Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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tabbs

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05.02.2015
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Gerade wegen des Wahlkampfs ist das wichtig. Die CSU (und CDU?) mag das Ticket offensichtlich nicht. Wer es behalten möchte sollte also wohl besser eine andere Partei wählen.
Das Kalkül bei Teilen der Union ist vermutlich: Das Deutschlandticket kommt im Großen und Ganzen bei vielen gut an; auf der Bundesebene war es die Ampelkoalition, die das DT eingeführt hat. Will man diesen "Koalitionserfolg" einfach fortführen, oder ist man dagegen (und riskiert dadurch einen Teil der Wählerstimmen)? Ich will hier gar nicht parteipolitisch werden, aber es gibt ja durchaus CDU-geführte Landesregierungen, die das Ticket auf jeden Fall beibehalten wollen. Wenn es denn - und danach sieht's aktuell ja aus - im kommenden Jahr bleibt, hat eine künftige Bundesregierung Zeit und Gelegenheit, über seine Zukunft und ggf. gewünschte Korrekturen nachzudenken.
 

red_travels

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16.09.2016
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hat eine künftige Bundesregierung Zeit und Gelegenheit, über seine Zukunft und ggf. gewünschte Korrekturen nachzudenken.

wenn die sich dann auch mal mit dem Verwaltungsapparat beschäftigen würden und das ganze Thema zentralisieren würden, könnte man viele Büroarbeitsplätze einsparen und die Leute dort hin schicken, wo ein Mangel an Fachkräften vorliegt.
 
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tabbs

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05.02.2015
908
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Wäre sicher nicht verkehrt. Aber wir brauchen in DE auch keinen ÖPNV, der zentral aus Berlin gesteuert würde. Und vor Ort ist ja durchaus einiges passiert. Nordrhein-Westfalen hat gut 18 Millionen Einwohner, und es gibt gerade mal drei bis vier Verkehrsverbünde (je nachdem, ob man "VRS/Aachen" als einen oder zwei betrachtet). Klar, auf der kommunalen Ebene wäre Raum für Fusionen einzelner städtischer Unternehmen, und dazu gehören auch Verkehrsbetriebe. Aber das könnte man - bin da kein Experte - vielleicht über Zuschüsse steuern, ähnlich wie den Stadtbahnbau. Und was die Sicht des Nutzers angeht: Ich kann auch heute schon durchs ganze Land (NRW) mit Bus und Bahn fahren, ohne auf Tarif- oder Verbundgrenzen achten zu müssen. Allerdings deckt das Deutschlandticket mehr als NRW ab, und es ist zudem (verglichen mit eezy) in fast allen Fällen günstiger.
 
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Rolf42

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26.04.2018
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Nordrhein-Westfalen hat gut 18 Millionen Einwohner, und es gibt gerade mal drei bis vier Verkehrsverbünde (je nachdem, ob man "VRS/Aachen" als einen oder zwei betrachtet).
Nach der Integration der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein in den VRR (2012) und dem Zusammenschluss der fünf westfälischen Verkehrsverbünde zum "Westfalentarif" (2017) ist jetzt für 2026 auch der Zusammenschluss von VRS und AVV zum "Rheinlandtarif" geplant.
 
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red_travels

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16.09.2016
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Wäre sicher nicht verkehrt. Aber wir brauchen in DE auch keinen ÖPNV, der zentral aus Berlin gesteuert würde.

es würde ja reichen, wenn's je ein "Kompetenzzentrum" pro Bundesland gäbe, weg mit 45 Verkehrsverbünden, kleine Bundesländer wie HH, HB, Berlin, Saarland lassen sich auch in die umliegenden integrieren, in größeren wie BW oder Bayern vielleicht 2.

Und vor Ort ist ja durchaus einiges passiert. Nordrhein-Westfalen hat gut 18 Millionen Einwohner, und es gibt gerade mal drei bis vier Verkehrsverbünde (je nachdem, ob man "VRS/Aachen" als einen oder zwei betrachtet). Klar, auf der kommunalen Ebene wäre Raum für Fusionen einzelner städtischer Unternehmen, und dazu gehören auch Verkehrsbetriebe. Aber das könnte man - bin da kein Experte - vielleicht über Zuschüsse steuern, ähnlich wie den Stadtbahnbau. Und was die Sicht des Nutzers angeht: Ich kann auch heute schon durchs ganze Land (NRW) mit Bus und Bahn fahren, ohne auf Tarif- oder Verbundgrenzen achten zu müssen.

kein Verbund für den Kunden mehr, ein Ticket für alles, auch als Tagesticket.

