Elektromobilität (aus dem Tesla-Aktie-Thread)

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.883
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...Deutschlands Autoindustrie gerät zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Das erste Halbjahr haben die Autohersteller mit schwachen Zahlen abgeschlossen. Im Inland ist der Absatz von Neuwagen im Juli im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen und die monatliche Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass die Unternehmen für die kommenden Monate keine Besserung erwarten. „Die Autoindustrie schlittert damit weiter in die Krise“, sagte Anita Wölfl vom Ifo-Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien.

Das wesentliche Problem der Industrie: die schwache Nachfrage reicht nicht aus, um die Werke auszulasten. Besonders gravierend ist die Lücke bei den Elektroautos, die sich im Inland sehr schlecht verkaufen. Constantin Gall, Managing Partner bei der Beratungsfirma EY sieht „erhebliche Überkapazitäten in der Elektroautoproduktion“. Die Branche sei von einer deutlich besseren Absatzentwicklung ausgegangen und habe in entsprechende Produktionskapazitäten und auch in reine Elektro-Werke investiert.

Damit meint er unter anderem das VW-Werk Zwickau und die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin. „Nun heißt es umsteuern und die Investitionsplanung überdenken“, meint Gall.

Das passiert bereits. Am Wochenende hatte Tesla-Werksleiter André Thierig gegenüber der dpa angedeutet, dass die umstrittene Erweiterung der Fabrik erst einmal auf Eis liegt. Kurzfristig stehen die Zeichen eher auf Abbau. Man habe 400 Arbeitsplätze „schnell und geräuschlos mit einem attraktiven Abfindungsprogramm abgebaut“, sagte Thierig.

Für die Hauptstadt-Region ist das keine gute Nachricht; mit rund 12.000 Mitarbeitern ist Tesla dort einer der größten Arbeitgeber. Doch das Wachstum stockt. „Wir werden nicht mehrere Milliarden für den Ausbau der Fabrik in die Hand nehmen, ohne dass die Signale ganz klar sind, dass das vom Markt auch abgefragt wird“, sagte der Manager.

Im deutschen Markt sind diese Signale nicht gegeben. Seit Jahresbeginn konnte Tesla hierzulande nur 23.719 Fahrzeuge absetzen, ein Minus von 41 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

Das zeigen die neuesten Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA), die bis Ende Juli reichen. Insgesamt gingen die Neuzulassungen für E-Autos seit Januar um 20 Prozent zurück. Zwar wächst der Markt in Europa insgesamt noch leicht, das Tesla-Werk ist mit seiner Kapazität von 250.000 Wagen pro Jahr aber nicht ausgelastet.

Auch Volkswagen musste in seinen reinen E-Auto-Fabriken Zwickau und Emden Schichten streichen und Leiharbeiter entlassen. Die Audi-Fabrik in Brüssel, wo der Q8 etron produziert wird, könnte sogar ganz geschlossen werden.

Es ist aber nicht allein die Elektro-Schwäche, die Deutschlands Industrie belastet. EY-Partner Gall nennt die insgesamt schwache wirtschaftliche Entwicklung als einen Grund. Privatleute und Unternehmen gingen mit ihrem Geld sehr vorsichtig um und investierten zurückhaltend, außerdem schreckten „die nach wie vor hohen Neuwagenpreise“ ab.

Produktion 15 Prozent unter dem Niveau von 2019​

Das Ergebnis dieser konjunkturellen Schwäche: Laut Verband der Automobilindustrie (VDA) wurden in Deutschland seit Jahresbeginn 2,4 Millionen Pkw hergestellt, ein Minus von vier Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt liegt die Autoproduktion damit um 15 Prozent unter dem Niveau von 2019. Vom Einbruch durch die Corona-Krise und den folgenden Überfall Russlands auf die Ukraine hat sich die Industrie also bis heute nicht erholt.

Überdeckt wurde diese Krise eine Zeit lang durch die unterbrochenen Lieferketten, die zu einem drastisch verminderten Auto-Angebot führten. Für diese künstlich verringerten Stückzahlen konnten die Hersteller außergewöhnlich hohe Preise verlangen.

