Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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tripleseven777

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27.06.2016
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DTM
Stern.de zum weltbesten Sparticket:

Das ist nicht schlimm.
In D ist nur wichtig, dass Moral und Linie stimmen.
Viele wählen auch grün, fahren aber mit zwei SUVs 30x am Tag von A nach B und fliegen 5x im Jahr in den Urlaub. Dies wurde bereits durch Studien belegt (Stichworte: grüne Vielflieger).
PS: Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, bekommt man durch den Preis alles geregelt. Der wird beim Sprit noch Sphären von über 3 EUR je Liter erklimmen. Bitte um etwas Geduld. Es klappt nicht so offensichtlich, sondern mit der "Frosch-im-Wasserbad-bei-stetiger-Temperaturerhöhung"-Taktik.
 
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hippo72

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11.03.2009
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Paralleluniversum
Stern.de zum weltbesten Sparticket:

Zitat hieraus:
Rund ein Viertel der im ÖPNV angetretenen Fahrten wäre ohne das Ticket gar nicht erst gemacht worden, ermittelte der VDV
Das ist doch eigentlich logisch, oder? Wird weiter unten ja auch bestätigt. Es gibt was "für (quasi) umsonst, also wird es mal probiert."
Ich erinnere mich noch an eine Zeit vor vielen Jahren, als McD in München mal testete, ob "free refill" auch in D funktioniert. Habe das natürlich nicht im Detail verfolgt, aber was ich so mitbekommen habe ist, dass es bald wieder eingestellt wurde. Eigentlich auch klar. Boah, es gibt Getränke für umsonst, also los!! Komisch, beispielsweise in den USA funktioniert das wohl ganz gut, ohne die Läden in den Ruin zu treiben.

Ich habe auch ein paar Trips mit dem 9€ Ticket gemacht, die ich sonst entweder mit dem Auto oder zu einem späteren Zeitpunkt gemacht hätte. Meine (zugegeben geringe) Autonutzung hat sich um ca. 90% verringert und ich bin in den letzten 2,5 Monaten mit einer Ausnahme (2x 150km) nur zwei weitere Male zum Großeinkauf mit dem Auto gefahren. Ansonsten blieb das Auto stehen und ich fuhr stattdessen Bus und Bahn.

dass 35 Prozent der Probanden häufiger mit Bus und Bahn fuhren - aber nur drei Prozent ihr eigenes Fahrzeug seltener nutzten

Aber wie kann es denn sein, dass Leute gleichzeitig Bus/Bahn und Auto fahren? Entweder ich sitze im Zug oder im Auto. Aber doch nicht gleichzeitig?

Ich bin ein großer Befürworter einer sinnvollen Nachfolgeregelung.
Von mir aus 30€ (warum diese blöden "9"er?) im Monat bundesweit. Oder 5€ pro Tag.

Irgendwo steht, die Grünen wünschen sich ein "Länderticket". Hey, das gibt es doch aber heute schon für 24 Euro am Tag?
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das 9 Euro Ticket schafft billige Mobilität, wenn der Sprit zu teuer für viele wird. Und mit Inflation und Heizkosten noch mal verschärft. Das finde ich durchaus "fair", gerade für Familien und sozial Schwächere, auch wenn das nicht jeder Porsche-Fahrer so sieht.

Spaßfahrten, Spazierfahrten und vermeintlich sinnlose Fahrten machen Leute auch mit Autos. Um sich was anzugucken, Leute zu besuchen und so weiter. Warum das nun beim 9 Euro Ticket bei Nutzung umweltfreundlicherer, öffentlicher Verkehrsmittel plötzlich so verwerflich sein soll, verstehe ich nicht?

