Wenn man diese kleinen PVs unter dem Radar betreibt, braucht man entweder einen Speicher, oder verschenkt die Überschussproduktion an den Netzbetreiber. Leistung ca. 300-750Wp. Wenn man also den produzierten Strom nicht in der gleichen Sekunde verbrauchen kann, wieso dann nicht in das Auto laufen lassen, sofern es zu dem Zeitpunkt an der Dose hängt? So spart man sich den Speicher. Ladeleistung herrunterregeln und das Auto müsste sich dann den Überschuss aus der PV ziehen.
Allein schon aus dem ideellen Aspekt, der bei PV und E-Auto bei vielen mitschwingt, kann man da sicherlich drüber nachdenken.
Ich vermute nur, das lohnt sich nicht. Wenn ich mich jetzt nicht völlig verrechnet habe (ich mache diese Woche Home-Kindergarding, kann also sein dass ich gerade Mist rechne) dann reden wir vom etwa 0,5 kwH Strom, die Du an sonnigen Tagen übrig hast (750Wp und angenommener Eigenverbrauchs-Quote von etwa 30%). Bei einem z.B. 50kwH-Autoakku ist das gerade mal ein 1% einer Tankfüllung, und hat einen Gegenwert von etwa 20 Cent (soviel würde es Dich kosten, den Strom über den Versorger einzukaufen).
Der Speicher kostet sagen wir mal 500 Euro. Wenn ich jetzt nicht völligen Mist rechne, dann brauchst Du 2.500 dieser Mini-Nachlade-Vorgänge, um den Kaufpreis wieder einzuspielen. Selbst wenn Du an allen Tagen im Jahr die 750Wp voll machst, ist das ein ROI von rund 7 Jahren. Realistisch also rund 9-11 Jahre. Billigere Speicher habe ich jetzt bewusst ausgeklammert - wenn das Ding erst in 10 Jahren anfängt Geld zu verdienen, würde ich alleine schon aus Garantiegründen nicht über AliExpress oder so irgendwas kaufen. Und Förderung oder Mwst-Vorteil gibt's für Speicher alleine m.W. keine.
Jetzt kommt der Haken: Das ganze funktioniert nur, wenn Du auch wirklich die 0,5 kwH Überschuss jeden Tag speicherst und jede Nacht verbrauchst. Viel länger speichern kannst Du sie nicht (das setzt einen größeren Speicher voraus, der ist teurer und macht die Kalkulation kaputt).
Dass Du den gespeicherten Strom abends/nachts daheim verbrauchst, ist eher unwahrscheinlich. Dann würde die Eigennutzungs-Quote generell (auch tagsüber) von angenommenen 30% wohl nicht stimmen, sondern wäre deutlich höher. Höhere Eigennutzung ist zwar für die PV-Anlage selbst von der Kalkulation her super, aber es bleibt weniger zu speichernder Überschuss übrig und führt damit zu einer noch schlechteren Kalkulation für den Stromspeicher.
Damit brauchst Du also zwingend das Auto als Verbraucher, und das jede Nacht. Wenn Du Dir aber sowieso angewöhnen musst, das Auto jede Nacht dort zu parken und an die Steckdose zu hängen, dann wird es ja durchaus mal passieren, dass das Auto abends schon oder morgens noch an der Steckdose hängt, wenn die Sonne scheint. Und was macht es? Es zieht Strom aus Deiner PV-Anlage. Was ja super ist ... aber damit erhöhst Du Deinen Eigenverbrauchs-Anteil. Du tankst dann zwar billig, aber der ROI Deines Speichers verschiebt sich weiter nach hinten.
Oder anders gesagt: Das ganze setzt eine "Auto-Lade-Disziplin" voraus, die auch ohne Speicher dazu führen würde, dass Du weniger Überschuss verfallen lässt.
Soviel zur Kalkulation. Was einen nicht hindern soll, 500 Euro "nur für den Spaß und das Gefühl" auszugeben und sich die nächsten Jahre bei Stromrechnung zu freuen, dass man 4 Euro weniger für's Autofahren bezahlt hat als ohne.