Doch diese Phase ist vorbei. Nun gibt es wieder Rabatte und Preissenkungen auf Autos, die Gewinne der Unternehmen schrumpfen. Der Volkswagen-Konzern senkte seine Prognose für das laufende Jahr, BMW erwartet leicht rückläufige Gewinne und auch Mercedes-Benz dämpfte die Erwartungen seiner Aktionäre.

Vor allem bei VW läuft ein großes Sparprogramm, Tausende Stellen sollen gestrichen werden, um die Investitionen für die kommenden Jahre wird intern gerade verhandelt.

Sparprogramme auch bei Zulieferern​

Härter als die Autohersteller trifft die Konjunkturdelle ihre Zulieferer. Dort sind Fabriken, die mit hohen Investitionen auf Elektro-Komponenten umgestellt wurden, nicht ausgelastet. Und die Verbrenner-Werke der Lieferanten sind wie bei den Autoherstellern noch auf die Produktionsmengen von vor 2020 ausgelegt.

Doch diese Rekordwerte werden wohl auf absehbare Zeit nicht mehr erreicht. Deswegen haben auch Konzerne wie Bosch, Continental und ZF große Sparprogramme gestartet. Allein bei ZF könnten 11.000 bis 14.000 Stellen wegfallen.

Nicht zuletzt solche Nachrichten drücken auf die Stimmung. Mit einem Indexwert von minus 6,8 Punkten fällt die Bewertung der Lage in der Autoindustrie laut Ifo-Index derzeit so schlecht auf wie lange nicht mehr. Im Juni war der Wert noch positiv und vor einem Jahr hatte er über 20 gelegen. Der Index der Produktionspläne ist seit März drastisch gefallen und nun weit im negativen Bereich. Auch bei den Exporterwartungen sind die Unternehmen sehr pessimistisch.

In diesem Wert spiegelt sich auch die schwierige Lage der Autohersteller in China. Der Absatz von Mercedes-Benz ist dort seit Jahresbeginn deutlich gesunken, der von Porsche hat sich gegenüber früheren Jahren sogar halbiert. Beide Hersteller exportieren Fahrzeuge wie die S-Klasse aus Deutschland nach China. Da Luxusmarken dort momentan unter Druck stehen, leiden sie mit. Günstigere Fahrzeuge produzieren deutsche Konzerne ohnehin direkt in China – diese haben keine Bedeutung für die Exportstatistik.

Im Elektro-Segment, das in der Volksrepublik noch immer stark wächst, haben europäische Automarken deutlich niedrigere Marktanteile als die chinesische Konkurrenz.

Umgekehrt drängen Automarken aus China zunehmend auf die Märkte in Europa. In Deutschland sind die Neuzulassungen von MG trotz Elektro-Flaute seit Jahresbeginn um ein Drittel gestiegen. Auf rund 15.500 verkaufte E-Autos kommt die einst britische Marke, die dem chinesischen Staatskonzern SAIC gehört. Das reicht für Platz 24 in der Rangliste, direkt hinter der BMW-Tochter Mini...
Hm warum geraten die unter Druck? Die haben doch die guten Verbrenner im Angebot.

Tesla möchte in Grünheide wachsen.

Also eigentlich dürfen die BEVs kein so großes Problem sein gerade wenn man doch die ganze Zeit auch die tollen Verbrenner verkauft und herstellen kann.

Das der Verbraucher einfach kein Geld über hat kann natürlich nicht sein.
 
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Michael54431

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17.01.2018
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Ist doch alles nix neues und schon seit langem absehbar 🤷‍♂️
Ja gut, außer man hat halt weg geschaut, was in unserer Automobilindustrie ja überraschend viele können. Ich erlebe es jeden Tag.
Die Zukunft sieht doch noch viel übler aus...
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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Hm warum geraten die unter Druck? Die haben doch die guten Verbrenner im Angebot.
Wenn sie sie wieder im Angebot wird es besser, ja. Das passiert eben, wenn man sich politisch motiviert in die BEV-Ecke drängen lässt. Blume müsste längst seinen Hut genommen haben; aber gut.
Tesla möchte in Grünheide wachsen.
Möchten sie nicht mehr. Verkünden sie seit gestern auch ganz groß.
Also eigentlich dürfen die BEVs kein so großes Problem sein gerade wenn man doch die ganze Zeit auch die tollen Verbrenner verkauft und herstellen kann.
BEV stellen das Problem dar, nicht die Lösung. Hätte VW, Porsche und Co. geile Verbrenner: dann wären die Zeiten rosig, die Gewinne üppig.
Das der Verbraucher einfach kein Geld über hat kann natürlich nicht sein.
Ach, sind BEV dann doch zu teuer? Wird doch immer bestritten...
 

