Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

ANZEIGE

jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
6.268
1.237
TXL
ANZEIGE
Wenn wir nur über die Bahn reden, bietet das Querdurchsland-Ticket auch schon bundesweites Bahnfahren in den Nahtarifprodukten. Und die BC 100 gibt's auch noch.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


man kann bei Dienstwagen ein Fahrtenbuch führen (dafür gibt es heutzutage wohl auch elektronische Lösungen), und wenn man keine Privatfahrten hat, zahlt man auch keine Steuern dafür. So einfach ist das.
das QdL Ticket kostet für eine Person 42 €, für 2 dann 49 €. Und gilt nur für einen Tag. Das ist nicht wirklich attraktiv. Auch selbst habe ich das noch nie genutzt, maximal nutze ich die Ländertickets (z.Bsp. das Brdbg-B Ticket für 32 € für bis zu 5 Personen), bei länderübergreifenden Fahrten ist ja dann fast der Fernverkehr günstiger.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.688
9.770
Dahoam
Die Wege die, meinetwegen auf dem Land, zurückgelegt werden müssen (Arbeit / Einkauf / Arzt / yni), weil es eben keine Alternative gibt, die werden auch bei einem Spritpreis jenseits der 4/5€-Marke stattfinden.
Dann ist es Zeit mal für Alternativen zu sorgen. Wobei auch auf dem Land viel zu Fuß, mit dem Rad oder auch einem Ebike zurück gelegt werden könnte wenn man nicht so bequem wäre. Gerade das Autofahren aus Faulheit würde man über den Spritpreis schon steuern können.

Aber für das Land braucht es allgemein neue Mobilitätskonzepte wie Appgesteuerter und von Computern verwalteter und organisierter On-Demandverkehr innerhalb von Gemeinden und zu den nächsten Bahnhöfen. Ein Linienbussystem lohnt sich erst bei ausreichender Anzahl Fahrgäste.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.353
4.608
Z´Sdugärd
Dann ist es Zeit mal für Alternativen zu sorgen. Wobei auch auf dem Land viel zu Fuß, mit dem Rad oder auch einem Ebike zurück gelegt werden könnte wenn man nicht so bequem wäre. Gerade das Autofahren aus Faulheit würde man über den Spritpreis schon steuern können.
Ähhh, dann kannst ja aber auch argumentieren das du zum Wasser holen auch zum Dorfbrunnen gehen kannst. Schliesslich ist der Rest Faulheit?

Mal abgesehen davon, das die Deutschen immer älter werden ist es vielleicht etwas unpassend wen Oma Hilde mit 78 eine 12% Steige hochradeln muss um zur Dialyse zu kommen. Blödes Beispiel? Ja sicher. Ob man nun 5km mit dem Lastenrad 2 Kisten Wasser/Bier oder whatever die selbe Steige hochradeln muss (nicht alles ist so flach wie ein Witz von Mario Barth) und das unter "nur nicht faul sein" abstempelt..nunja.

Darfst gern mal auf n Gin Tonic vorbei kommen um zu sehen wie es ggf woander in der Republik zugeht. Mal vom Ärtzemangel abgesehen...in vielen Ecken reicht der Akku deines E Bikes garnicht um zum Doc zu kommen. Und von den Kosten für ein E Bike das sich auch die Bäckereifachangestellte sicherlich aus der Portokasse bezahlt auch mal nicht zu reden. Und ja, die Brötchenfachverkäuferin kann sich ggf eben nichtmal n Auto leasen sondern gondelt mit dem 500€ Corsa zur Arbeit.

Wiegesagt mag ein Ansatz sein, der geht leider nur all zu oft nicht auf.

Aber für das Land braucht es allgemein neue Mobilitätskonzepte wie Appgesteuerter und von Computern verwalteter und organisierter On-Demandverkehr innerhalb von Gemeinden und zu den nächsten Bahnhöfen. Ein Linienbussystem lohnt sich erst bei ausreichender Anzahl Fahrgäste.

Auch hier: JEIN! Sowas ähnliche gibt es ja schon. Nennt sich "Sammeltaxi". Funktioniert aus kostengründen aber leider immer und immer weniger. Vielmehr wird eben hier das gute alte "Heut fahr ich, morgen du und übermorgen der" Sammeltransport unter Kollegen etc gemacht. Sei es zum Sport, auf Arbeit oder in die Kneipe. Was aber auch hier wieder fixe Zeiten vorraus setzt. Und um bei der On-Demandlösung zu bleiben...Die Kosten werden sicherlich auch alles nur nicht günstig sein.

