Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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tabbs

Erfahrenes Mitglied
05.02.2015
899
419
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Der Geschäftsführer des Deutschen Städtetages hat gerade ein Aus des Deutschlandtickets nach der nächsten Bundestagswahl an die Wand gemalt. Denkbar ist das natürlich, weil es eine mittel- oder gar langfristige Planung (auch im Hinblick auf die Finanzierung) weiterhin nicht gibt. Aber vermutlich sollte man auch gar nicht erst erwarten, dass Entscheider, die die betreffenden Verkehrsmittel überhaupt nicht nutzen, sich ernsthaft für sie stark machen. ;)
 

geos

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23.02.2013
12.007
6.220
Außerdem wird der Streit ums Geld und darum, wer zahlen muss, öffentlich über die Presse ausgetragen einschließlich Drohungen und Schuldzuweisungen.
Dazu kommt, dass die Frösche (z.B. Führungspersonal von Verkehrsunternehmen oder -verbünden) natürlich alles tun werden, um Einsparungen und Machtverlust dort zu verhindern.
 

Vollzeiturlauber

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27.11.2012
10.134
2.917
Corona-Land
Außerdem wird der Streit ums Geld und darum, wer zahlen muss, öffentlich über die Presse ausgetragen einschließlich Drohungen und Schuldzuweisungen.
Dazu kommt, dass die Frösche (z.B. Führungspersonal von Verkehrsunternehmen oder -verbünden) natürlich alles tun werden, um Einsparungen und Machtverlust dort zu verhindern.
So ist es. Leider.
 

tabbs

Erfahrenes Mitglied
05.02.2015
899
419
So ist es. Leider.
Ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Nur sind es "im Ernstfall" ja die einzelnen Kommunen, die bei finanziellen Schieflagen (re)agieren müssen, etwa durch Stilllegung von Straßenbahnstrecken oder Ausdünnung von Fahrplänen. Ob es wirklich so sinnvoll ist, wenn neue Tunnelstrecken durch Bund und Länder großzügig gefördert werden, die Folgekosten aber ebenfalls an den Städten hängen bleiben? Ganz nebenbei: Wenn der Bund einen Großteil der Verantwortung in der Vielzahl von Verkehrsbetrieben und -verbünden sieht, selbst aber offenbar "keinen Überblick [hat], wie viel Geld er für welche ÖPNV Vorhaben ausgibt und wie die Gelder tatsächlich eingesetzt werden" (Quelle), lässt dies auch nicht unbedingt auf Kompetenz schließen. ;)
 
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MFox

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10.06.2016
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Außerdem wird der Streit ums Geld und darum, wer zahlen muss, öffentlich über die Presse ausgetragen einschließlich Drohungen und Schuldzuweisungen.

Wenn der Bund den Ländern massiv in die Finanzierungsgrundlage des ÖPNVs eingreift, dann erwarten die Länder meiner Meinung nicht zu unrecht auch Vorschläge vom Bund wie denn diese Finanzierung anderweitig zu stemmen ist. Abseits des SPNVs sind die Kommunen Träger des ÖPNVs und sind i.d.R. nackt und schon längst ohne Taschen. Vielleicht ist da auch die Frage angebracht ob die finanzielle Ausstattung der öffentlichen Hand nicht das eigentliche Problem ist.

Wie @tabbs schon schrieb, sehen wir ja schon heute in vielen Regionen kostengetriebene Kürzungen im Angebot.

Dazu kommt, dass die Frösche (z.B. Führungspersonal von Verkehrsunternehmen oder -verbünden) natürlich alles tun werden, um Einsparungen und Machtverlust dort zu verhindern.
Optimierungspotenziale sind da sicherlich vorhanden. Andererseits darf man sich auch nicht der populistischen Versprechung hingeben, das alles besser wird ohne Verbünde. Letztere übernehmen übrigens auch Aufgaben, die die VUs sonst eigenständig durchführen müssten (= höhere Kosten). Aber das ist noch ein anderes Thema.

Man muss man sich aber auch der Tatsache bewusst sein, dass auch ÖPNV Geld kostet. Und zwar mit den Herausforderungen an die Zukunft richtig viel Geld (Stichworte Modernisierung jahrzehntelang vernachlässigter Infrastruktur, Umrüstung auf e-Mobilität und auch das Personal wird immer teurer). Wenn ich jetzt alle Verbünde einstampfe und zentralistisch verwalte, wieviel % der gegenwärtigen Finanzierungslücke könnten damit geschlossen werden? 5%, 10%?