Pascalin2705

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
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Abo... nice try. Es sind exakt 69 Cent ohne Abo. Aber Hauptsache heute morgen IRGENDWAS geschrieben, gell? :D

Wie mein ehemaliger Kollege jetzt sagen würde: "Kannst du es nicht verstehen oder willst du es nicht verstehen?"

Natürlich liegt der Adhoc Preis bei 69 Cent ohne Abo. Jeder halbwegs vernünftige Mensch der Rechnen kann wird aber feststellen, dass mit dem monatlich kündbaren Abo für 5,99 € dann bei einem Preis von 49 Cent liegt.
Das lohnt sich bei jeder halbwegs längeren Strecke, als Laternenparker ohne eigene Wallbox sogar noch 3x mehr.

Die pauschale Aussage von dir Ionity liegt heute bei 70 Cent ist also einfach nicht korrekt. Und das gilt für die meisten Anbieter heutzutage.
Aber in den Medien wird sich überall nur auf den Adhoc Preis versteift.

Aber vermutlich zahlst du dann zuhause für deinen Strom auch den teuren Grundtarif weil "ohne Abo", obwohl ein Tarif mit Laufzeit deutlich günstiger ist. Da kann man dann auch nicht mehr helfen.
 
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Simineon

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23.03.2013
5.195
3.539
FRA
Aber in den Medien wird sich überall nur auf den Adhoc Preis versteift.
So funktioniert billige polemische Meinungsmache.

Liegt der Spritpreis in einer Spanne von 1,60 bis 2,20, so wird behauptet, jeder könne für 1,60 EUR/l tanken.
Liegt der Ladepreis in einer Spanne von 35ct bis 90ct, so wird behauptet, jeder müsse 90ct zahlen.
 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
1.974
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Wie mein ehemaliger Kollege jetzt sagen würde: "Kannst du es nicht verstehen oder willst du es nicht verstehen?"

Natürlich liegt der Adhoc Preis bei 69 Cent ohne Abo. Jeder halbwegs vernünftige Mensch der Rechnen kann wird aber feststellen, dass mit dem monatlich kündbaren Abo für 5,99 € dann bei einem Preis von 49 Cent liegt.
Das lohnt sich bei jeder halbwegs längeren Strecke, als Laternenparker ohne eigene Wallbox sogar noch 3x mehr.

Die pauschale Aussage von dir Ionity liegt heute bei 70 Cent ist also einfach nicht korrekt. Und das gilt für die meisten Anbieter heutzutage.
Aber in den Medien wird sich überall nur auf den Adhoc Preis versteift.

Aber vermutlich zahlst du dann zuhause für deinen Strom auch den teuren Grundtarif weil "ohne Abo", obwohl ein Tarif mit Laufzeit deutlich günstiger ist. Da kann man dann auch nicht mehr helfen.

Kannst du dir gerne einreden. Fakt ist, seit 2020 sind die Preise enorm gestiegen. Fakt ist, "halbwegs längere" Strecken sind kein universeller Anwendungsfall. Und Abos sind per se abschreckend für eine Menge Leute.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Kunden sind doof, die Medien sind schuld, aber kein wenig mal drüber nachdenken, woran die Ablehnung liegen könnte. So wird das auch nichts mehr mit E. Den Rest liefert uns China.
 
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Pascalin2705

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
331
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Kannst du dir gerne einreden. Fakt ist, seit 2020 sind die Preise enorm gestiegen. Fakt ist, "halbwegs längere" Strecken sind kein universeller Anwendungsfall. Und Abos sind per se abschreckend für eine Menge Leute.
Da es 2020 noch sehr viele kostenlose Ladesäulen gab stimme ich dir sogar teilweise zu. Auch beim Anwendungsfall stimme ich zu, der ist nämlich bei der durchschnittl. Fahrleistung pro Tag eher bei der Kurzstrecke.
Alles andere, nein.

