und ich kann das ja auch nachvollziehen. Wenn man aufgrund eines Scores - den man auch selbst nicht nachvollziehen kann - bei der Bank oder dem Mobilfunkanbieter abgelehnt wird, dann ist es natürlich "einfacher" das ganze auf die Schufa und deren Undurchsichtigkeit zu schieben.
Das ändert allerdings auch nichts daran, dass Banken und Mobilfunkunternehmen zig Millionen Euro an die Schufa für eben diese Bonitätseinschätzung bezahlen - und das tun sie nicht weil sie sich unbedingt "Geschäft" entgehen lassen wollen, sondern weil das Scoring im Massengeschäft - vor allem bei unbekannten Interessenten/Kunden - eben funktioniert.
Dass das im Einzelfall nicht nachvollziehbar ist, ja.. .das ist so. Aber nicht die Schufa ist Schuld, dass man keinen Kredit bekommt, sondern die Bank, welche lediglich (oder u.a.) auf das rein mathematische Vergleichsgruppen-Scoring für ihre Risikoabwägung zurückgreift. Und ja... es ist nunmal "günstiger" dann auf den einen oder anderen Kunden zu verzichten, als bei den geringen Margen auch noch individuelle Prüfungen über bspw. das Einkommen oder ein persönliches Gespräch durchzuführen.
Und man sollte nie vergessen. Der Score bewertet nicht "Dich", sondern die Vergleichsgruppe in welcher Du dich aufgrund von diversen Merkmalen befindest.
Okay, das interessant. Ich hab grad mal aufgrund deiner Nachricht gegoogelt, die SCHUFA selbst sagt, sie würde kein Geo-Scoring betreiben, andere Websites sagen allerdings, sie würden es tun... Ich werd mal drauf achten wenn ich irgendwann mal umziehe, was denn nun genau stimmt.
Ja, du hast vollkommen recht. Wenn man abgelehnt wird und das absolut nicht nachvollziehen kann (was bei mir leider sehr oft passiert ist, bevor ich mich mit der Schufa versucht habe auseinanderzusetzen) versucht man halt die Gründe zu finden, Dinge die der Schufa gegenüber negativ klingen werden eher geglaubt als die anderen...
Dass das System mit der Schufa im Massengeschäft gut funktioniert ist ja auch logisch, sonst würde es ja nicht so breit verwendet werden.
Ich bin froh, dass meine Hausbank (Mittelbrandenburgische Sparkasse) den Schufa-Score nur zweitrangig zieht und bei so gut wie allem auf eigene Erfahrungswerte setzt (außer wenn es um die Zinsberechnung geht. Dort wird komischerweise nur der Schufa-Score zur Berechnung verwendet, nicht zur Orientierung, der Berater selbst kann dann auch nichts mehr dran ändern. Find ich dann doch weird), was ich auch definitiv besser so finde. Bei anderen Anbietern, grade bei Mobilfunkanbietern, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die sich ausschließlich auf den Schufa-Score beziehen (zumindest bei Neukunden, seitdem ich Kunde bin und mein Score sich massiv verbessert hat, hab ich auch absolut keine Probleme mehr) und das find ich sehr bescheiden, für die als Großunternehmen isses dann aber wahrscheinlich schlichtweg egal, ob sie nun einen Kunden mehr haben oder nicht.
Mit letzterem hast du natürlich auch Recht, ich muss zugeben, ich denke da so gut wie nie dran. Manchmal wäre es besser Leute einzeln zu bewerten, wahrscheinlich ist das aber wiederum wesentlich zeitaufwendiger, teurer und vllt. sogar unmöglich. Allerdings hätte ich selbst auch keine Idee, wie man das machen sollte. Diese Idee von der Schufa, Kontoauszüge mit in die Scoreberechnung einzubeziehen find ich schwierig...