Wenn wir einen Schritt weitergehen und ÖPNV komplett kostenlos machen würden (was ich als Bürger und Angestellter im ÖPNV begrüßen würde), würden die Einsparungen beim Vertrieb nicht annähernd die Lücke stopfen die den kompletten Wegfall der Selbstkostenfinanzierung hinterlässt.

ÖPNV kostet Geld. Die politische Frage die zu stellen ist, wieviel Geld der Allgemeinheit ist 1) dafür da und 2) ist man bereit dafür auszugeben.

Aktuell sehen leider beide Punkte nicht besonders rosig aus und ich hab so den Eindruck das niemand der politische Buhmann sein will, der es den Leuten sagt und die Realitäten schafft. Und so wie man hört, bereiten die ersten großen Verbände Ihren Ausstieg aus dem Deutschlandticket ab 1.1.25 vor, wenn die langfristige Finanzierung bis dahin nicht gesichert ist.
 
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kmak

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12.03.2016
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bereiten die ersten großen Verbände Ihren Ausstieg aus dem Deutschlandticket ab 1.1.25 vor
Sind es die Verbände die darüber zu entscheiden haben? Könnten die auch die Schwerbehinderten-Freifahrt abschaffen?

Aber betrachten wir das mal von einer anderen Seite:

Die AfD möchte das Deutschlandticket abschaffen. https://www.tagesschau.de/inland/re...t-klarer-kurs-beim-deutschlandticket-100.html

Das ist also Rechtsfaschistisch und Bäh - alle Demokraten müssen sich daher für den Erhalt des Tickets einsetzen.

Ich sehe jedenfalls ein Thema für den Wahlkampf.
 
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MFox

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10.06.2016
1.534
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Sind es die Verbände die darüber zu entscheiden haben? Könnten die auch die Schwerbehinderten-Freifahrt abschaffen?
Nein können Sie nicht, das ist im SGB IX geregelt. Genau genommen können Sie auch nicht das Deutschlandticket nicht "abschaffen", sie können es aber ignorieren und es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen. Was die Gerichte dann über die Finanzierung urteilen dürfte spannend werden. In der Praxis würde aber wohl damit das Deutschlandticket auf Jahre auf Eis gelegt sein.

Unterschied zu SGB IX-Beförderungen und Deutschlandticket ist, dass der Anspruch auf Erstattung der Fahrgeldausfälle für SGB IX klar geregelt ist.

Ich sehe jedenfalls ein Thema für den Wahlkampf.
Das sehe ich auch so
 
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kmak

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12.03.2016
1.345
888
Fahrscheinfreien ÖPNV für jeden gibt es nicht nur in Luxemburg.

 

geos

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23.02.2013
12.007
6.220
Du solltest Deine Liste noch um ein paar Gemeinden in den USA ergänzen. Die größte davon ist vermutlich Tucson/AZ.
 

kmak

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12.03.2016
1.345
888
Du solltest Deine Liste noch um ein paar Gemeinden in den USA ergänzen. Die größte davon ist vermutlich Tucson/AZ.
Interessant. In dem Land hätte ich so was "Sozialistisches" nie erwartet. Wie wird das denn angenommen? Ist die Nutzung höher und der Autoverkehr geringer, als in anderen, vergleichbaren, Städten der USA?
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.007
6.220
Interessant. In dem Land hätte ich so was "Sozialistisches" nie erwartet. Wie wird das denn angenommen? Ist die Nutzung höher und der Autoverkehr geringer, als in anderen, vergleichbaren, Städten der USA?
Nein, überhaupt nicht. Man wird z.B. ganz selbstverständlich im Stadtinformationszentrum gefragt "were are you parked?" Dass der Bus kostenlos ist, wissen die Leute dort nicht einmal, weil sie nie und nimmer damit fahren. Es fährt nur, wer sich keinerlei fahrbaren Untersatz leisten kann; das Publikum besteht eigentlich nur aus Drogenabhängigen (die alle an der Haltestelle am Drogenhilfezentrum ausstiegen), ein paar Studenten noch weniger Rentnern und hispanischen Migranten.
(Schulkinder haben dedizierte Schulbusse)
 

Labermas

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10.11.2023
973
1.316
Die Vergleiche mit dem Ausland hinken!