Natürlich ist es nicht mehr so leicht mit den verschiedenen Abomodellen, ich persönlich lade aber jetzt günstiger als letztes Jahr.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
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Was das Thema angeht, halte ich die Kunden zwar nicht für doof, aber einfach für zu bequem, sich mit der Thematik mal 10 Minuten auseinandersetzen zu wollen, bzw. schenken den Vorbehalten zu leichtgläubig Glauben, die in der Praxis aber oft kein wirkliches Thema sind. Wir hatten es ja mit einem gemieteten Polestar ausprobiert und selbst für mich als Neuling mit der Ladekartenthematik war das jetzt kein Hexenwerk. Man muss sich halt einmal die Mühe von 10 Minuten machen und einen passenden Anbieter und evtl. einen zweiten als Backup raussuchen, App installieren, fertig.

Letztendlich haben wir im Schnitt irgendwas um die ~35 ct/kWh geladen inkl. Schnellladern an der Autobahn. So günstig sind wir die 1100 Kilometer mit weitem Abstand noch nie gefahren. Klar, hätte ich mir vorab mal nicht ein paar Minuten Mühe gegeben, einen passenden Anbieter für mein Profil rauszusuchen, hätte ich wahrscheinlich auch geschimpft über die Vielfalt und das scheinbar undurchsichtige Tarifdschungelsystem. Investiert man einmal ein paar Minuten und setzt sich damit auseinander, ist es aber relativ simpel.

Und ja, wer es nicht schafft sein Profil abzuwägen zwischen z.B. pauschal 0,69 EUR/kWh ggü. 3.99 EUR und 0,39 EUR/kWh, den halte ich wirklich für zu doof. Und das generell und nicht nur für die Thematik BEV.

Die Probleme, die wir hatten und warum BEV bei unserem Profil (noch) keine Rolle spielt, waren auf der Langstrecke definitiv vorhanden, hatten aber nichts mit der Ladethematik, d.h. Verfügbarkeit und Abrechnung per se zu tun.
 
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jodost

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23.10.2011
4.051
870
CGN
Die Kunden sind doof,

Bei manchen Beiträgen der Verbrenner-Frakrion hier drängt sich einen der Eindruck in der Tat auf.

Fakt ist, seit 2020 sind die Preise enorm gestiegen

Richtig.

Ich bin auch absolut gegen die Preispolitik der meisten CPO und EMP und die Richtung, in die das gerade läuft.

Aber um deine Aussage mal zu relativieren: seit 2020 ist alles teurer geworden. Der Fahrstrom kostet mich heute an meiner Heimat-Ladesäule rund 3.20 Euro mehr pro 100km. Hätte ich damals unseren Diesel-Transit schon gehabt, wäre dessen Preisunterschied damals zu heute 4.86 Euro pro 100km gewesen. (Reiner Spritpreis, ohne die ebenfalls teurer gewordenen Inspektion/Öl/AdBlue)

Günstiger fände ich auch schöner, ja.

Und ja, wer es nicht schafft sein Profil abzuwägen zwischen z.B. pauschal 0,69 EUR/kWh ggü. 3.99 EUR und 0,39 EUR/kWh, den halte ich wirklich für zu doof. Und das generell und nicht nur für die Thematik BEV.
Auch wenn ich Dein Posting grds unterschreibe: Ich glaube dass das in der Planung (und damit auch in der Frage, wie viel einen ein mögliches Auto kostet) vielen schwer fällt, ohne dass sie doof sind.

Tatsächliche Notwendigkeit von Reichweite (selbst wenn man nicht per se dagegen ist, sondern E-Mobilität offen gegenüber steht, müsste man sich vielleicht mal einen Monat lang eine Art Fahrtenbuch machen). Pausenverhalten. Gastronomie-Wünsche (ich lade zB deshalb nicht bei ionity, weil ich Tank&Rast meide, sondern lieber Autohöfe oder Industriegebiete mit besserer Gastronomie andteuere). Uvam

Ich glaube, das aus dem Stehgreif vorherzusagen ist deutlich schwerer als "einfach mal 1-2 Monate fahren und gucken, was man ggf bei der Anbieter-/Tarifauswahl optimieren kann"
 

