Es steht doch vollkommen außer Frage, dass wenn wir die komplette Infrastruktur für BEV hätten, dann ein Wechsel auf Verbrenner falsch wäre.
Auch wenn beides bei Null stehen würde, wäre die Argumente pro BEV wohl stärker.
Doch die Verbrenner-Infrastruktur liegt nun einmal ein paar Billionen Euro an Investitionen vor dem BEV. Das muss man berücksichtigen.
Und klar, als Drittwagen ist ein BEV toll. Nur hat die überwältigende Mehrheit auf dieser Welt nicht mal einen Erstwagen.
Für mich persönlich steht es auch außer Frage, dass ein Wechsel zur Elektromobilität erfolgen muss und auch wird. Doch wie stark durch Verbote gedrängt, in welchem Zeitraum und was das für die meisten Staaten bedeutet, da wäre ein paar mehr Gedanken sinnvoll, als sie bisher angestellt wurden.
Die bisherige Strategie wird nicht aufgehen. So viel ist mal sicher.
Die ganze Infrastruktur des Verbrenners (inkl. Tansportwege) verursachen jährlich Mrd. an Kosten. Jetzt kann man sich hinsetzten und das Jahr ermitteln, an welchem sich die Billionen Euro Investition wieder amortisiert. Zumal die Investition zum Großenteil aus der Industrie kommt (Ladeparkbetreiber) oder vom Privatnutzer. Wenn einem natürlich nun die Kosten abschrecken, dann sollte man beim Status Quo bleiben und dann muss man auch mit den ganzen Folgeerscheinung leben. Wenn man dann als Argument für den Verbot von Verbrennern ins Feld führen möchte, das man mit dem Geld doch lieber an einem Krebsheilmittel oder dem Hunger auf der Welt entgegenwirken sollte, dann macht man sich schon ein wenig lächerlich. Zumal keiner auch nur im Ansatz glaubt, das es den hungernden auf der Welt morgen besser geht, ob wir nun unsere Autos mit fossilen Brennstoffen betanken oder mit Strom laden, das sind dann wieder die First World Problems. Interessanter wird es doch, wenn man sieht wie die Schwellenländer aufholen, auch dort will jeder irgendwann ein Auto fahren oder zumindest komfortabler als heute von A nach B kommen. Da sollte man sich doch mal Gedanken machen, das man dort nicht auch auf das tote Pferd fossile Brennstoffe setzt, weil BEV bei der Fortbewegung viel günstiger und so auch für diese Zielgruppe viel attraktiver ist bzw. wird. Nur wird dort in den nächsten +20 Jahren nicht der VW ID7 oder eTron GT gekauft, dort wird wohl der 8-15 Jahre alt E-Niro, Zoe, ID2 und Co. benötigt. Der gewünschte Austausch des PKW Bestandes (genau wie bei der Bevölkerung
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) kann doch nicht von den Schwellenländern ausgehen. Und auch wer denkt, das die heutigen Industrieländer noch lange was zu sagen haben, der wird sich auch eventuell in Zukunft umschauen.
Aktuell gibt es einen Vorstoß, welcher einen CO2 neutralen Verkehr beginnend ab 2035 sieht. Einige wenige sehen hier den Verbot von Verbrennern, so wie auch ein Teil der Presse. Man kann allerdings erwarten, das man ein wenig differenziert, das es hier um ein Verbot von fossilen Brennstoffen geht. Lass die doch in Ruhe ihre E-Fuels erlauben, welche ja nur "Neutral" werden, indem man das verwendete CO2 bei der Elektrolyse beim "verbrennen" wieder freigeben darf. Das sich dieses im PKW-Bereich nicht durchsetzten wird, sollte auch jedem (inkl. der FDP) klar sein.
Das man fossile Brennstoff reglementieren will oder noch ein wenig drastischer gesagt, verbieten will, sollte jedem einleuchten. Einfach der Wirkungsgrad spricht ja schon dagegen, das man dieses auch in Zukunft für die Fortbewegung verwenden will und das bei den schadstoffhohen Emissionen. Wenn man schon nun nicht herumkommt solche Schadstoffe zu emittieren, dann doch wenigstens nicht für so etwas banales, wie für den Antrieb von Personenkraftwagen. Sollte auch physikalisch nachvollziehbar sein, auch das Interesse, hier gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Wirtschaft und der Kunde einfach planen können, oder?
Was macht dich den so sicher, das die aktuelle Strategie ( Umstellung der Neuzulassung bis 2035 auf BEV ) nicht aufgehen wird? Kommt jetzt wieder die Frage, wo soll der ganze Strom herkommen? Oder was soll man machen, wenn doch alle +40 Mio. PKW ab 2050 um 17:45 laden müssen?
Es sollte doch einhergehen, das man bis 2035/2050 den Fahrzeugbestand verkleinert, indem man andere Sachen attraktiver macht (ÖPNV, Sharing, HomeOffice, Lieferketten usw.) Wenn man dann noch den Strombedarf für die fossilen Brennstoffe für die Fortbewegung nicht über Umwegen in Diesel oder Benzin pumpt ( 1 Liter Diesel benötigt wohl ca.
1,6 kWh Strom bei der Raffinierung, hier ist nicht der Abbau, Transport und die Infrastruktur berücksichtigt), sondern direkt für die Fortbewegung verwendet, dann ist der Mehrbedarf, zum heutigen Bestand, doch mehr als Überschaubar.