Deutschlands reales BIP pro Kopf ist in den letzten 5 Jahren um ein Prozent gefallen. Deutschland hat zusammen mit Spanien die niedrigsten staatlichen Investitionen unter den Industrieländern weltweit. Deutschlands Nettoinvestitionen sind nahe null (=im Mittel über alle Sektoren wird nur der Verschleiß ersetzt).

Ohne höhere Investitionen in digitale Infrastruktur, Bildung oder das Schienennetz wird Deutschlands Wohlstand relativ zum Rest der Welt weiter zurückgehen.

Das 49 (oder bald 59/69) Euro-Ticket ist finanzpolitischer Wahnsinn. Im Ausland mag der ÖPNV hier und da günstiger sein, aber das ist nicht die entscheidende Dimension. Das viel bedeutendere Defizit, das reduziert werden muss, ist, dass wir pro Kopf nur ein Viertel so viel in die Bahninfrastruktur investieren wie etwaige die Schweiz.

Deutschlands ÖPNV kollabiert und dennoch gibt es in Deutschland allerhand Hohlbrote, die meinen, sozialr Umverteilung in Form subventionierter Deutschlandcards sei die Lösung.

Edith: Und nein, es geht eben nicht beides im Sinne vulgärkeynesianischer Interpretationen. Wir brauchen weniger pseudosoziale Wohltaten, um mehr Mittel für Investitionen zur Verfügung zu haben. Wir können eben nicht beim Bürger- und Kindergeld aufstocken, die Bezuschussung der 49 Euro Tickets aufrecht erhalten und zugleich eine Investitionsoffensiv fahren. Das ginge nicht langfristig (nur kurzfristig und auf Pump = in Form von Steuererhöhungen für zukünftige Generationen).
 
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MFox

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10.06.2016
1.534
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Deutschlands ÖPNV kollabiert und dennoch gibt es in Deutschland allerhand [nette Menschen], die meinen, sozialr Umverteilung in Form subventionierter Deutschlandcards sei die Lösung.
Das Deutschlandticket ist im Grunde ein Sozialticket für alle. Den Kassen wurde auch geholfen, so sind die Aufwendungen für die vor dem Deutschlandticket üblichen Sozialtickets nicht mehr nötig bzw. nicht mehr so hoch. Linke Tasche, rechte Tasche.

Den ÖPNV-Aufgabenträgern und Unternehmen sind die Hände gebunden. Die Defizite Allerorts explodieren und das Deutschlandticket wirkt an der Stelle im Markt eben nicht Inflationsbremsend wenn Aufgabenträger und Carrier aufgrund der Einnahmeausfälle und eigenen inflationsbedingten Mehraufwendungen den Jetzt-Zustand auf der Angebotsseite nicht mehr halten können.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.053
13.509
Ohne höhere Investitionen in digitale Infrastruktur, Bildung oder das Schienennetz wird Deutschlands Wohlstand relativ zum Rest der Welt weiter zurückgehen.

Was sollen höhere Investitionen in Bildung bringen, wenn sie falsch und mit ideologischer Zielsetzung verteilt werden? Viel hilft nicht immer viel.

Das viel bedeutendere Defizit, das reduziert werden muss, ist, dass wir pro Kopf nur ein Viertel so viel in die Bahninfrastruktur investieren wie etwaige die Schweiz.

Die Zahl ist korrekt, aber uninteressant. Sie anklagend zu verwenden ist Irreführung: Valide wäre allenfalls der Vergleich von Investitionen pro Kilometer, und da ist es auf einmal schon die Hälfte, die Deutschland im Vergleich zur Schweiz aufwendet. Bei ungleich einfacherer Topografie (Berge!). Ein Lötschbergtunnel kostet nun einmal mehr als eine Riedbahn.

Und wenn man dann auch noch ausrechnet, was die Investition pro eingesparter Tonne CO2 wäre, sind (große) Investitionen in das Bahnnetz relativ niedrig priorisiert.

