Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.695
4.558
DTM
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Jup. Ich hatte es an anderer Stelle bereits geschrieben: wir haben nicht mehr die Bevölkerung für solch ein Angebot. Sieht man u.a. am Müll an den Bahnhöfen und an der rücksichtslosen Lautstärke vieler "Gespräche" in den Zügen.
Ja, ich muss dir leider zustimmen.
Ich möchte die Diskussion aber nicht in diese Ecke ziehen.
Vielleicht ist die Situation in der bayerischen Provinz anders.
Hier im Ruhrgebiet müsste aber permanent die Bundespolizei im Zug patrouillieren.
Schuhe auf den Sitzen, keine Maske angezogen, es wird geraucht/gekifft, Musik über Lautsprecher gehört, über Lautsprecher telefoniert (meistens nicht auf deutsch). Das sieht man hier in nahezu jedem Zug. Es gibt absolut keinen Respekt mehr vor den Gesetzen und dem Rechtsstaat.
Für mich ist das Thema durch.
Dies ist übrigens mit einer der Gründe, warum manche Menschen Züge nicht betreten, selbst wenn die Fahrt deutschlandweit kostenlos wäre.
 

Luftikus

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08.01.2010
24.264
10.179
irdisch
Die Realität ist wie sie ist, darauf muss man sich einstellen. Mehr Personal/Sicherheitsdienst und mehr Polizei in der Bahn halte ich auch für geboten. Es fahren durchaus auch "normale" Leute und "normale" aus allen möglichen Ländern in der Bahn.
Die Bahn bildet die Gesellschaft anders ab, als man sie als Autofahrer wahrnimmt. Arte und Assi sitzen plötzlich direkt nebeneinander.
 
Zuletzt bearbeitet:

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.595
2.092
Das wäre ja grotesk, wenn man nun diese Erfolgsgeschichte wieder einschlafen ließe, weil irgendwelche Bürokraten in den Verkehrsverbünden wieder ihre gewohnte Blockadehaltung einnehmen dürfen. Fahrgäste stören die nur.
Auch wenn ich der letzte bin, der besondere Sympathien zu manchen Lokalfürsten und zur vorherrschenden Tarifkleinstaaterei in den Verkehrsverbünden hat;

Die eigentliche Blockadehaltung zum Thema ist im Finanzministerium zu suchen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.264
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irdisch
Man hat gesehen, wie schlecht die Kleinstaaterei im Nahverkehr ist. Ausgerechnet der Porsche-Minister wird sie nicht ändern wollen. Der Druck muss von woanders kommen. Im Moment wirkt es wie eine Seifenblase.
 

TorstenMUC

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
450
3.347
55
MUC
Hier nun der angekündigte Bericht

Berlin Wannsee - Roßlau
Das ging schon gut los...
Anhang anzeigen 186830

Überraschenderweise machten sich die fehlenden Wagen so gut wie nicht bemerkbar, wir fanden nach einer Station Sitzplätze im
sehr gut besetzten Zug. Nachdem es Einige immer noch nicht verstanden haben, dass ein Ticket auch nur einen Platz bedeutet, führte es
zum einen oder anderen (lautstarken) Disput bzgl. freier oder durch Rucksäcke, Taschen o.ä. besetzter Plätze.

Roßlau - Leipzig Hbf
Nachdem gefühlt 90% der Reisenden den Zug in Roßlau verlassen hatten, glich der Bahnsteig dort der Hauptgasse beim Oktoberfest am Samstag.
Der Zug aus Magdeburg war bereits sehr gut gefüllt, es kamen aber noch alle Wartenden mit, wenn auch idR als stehende Mitfahrer.
Letzteres betraf auch einige ältere, z.T. erkennbar kränkliche Mitreisende, die allerdings von den zahlreichen sitzenden Jugendlichen und Kindern
nicht zum Platztausch eingeladen wurden. Leider ein immer wieder anzutreffendes Phänomen.

Leipzig Hbf - Hof Hbf
Nachdem der Zug bereits 45 Min vor Abfahrt bereitgestellt wurde, gab es hier für uns keinerlei Probleme einen Sitzplatz zu bekommen.
Zur Überbrückung der Wartezeit bot die örtliche Bundespolizei, nachdem der DB-Sicherheitsdienst sie zur Hilfe gerufen hatte, ein Schauspiel der Räumung sämtlicher Fahhräder aus dem Regio nach Nürnberg auf dem Gleis gegenüber. Diese Aktion führte aber nicht dazu, dass alle Wartenden auch in den Zug kamen.
Bereits vor Abfahrt, gab der Diensthabende aufgrund der stärker werdenden Andrangs die erste klasse frei, was aber nur kurzzeitige Entlastung brachte.
Bei (der etwas verspäteten) Abfahrt war der zug bereits proppenvoll. Eine Fahrradmitnahme war an keinem der folgenden Bahnhöfe, eine Personenmaßnahme an einzelnen Haltepunkten nicht möglich.
Da es verständlicherweise aber immer einige versuchten reinzukommen, sammelte sich nach und nach eine Verspätungszeit von fast 20 Min an und die Stimmung der auf Anschluss hoffenden (incl. uns) sank und führte zu hektischer Suche nach Alternativen. Doch bei der Einfahrt in den Bahnhof Hof die Überraschung: auf dem Nachbargleis der wartende Zug in Richtung München, was zu einem wahren Volkslauf von Hunderten mehr oder weniger bepackten Menschen führte, für einen Unbeteiligten sicherlich unterhaltsam.
Es stellte sich dann heraus, dass der Zug gewartet hat -> Chapeau DB.