Gute Lösungsansätze wie z.B. die E Scooter werden von Gemeinden teilweise abgelehnt.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.597
2.092
Dann ist es Zeit mal für Alternativen zu sorgen. Wobei auch auf dem Land viel zu Fuß, mit dem Rad oder auch einem Ebike zurück gelegt werden könnte wenn man nicht so bequem wäre. Gerade das Autofahren aus Faulheit würde man über den Spritpreis schon steuern können.

Autofahren aus Faulheit ist ein Phänomen der Großstädte und Ballungsgebiete. Wird mir nie einleuchten warum soviele Berliner noch ein eigenes Auto haben.

Autofahren aus Faulheit im ländlichen Raum. Der war gut. Das könnte noch auf die ein-/zwei Oberzentren zutreffen, dass dort soetwas mal vorkommt. Zwischen April und September geht das eFahrrad noch auf manchen Strecken. Leider ist die Fahrradwegeinfrastruktur in unserer Region dermaßen desaströs, um nicht zu sagen - faktisch nicht vorhanden, dass hier in unserer Topografie und Witterung in der dunklen, nasskalten Jahreszeit an vielbefahrenen Bundesstraßen (oder enge unübersichtliche Kreisstraßen, kaum breiter als 5,5m) 7 Kilometer zum nächsten Supermarkt nur etwas für jemanden ist, der mit seinem Leben abgeschlossen hat.

Aber für das Land braucht es allgemein neue Mobilitätskonzepte wie Appgesteuerter und von Computern verwalteter und organisierter On-Demandverkehr innerhalb von Gemeinden und zu den nächsten Bahnhöfen. Ein Linienbussystem lohnt sich erst bei ausreichender Anzahl Fahrgäste.
Absolut. Das Hauptproblem ist derzeit tatsächlich das wahnwitzige Preisschild, dass an diesen modernen Verkehrsangeboten hängt. Für die Kosten, die ein moderner On-Demandverkehr im ländlichen Raum (insbesondere die Softwareanbieter wissen um die Situation und langen entsprechend zu) verursacht kann ich besser einen vertakteten Linienbusverkehr organisieren. Oder zwei. Die Politik ist in den letzten Jahren bis vor wenigen Monaten spendabler geworden. Mit Beginn der mannigfaltigen Krisen in diesem Jahr allerdings erleben wir aber einen krassen Absturz was die Finanzierungswilligkeit der Aufgabenträger angeht. Kürzlich wurden bei uns mehrere Leuchtturmprojekte gecancelled, einfach weil die Kosten der öffentlichen Hand davonlaufen.

Wir fahren mit bedarfsgesteuerten TaxiBuslinien ganz gut als Kompromiss zwischen Kosten und Angebot. Die kommen den On-Demandverkehren schon recht nahe und gibt es hier seit 25 Jahren. Die kann man bei uns übrigens auch schon seit über 10 Jahren per App bestellen.

Nachteil? Eine Verhältnismäßig lange Vorbestellzeit (gerade für die Frühfahrten, die schon am Vorabend gebucht werden müssen) und feste Abfahrtszeiten entlang festgelegter Haltestellen zwischen denen der TaxiBus sich aber selbst den besten / kürzesten Weg sucht. Der Hauptkritikpunkt unserer Fahrgäste, gerade diejeniger die gerade von einer regulären Buslinie ohne Vorbestellung auf einen TaxiBus umgestellt wurden ist die fehlende Flexibilität die wir aber aus operativen Gründen nicht verbessern können - auch hier ein Kostenproblem; ein zweites Personal und Kleinbus vorzuhalten verdoppelt meist schon die Kosten - und das für eine handvoll Fahrgäste am Tag. Kurzfristige Fahrten sind kaum möglich. Hier werden die Haushalte nicht auf ein Auto verzichten können. Daher ist unser Approach den Zweitwagen überflüssig zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.453
3.135
Corona-Land
Wobei auch auf dem Land viel zu Fuß, mit dem Rad ...
Wenn es denn Fußwege oder Fahrradwege neben den Kreisstraßen geben würde.

