Einmal Europa und zurück - ein Roadtrip in die Ukraine

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
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05/06/18; 5/2. Reisetag

Von hier nahmen wir die Straßenbahn zurück zur Altstadt, stiegen nach der Überquerung der Grunwaldbrücke aus.

Nun ging es nach Westen, genauer gesagt am Park entlang zum ehemaligen Postscheckamt der Deutschen Reichspost,
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erbaut 1927 bis 1929 im Stil des Backsteinexpressionismus. Das Hochhaus war mit 11 Stockwerken und 43 Metern Höhe das zweithöchste Gebäude östlich Berlins, wurde in Eisenbeton Fachwerkbau erstellt, das mit Ziegelwerk ausgebaut wurde. Jedoch wurde noch das Hochhaus in dieser Methode errichtet, der Rest des Komplexes, welcher nicht so hoch ist, wurde in normaler Ziegelbauweise ausgeführt.

Wir betrachteten die vielen Details im Außenbereich,
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gingen hinein und betrachteten den Innenausbau, den alten Aufzug und auch die Fotos zur Historie des Gebäudes.
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Am einfallslosen Gebäude des Doubletree by Hilton vorbei in die Innenstadt, vorbei an der Kirche St. Adalbert (Ursprünge aus dem 11. Jahrhundert, von den Mongolen 1244 zerstört und anschließend vergrößert wieder aufgebaut, 1359 mit einem Turm versehen und im WWII größtenteils zerstört)
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und der Komödie
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zum unserem letzten Highlight der Innenstadt, dem ehemaligen ‚Kaufhaus Wertheim’.
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Dieses wurde 1928 bis 1930 erbaut, war das größte Kaufhaus der Stadt und das erste Schlesiens mit einer Rolltreppe. Wegen seines jüdischen Besitzers wurde es jedoch bereits 1937 enteignet, im WWII stark zerstört und brannte aus.

Heute besteht die Shopping-Mall ‚Renoma’ aus dem perfekt wiederaufgebauten Kaufhaus Wertheim und einem neuen, modernen Anbau. Die Symbiose der beiden Gebäude gelang perfekt, sehr eindrucksvoll.
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Wir hatten Hunger, gingen ins Obergeschoss und nahmen in einem Sushi-Restaurant Platz, bestellten 3 Rollen,
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welche maximal durchschnittlich waren – selbst in Odessa bekommen wir bessere, und das will was heißen!

Trotzdem gesättigt traten wir den Rückweg zum Hotel an, vorbei an der Oper.

Nach, laut iPhone-App, 11.8 Kilometern Fußmarsch kamen wir an, holten das Auto aus dem Parkhaus, fuhren hinaus aus der Innenstadt über die Gundwaldbrücke, bogen am Ronald Reagan Kreisverkehr in Richtung Osten ab.

Wir fuhren durch einen ehemals herrschaftlichen Wohnbezirk,
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über eine hübsche Brücke
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zur Jahrhunderthalle, parkten das Auto auf dem dazugehörigen Parkplatz.

Die Halle wurde 1911 bis 1913 in Stahlbetonbauweise errichtet, mit einer Kuppel mit 65 Metern Spannweite. Vorbild war das Pantheon in Rom mit seiner stufenförmigen Kuppelkonstruktion. Nach dem WWII wurde die Halle in ‚Volkshalle’ umbenannt, heißt heute aber wieder Jahrhunderthalle und ist ein UNESCO Weltkulturerbe.

Wir liefen zur Halle,
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betrachteten die ‚Nadel’ davor
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und gingen zur Eingang, um das Innere, vor allem die Kuppel zu besichtigen.

Leider mussten wir erfahren, dass am heutigen Tage die Halle wegen einer Veranstaltung am Folgetag bereits um 16 Uhr schloss (normalerweise 18 Uhr), wir nicht hineinkonnten.

