Es geht mir nicht um Polemik. Ich versuche hier, ein paar Irrtümern über die Schufa bzw. solchen Auskunfteien dadurch entegegenzuwirken, dass ich eben Informationen beisteuere, die hier leider nur selten angesprochen werden.
Ich muss das hier auch nicht schreiben (und werde es vermutlich bald auch nicht mehr tun); mir wurde ja auch noch nie eine Kreditkarte oder eine Kontoeröffnung abgelehnt.
Zur Zahl der Insolvenzverfahren verweise ich auf folgende Infos:
Eröffnete und mangels Masse abgewiesene Insolvenzverfahren, Vergleichsverfahren/Schuldenbereinigungsplan angenommen, Insolvenzen insgesamt, Unternehmensinsolvenzen. Lange Reihen mit Jahresergebnisse ab 1950. Originalwerte und Veränderungsraten.
www.destatis.de
Die Statistik zeigt die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen in Deutschland in den Jahren von 2008 bis 2023.
de.statista.com
Die Statistik zeigt die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland von 2008 bis 2023.
de.statista.com
Insgesamt waren das in den letzten 10-15 Jahren schon Insolvenzen, hinter denen ca. 1-2 Millionen Menschen stehen (nach meiner Schätzung).
Es ist danach aber nicht einfach, einzuschätzen, wieviele Privatpersonen und wieviele unternehmerisch tätige Personen letztlich hinter diesen Insolvenzverfahren genau stehen. Denn geht z.B. eine "GmbH & Co." in Insolvenz, dann bedeutet das erst einmal nur die Insolvenz der Kommanditgesellschaft (weil ja: GmbH & Co. KG), oft dann aber auch diejenige der zugehörigen Verwaltungs-GmbH. Viele klein- und mittelständische Unternehmer haben auch mehrere verbundene Firmen, die dann auch betroffen sein können. Und nicht wenige beantragen zugleich auch die Restschuldbefreiung. Daneben gibt es aber auch Menschen, die einfach nur gebürgt haben für diese Schulden (z.B. Familienangehörige).
Wie sieht das dann konkret aus ?
Die vom Forderungsausfall betroffenen Banken und Lieferanten versuchen, alles zu verwerten, was sie in die Finger bekommen können, also Immobilien, Forderungen gegen Drittschuldner, wertvolle Gegenstände, Bürgschaften usw.
Das Ende vom Lied für alle Betroffenen (Unternehmer, privater Schuldner, Bürgen) wird häufig sein, dass die mit diesen Forderungsabwicklungen befassten Banken sämtliche Konten der Betroffenen kündigen (denn man weiß ja nie, was noch kommen könnte; die Kreditkarten natürlich vorneweg; aber auch ganz normale Girokonten von überschuldeten Personen kosten eine Bank unter dem Strich wohl nur Geld, warum sonst hätten die Banken wohl gesetzlich verpflichtet werden müssen, ein "Basiskonto" jedem anzubieten, der überhaupt kein Konto hat; also wird oft dann einfach die gesamte Geschäftsverbindung seitens der Bank beendet, spätestens, wenn alles Verwertbare verwertet ist).
Und die Gläubiger aus dem Nichtbanken-Lager werden natürlich durch Vollstreckungen über die Gerichtsvollzieher an ihr Geld zu kommen versuchen, was dann ggf. zur sog. Vermögensauskunft (früher umgangssprachlich: "eidesstattl. Versicherung"; ganz früher: "Offenbarungseid") führt, und auch das führt zu Kontenkündigungen durch die Banken.
Am Ende haben alle diese von den Forderungseintreibungen Betroffenen einfach: gar kein Konto bei einer Bank mehr (jedenfalls oft).
Und das heißt unter dem Strich: wer nur Karten bzw. Konten in der Schufa stehen hat, die nicht schon ein paar Jahre da drin stehen (meine -völlig unmaßgebliche- Schätzung wäre mal: ca. 3-5 Jahre), der wird öfter mal Ablehnungen bei Neueröffnungsanträgen erleben, weil ... (das habe ich weiter oben schon mal geschrieben).