Ich bin für 9-E-T-Verlängerung! Was ist mit dem Sparen am Dienstwagenprivileg?
 

tripleseven777

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27.06.2016
4.696
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DTM
Da in und um Nürnberg und Stuttgart mit dem 9€T alles überfüllt war, bin ich gegen eine Neuauflage. Das macht in dieser Form keinerlei Spaß.
Ich vermute, die Lage täuscht aktuell. Es ist (Hoch-)Sommerzeit, in zahlreichen Bundesländern sind Ferien. Da ist die Nutzung eines solch günstigen Tickets immens. Vermutlich würde es bei einer Fortführung des Tickets im Herbst (viel) weniger zu Überfüllungen kommen. Hängt wohl auch damit zusammen, ob sich der Krankenstand beim Bahnpersonal normalisiert und wieder mehr Züge eingeplant werden können.
 

hippo72

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11.03.2009
11.886
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Paralleluniversum
Ich bin für 9-E-T-Verlängerung!
Ich auch!
Was ist mit dem Sparen am Dienstwagenprivileg?
Das sehe ich kritischer. Ich hatte auch einige Jahre einen Firmenwagen (dafür keinen privaten PKW).
Da ich eh wenig privat fahre, war es für mich nicht so wirklich ein "Privileg". Im Gegenteil.
Zigtausend Kilometer pro Monat geschäftlich und einige wenige Kilometer einkaufen privat fahren, aber dennoch versteuern müssen. Ich hatte es nur gemacht, weil ich mit meinem privaten PKW nicht so viel geschäftlich fahren wollte.

Auch in meinem jetzigen Job könnte ich einen Firmenwagen nehmen. Ist mir aber wegen der Versteuerung zu teuer.
 
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kmak

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12.03.2016
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Ich erinnere mich noch an eine Zeit vor vielen Jahren, als McD in München mal testete, ob "free refill" auch in D funktioniert. Habe das natürlich nicht im Detail verfolgt, aber was ich so mitbekommen habe ist, dass es bald wieder eingestellt wurde. Eigentlich auch klar. Boah, es gibt Getränke für umsonst, also los!! Komisch, beispielsweise in den USA funktioniert das wohl ganz gut, ohne die Läden in den Ruin zu treiben.

All you can eat (China-)Buffets gibt es seit Jahren, das scheint also auch wirtschaftlich zu gehen. Ebenso wie All-Inclusive Angebote in Hotels. Der bessere Vergleich zum Ticket ist m.E. allerdings das Telefon. Mobil wie Fest. Hohe (sprung-)fixe aber geringe variable Kosten. Da haben sich die Allnet-Flats bewährt und lassen nur mit Schaudern an Zeiten von Orts-, R50, R200 und Ferngesprächen, noch dazu unterschiedlich je nach Tageszeit ("Mondscheintarif") zurückdenken.

Spannend wird ja wie viel warme Luft die Busse und Bahnen dann ab September wieder befördern. Und die Diskussionen um Kürzungen wieder einsetzen (fährt ja eh keiner mit) - statt um Ausweitung.
 

kmak

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12.03.2016
1.373
926
Zu der Studie mit den 3% habe ich gerade noch gefunden:

Zum ersten Mal hat es demnach im Juni weniger Verkehr auf den Straßen gegeben als im Mai; es wurde ein Rückgang von drei Prozent festgestellt. Üblich ist sonst eine Zunahme von drei Prozent von Mai zu Juni.

Die 3% sind also nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sind es wohl eher 6%. Warum wird das (oder ein Vergleich zu Vorcorona-Zahlen des gleichen Monats) sonst nicht erwähnt?
 

jotxl

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19.11.2009
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TXL
Zitat hieraus:

Das ist doch eigentlich logisch, oder? Wird weiter unten ja auch bestätigt. Es gibt was "für (quasi) umsonst, also wird es mal probiert."
Ich erinnere mich noch an eine Zeit vor vielen Jahren, als McD in München mal testete, ob "free refill" auch in D funktioniert. Habe das natürlich nicht im Detail verfolgt, aber was ich so mitbekommen habe ist, dass es bald wieder eingestellt wurde. Eigentlich auch klar. Boah, es gibt Getränke für umsonst, also los!! Komisch, beispielsweise in den USA funktioniert das wohl ganz gut, ohne die Läden in den Ruin zu treiben.

Ich habe auch ein paar Trips mit dem 9€ Ticket gemacht, die ich sonst entweder mit dem Auto oder zu einem späteren Zeitpunkt gemacht hätte. Meine (zugegeben geringe) Autonutzung hat sich um ca. 90% verringert und ich bin in den letzten 2,5 Monaten mit einer Ausnahme (2x 150km) nur zwei weitere Male zum Großeinkauf mit dem Auto gefahren. Ansonsten blieb das Auto stehen und ich fuhr stattdessen Bus und Bahn.