So fuhren wir ziemlich enttäuscht zum Hotel zurück, zogen uns schnell um und gingen in den Keller des Hotels, wo sich das Gym befindet.

Für ein mittelgroßes Hotel wie das ‚AC Hotel Wroclaw’ war dies ordentlich ausgestattet,
0605 49 by HON /UA

0605 50 by HON /UA

Sehr positiv anzumerken ist, dass jederzeit ein Instruktor zugegen war, welcher einem erklärte wie man welche Übung mit den vorhandenen Geräten am besten durchführen kann.

Nach 1 ½ Stunden wieder ins Zimmer, geduscht, ausgeruht und fürs Abendessen aufgehübscht.

Wir hatten einen Tisch auf der Terrasse des Restaurant ‚La Maddalena’ reserviert, die angepriesenen Cocktails passten schon Mal zu unserer Reise:
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Wir wählten als Vorspeise Spargel (leider Grün)
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und Zunge,
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als Hauptgerichte Risotto mit Roter Beete und Jakobsmuscheln
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sowie Huhn und Schweinebacke mit Kartoffel-Fechel-Gratin.
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Das Essen war in Ordnung, für mich geschmacklich durch zu viele Komponenten überladen, das Essen am Vorabend im ‚Jadka’ klar besser.

Das Dessert war allerdings sehr ordentlich,
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die Rechnung mit ca. EUR 55 inkl. Pepsi Max und 2 Prosecco erträglich.

Zurück ins Hotel, die müden Knochen entspannen.
 

Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.299
1.405
CGN
Einen wirklich guten Folierer zu finden ist schon schwer. Viele die meinen sie könnten es, verzweifeln spätestens an Modellen mit vielen Ecken und Kanten. Da scheidet sich die Spreu vom Weizen. Ich habe schon diverse Male zugeschaut mit welcher Akribie und Geduld da manchmal gearbeitet wird. Bei mir würde das aussehen als hätte jemand ne Plastiktüte über das Auto geworfen :D
Bei meinem Altmetall habe ich jetzt die Frontschürze mit klarer Folie überziehen lassen - als reinen Steinschlag und Kratzerschutz.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Faehrt sie jetzt staendig ueber 160km/h? :D
In D war 180 bis 200 der Standard, in Polen natürlich nicht (obwohl sich hier keines ans Limit hält)

Wie teuer war denn das Hotelzimmer in Wroclaw im Vergleich zu dem in Frankfurt, falls man fragen darf?
WESTIN Frankfurt bei EUR 128/Nacht (ohne Status ohne Frühstück), das Hotel in Straßburg EUR 104 inklusive Kurtaxe für 2 Personen und Frühstück.

Die Croissants in Straßburg waren übrigens miserabel!!!
 

BjoernSOAD

Erfahrenes Mitglied
31.12.2014
884
0
MUC
Schade, dass ihr mit dem Verkäufer so ein Pech hattet.
Kenne einen sehr guten Verkäufer aus Berlin, welcher auch schon Autos in die VAE exportiert hat. Dort gibt es auch Blumen und Puffbrause bei der Autoübergabe. :D
 
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panzi

Erfahrenes Mitglied
02.05.2010
1.036
90
LOWW
Jetzt interessiert mich das mal - ich weiß nicht ob du es irgendwo schonmal erzählt hast oder ob es ein Geheimnis ist?!?
Anscheinend hast du ja Kohle im Übermaß und arbeitest nicht mehr. Was hast du gemacht, als du noch gearbeitet hast, dass du jetzt so fein davon leben kannst -> sprich, was machen wir alle anderen falsch :)
 

BorussiaMG

Erfahrenes Mitglied
27.03.2012
1.562
30
Danke für den Bericht. Der Wagen gefällt, die Farbe nicht wirklich.