Allerdings deckt das Deutschlandticket mehr als NRW ab, und es ist zudem (verglichen mit eezy) in fast allen Fällen günstiger.

trotz D Ticket gibt's ja weiterhin ein Tarifwirrwarr...
 

MFox

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10.06.2016
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es würde ja reichen, wenn's je ein "Kompetenzzentrum" pro Bundesland gäbe, weg mit 45 Verkehrsverbünden, kleine Bundesländer wie HH, HB, Berlin, Saarland lassen sich auch in die umliegenden integrieren, in größeren wie BW oder Bayern vielleicht 2.



kein Verbund für den Kunden mehr, ein Ticket für alles, auch als Tagesticket.



trotz D Ticket gibt's ja weiterhin ein Tarifwirrwarr...

Du siehst das aus der bayrischen Brille. In Bayern ist die Verbundlandschaft wirklich extrem und treibt wahnsinnige Blüten.

In anderen Bundesländern ist schon massiv konsolidiert worden. Gutes Beispiel ist NRW (oder auch Hessen) dort gibt es auch die von dir geforderten Kompetenzzentren.

Irgendwann kommt man beim zusammenfassen an logische Grenzen, wenn z.B. zwei sehr unterschiedliche, große Räume zusammengeführt werden sollen wo auch unterschiedliche Tarifinteressen zusammenkommen. Um mal im VFT-Sprech zu bleiben, eine Metropole hat z.B. ein anderes Yieldmanagement und Bedürfnisse wie ein ländlicher Raum. Was aber nicht heißt, dass es in Deutschland nicht noch viel Potenzial zur Konsolidierung gibt (Bayern, BaWü etc.).
 
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tabbs

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05.02.2015
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ja, das allein reicht ja nicht, wenn man mal einen Blick auf die Karte wirft..
... die jedoch (jedenfalls für NRW) sehr viel dramatischer aussieht als die Realität aus Kundensicht ist. ;) Wie schon erwähnt, gibt's hier vier, bald drei, Verbünde für das gesamte Land. Finde ich verkraftbar - von dem Umstand abgesehen, dass ich nahe der VRR/VRS-"Grenze" bin. Das war vor der Einführung des eezy-Tarifs schon mal ein lästiges Problem. Aktuell nutze ich ja das DT, aber wenn's bei eezy bei der Deckelung (49 bzw. 58 Euro für Fahrten innerhalb von NRW) bleibt, werde ich wahrscheinlich wieder dazu zurückkehren. Ob oder inwieweit die Karte für andere Bundesländer realistisch ist, weiß ich nicht genau, da fehlen mir die Infos.
 
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kmak

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12.03.2016
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... die jedoch (jedenfalls für NRW) sehr viel dramatischer aussieht als die Realität aus Kundensicht ist.
Da machst Du es Dir zu einfach. Insbesondere der Westfalentarif ist schon sehr speziell - ein Tarif mit fünf Tarifräumen. https://www.westfalentarif.de/fileadmin/documents/Tarifbestimmungen_und_Beförderungsbedingungen_Preise/Fahrpreistabellen_WestfalenTarif_2024-08-01_web.pdf Klar, eezy oder das Deutschlandticket überdeckt das alles. Solange es das DT gibt oder man sich mit der Eezy-Technik arrangieren kann.
 
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Skyscraperfan

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16.03.2023
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In der Provinz Jiangsu in China gibt es eine einzige Magnetkarte, mit der man dort aller Verkehrsmittel nutzen kann. Sogar Taxis kann man damit bezahlen. Jiangsu hat etwas mehr Einwohner als ganz Deutschland und in etwa die Fläche der neuen Bundesländer.
 

kmak

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12.03.2016
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Wobei es einen Unterschied zwischen "bezahlen können was es halt kostet" und "vorher wissen wie teuer es wird" gibt. In London beispielsweise reicht es eine der gängigen kontaktlosen Kreditkarten zu haben. Die Überraschung kommt dann mit der Abrechnung.
 