War gerade in Oslo und Amsterdam. Prima Infrastruktur für Autofahrer und Radfahrer. Fußgänger unerwünscht.

Beispiel Amsterdam, an dieser Stelle: https://goo.gl/maps/GzSx1Dtz1E9mwVx86

Zufahrt/Gang zur Amsterdam Central: Fahrbahn für Autos 10 Meter, Fahrradstraße 3 Meter, Fußweg 0,8 Meter*), wirklich 80 Zentimeter.
*) Dort ist jetzt ein legaler Abstellplatz für Leihräder. https://goo.gl/maps/rqx33wpwmNXCC8ti6
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

KAFlieger

Erfahrenes Mitglied
17.07.2018
1.028
2.455
Ich glaube, für die ländlichen Gegenden wäre ein Carsharing-Angebot das einzig sinnvolle "ÖPNV"-Angebot.
Linien-ÖPNV ist dort in aller Regel ziemlicher Quatsch und absolut unwirtschaftlich (habe selbst meine komplette Kindheit in einem Dorf mit 10 Bussen am Tag gelebt), genauso wie Sammeltaxis.
Warum also nicht auf dem Marktplatz 20 Carsharing-Wägen hinstellen, die man sich dann bei Bedarf mieten kann? Damit ließe sich dann auch der zeitraubende Weg bis zum nächsten Bahnhof des S-Bahnnetzes schnell überwinden, wo dann natürlich sinnvollerweise auch ein Carsharing-Platz sein müsste um schnell und bequem auf die Schiene umzusteigen.

Denn mal ehrlich: auch auf dem Land stehen die meisten Autos 95% des Tages nur rum (auch wenn man in diversen FB-Kommentarspalten den Eindruck gewinnt, dass 95% der Bevölkerung auf dem Land fernab der Zivilisation mit fünf Kindern leben und jeden Tag einen Großeinkauf im Möbelhaus machen müssen). Den passenden Bedarf an Autos müsste man am Anfang natürlich ermitteln, denn wenn dauernd keine Autos zur Verfügung stehen, wenn ich mal eins nutzen möchte, ist das System logischerweise für die Tonne.

Vorteil: Ich zahle nur in der Zeit fürs Auto, wenn ich es auch nutze, es werden weniger Stellflächen für Autos benötigt, da eben nicht jeder sein eigenes Fahrzeug irgendwo abstellen muss.

Dass das System vielleicht nicht für jeden Dorfbewohner etwas ist, ist mir auch völlig klar.

Aber die angesprochene Oma Hilde wird ja nicht fünfmal am Tag zum Arzt fahren müssen...
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.353
4.608
Z´Sdugärd
Denn mal ehrlich: auch auf dem Land stehen die meisten Autos 95% des Tages nur rum (auch wenn man in diversen FB-Kommentarspalten den Eindruck gewinnt, dass 95% der Bevölkerung auf dem Land fernab der Zivilisation mit fünf Kindern leben und jeden Tag einen Großeinkauf im Möbelhaus machen müssen). Den passenden Bedarf an Autos müsste man am Anfang natürlich ermitteln, denn wenn dauernd keine Autos zur Verfügung stehen, wenn ich mal eins nutzen möchte, ist das System logischerweise für die Tonne.

Vorteil: Ich zahle nur in der Zeit fürs Auto, wenn ich es auch nutze, es werden weniger Stellflächen für Autos benötigt, da eben nicht jeder sein eigenes Fahrzeug irgendwo abstellen muss.
Gute Idee. Aber späterstens jetzt sind wir beim nächsten Thema: Digitales Entwicklungsland. Kein Internet am Dorfplatz und schon gehts los.

Ansich ist die Idee ja wirklich nicht verkehrt. Ist allerdings nicht das was uns die Regierung verkaufen möchte. Die Anzahl der Autos auf den Strassen änderst du ja nicht. Sondern eben nur die Anzahl der Autos die ungenützt rum stehen.
 
  • Like
Reaktionen: MANAL

KAFlieger

Erfahrenes Mitglied
17.07.2018
1.028
2.455
Gute Idee. Aber späterstens jetzt sind wir beim nächsten Thema: Digitales Entwicklungsland. Kein Internet am Dorfplatz und schon gehts los.