Auch ich habe habe eine OT-Frage zum (Teil)Arbeitsleben bzw. zu deiner Expertise bzgl. Shishas. Welchen Tabak (Marke) und welche Geschmacksrichtung raucht ihr? Es scheint als raucht ihr, anders als von erfahrenen Rauchern gewohnt, nicht ausschließlich (Doppel)Apfel, sondern auch öfters Edelstahlpfeifen?! Auch war ich erstaunt, dass gerade im Libanon die Kohle auf Alufolie lag, was anders als direkt auf Tabak (wie bspw. in Türkei) zumindest hier doch eher verpönt ist. Danke.
 
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MaxPowers

Reguläres Mitglied
13.02.2017
87
-1
FRA
Jetzt interessiert mich das mal - ich weiß nicht ob du es irgendwo schonmal erzählt hast oder ob es ein Geheimnis ist?!?
Anscheinend hast du ja Kohle im Übermaß und arbeitest nicht mehr. Was hast du gemacht, als du noch gearbeitet hast, dass du jetzt so fein davon leben kannst -> sprich, was machen wir alle anderen falsch :)

Wenn du einmal kurz Google bemühst, findest du, was du wissen musst ;)
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Anscheinend hast du ja Kohle im Übermaß und arbeitest nicht mehr. Was hast du gemacht, als du noch gearbeitet hast, dass du jetzt so fein davon leben kannst...
Leider, leider nicht im Übermaß, denn dann wäre es ein Lamborghini Urus statt der sportlichen Ausführungen eines Taxis geworden, auch PE bei LOT wäre sicher kein Thema etc. Ich kann einfach nur ein recht komfortables Leben führen, sicher auch da ich frühzeitig in die Ukraine gezogen bin, wo manche Dinge des täglichen Lebens doch etwas günstiger (andere, wie z.B. Autos und Käse, teurer), die Steuern niedriger sind.

Und ich denke das Geheimnis ist recht einfach: Disziplin, Einsatzbereitschaft, Ausdauer. Ich denke die Reiseberichte spiegeln wider wie ich gearbeitet habe. Ist nicht jedermanns Sache, Valentyna nervt meine Planerei und Disziplin (egal ob bei der Stadtbesichtigung oder dem Sport) oft gehörig. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es 150% - oder ich lasse es bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Auch ich habe habe eine OT-Frage zum (Teil)Arbeitsleben bzw. zu deiner Expertise bzgl. Shishas. Welchen Tabak (Marke) und welche Geschmacksrichtung raucht ihr? Es scheint als raucht ihr, anders als von erfahrenen Rauchern gewohnt, nicht ausschließlich (Doppel)Apfel, sondern auch öfters Edelstahlpfeifen?! Auch war ich erstaunt, dass gerade im Libanon die Kohle auf Alufolie lag, was anders als direkt auf Tabak (wie bspw. in Türkei) zumindest hier doch eher verpönt ist. Danke.
Vergesse den ganzen modischen Mist wie 'Medusa'-Wasserpfeife etc.

Die beste Shisha bereitet man entweder in einem Kopf aus gebranntem Lehm oder aber einer Frucht zu. Alufolie darüber fest gespannt und Kokoskohle drauf. Der Tabak muss oben absolut eben sein, die Alufolie zum Tabak einen Abstand von ca. 5 mm haben, darf den Tabak also nirgends berühren. Denn bei einer Wasserpfeife darf der Tabak nicht brennen, nur durch die Folie erhitzt werden, so dass die Molasse (Glyzerin & Aromen, manchmal auch Zucker) verdampft. Denn das ist das was Du rauchst, das Glyzerin mit den Aromen, nicht den Tabak. Wenn der Tabak brennt, dann kratzt es im Hals, schmeckt nicht gut.