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alinakl

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15.07.2016
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In der Provinz Jiangsu in China gibt es eine einzige Magnetkarte, mit der man dort aller Verkehrsmittel nutzen kann. Sogar Taxis kann man damit bezahlen. Jiangsu hat etwas mehr Einwohner als ganz Deutschland und in etwa die Fläche der neuen Bundesländer.
Nun das ist jetzt nicht überraschend, denn so kann jede staatliche Institution welche Zugriff auf die Daten hat sehr genau sehen wer sich wann von wo nach wo bewegt hat, das kann sehr praktisch sein wenn man möglich viel über eine Person ermitteln will ohne selbst Personal aufwenden zu müssen.

Wobei es einen Unterschied zwischen "bezahlen können was es halt kostet" und "vorher wissen wie teuer es wird" gibt.
Wobei dieser Punkt das geringte Problem wäre, das Modell gab es schon 2007 in Ulm, man hat seine Karte an den Scanner beim Zustieg und Ausstieg in den Bus gehalten und am Ende wurde eben anhand der Fahrten abgerechnet, waren so viele, dass die Einzelfahrten teurer waren als das Tagesticket wurde nur dieses berechnet.

Der Preis für das Tagesticket als sich Einzelfahrten waren vorher logischerweise bekannt.
 

alinakl

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15.07.2016
4.680
2.124
Es gäbe aber schon ein riesiges Einsparpotentzial wenn man den ganzen Tarifdschuungel und dessen Verwaltung und auch das generelle Marketing abschaffen würde, das Deutschlandticket als Monatkarte und dann noch eine ÖPNV Tageskarte für vielleicht 10-15 Euro welche dann im jeweiligen Bundesland genutzt werden kann, damit eben auch Fahrten an einem Tag abgedeckt sind.

Für die absoluten Einzelfahrten könnte man Ticket ähnlich wie im Raum SKG machen 2,50 Euro für eine Fahrt in einem Fahrzeug vielleicht mit Variante 3,50 Euro und einem Umstieg.

Damit hätte man die Bedürfnisse sehr gut abgedeckt und das System dennoch massiv vereinfacht.
 
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16.03.2023
488
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Nun das ist jetzt nicht überraschend, denn so kann jede staatliche Institution welche Zugriff auf die Daten hat sehr genau sehen wer sich wann von wo nach wo bewegt hat, das kann sehr praktisch sein wenn man möglich viel über eine Person ermitteln will ohne selbst Personal aufwenden zu müssen.
Die Magnetkarte kann man allerdings kaufen, ohne sich ausweisen zu müssen. Sie kostet vielleicht 20 Yuan oder so für die Karte. Man kann sie auch anonym mit Bargeld aufladen. Sie vereinen also die Reibungslosigkeit des bargeldlosen Bezahlens mit dem Datenschutz der Barzahlung. Wer mehr Datenschutz will, kann sich für besonders geheime Trips eine Zweitkarte kaufen.
Wobei es einen Unterschied zwischen "bezahlen können was es halt kostet" und "vorher wissen wie teuer es wird" gibt. In London beispielsweise reicht es eine der gängigen kontaktlosen Kreditkarten zu haben. Die Überraschung kommt dann mit der Abrechnung.
In China dürfte es keine großen Unterschieden zwischen den Fahrpreisen in Nanjing zu denen in Suzhou geben. Die sind zudem extrem gering. Ich schätze, auch Taxipreise sind landesweit reguliert.

Toll an den Karten ist, dass die Verkehrsunternehmen zwar keine Namen der Fahrgäste erfahren, aber sie können genau sehen, wie viele Menschen welche Strecken nutzen. In Deutschland schickt man dazu Menschen los, die stichprobenartig Passagiere befragen.
 

alinakl

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15.07.2016
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Wer mehr Datenschutz will, kann sich für besonders geheime Trips eine Zweitkarte kaufen.
Auch das hilft nur begrenzt, denn wird die Karte bei einer Durchsuchung gefunden sind die Daten sehr wohl identifizerbar, bedeutet dann bei besonders geheimen Trips nicht vergessen die Karte zu entsorgen.
 
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geos

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23.02.2013
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Wäre sicher nicht verkehrt. Aber wir brauchen in DE auch keinen ÖPNV, der zentral aus Berlin gesteuert würde.
Sicher nicht. Beim Vertrieb des Deutschlandtickets, das eh ein "zentral gesteuertes" Angebot darstellt, würde eine Zentralisierung allerdings nicht schaden.
Ferner sollten die einzelnen Verkehrsverbünde selbst über Einsparmöglichkeiten durch Fusionen nachdenken. Aber wieso sollten die Frösche ihre Teiche selbst austrocknen?
 
