Du verwechselst das glaube ich mit dem Range Extender des BMW i3. Damit konnte man mit Benzin die Reichweite erhöhen, um dann möglichst bald dieses echte E-Auto wieder aufzuladen.
Bei PHEV hingegen hast Du kein vollwertiges Elektroauto. Du hast einen E-Motor, der ist oftmals nur so gerade für den Stadtverkehr geeignet (ein Freund von mir hat einen Jeep, der kommt elektrisch nicht mal die Tiefgaragen-Ausfahrt hoch, sondern muss dafür den Benzinmotor zuschalten). Ein elektrische Reichweite von 50-100 km, und laden geht ganz oft nur einphasig also ultra langsam. Und auf der Benzinseite hast Du einen kleineren Tank und mehr Verbrauch, weil mehr Gewicht. Besagter Jeep hat dann eine Benzinreichweite, die ist nicht besser als die unseres Enyaqs.
Wenn Du in der Woche kleinere Strecken zur Arbeit fährst und nachts laden kannst, dann kannst Du am Wochenende auch mal die Eltern besuchen, ohne dich mit dem Thema Laden unterwegs befassen zu müssen. Das gleiche Fahrprofil könntest Du aber auch ohne nennenswerte Unterschiede auch problemlos mit einem BEV fahren.
Wer wirklich nur Stadtverkehr fährt (und ja sowieso beim PHEV eine Lademöglichkeit in der Garage hast), ist m.E. mit einem reinen BEV-Kleinwagen besser bedient.
Wer wirklich Langstrecke fährt, 1000km ohne Pause oder der Medizin-Aussendienstler, der 100.000 km jährlich auf der Autobahn absolviert und Vollgas fährt, weil er damit schneller bei seiner Familie ist, der will mit seinem PHEV wohl kaum alle 400km an die Tankstelle.
So richtig sinnvoll (gemessen an der Verbreitung) sind PHEVs irgendwie nicht in meinen Augen.
Da muss ich aus meiner eigenen Erfahrung jetzt aber doch widersprechen. Seit fast fünf Jahren fahre ich einen PHEV Diesel — Kombi und finde, es ist das Beste aus zwei Welten.
Es geht schon damit los, dass ein PHEV etwas anderes ist als ein Mild – Hybrid. Selbstverständlich kommst du mit dem also aus jeder Tiefgarage raus, ohne den Motor zuzuschalten.
Es stimmt, dass mir die 53 km Reichweite nach Papierform zu wenig ist und ich auch nur mit 7,2 laden kann. Aber schon der aktuelle Nachfolger hat die doppelte Reichweite und kann schnell laden.
Andererseits komme ich doch relativ häufig mit der Reichweite hin, täglich in der Stadt sowieso.
Dass ich einen kleineren Tank habe als bei einem normalen Verbrenner, glaube ich nicht, er hat etwas über 60 l. Damit berechnet der Computer immerhin eine Reichweite von 1500 km (inklusive der elektrischen Reichweite und nein, ganz realistisch ist das natürlich nicht).
Aus meiner Sicht ist so ein Kombi durchaus eine gute Variante, auch für den Außendienstler, weil man eben auch elektrisch fahren kann bei Bedarf. 400 km Reichweite sind jedenfalls deutlich zu wenig geschätzt.
Der Nachfolger wird übrigens in diesem November ein reiner Elektro – Kombi, auf den bin ich schon sehr gespannt. Abgesehen von gelegentlichen extra langen Strecken werde ich den nur an der Wallbox laden und zahle dafür rund 0,30 € pro Kilowattstunde.
Und ganz am Schluss noch die Info: aktuell liegt mein Verbrauch bei 3,1 l + 8,1 kWh pro 100 km. Und auf die letzten knapp 90.000 km – ich habe gerade noch mal in der App geschaut – liege ich bei 3,8 + 8,5.