Wir rauchen immer Frucht, maximal zwei verschiedene, z.B. Traube und Pfirsich oder Wassermelone und Honigmelone. Im Sommer ersetzten wir eine Frucht durch eine Zitrusfrucht, z.B. Grapefruit, das macht es 'frischer'. Niemals mengen wir Minze oder gar ICE bei, das verhunzt den ganzen Geschmack.
 

milkalex

Erfahrenes Mitglied
17.10.2014
641
-2
Krefelder Zoo
Jetzt interessiert mich das mal - ich weiß nicht ob du es irgendwo schonmal erzählt hast oder ob es ein Geheimnis ist?!?
Anscheinend hast du ja Kohle im Übermaß und arbeitest nicht mehr. Was hast du gemacht, als du noch gearbeitet hast, dass du jetzt so fein davon leben kannst -> sprich, was machen wir alle anderen falsch :)

steht doch alles auf Linked-In. Klarname wurde ja von HON/UA mehrmals gepostet. Damit solltest du das rausfinden können ;)
 
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panzi

Erfahrenes Mitglied
02.05.2010
1.036
90
LOWW
ja danke - gefunden
bin nur überrascht, dass man hier doch so viel "scheffeln" kann um
a) auszusteigen und
b) so ein schwereloses leben führen kann

es sei dir vergönnt, christian. du hast sicher nicht 9to5 gearbeitet als du noch gearbeitet hast :D
 
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abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
989
145
DUS
Wir hatten einen Tisch auf der Terrasse des Restaurant ‚La Maddalena’ reserviert, die angepriesenen Cocktails passten schon Mal zu unserer Reise:
Das Essen war in Ordnung, für mich geschmacklich durch zu viele Komponenten überladen, das Essen am Vorabend im ‚Jadka’ klar besser.
Das Dessert war allerdings sehr ordentlich,

Falls das auf meine Empfehlung zurück geht: Sorry dass es dir zu viel war.
Ich hatte dort einen fantastischen Abend - vom Service, übers Essen (insb. das Carpaccio war grandios) bis zu den Drinks.
Dein Dessert kommt mir bekannt vor - Süßspeisen können unsere Nachbarn ohnehin super.
Preislich ist das Maddalena, zusammen mit dem Campo, für Wroclaw sicher am oberen Ende.

Guter Bericht!
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
ja danke - gefunden
bin nur überrascht, dass man hier doch so viel "scheffeln" kann um
a) auszusteigen und
b) so ein schwereloses leben führen kann

Er schreibt ja auch, dass er dann in ein Land gezogen ist, wo man weniger Steuern zahlen muss. Das steht ja jedem frei, das selbst zu tun.

@HON/UA:
Ist der weisse Zettel ein Reiseplaner fuer den Tag, wo die Route und die Sehenswuerdigkeiten vermerkt sind? Mir faellt auf, dass der Zettel bei beiden dabei ist.

Re: "Und ich denke das Geheimnis ist recht einfach: Disziplin, Einsatzbereitschaft, Ausdauer." Ich glaube nicht, dass das so einfach ist. Da kommen noch die richtige Berufswahl, die Wahl des richtigen Arbeitsfeldes, strategische Entscheidungen hinzu.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.105
1.618
KUL (bye bye HAM)
Re: "Und ich denke das Geheimnis ist recht einfach: Disziplin, Einsatzbereitschaft, Ausdauer." Ich glaube nicht, dass das so einfach ist. Da kommen noch die richtige Berufswahl, die Wahl des richtigen Arbeitsfeldes, strategische Entscheidungen hinzu.

Er hat dabei die nur die Risikobereitschaft unterschlagen. Ansonsten ist das die Lösung zu wirtschaftlichem Wohlstand. Wenn die geistigen Fähigkeiten für eine unternehmerische Entwicklung vorhanden sind, liegt es nur an einem selber die Situationen die sich im Leben ergeben zu nutzen. Und dann wechselt man eben einmal das Berufsfeld oder revidiert die strategischen Entscheidungen zugunsten von besseren.
 