Ansich ist die Idee ja wirklich nicht verkehrt. Ist allerdings nicht das was uns die Regierung verkaufen möchte. Die Anzahl der Autos auf den Strassen änderst du ja nicht. Sondern eben nur die Anzahl der Autos die ungenützt rum stehen.
Jein…der Vorteil wäre ja auch, dass zum Beispiel nicht jeder Dorfbewohner die komplette Strecke zum Arbeitsplatz/Shopping Center in der Stadt mit dem Auto zurücklegen würde sondern nur bis zum nächsten Dorf mit vernünftiger ÖPNV Anbindung. Klar, derjenige, der zwei Dörfer weiter arbeitet, wird genauso viel auf der Straße sein wie vorher.
Aber damit könnte man meiner Meinung nach schon den Straßenverkehr insbesondere auf den Pendlerstrecken deutlich entlasten. Immer vorausgesetzt, das Ganze wird auch wie gedacht genutzt, aber da scheitert es dann wohl auch ziemlich schnell wieder an der Bequemlichkeit und man fährt die komplette Strecke halt einfach mit dem privaten PKW
 
  • Like
Reaktionen: _AndyAndy_

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Ich meine, ein Vorteil eines bundesweiten Tickets (zu welchem Preis auch immer) wäre, sich nicht mit teils miesen regionalen Apps rumschlagen zu müssen. KVV App oder - noch schlimmer - VRR App, um mal Negativbeispiele zu nennen.

Würde schon Zeit und Nerven sparen, wenn ich nur eine App und ein Ticket pro Monat bräuchte. Die DB App ist nicht der Weisheit letzter Schluss (angeblich soll sie viel Daten sammeln/nach Hause telefonieren), aber sie funktioniert wenigstens wesentlich besser als die Apps mancher Verkehrsverbünde.
 
  • Like
Reaktionen: red_travels

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.506
11.226
Trans Balkan Express
Bundesfinanzminister CL sagte bereits auch: dafür ist kein Geld da.

Allerdigs hat der Postillon einen Dreh gefunden, wie es doch eine Verlängerung geben könnte:

 

_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.017
634
.de
Der Trend geht überall zur Selbstbedienung, um Kosten zu sparen und weil das Personal fehlt. Und ÖPNV ist keine Selbstbedienung, man wird ja gefahren. Also ist da, wo die Auslastung schwach ist, weiterhin MIV gefragt.

Es gibt neben klassischen PKWs und ÖPNV eine weitere Option für die letzte Meile, die in Deutschland stark unterrepräsentiert, aber etwa in Frankreich beliebt ist: Leicht-Kfz. Reicht von L2e Dreirad-Kabinenrollern bis zu L6e Fahrzeugen wie Opel Rocks-e. Aufladbar über Schuko-Steckdosen. Fahrbar mit AM-Führerschein, der in Frankreich deutlich einfacher erwerbbar ist als in Deutschland. Keine Zulassung, kein TÜV. Versicherungskennzeichen 50€/Jahr.

Wenn Menschen, die keine langen Strecken mit dem Auto fahren wollen, mit solchen Fahrzeugen fahren würden, wären sie als Zubringer zu gut vertakteten ÖPNV-Korridoren ideal.

Nur: das Autolobby in Deutschland will nicht zulassen, dass die Menschen sowas besitzen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.688
9.770
Dahoam
Leider ist die Fahrradwegeinfrastruktur in unserer Region dermaßen desaströs, um nicht zu sagen - faktisch nicht vorhanden, dass hier in unserer Topografie und Witterung in der dunklen, nasskalten Jahreszeit an vielbefahrenen Bundesstraßen (oder enge unübersichtliche Kreisstraßen, kaum breiter als 5,5m) 7 Kilometer zum nächsten Supermarkt nur etwas für jemanden ist, der mit seinem Leben abgeschlossen hat.

Wenn es denn Fußwege oder Fahrradwege neben den Kreisstraßen geben würde.

Beides sind halt auch ein Resultat der völlig verfehlten autozentrierten Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte. Was sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt teilweise als Radweg exisitiert ist eine einzige Frechheit und fast schon Körperverletzung. Und dass Radwege teils sinnlos an Gemeindegrenzen enden ist auch nichts neues. In diesem Bereich existiert genauso ein Flickwerk wie bei den Tarifsystemen des ÖPNV.