Aber wie kann es denn sein, dass Leute gleichzeitig Bus/Bahn und Auto fahren? Entweder ich sitze im Zug oder im Auto. Aber doch nicht gleichzeitig?

Ich bin ein großer Befürworter einer sinnvollen Nachfolgeregelung.
Von mir aus 30€ (warum diese blöden "9"er?) im Monat bundesweit. Oder 5€ pro Tag.

Irgendwo steht, die Grünen wünschen sich ein "Länderticket". Hey, das gibt es doch aber heute schon für 24 Euro am Tag?
yep, 30-40 Euro monatlich für Pendler bundesweit, die werktäglich fahren und ein 5 Euro Tagesticket für Gelegenheitsfahrer.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Bei mir persönlich wurde ein Teil der Autofahrten durch den ÖPNV ersetzt. Aber halt nur die Verbindungen die auch sinnvoll ersetzbar sind. Zur Arbeit will ich weiterhin nicht mit dem ÖPNV fahren, statt 25 Minuten Auto wären es 1,5 Stunden. Und das nur wenn die 3-4 Anschlüsse klappen, was aber kaum funktionieren wird, da die S7 involviert ist und die notorisch verspätet ist. Dann erwischt man den Anschlußbus nicht und er fährt nur alle 2 Stunden auf dem Land. Statt Auto würde ich eher mit dem Fahrradfahren, das geht in 45 Minuten.

Grundbedingung für den Umstieg beim Pendeln vom Auto auf den ÖPNV ist primär eine einigermaßen brauchbare und zuverlässige Verbindung. Wer das täglich fährt und viel Zeit verbringt will sich nicht mit Verspätungen und Störungen auseinandersetzen. Diesen Kundenstamm wird man nicht über den Preis bekommen.

Die "Spaßfahrer-" und Gelegenheitsfahrerfraktion dagegen erreicht man mit einem sehr günstigen Ticket. Wenn ich nur einmal irgendwohin fahre kann man damit leben, dass man länger unterwegs ist, vor allem wenn es eh nur Freizeit ist und es nicht so schlimm ist wenn man verspätet ankommt.

Damit sich aber ein dichter ÖPNV mit hohen Frequenzen und auch auf dem Land für Pendler rechnet braucht man auch ausreichend Fahrgäste. Und die wird man nicht alleine aus dem Pendlerkreis bekommen. Hier braucht es auch die restlichen Gelegenheits- und Spaßfahrer die leere Züge füllen.
Evtl. sollte man bei einem sehr günstigen Ticket auch eine morgendliche werktägliche Sperrzeit einführen und ein etwas teureres vollwertiges Ticket ohne Sperrzeit für alle Pendler.
Und falls man deutlich teurer wird als die 365€ im Jahr braucht man um autobesitzende Gelegenheitsfahrer zu erreichen auch etwas. Evtl. ein grundsätzliche Zusatzabgabe über die Kfz-Steuer die mit dem dann teureren Ticket verrechnet wird und dann dem Autobesitzer ein dann wieder deutlich günstigeres Ticket zu ermöglichen.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Viele Leute sind noch im Home Office und pendeln nicht wie üblich. Aus dem erst ganz kurz verfügbaren 9e-Ticket nun gleich Klimafolgeneffekte ableiten zu wollen oder völlig neuartige Pendlerströme ist noch nicht mal naiv, sondern einfach nur bescheuert.
 
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Snappy

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23.07.2010
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Bielefeld
yep, 30-40 Euro monatlich für Pendler bundesweit, die werktäglich fahren und ein 5 Euro Tagesticket für Gelegenheitsfahrer.

Genau, für Gelegenheits- und Spontanfehler muss es ein bezahlbares Angebot geben, damit man auch mal das Auto spontan stehen lässt.

Man könnte ja ein "Stundenticket" einführen... also z.B. 5 Euro pro angebrochener Stunde deutschlandweit im Nahverkehr, per Handyticket minutengenau abgerechnet.