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pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
1.494
127
Hab auch mal ne Frage. Braucht man irgendeine Erlaubnis des Markeninhabers um das Auto so zu folieren ? Oder freut der sich über die kostenlose Werbung ?
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Er hat dabei die nur die Risikobereitschaft unterschlagen. Ansonsten ist das die Lösung zu wirtschaftlichem Wohlstand. Wenn die geistigen Fähigkeiten für eine unternehmerische Entwicklung vorhanden sind, liegt es nur an einem selber die Situationen die sich im Leben ergeben zu nutzen. Und dann wechselt man eben einmal das Berufsfeld oder revidiert die strategischen Entscheidungen zugunsten von besseren.
Ggf noch Startkapital?
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
06/06/18; 6. Reisetag

Für den Tag war die Abreise aus Breslau geplant – und so packten wir Taschen, genossen nochmals das qualitativ und geschmacklich einwandfreie Frühstück, zahlten die Extras (Zimmer hatte ich Prepaid gebucht, was erheblich günstiger war), schleppten unser Gepäck in die öffentliche Tiefgarage und verließen die wunderschöne Altstadt Wroclaws.

Wer eine Altdeutsche Stadt sehen möchte, welche zudem Komponenten der Moderne aufweist, der trifft mit Wroclaw/Breslau sicher keine schlechte Wahl – von uns eine klare Empfehlung, inklusive des stylischen AC Hotels in bester Lage.

Auf dem Weg nach Süden in Richtung Autobahn legten wir noch einen Stopp am letzten Sightseeing-Highlight der Stadt ein, dem 63 Meter hohen Wasser- und Aussichtsturm im Stadtteil Borek.
0606 01 by HON /UA

Dieser wurde 1904 bis 05 nach einem Plan von Karl Klimm in Anlehnung an eine mittelalterliche Burg erbaut, als Ziegelmassivbau mit Komponenten der Neuromanik und Neugotik sowie des Jugendstils ausgeführt.

Wir liefen zum Turm,
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wollten mit dem Lift, welcher seit Fertigstellung des Turms im Jahre 1905 in Betrieb ist, auf die Aussichtsplattform in 42 Metern Höhe, von wo aus man einen phänomenalen Blick zum Zobten oder gar bis zum Riesengebirge haben soll.

Leider waren weder Restaurant noch Aussichtsplattform geöffnet (wohl dauerhaft geschlossen), wir liefen zurück zum Auto, fuhren zur E40 und weiter in Richtung Osten.

Die Autobahn war weiterhin sehr gut ausgebaut, allerdings nun größtenteils gebührenpflichtig. Meist betrug das Tempolimit 140 km/h – mit 180 war ich bei weitem nicht der Schnellste (Verbrauch nun unter 10 Liter auf 100 km).

Bei Krakau verließen wir die Autobahn, fuhren zu unserem ersten Besichtigungspunkt östlich der Stadt, dem Stadtteil ‚Nowa Huta’ (Neue Stahlmühle).

‚Nowa Huta’ ist mit 220'000 Einwohnern der dichtbesiedelste Teil Krakaus, geplant als halbes Achteck und eine von nur zwei vollständig geplanten Siedlungen des Sozialistischen Realismus (die andere ist ‚Magnitogorsk’ in Russland), weltweit eines der besten Beispiele für Social Engineering.

Die Siedlung wurde 1949 als eigenständige, utopische Stadt geplant, als riesiges Zentrum der polnischen Schwerindustrie. Es sollte eine Stadt für die sozialistische Propaganda entstehen, bewohnt von Arbeitern, mit vielen Grünflächen. Allerdings wurde sie dann doch bereits 1951 Teil Krakaus, ans Straßenbahnnetz angeschlossen.

1954 wurde die ‚Vladimir-Lenin-Stahlhütte' eröffnet, welche rasch zur größten Stahlhütte Polens wurde. In den 60ern wuchs Nowa Huta sehr schnell, die monumentale Architektur des zentralen Platzes (Leninplatz mit Leninstatue) wurde durch kolossale Apartmenthäuser erweitert. Auch die Industrie wurde ausgebaut, es kam die größte Tabakfabrik Polens hinzu und ein Zementwerk.