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geos

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23.02.2013
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Toll an den Karten ist, dass die Verkehrsunternehmen zwar keine Namen der Fahrgäste erfahren, aber sie können genau sehen, wie viele Menschen welche Strecken nutzen. In Deutschland schickt man dazu Menschen los, die stichprobenartig Passagiere befragen.
Weil es in Deutschland (und anderen Ländern Mitteleuropas) keine Eingangsschranken zu Bahnsteigen und Verkehrsmitteln gibt.
Dadurch ist ein solches System nicht machbar (ich meine damit übrigens nicht, dass eine einheitliche kontaktlose Bezahlkarte nicht machbar wäre, wobei diese Funktion großteils auch durch Debit- und Kreditkarten übernommen werden kann).

Weil Du es explizit erwähnst: auch wenn bei einem solchen System wie in China (Japan hat sowas schon länger) niemand notwendigerweise den Namen des Fahrgastes erfährt, sind solche pseudonymen Ortsdatenpunkte nie anonym, d.h. wenn man genug Daten hat, kann man einzelne Menschen, von deren man z.B. den Wohnort und typischen Arbeits- oder Studienort oder auch nur einzelne Reisen kennt, problemlos identifizieren.
(geht technisch ebenso sehr effizient mit den Ortsdaten, die Apple, Goolge und vermutlich ebenso Huawei von den Nutzern ihrer Mobilfunkbetriebsysteme permanent erheben).
 

tabbs

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05.02.2015
908
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Sicher nicht. Beim Vertrieb des Deutschlandtickets, das eh ein "zentral gesteuertes" Angebot darstellt, würde eine Zentralisierung allerdings nicht schaden.
Ferner sollten die einzelnen Verkehrsverbünde selbst über Einsparmöglichkeiten durch Fusionen nachdenken. Aber wieso sollten die Frösche ihre Teiche selbst austrocknen?
Tja, hier in NRW haben es diese "Frösche" ja gemacht. Die von @kmak erwähnten Details im Westfalentarif sind zwar unschön ;) aber im Prinzip haben wir hier dreieinhalb Verbünde. Plus den bereits erwähnten verbundübergreifenden eezy-Tarif. Außerdem hat inzwischen (dazu hat das Deutschlandticket beigetragen) ein Prozess der "Flurbereinigung" bei den Tickettypen begonnen. Wenn all das in einigen Bundesländern anders ist, hmmm ...
 

geos

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23.02.2013
12.214
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Hier kann man nachlesen, wieviel Finanzkompetenz die Berliner Politik und speziell die derzeitige Wirtschaftssenatorin an den Tag legen. Nach eigener Auskunft subventioniert Berlin jedes 29 € Berlin-Abo (das deswegen ja auch bald wieder Geschichte ist; hat sich richtig gelohnt der Aufwand der Einführung) mit 38,40 € pro Monat (pro Abonnent).
Für den Betrag hätte man selbst zu 2025er Preisen das Deutschlandticket auf 29 € runtersubventionieren können für Berliner Abonnenten (ja, dann hätten es auch mehr Leute genommen, aber das war ja das erklärte Ziel der ex-Regierenden Bürgermeisterin).


Ich bin mal gespannt, wie die Migration zum Deutschlandticket technisch-organisatorisch für die Abonnenten mit Chipkarte, die nicht kündigen, gemacht wird (die rechtliche Seite ist kein Problem).

(auffallend übrigens, wie bissig die TAZ gegenüber dem Berliner Senat geworden ist, seit Grüne und Linke dort rausgeflogen sind)
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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So, jetzt hat es auch mich erwischt. Seit Samstag ist das neue Handy in Betrieb, die Sparpreis-Tickets wurden von der App problemlos geladen, das Deutschlandticket will einfach nicht. Das Handy neu zu starten bringt auch nix. Zum Glück habe ich es heute Frühs noch bemerkt, und vom alten Handy einen Screenshot des Tickets aufs neue geschickt. Aber das kann nicht die Dauerlösung sein. Gibt's mittlerweile eine Lösung, wie das Problem beseitigt werden kann?