Luftikus

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08.01.2010
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Vielleicht haben viele genau das geprüft und bleiben daraufhin lieber beim Verbrenner? Warum sollte das nicht eine begründete Entscheidung sein, warum sind die alle angeblich nur unentschlossen oder uninformiert?
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
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FRA/QKL
Vielleicht haben viele genau das geprüft und bleiben daraufhin lieber beim Verbrenner? Warum sollte das nicht eine begründete Entscheidung sein, warum sind die alle angeblich nur unentschlossen oder uninformiert?
Es klang hier aber schon mehrfach an, wer ins Autohaus geht und offen für E-Mobilität ist ohne felsenfest davon überzeugt zu sein der bekam währen der "Beratung" ( :rolleyes:) stets alle möglichen und unmöglichen E-Nachteile erklärt und bestätigt und ist mit der Verbrennerbestellung vom Hof gezogen.

Dass der gleiche Autoverkäufer dem überzeugten BEV Interessenten natürlich einen BEV verkauft und diese Technologie in höchsten Tönen lobt zeugt von hochgradier Schizophrenie... :unsure:
 
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drusnt

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02.12.2013
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Vielleicht haben viele genau das geprüft und bleiben daraufhin lieber beim Verbrenner? Warum sollte das nicht eine begründete Entscheidung sein, warum sind die alle angeblich nur unentschlossen oder uninformiert?
Sehe nicht, dass jemand dies den Leuten abspricht. Und es gibt auch genug - so wie ich selber - die genau das getan haben und sich gegen den BEV entschieden haben.

Aber es gibt - sowohl hier im Forum als auch im Bekannten- und Kollegenkreis - auch genug Fälle, die ihre Abneigung mit Stammtischargumenten oder überholten Ansichten begründen. Das fängt bei "Liegenbleiben wegen Heizung/Klima im Stau" an und geht weiter zum "Tarifdschungel und 100 Ladekarten", die man bräuchte. Und das hat dann eben mit der Praxis nichts zu tun.

Es gibt mehr als genug Gründe, warum es für einen nicht passt, aber bei einigen drängt sich doch sehr stark der Eindruck auf, dass sie ihre Entscheidung (sowohl Pro als auch Contra) häufig auf Grund von Annahmen treffen, die einfach nicht richtig sind.

Dass der gleiche Autoverkäufer dem überzeugten BEV Interessenten natürlich einen BEV verkauft und diese Technologie in höchsten Tönen lobt zeugt von hochgradier Schizophrenie... :unsure:
Die Erfahrung hatte ich in ähnlicher Form auch gemacht. Hier im Münchner Westen sind ja nahezu alle Marken der VW Group direkt nebeneinander an der Landsberger Straße vertreten. Während ich bei Cupra und Audi Interesse an einem Verbrenner gezeigt habe, habe ich bei VW und Skoda ein BEV zur Probefahrt angefragt. Was da angepriesen und für die Zukunft vorausgesagt wurde, war in der Tat Schizophren.
 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
1.974
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Richtig.

Ich bin auch absolut gegen die Preispolitik der meisten CPO und EMP und die Richtung, in die das gerade läuft.

Aber um deine Aussage mal zu relativieren: seit 2020 ist alles teurer geworden. Der Fahrstrom kostet mich heute an meiner Heimat-Ladesäule rund 3.20 Euro mehr pro 100km. Hätte ich damals unseren Diesel-Transit schon gehabt, wäre dessen Preisunterschied damals zu heute 4.86 Euro pro 100km gewesen. (Reiner Spritpreis, ohne die ebenfalls teurer gewordenen Inspektion/Öl/AdBlue)

Günstiger fände ich auch schöner, ja.
Schon richtig mit der allgemeinen Preissteigerung, aber beim Strom müsste diese Korrelation gar nicht sein. Und noch einmal: ich bin eigentlich ein E-Auto Freund, fuhr bereits eines im Leasing und kaufe aktuell wieder eines. Aber mich stört die Stromentwicklung doch sehr. Heute morgen mal bei EnBW geschaut, da müsste ich mittlerweile aus drei Abo-Tarifen auswählen. Cool.
Und wenn ich dann versuche, mich in einen eher neutral oder negativ dem E-Auto gegenüber stehenden Menschen hineinzuversetzen, bekommt die Gewichtung des Arguments noch einmal eine ganze andere Richtung. Was mit Energie/Strom in den letzten Jahren passiert in Deutschland ist IMO ohnehin kaum zu ertragen. Und beim E-Auto kommt das nun einmal voll durch.
 

flyer09

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04.11.2009
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Heute morgen mal bei EnBW geschaut, da müsste ich mittlerweile aus drei Abo-Tarifen auswählen. Cool.