Das Deutschlandticket ist im Grunde ein Sozialticket für alle. Den Kassen wurde auch geholfen, so sind die Aufwendungen für die vor dem Deutschlandticket üblichen Sozialtickets nicht mehr nötig bzw. nicht mehr so hoch. Linke Tasche, rechte Tasche.

Umverteilung von Nicht-ÖPNV-Nutzern zu ÖPNV-Nutzern. Fine with me - und das sage ich ausdrücklich als Nichtnutzer. Das ist erheblich angemessener als die Subvention von (oft sozial schwachen) Nicht-Theater-Nutzern für (üblicherweise sozial starke) Theaternutzer.
 
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Labermas

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10.11.2023
973
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Was sollen höhere Investitionen in Bildung bringen, wenn sie falsch und mit ideologischer Zielsetzung verteilt werden? Viel hilft nicht immer viel.
Das ist eine Binsenweisheit. Natürlich wären Investitionen in, sagen wir, Erdölpipelines, rausgeschmissenes Geld. Aber dass Deutschland relativ gesehen weniger investiert als andere Industrienationen, ist statistisch sehr klar belegbar. Und es ist zum Riesenproblem geworden. Züge in Italien sind zuverlässiger als in Deutschland. Die meisten Industrienationen sind weiter bei der Digitalisierung der Verwaltung als DE. Deutschlands Streitkräfte sind in vergleichsweise schlechtem Zustand. Straßen und Brücken sind maroder als in den meisten anderen Industriestaaten. Usw
Die Zahl ist korrekt, aber uninteressant. Sie anklagend zu verwenden ist Irreführung: Valide wäre allenfalls der Vergleich von Investitionen pro Kilometer, und da ist es auf einmal schon die Hälfte, die Deutschland im Vergleich zur Schweiz aufwendet. Bei ungleich einfacherer Topografie (Berge!). Ein Lötschbergtunnel kostet nun einmal mehr als eine Riedbahn
Ich denke, auch wenn du andere Metriken und andere Länder zum Vergleich heranziehst, ergibt sich, dass Deutschland seit langem zu wenig in die Netzinfrastruktur steckt. Bis heute!
Umverteilung von Nicht-ÖPNV-Nutzern zu ÖPNV-Nutzern.
Es reduziert die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt und bewegt nach bisherigen Erkenntnissen nicht statistisch signifikant zum Umstieg. Ich sage: In Anbetracht viel zu niedriger Infrastrukturinvestitionen können wir uns es nicht leisten, immer wieder neue Maßnahmen der sozialen Umverteilung zu finden, die Geld verbrennen. Es mag gut gemeint sein. Gute Absichten reichen aber nicht. Entscheidend ist, was hinten rauskommt.

Wir haben ein Jahrzehnt durchlaufen, in dem viel über soziale Ungleichheit gesprochen wurde (nicht zuletzt ausgelöst durch ein Buch von Thomas Piketty, das auf einer grob fehlerhaften Excel-Analyse basiert). Was aber wirklich sozial wäre auf Sicht der nächsten 30 Jahre wären hinreichende Investitionen in Dinge wie Verkehrsinfrastruktur oder Stromtrassen. Und es gibt gute Gründe, das der Staat gute Teile dieser Investitionen stemmt - jedenfalls bessere als für das 49€ Ticket oder die Erhöhung von Kinder- und Bürgergeld.
 
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Labermas

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10.11.2023
973
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Stimmt. Irgendwann muss mal Schluss sein mit dieser teuren Umverteilung:
Das demonstriert, dass die Politik die Wirkung ihrer Umverteilungsmaßen nicht versteht.

Aber um langsam wieder den Faden zurückzubringen von GudW zum Deutschland -Ticket.

Jemand, der das Deutschland-Ticket ausprobiert (oder falls wohlhabender wegen des niedrigen Preises aus der Portokasse zahlt) wird nicht das Auto abschaffen und nicht seine Auto-Nutzungsintensität deutlich reduzieren, wenn das Produkt von Bus und Bahn nicht stimmt.

Das Bahnnetz wird trotz der mit großem Tamtam angekündigten Großbaustellen in schlechtem Zustand bleiben. Was getan wird, reicht nicht.