Zumindest sollte es irgendeine Alternative geben die für alle Nahverkehrsmittel gilt so wie jetzt das 9 Euro Ticket, denn gerade Spontanfahrer haben keine Lust sich mit irgendwelchen Tarifregeln mehrerer Verbünde außeinanderzusetzen. Gerade für Leute die an der Grenze zu einem anderen Bundesland wohnen ist das nervig... da kann man 3 Stunden nach Köln und zurück zum NRW-Tagespreis fahren, aber die 40 Minuten nach Hannover sind teurer und umständlicher.
 
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geos

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23.02.2013
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Nicht nur. Wie ja schon geschrieben ist das Geniale an dem Ticket seine Einfachheit. Keine Zonen, keine Tarifgrenzen, keine Ausschlusszeiten, kein Stempeln, keine Verwirrung. Einsteigen und losfahren. Das war bislang so nicht zu kaufen - egal für welchen Betrag. Die Freifahrt für Schwerbehinderte hat dies - aber mir ein Bein absägen wäre dann doch ein zu hoher "Preis".
Wenn wir nur über die Bahn reden, bietet das Querdurchsland-Ticket auch schon bundesweites Bahnfahren in den Nahtarifprodukten. Und die BC 100 gibt's auch noch.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das sehe ich kritischer. Ich hatte auch einige Jahre einen Firmenwagen (dafür keinen privaten PKW).
Da ich eh wenig privat fahre, war es für mich nicht so wirklich ein "Privileg". Im Gegenteil.
Zigtausend Kilometer pro Monat geschäftlich und einige wenige Kilometer einkaufen privat fahren, aber dennoch versteuern müssen. Ich hatte es nur gemacht, weil ich mit meinem privaten PKW nicht so viel geschäftlich fahren wollte.
man kann bei Dienstwagen ein Fahrtenbuch führen (dafür gibt es heutzutage wohl auch elektronische Lösungen), und wenn man keine Privatfahrten hat, zahlt man auch keine Steuern dafür. So einfach ist das.
 

jotxl

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19.11.2009
6.269
1.240
TXL
man muss sich ja nun auch nicht zu sehr wundern, dass zu wenig vom Auto auf die Bahn umgestiegen sind, wenn man gleichzeitig einen Tankrabatt einführt.
Wenn der Spritpreis dauerhaft über 2 € liegen würde, würde sich das anders entwickeln.
Das Problem ist ja nur leider, dass die Landbevölkerung in der Fläche diese Alternativen nicht hat.
Vielleicht sollte man zur Gegenfinanzierung die KFZ-Steuer für Fahrzeuge anheben, die in Städten zugelassen sind ?.
 
Zuletzt bearbeitet:

KAFlieger

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17.07.2018
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man muss sich ja nun auch nicht zu sehr wundern, dass zu wenig vom Auto auf die Bahn umgestiegen sind, wenn man gleichzeitig einen Tankrabatt einführt.
Wenn der Spritpreis dauerhaft über 2 € liegen würde, würde sich das anders entwickeln.
Das Problem ist ja nur leider, dass die Landbevölkerung in der Fläche diese Alternativen nicht hat.
Vielleicht sollte man zur Gegenfinanzierung die KFZ-Stuer für Fahrzeuge anheben, die in Städten zugelassen sind...
Wenn ich ein Auto hätte: warum sollte ich da auch auf den ÖPNV umsteigen, wenn das Auto eh vorhanden ist und das günstige ÖPNV-Angebot nach 3 Monaten schon wieder vorbei ist? Lohnt sich doch kaum, dafür meinen Alltag umzustellen.
Ich weiß da ehrlich gesagt nicht, was man da erwartet hat, wenn da jetzt Analysten völlig überrascht sind, dass kaum jemand vom Auto auf den ÖPNV umgestiegen ist.
Würde jetzt die Politik bekannt geben: Es gibt in den nächsten 5 bis 10 Jahren ein 30€-Ticket sähe das vielleicht langfristig anders aus.