Normalerweise gehört gesetzlich vorgeschrieben dass jede Landstraße oder Bundesstraße ZWINGEND einen brauchbaren Radweg innerhalb eines maximal von der Straße entfernten Korridor besitzen muss. Man könnte die Motivation dazu vielleicht so regeln, dass Straßen ohne Radwege außerorts gesetzlich grundsätzlich ein Tempolimit von 60 km/h bekommen, innerorts maximal 30 km/h. Höhere Geschwindigkeiten nur mit separaten Radwegen. Ich bin mir sicher, dasssich die Zahl der Radwege innerhalb von Jahren sich enorm erhöht nur damit der deutsche Autofahrer wieder Vollgas geben kann.

Ich glaube, für die ländlichen Gegenden wäre ein Carsharing-Angebot das einzig sinnvolle "ÖPNV"-Angebot.

Wenn ich die Vorschläge so höre fürchte ich, dass jeder von uns andere Vorstellungen davon hat, was man unter "Land" versteht und daher jeder andere Vorstellungen davon hat was die ideale Lösung ist. Für mich als Oberbayer sind Dörfer nur wenige Kilometer voneinander entfernt und der nächste größere Supermarkt und ähnliches für den Alltag notwendiges innerhalb von maximal 5 km. In anderen Regionen sieht das vermutlich anders aus?
Es macht ja auch schon einen Unterschied ob es Flachland ist oder ob es hügelig ist. Bei erstem ist ein normales Rad eine gute Alternative, bei letzterem eher ein E-Bike. Und dann ist auch die Frage wie der Winter aussieht, ohne Schnee alles einfach für's Rad, wenn es dagegen viele ungeräumte Straßen hat ist das im Winter mit dem Zweirad eher keine Lösung.

Aber einig sind wir uns, dass die ländlichen Räume (egal was jeder darunter versteht) vom ÖPNV her sehr bescheiden angebunden sind.
 
  • Like
Reaktionen: Vollzeiturlauber

kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
1.373
926
Wenn wir nur über die Bahn reden, bietet das Querdurchsland-Ticket auch schon bundesweites Bahnfahren in den Nahtarifprodukten. Und die BC 100 gibt's auch noch.
Wir reden über den ganzen ÖPNV, nicht nur über "Die Bahn". Die wenigsten Fahrten sind nur von Bahnhof zu Bahnhof, das QDL reicht also klar nicht und die BC100 nur wenn man in den CityTicket Städten bleibt - also auch nicht. QDL gilt zudem nur zu bestimten Zeiten. Und bei beiden gibt es wohl NE Bahnen die sie nicht anerkennen. (Die Rurtalbahn z.B. war lange für die Nichtanerkennung der BC100 berüchtigt. Das scheint endlich geändert worden sein.)

Nein, beides entspricht nicht dem Kriterium der Einfachheit.

Das schweizer Generalabonnement geht wohl in die Richtung, allerdings schreibt Wikipedia nur von "fast" und "den meisten".
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.353
4.608
Z´Sdugärd
Beides sind halt auch ein Resultat der völlig verfehlten autozentrierten Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte. Was sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt teilweise als Radweg exisitiert ist eine einzige Frechheit und fast schon Körperverletzung. Und dass Radwege teils sinnlos an Gemeindegrenzen enden ist auch nichts neues. In diesem Bereich existiert genauso ein Flickwerk wie bei den Tarifsystemen des ÖPNV.
Jein. Sicherlich kann ich jetzt nicht für die ganze BRD reden. ABER hier sind Radwege wirklich toll. Als Beispiel gibts hier eine alte Bahnlinie. Diese wurde abgebaut und darauf eine Radautobahn gebaut, schon vor 30 Jahren. Hier kannst du wirklich toll radeln. Und wenn eben links oder rechts weg willst von der Radautobahn gibts auch tolle Radwege. Mag sein das diese ggf mit einem Carbon Rennrad und 0,5cm breite Reifen nicht ganz so der Hit sind. Aber mit jedem normalen Fahrrad absolut ausreichend ist. Und vorallem auch idylisch liegen.