Allerdings war der Standort politisch gewählt (um das konservative, mittelständische Krakau sozialistischer zu machen), da Kohle aus Sibirien, Eisenerz aus der Sowjetunion herangeschafft werden musste. Zudem war der Bedarf an Stahl in der Region Krakau eher gering – so dass dieses wieder weite Strecken zurücklegen musste. So kam in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts das Wachstum zum Erliegen.

Wir stellten das Auto in einer Seitenstraße ab, liefen in Richtung des ehemaligen Leninplatzes und betrachteten die 8-eckige-Anlage.

Wir liefen auf die ehemalige Prachtstraße,
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schauten uns die strickt von der Sowjetunion vorgegebene Architektur im Stil des Sozialistischen Klassizismus an.
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0606 06 by HON /UA

Durch die größtenteils sehr gut renovierte Anlage zu einem Gebäude, welches eigentlich in diesem Stadtteil nicht geplant war: ein Kirche.

Doch selbst im sozialistischen Polen führte das Fehlen einer Kirche zu Protesten. An Weihnachten 1959 hielt Bischof Karol Wojtyla eine erste Open-Air Messe in Nowa Huta ab. Erst 1967 wurde die Erlaubnis zum Bau einer Kirche erteilt, welche 1977 fertiggestellt wurde.
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Interessant ist die Tatsache, dass Nowa Huta, errichtet als ein Bollwerk des Sozialismus, eine Hochburg der Solidarnoz wurde.

Wir setzten uns wieder ins Auto, fuhren zum ‚Centrum E’,
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dem ersten postmodernen Gebäudekomplex polnischer Architekten nach deren Loslösung von den strickten Vorgaben der Sowjetunion.

Von hier ging es in Richtung Innenstadt, wo wir auf dem Weg am nächste Bauwerk des Sozialistischen Modernismus stoppten, dem ehemaligen Hotel ‚Forum’.
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0606 13 by HON /UA

Baubeginn war 1978 und verfügte nach Fertigstellung Anfang der 80er Jahre über einen unglaublichen Luxus: u.a. Klimaanlage in allen Zimmern, Pool, Minigolfanlage, Elektrische Uhr mit Temperaturanzeige und sogar ein Casino!

In den späten 90er Jahren habe ich sogar in diesem Hotel übernachtet, erinnere mich an den Nachtklub im Untergeschoss.

2001 übernahm Sofitel das Hotel, 2002 wurde es geschlossen. Heute dient es als riesige Werbefläche, die Rezeption beherbergt eine angesagte Bar mit großer Terrasse, welche einen hervorragenden Blick auf die Weichsel und die Altstadt mit Wawel bietet.
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Weiter zu unserer Unterkunft, dem Sheraton Grand Krakau.
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Hinein zur Repetion,
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ich hatte wegen der exorbitanten Preise (ab US$ 350/Nacht) auf Punkte gebucht. Dort wurde mir mitgeteilt, dass das Hotel ausgebucht sei, wir ein Standardzimmer ohne Fluss- oder Wawelblick bekommen würden.

Durch die nicht gerade hübsche Lobby mit Restaurant
0606 18 by HON /UA

zu den Aufzügen, hinauf ins 5. Stockwerk. Das Standardzimmer war wirklich in Ordnung
0606 19 by HON /UA

0606 20 by HON /UA

– besser als viele Sheraton-Hotels, in welchen ich abgestiegen bin.

Das Nötigste Ausgepackt und, mit einem Umweg über die Dachterrasse des Hotels,
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hinunter ins Untergeschoss, wo sich das Gym befand.
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Hier betätigten wir uns 1 ½ Stunden, um im Anschluss, frisch geduscht, in der Club-Lounge auf einer Empore im 1. Obergeschoss
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0606 24 by HON /UA

0606 25 by HON /UA

0606 26 by HON /UA

etwas zu trinken (das Essen rührten wir nicht an).