Hof Hbf - Landshut Hbf
Ob alle Volksläufer mitgekommen sind, weiß ich nicht, der Zug war aber erneut proppenvoll, was dann kurz nach der Abfahrt in Hof zu einem
Highlight der Fahrt führte. Es meldete sich eine Stimme über die Lautsprecher, die zunächst erklärte, dass Reisen in Zeiten des 9-EUR-Tickets eine
schlechte IOdee sei, da alle Züge immer voll wären. Die daraufhin einsetzende Verwunderung steigerte sich als die Stimme dann immer höher, schon fast hysterisch, wurde und geredzu ins Mokrofon schrie: " Es ist keine weitere Mitnahme mehr möglich, der Zug wird geräumt, dannhaben so eine Verspätung,
dass alle eure Anschlüsse im Asch sind". Was für eine Ansage, ungläubiges Staunen und Gelächter...
Kurz danach empahl dann eine männliche Stimme, ab dem nächsten Halt in Marktredwitz eine Alternativroute über Nürnberg zu nehmen ( :unsure: Nürnberg, war
da nicht was...?). Der Zug war ja bereits mit erheblicher Verspätung in Hof losgefahren, so dass durch längere Halte begünstigt, diese dann bis Landshut bis ca. 15 Min anwuchs und der aktulisierte Reiseplan in der App das Nichterreichen des Anschlusse in LA ankündigte. Wir hatten uns schon mit Plan B, Zwischenübernachtung unterwegs abgefunden (für den Umweg über München hatten wir zu diesem Zeitpunkt keinen Nerv mehr).
Dann die (erneute) Überraschung, auch dieser Zug hatte gewartet, also Volkslauf Etappe 2 und nochmals: Chapeau DB!

Landshut Hbf - Salzburg Hbf
Zum Abschluss und Runterkommen dann die letzte Etappe, über die es nichts zu berichten gibt, außer dass fast die gesamte Verspätung aufgeholt und wir mit dreiminütiger Verspätung, also nach Definition der DB pünktlich, in Salzburg ankamen.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass es ein interessanter, aber auch anstrengender Tagestrip, der auch einen aktuellen Blick auf die Bevölkerung zuließ, insbesondere, was soziales Verhalten und Benehmen anderen gegenüber angeht.
Und, meine Meinung über die DB ist seit gestern, zumindest in ganz großen Teilen, eine andere.

wsvfan55

Respekt für diese Tour und Glückwunsch zur planmäßigen Ankunft. :cool:

Für den Abschnitt Hof - Landshut ein Paar Anmerkungen.
Auf diesem Abschnitt fährt zZ. noch der ALEX, nicht die DB
Da hast Du aber großes Glück gehabt, das überhaupt ein Zug gefahren ist, eigentlich fahren wegen Personalmangel , dort jetzt Busse / SEV.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.688
9.770
Dahoam
Ähhhhh:


Keine Sorge, die C$U und ihre Verkehrsministergarde haben dafür gesorgt, dass in der Gegend die "Alternative Straße" wunderbar funktioniert. Die A95 wird ja quasi als Bundesstraße verlängert und mit milliardenschweren Tunnel ausgebaut während die Bahn daneben dahinrottet. Gerade gestern nördlich von Oberau wo der nächste Dobrindt-Tunnel (sein Wahlkreis) für die Straße entsteht und parallel auf der Bahn über hunderte Meter eine Langsamfahrstelle mit Tempo 20 eingerichtet ist. Und an der Unfallstelle in Farchant habe ich vorgestern tatsächlich Baupersonal am Bahndamm gesehen die sich jetzt nach über 2 Monaten Stillstand wohl umgesehen haben was repariert werden muss. Der verbogene Fahrleitungsmast steht immer noch gut sichtbar von der vierspurigen Bundesstraße herum.

Nebenbei ist zu bemerken, dass der Ausbau der B2 mit dem Farchanter Tunnel und dessen Südzufahrt als mögliche Ursache für das Zugunglück gesehen wird. Damals wurde beim Straßenbau ein Bach umgeleitet und der Bahndamm mit einer deutlich höheren Böschung versehen. Jetzt gibt es den Verdacht, dass genau dieser Bach möglicherweise den Bahndamm unterspült hat. Eine Schutzschiene zum Entgleisungsschutz in der Unglückskurve wo die Wagen abgestürzt sind hat man sich damals gespart, weil das nicht vorgeschrieben war.
Also war die C$U mit ihrer Autopolitik auf ganzer Linie erfolgreich. Die A95 wird quasi verlängert und die Bahn parallel zerstört.