Wobei ich sagen muss, das es in vielen STädten nicht toll ist. Was aber auch daran liegt das viele Radwege nicht wirklich genutzt werden. Beispiel: Die lokale Kreisstadt ist fast wie eine US Stadt schön an einer Strasse links und recht. Jetzt kannst du a) an dieser Bundesstrasse (wo es natürlich einen Radweg auf der Fahrbahn gibt) fahren was wirklich blöd ist. ODER eben 500m weiter paralell zur Bundesstrasse einen wirklich tollen Radweg im Grünen nutzen. Man muss ihn halt nur kennen.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.597
2.092
Ich glaube, für die ländlichen Gegenden wäre ein Carsharing-Angebot das einzig sinnvolle "ÖPNV"-Angebot.
Linien-ÖPNV ist dort in aller Regel ziemlicher Quatsch und absolut unwirtschaftlich (habe selbst meine komplette Kindheit in einem Dorf mit 10 Bussen am Tag gelebt), genauso wie Sammeltaxis.
Warum also nicht auf dem Marktplatz 20 Carsharing-Wägen hinstellen, die man sich dann bei Bedarf mieten kann? Damit ließe sich dann auch der zeitraubende Weg bis zum nächsten Bahnhof des S-Bahnnetzes schnell überwinden, wo dann natürlich sinnvollerweise auch ein Carsharing-Platz sein müsste um schnell und bequem auf die Schiene umzusteigen.
Bin kein Experte für das Carsharing, aber auch hier, was in den Ballungsgebieten und Metropolen funktioniert, erreicht im ländlichen Raum vermutlich nicht die nötige Masse einer schwebenden Flotte. Und dazu zählt nicht das Dorf, das einen S-Bahnhof in hinreichender Entfernung hat - da könnte das möglicherweise eher klappen.

Nachbars Sohn ist mit dem Dorf-Carsharingauto um 3 Uhr zur Ausbildungsstätte Bäckerei Müller gefahren. Das Auto ist um 13 Uhr wieder da. Hilft demjenigen nicht, der um 8 im B̵ü̵r̵o̵ Laden sein muss.


Interessanter ist der Ansatz, die letzten Meile umzudenken - Fahrrad, leicht-KFZ, autonomer Minibus (Kinder... äh Babyschuhe), ODVs, whatever. Und vielleicht die Erkenntnis in der Politik, das die Regionalbahn nicht immer das beste Mittel zur Flächenerschließung ist.

Auf einer Strecke zwischen Mittelzentrum A - Mittelzentrum B und Oberzentrum A liegen auf dem Weg in einem zersiedelten Land wie Deutschland viele kleine Ortschaften die kostengünstig und effizient mit einer vertakteten Regionalbuslinie attraktiv erschlossen werden können ohne großen Reisezeitverlust. Ich sage nicht lieber Bus statt Bahn, ich sage Bus & Bahn!

Viele Aufgabenträger kriegen die Dollars in den Augen, wenn Sie hören das eine Regionalbuslinie die i.d.R. durch den lokalen Aufgabenträger bezahlt wird durch die Reaktivierung einer Bahnlinie (die durch die Überregionalen SPNV-Aufgabenträger bestellt wird) eingespart werden könnte, wo zwischen den Stationen gut und gerne 10 km liegen im Gegenzug wird der Paralleverkehr mit dem Bus eingestellt oder so unattraktiv das für den ÖPNV wenig gewonnen ist.

Natürlich mag da meine Ansicht nicht ganz neutral sein, aber gerade diese von der Kommunalpolitik hineininterpretierte Konkurrenz zwischen Bus und Bahn ist häufig ein Problem. Die Bahn fährt in der Regel weiter wie der Regionalbus. Also warum nicht eine ganzheitliche Betrachtung und die Bahn als überregionale Schnellverbindung und den (parallelen) Bus zur Flächenerschließung nutzen.
 

_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.017
634
.de
Bei uns hat früher der Briefträger (kam mit dem Auto, Anfang der 60ger) Personen (gegen Entgelt) mit in die Kreisstadt genommen.
Ich kann mir vorstellen, dass man das heutzutage aus Versicherungsgründen nicht machen würde. Man achtet vermehrt darauf.

autonomer Minibus (Kinder... äh Babyschuhe)

Nicht ganz.
Die Dinger fahren allerdings 15 km/h und nur dort, wo man eh schnell zu Fuß unterwegs ist und ausgerechnet nicht dann, wenn kein ÖPNV fährt.