Gegen 8 Uhr liefen wir in die Innenstadt, wo uns das Restaurant ‚Fiorentina’ ans Herz gelegt wurde.

Das Restaurant war sehr hübsch gemacht, wir erhielten einen kleinen Tisch direkt am Fenster mit Ausblick auf die Fußgängerzone. Aber nicht nur optisch machte das Restaurant etwas her, auch meine Vorspeise, Vitello Tonnato, war sehr gut.
0606 27 by HON /UA

Als Hauptgericht wählte Valentyna Risotto,
0606 28 by HON /UA

ich nahm Papardelle mit Ochsenschwanz,
0606 29 by HON /UA

beides einwandfrei.

Zur Rechnung noch ein paar eisgekühlte Pralinen,
0606 30 by HON /UA

glücklich etwas Leckeres gegessen zu haben ging es zurück ins Hotel, es war – im Vergleich zu den Vortagen – recht frisch geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Ggf noch Startkapital?
Das brauchte man damals noch nicht. Ich habe 1993 mit 23 Jahren von der Bank einen Kredit i.H.v. 12,6 Mio. DM bekommen, zum Erwerb und Renovierung einer Immobilie in den 'Neuen Bundesländern'. Einzige Sicherheit: die mit dem Geld gekaufte Immobilie. Ich denke das klappt heute nicht mehr.
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.519
6.235
DUS
Das brauchte man damals noch nicht. Ich habe 1993 mit 23 Jahren von der Bank einen Kredit i.H.v. 12,6 Mio. DM bekommen, zum Erwerb und Renovierung einer Immobilie in den 'Neuen Bundesländern'. Einzige Sicherheit: die mit dem Geld gekaufte Immobilie. Ich denke das klappt heute nicht mehr.

Bin 23, wenn mir jemand nen halbwegs passablen Businessplan erstellt dann probiere ich es mal bei diversen Banken.
Bei Erfolg und aufbau eines Vermögens spendiere ich Krug für alle!

// mir gefällt die Folierung, auch wenn ich die auf nem Mercedes ,der Historie wegen, nicht erwartet hätte.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Bin 23, wenn mir jemand nen halbwegs passablen Businessplan erstellt dann probiere ich es mal bei diversen Banken.

Wer mit einem Businessplan zu Banken geht braucht in der Regel auch Sicherheiten, daher machen ja jetzt alle in Start-Up, denn da braucht man erstmal eine Idee/Vision und ein Geschäftsmodell das sich nachvollziehbar skalieren lässt.
 
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Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.780
600
HPN
Finde die Aussagen von User "Panzi" ziemlich unangebracht.

Oder bin ich in dieser Hinsicht einfach zu schweizerisch? Ich weiss nicht aber über Assets spricht man einfach nicht öffentlich, zum beruflichen Hintergrund reicht es einen Blick bei Linkedin reinzuwerfen. Ich meine in der heutigen Zeit und auch vor rund zwanzig Jahren (oder noch früher zurück) gab und gibt es sehr viele Möglichkeiten neben seiner Arbeit finanziell besser dazustehen als der Durchschnitt. Jeder hat die selbe Chance aus seinem Leben was Gutes herauszuholen, aber die Kompromisse wollen halt die Wenigsten eingehen (wie hier zB in die Ukraine ziehen o.ä).

Ich sehe es so und handhabe es persönlich auch so. Fianzielles, Investments und Eigentum bleibt Privatsache. Wenn ich etwas mitteilen möchte dann mache ich es von mir aus. Ganz zu Schweigen das Leute wie "Panzi" wohl eher sowieso nicht auf dem Level sind um solche Dinge logisch nachvollziehen zu können. Das ist hart, aber ist einfach eine Sache der persönlichen Laufbahn und Ausbildung.
 
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