Die Sache mit dem Spritpreis glaube ich nicht…hättest du vor drei Jahren die Leute befragt hätten wohl die meisten gesagt: „Also bei 2€ Aufwärts für den Liter fahre ich nicht mehr/deutlich weniger“. Jetzt kostete der Sprit so viel, aber ich habe zumindest in meinem Umfeld keinerlei Unterschiede feststellen können. Da müsste der Spritpreis noch ne ganze Menge steigen, dass da einer meiner Bekannten das Auto stehen lässt
 

red_travels

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16.09.2016
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Ich weiß da ehrlich gesagt nicht, was man da erwartet hat, wenn da jetzt Analysten völlig überrascht sind, dass kaum jemand vom Auto auf den ÖPNV umgestiegen ist.

man hat sicher nicht erwartet, dass alle Autofahrer direkt umsteigen, evtl. hat man damit gerechnet, dass es alle einmal ausprobieren. Die Entlastung sollte ja nicht den Autofahrern zu gute kommen, die eh fahren müssen weil sie keine Alternative haben sondern den Pendlern, die eh mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren und die Leute ermutigen, wo es möglich ist, dies auch zu tun.

Bei uns fahren ca. 30% aller Kollegen kreuz und quer durch die Stadt ins Büro, obwohl wir alle von Zuhause aus arbeiten dürften und die Verkehrsanbindung innerhalb einer Stunde mit den Öffis machbar wäre (dafür steht man dann lieber ne halbe Stunde im Berufsverkehr).

Da ich eh nur noch 1-2x im Monat im Büro bin, hat sich das mit dem NV-Abo erledigt, wenn kein Folgeangebot kommt. Ich brauche 30-40min mit den Öffis + Laufen, 10-15min mit dem Auto oder 20 Min mit dem Rad ins Büro, fahre aber auch antizyklisch nicht in den Stoßzeiten, weil ich keinen Bock auf Rumstehen habe.

Jetzt kostete der Sprit so viel, aber ich habe zumindest in meinem Umfeld keinerlei Unterschiede feststellen können. Da müsste der Spritpreis noch ne ganze Menge steigen, dass da einer meiner Bekannten das Auto stehen lässt

ich kenne deinen Bekanntenkreis und deren Einkommen nicht, aber Geringverdiener werden eher das Auto stehen lassen und sich eine Alternative suchen, wenn sie nur noch für's Tanken arbeiten, gerade für diese Gruppe (die ja doch einen großen Anteil an der dt. Bevölkerung ausmacht) wird das 9ET ideal gewesen sein.
 
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odie

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30.05.2015
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Bevor wir hier vollkommen in den polemischen Unisnn abdriften, sei angemerkt, dass das 9 € Ticket die Autonutzung kaum reduziert hat (hier wurde von einer Untersuchung berichtet, dass 3% der 9 €-Ticket Nutzer "weniger" mit dem Auto fahren). Auf die Auslastung der Autobahnen dürfte das Angebot keinen nennenswerten Einfluss haben. Ich glaube auch nicht, dass CL derzeit allzuviel Muse für eine Spritztour mit seinem Oldtimer über die Autobahnen hat.
Die Statistik hab ich im ZDF auch gelesen. Die Frage ist nur wie man bei 3% weniger Auto auf "deutlich weniger Staus" kommt...
 
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odie

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30.05.2015
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Wenn ich ein Auto hätte: warum sollte ich da auch auf den ÖPNV umsteigen, wenn das Auto eh vorhanden ist und das günstige ÖPNV-Angebot nach 3 Monaten schon wieder vorbei ist? Lohnt sich doch kaum, dafür meinen Alltag umzustellen.

Sagen wir mal so: SOLLTEN die ÖPNV wirklich flächendeckend sein wie in gewissen Ballungszentren könnte man sich ja sagen "spar ich mir die 150€ Sprit pro Monat und zahl nur 9€". Würde ich auch so machen und das Auto halt 3 Monate nicht zum pendeln nutzen. Einkaufen musst ja trotzdem.


Ich weiß da ehrlich gesagt nicht, was man da erwartet hat, wenn da jetzt Analysten völlig überrascht sind, dass kaum jemand vom Auto auf den ÖPNV umgestiegen ist.

Würde jetzt die Politik bekannt geben: Es gibt in den nächsten 5 bis 10 Jahren ein 30€-Ticket sähe das vielleicht langfristig anders aus.