Naja, das ist ja jetzt schon seit mehr als 1,5 Jahren so. Ist also nichts neues, was erst in den letzten Monaten eingeführt wurde.

Im Bezug auf die Beratungsqualität in deutschen Autohäusern gebe ich auch den Herstellern eine große Schuld, dass die BEV-Zulassungszahlen in Deutschland so schlecht sind, da diese nicht wirklich motiviert sind, ihre "Vertreter" in den Autohäusern entsprechend zu schulen, dass sie erstmal ein BEV anbieten bzw. alles dafür tun, ein BEV zu verkaufen. Schon seit 1,5-2 Jahren werden über verschiedene Agenturen zahlreiche Autohäuser in Deutschland per Mystery Check durch Testkunden getestet - in hunderten Häusern in Deutschland sind momentan quasi wöchentlich Tester ("Mystery Checker") für BEV im Haus.

Auch wenn die Testreihen teilweise auch extern von Marktforschungsagenturen gestartet werden (die Ergebnisse findet man ja immer mal wieder auf electrive.net, ecomento.de und Co.), schicken auch die Hersteller für sehr viel Geld (teilweise 100-150€ pro Testauftrag) derzeit im großen Stil Tester in die Autohäuser, wo man sich speziell als BEV-Interessierter ausgeben soll. Ein mittelgroßes Autohaus in meiner Stadt wird zur Zeit für BEV über eine Agentur im 2-3 Wochen-Rythmus getestet... wären die (deutschen) Hersteller tatsächlich "interessiert" die BEV-Verkaufsquote zu erhöhen, würden sie umgehend nach den durchgeführten Checks den Leuten entsprechende Schulungen anbieten bzw. sie dahin bringen, den Kunden zu einem (vielfach kostengünstigeren) BEV raten und sie dahingehend durch Probefahrten usw. von einem BEV zu überzeugen ...
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Dass der gleiche Autoverkäufer dem überzeugten BEV Interessenten natürlich einen BEV verkauft und diese Technologie in höchsten Tönen lobt zeugt von hochgradier Schizophrenie... :unsure:
Das ist nicht schizophren, das sind einfach geschulte Verkäufer die das maximale für den Arbeitgeber erreichen möchten. Employee of the month und so.......
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
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FRA/QKL
Das ist nicht schizophren, das sind einfach geschulte Verkäufer die das maximale für den Arbeitgeber erreichen möchten. Employee of the month und so.......
Für den "Employee of the month" bei Autohändlern braucht es aber eine Abschlussquote von
- Finanzierung über die Hausbank >85%
- Leasing über die Hausbank >75%
- Versicherung über die eigene Gesellschaft >110%
- Verkauf von sinnlosem Zubehör (gehäkelte Klopapierabdeckung für Hutablage) > 25%
 
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LH88

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08.09.2014
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Jetzt sind auch noch die Autohändler Schuld?
Naja unschuldig sind die sicher nicht.

Ich meine gerade die deutschen Händler konnte ja unglaublich lange nichts in Sachen BEV liefern, ein Verkäufer verkauft was er hat und an dem er gut verdient, ist irgendwie normal.

Das alles war und ist die Politik der Hersteller, gerade die deutschen Hersteller verdienen an einem Verbrenner der 50K - 70K kostet deutlich besser als an einem BEV in der Preisklasse - auch was Wartung und so weiter anbelangt.

Das sind ja keine Verschwörungstheorien, das ist die Realität.
 
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drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
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Vermutung: Sicherlich weniger als an einem Verbrenner-Äquivalent für 35k Euro.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Obwohl nur viel simplere Technik im Elektro drin steckt? Kein komplizierter Motor, kein Getriebe, alles ist von der Stange erhältlich.

Ich halte mal fest: Die Kunden wollen es nicht, die Industrie will es nicht, und der Handel will es nicht. Aber es ist die Zukunft?