Das Bahnnetz gehört NICHT der Bahn. Der Staat ist gefragt, das Netz fit zu halten. Angesichts knapper staatlichen Kassen wäre es m.E. besser, wenn 2.5 Mrd. pro Jahr zusätzlich in den Netzerhalt flössen als in eine Subvention des Deutschland-Tickets, die nach bisherigen Erkenntnissen kaum Wirkung zeigt: Die Leute fahren soviel Auto wie zuvor. Das bevorzugen sie im Alltag. Primär in der Freizeit (wenn Verlässlichkeit usw. nicht so wichtig ist), werden zusätzliche Fahrten mit dem D-Ticket unternommen.
 

Vollzeiturlauber

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27.11.2012
10.134
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Corona-Land
wenn das Produkt von Bus und Bahn nicht stimmt.
Hamburg:
Die S1 zum Flughafen fahrt nicht (ohne Umsteigen)
Die U1 fährt sowieso nicht (City ist gesperrt für fünf Wochen, weil irgendwo EIN Fahrtstuhl eingebaut wird) *)

Bahn:
+City ist jetzt auch bei Sparpreisen für Deutschland Ticket Inhaber inkusive

*) Die U1 in Hamburg hat 24 Haltestellen, das heißt 840 Tage gesperrt, nur wegen dem Fahrstühleinbau.
Geht schon seit Jahren so, ich hoffe jetzt istes die letzte Station.
 

geos

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23.02.2013
12.007
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Jemand, der das Deutschland-Ticket ausprobiert (oder falls wohlhabender wegen des niedrigen Preises aus der Portokasse zahlt) wird nicht das Auto abschaffen und nicht seine Auto-Nutzungsintensität deutlich reduzieren, wenn das Produkt von Bus und Bahn nicht stimmt.
Das ist vollkommen richtig, und jede andere Erwartungshaltung wäre/ist schlicht naiv.
Das ist allerdings auch nicht der Sinn des Deutschlandtickets. Dass solche Hoffnungen von vielerlei Seite da reinprojiziert/-interpretiert werden, tut dem Umstand keinen Abbruch, dass es sich dabei - siehe auch Titel dieses Fadens - um eine Entlastungsmaßnahme handeln soll, gedacht für Pendler.
Wie bei jeder solchen Maßnahme gibt es natürlich Mitnahmeeffekte (Ferienfahrt mit Deutschlandticket z.B.).
Die Leute fahren soviel Auto wie zuvor. Das bevorzugen sie im Alltag. Primär in der Freizeit (wenn Verlässlichkeit usw. nicht so wichtig ist), werden zusätzliche Fahrten mit dem D-Ticket unternommen.
Vollkommen richtig. Ich vermute dass bei pauschal versteuerten Dienstwagen derselbe Effekt auftritt.
 

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
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Das ist allerdings auch nicht der Sinn des Deutschlandtickets. Dass solche Hoffnungen von vielerlei Seite da reinprojiziert/-interpretiert werden, tut dem Umstand keinen Abbruch, dass es sich dabei - siehe auch Titel dieses Fadens - um eine Entlastungsmaßnahme handeln soll, gedacht für Pendler.
Entlastungsmaßnahme ist billigstes politisches Gewäsch. Umverteilung entmutigt die Marktkräfte. Für jeden 1€, den ich in die D-Ticket-Subvention gebe, muss ich die Steuern um mehr als 1€ erhöhen.

Es gibt sicher manchen Pendler, der im Endeffekt draufzahlt. (Obwohl es natürlich auch dazu kommt, dass ein Nicht-ÖPNV-Fahrer einen Pendler bezuschusst, das wird von mir natrürlich nicht bestritten.)
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.007
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Entlastungsmaßnahme ist billigstes politisches Gewäsch. Umverteilung entmutigt die Marktkräfte. Für jeden 1€, den ich in die D-Ticket-Subvention gebe, muss ich die Steuern um mehr als 1€ erhöhen.
kann durchaus sein, ist hier aber gar nicht Betrachtungsgegenstand

Es gibt sicher manchen Pendler, der im Endeffekt draufzahlt. (Obwohl es natürlich auch dazu kommt, dass ein Nicht-ÖPNV-Fahrer einen Pendler bezuschusst, das wird von mir natrürlich nicht bestritten.)
Keiner bestreitet, dass Subventionen grundsätzlich (per Definition) marktverzerrend wirken und es außerdem in Einzelfall Effekte geben kann, die dem gewünschten Ziel diametral entgegenstehen.