Sehe ich anders. Man sollte sich mal anschauen wer den von wo nach wo pendelt. Mag sein das es in Städten wie Berlin oder auch Stuttgart clever ist mit der Bahn zu pendeln. Auf dem Land geht es halt nahezu nicht. Mag sein das der eigene Arbeitgeber nicht wirklich auf die ganze Republik umzusetzen ist, aber hier kannst du garnicht wirklich nicht mit den OPNVs pendeln. Allein schon die Tatsache das ein Busverkehr über eine Kreisgrenze wohl immer noch ein ernsthaftes Problem darstellt ist zum Mäuse melken. Somit denke ich mal das jeder der ggf 30km einfach jeden Tag pendelt einfach von dem 9€ Ticket ausser einen Wochenendtrip nach Sylt nichts von hat. Weil das Angebot entweder nicht da ist, oder so schlecht ist das man es sich 2 mal überlegt. Hat dein Arbeitgeber dazu noch keine flexiblen Arbeitszeiten wird das ganze noch schlimmer. Mag sein das sich eine S Bahn in Stuttgart an die Schichtzeiten beim Daimler eingependelt hat. Aber woanders klappts dann nicht. Von daher denke ich das auch ein längerfristiges 30€ Ticket nicht wirklich soooo einen Effekt hat wie man ihn gern hätte. Weil es eben meiner Meinung nach an der Realität vorbei geht.
 
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MANAL

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29.05.2010
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Wenn wir nur über die Bahn reden, bietet das Querdurchsland-Ticket auch schon bundesweites Bahnfahren in den Nahtarifprodukten. Und die BC 100 gibt's auch noch.
Es sind halt alles keine Tickets für Gelegenheitsfahrer die nur kurze Strecken zurücklegen aber dennoch über Tarifgrenzen fahren müssen.


Das Problem ist ja nur leider, dass die Landbevölkerung in der Fläche diese Alternativen nicht hat.
Die Politik der letzten 50 Jahre hat leider alles getan, die Bevölkerung von ÖPNV auf das Auto zu bringen. Gerade in den 60er und 70er Jahren wurden reihenweise Nebenstrecken stillgelegt die das weite Land bedient haben weil man ja die Zukunft im Individualverkehr gesehen hat.
Was damal die Visionäre für kranke Vorstellungen einer autogerechten Stadt gesehen haben ist schon irr:

Trambahnen und Eisenbahnen wurden reihenweise stillgelegt, einzig die U-Bahn wurde toleriert, weil sie den Straßenverkehr nicht behinderte. Diese Politik ging ja teils bis in die 80er Jahre rein, erst dann hat man gemerkt wie blöd es ist manche Gegenden vom Schienenverkehr abzutrennen und dass der hochgelobte Bus auch keine Lösung darstellt.


Da ich eh nur noch 1-2x im Monat im Büro bin, hat sich das mit dem NV-Abo erledigt, wenn kein Folgeangebot kommt.
Da es immer mehr Menschen gibt die teilweise im Homeoffice arbeiten oder auf Teilzeit umgestiegen sind wird auch ein passendes Angebot für diese ganzen Gelegenheitsfahrer benötigt. Für Pendler gab es schon immer ordentliche Ermäßigungen auf Abotickets, die hat man so auch an den ÖPNV binden können. Nur als Gelegenheitsfahrer der meistens auch ein Auto hat war das preislich häufig völlig unattraktiv zusammen mit der meist auch noch längeren Fahrzeit. Da darf man keinen übelnehmen mit dem Auto zu fahren.
 

odie

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30.05.2015
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Die Politik der letzten 50 Jahre hat leider alles getan, die Bevölkerung von ÖPNV auf das Auto zu bringen. Gerade in den 60er und 70er Jahren wurden reihenweise Nebenstrecken stillgelegt die das weite Land bedient haben weil man ja die Zukunft im Individualverkehr gesehen hat.
Ich hab vor vielen Monden mal einen wirklich tollen Bericht gesehen. Darin wurde eine Stadt vorgestellt...glaub irgendwo wo Geld keine Rolle spielt, also Saudis etc...Das Konzept fand ich ganz gelungen. Hier wurden Autos eben zum Zug. Sprich die "letzte Meile" wurde aktiv gefahren. Und zwar zu einem Autobahnhof, in diesem wurden die Autos komplett autonom zu "Zügen" zusammengefasst. Das Ziel natürlich vorher im Navi eingegeben. Das Auto wurde somit auf eine "Autobahn" einsortiert bis zum nächsten Autobahnkreuz, hier wieder das selbe mit zusammenstellen eines "Zuges" bis zur passenden Ausfahrt. Und somit auch wieder die letzten Meter bis zum Ziel selbst gefahren. Das ganze mit E Autos.

Die Idee dahinter würde viele Probleme lösen...bis auf die Kosten.
 
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16.09.2016
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Da es immer mehr Menschen gibt die teilweise im Homeoffice arbeiten oder auf Teilzeit umgestiegen sind wird auch ein passendes Angebot für diese ganzen Gelegenheitsfahrer benötigt. Für Pendler gab es schon immer ordentliche Ermäßigungen auf Abotickets, die hat man so auch an den ÖPNV binden können. Nur als Gelegenheitsfahrer der meistens auch ein Auto hat war das preislich häufig völlig unattraktiv zusammen mit der meist auch noch längeren Fahrzeit. Da darf man keinen übelnehmen mit dem Auto zu fahren.

ich nehme das Auto ungerne, wenn ich in die Innenstadt muss, weil man da eh nicht oder nur teuer parken kann oder für einen Wochendtrip vom Airport, bzw. wenn man über 48h Höchstparkdauer im kostenlosen P+R liegt, insofern hatte sich das Abo oft noch gerechnet. Sobald man aber aus der Stadt raus will wird's mit dem NV zum Krampf.

Die (Jahres)Abos machen Sinn, wenn sie mindestens 30% günstiger sind als der monatliche Einzelkauf. Ab dem 8. Tagesticket oder dem 23. Einzelticket (App-Preis) lohnt sich mein Abo für die City bspw.
 
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MFox

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10.06.2016
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Es ist ja auch irgendwie ein Trugschluss zu glauben, dass wenn der Spritpreis in astronomische Höhen steigt, die Leute einfach auf das Rad oder den ÖPNV umsteigen (- Vorausgesetzt natürlich, sie können überhaupt sinnvoll umsteigen -) denn dann ist davon auszugehen, dass sich das individuelle Mobilitäts- und Konsumverhalten als Allererstes stark verändern wird.

Die Wege die, meinetwegen auf dem Land, zurückgelegt werden müssen (Arbeit / Einkauf / Arzt / yni), weil es eben keine Alternative gibt, die werden auch bei einem Spritpreis jenseits der 4/5€-Marke stattfinden. Alles andere wird dann halt nicht mehr (oder viel viel seltener) gemacht und die Wege insgesamt gespart. Ein dauerhaftes 9€-Ticket könnte an der Stelle helfen, wäre aber aufgrund eines unzureichenden Angebotes wo Komforteinbußen durch ÖPNV den Reisezweck überwiegen, nur eine von vielen Hürden die genommen werden müsste um den mIV im Modal Split langfristig zu reduzieren.

Wo der Spritpreis überhaupt ein Hebel sein kann, ist der innere Ballungsraum. Alles andere geht unverhältnismäßig hoch zu Lasten derjeniger, die auf das Auto angewiesen sind.
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Die Wege die, meinetwegen auf dem Land, zurückgelegt werden müssen (Arbeit / Einkauf / Arzt / yni), weil es eben keine Alternative gibt, die werden auch bei einem Spritpreis jenseits der 4/5€-Marke stattfinden. Alles andere wird dann halt nicht mehr (oder viel viel seltener) gemacht und die Wege insgesamt gespart. Ein dauerhaftes 9€-Ticket könnte an der Stelle helfen, wäre aber aufgrund eines unzureichenden Angebotes wo Komforteinbußen durch ÖPNV den Reisezweck überwiegen, nur eine von vielen Hürden die genommen werden müsste um den mIV im Modal Split langfristig zu reduzieren.
Über Komfort reden wir erst gar nicht!

Obwohl ich die TAZ nicht mag, ein wirklich treffender Bericht:

Ebenso aus dem schwäbischen Botanik:

Wobei man durchaus sagen muss das ein Bäcker sicherlich nirgends mit den ÖPNVs wirklich fahren kann, OK in Manhatten vielleicht...allein schon aufgrund der Uhrzeit. Ach ja, der Bäcker is echt klasse, wer mal auf der Durchreise ist ;)