Als Fazit bleibt festzuhalten, dass es ein interessanter, aber auch anstrengender Tagestrip, der auch einen aktuellen Blick auf die Bevölkerung zuließ, insbesondere, was soziales Verhalten und Benehmen anderen gegenüber angeht.
Das ist in der Tat das erschreckende welche schlechtes Benehmen und Rücksichtslosigkeit und welch mangelhafte Erziehung viele inzwischen haben. Im Straßenverkehr merkt man das aber ebenfalls an der Fahrweise etlicher Verkehrsteilnehmer.


Jup. Ich hatte es an anderer Stelle bereits geschrieben: wir haben nicht mehr die Bevölkerung für solch ein Angebot. Sieht man u.a. am Müll an den Bahnhöfen und an der rücksichtslosen Lautstärke vieler "Gespräche" in den Zügen.
Es reicht ja wenn man sieht wie gedankenlos viele Leute ihren Müll einfach in die Gegend werfen oder auch bei Autofahrten noch glühende Kippen zum Fenster raus entsorgen. Bei der aktuellen Trockenheit eine extreme Brandgefahr. Bei solchen Kandidaten würde ich mir ein Bestrafungssystem wie in Singapore wünschen. Wenn der mal den Hintern voll bekommt und eine Woche nicht sitzen kann dann wird der nie wieder seinen Müll einfach in die Landschaft schmeißen.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.897
7.061
Bei solchen Kandidaten würde ich mir ein Bestrafungssystem wie in Singapore wünschen. Wenn der mal den Hintern voll bekommt und eine Woche nicht sitzen kann dann wird der nie wieder seinen Müll einfach in die Landschaft schmeißen.
Ganz so drakonisch sind die Strafen in Singapore jetzt auch nicht. Das Motiv ist uralt, ich hatte es mal als T-Shirt, ob die Beträge immer noch stimmen entzieht sich meiner Kenntnis.
singapore fine city poster (A4) — amebastuff 525 × 700
 

wsvfan55

Erfahrenes Mitglied
25.03.2009
1.672
879
Respekt für diese Tour und Glückwunsch zur planmäßigen Ankunft. :cool:

Für den Abschnitt Hof - Landshut ein Paar Anmerkungen.
Auf diesem Abschnitt fährt zZ. noch der ALEX, nicht die DB
Da hast Du aber großes Glück gehabt, das überhaupt ein Zug gefahren ist, eigentlich fahren wegen Personalmangel , dort jetzt Busse / SEV.
Danke!

Auf der Strecke Hof-LA war im Gegensatz zu einer Teilstrecke LA-Salzburg (dort lt. App zeitweise) kein SEV angekündigt.

wsvfan55
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.232
926
Ganz so drakonisch sind die Strafen in Singapore jetzt auch nicht. Das Motiv ist uralt, ich hatte es mal als T-Shirt, ob die Beträge immer noch stimmen entzieht sich meiner Kenntnis.
Vor allem würden diejenigen, denen sie überwiegend auferlegt würden, sie sowieso nicht zahlen können. Gewisse Personen sind hier bei uns zivilrechtlich unangreifbar.
 

asterix

Aktives Mitglied
23.11.2014
180
124
Ohne es zu wissen, aber eine Vermutung:
Wenn ich mir die Seite des Betriebes anschaue, scheint dies ein privater und eigenwirtschaftlicher Anbieter zu sein, der nicht im Auftrag eines Verkehrsverbundes oder des Landes unterwegs ist. Somit würden Ticketeinnahmen auch gar nicht über die Länder abgerechnet, über die auch die Erstattung der entfallenen Einnahmen erfolgt.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.595
2.092
Ich vermute sie haben keine technische Möglichkeit eTickets auszulesen.

Gibt so eine Unart von einigen VUs unbedruckte, komplett blanke Abokarten auf dem alle Infos nur auf dem Chip sind auszugeben.
 

schauschun

Erfahrenes Mitglied
10.06.2009
336
209
und an der rücksichtslosen Lautstärke vieler "Gespräche" in den Zügen.
die Situation hatte ich am Samstag (13.08.22) im R1 von Frankfurt Oder nach Berlin. 2 Frauen (aka Sarah und Anna, also ca. 30 Jahre alt) sitzen schraeg hinmter mir. Die beiden haben es geschaftt auf der kompletten Strecke ununterbrochen sich ueber ihr sinnberfreites Leben zu "unterhalten" - ich wurde also genau aufgeklaert wer es geschafft hat in nur 1. Jahr zu heiraten, Kind zu zeugen und Eigenheimbau zu beginnen ()das macht man doch ueblicherweise in mind. 5 Jahren), wer einen familieneigenen Arzt im Verwandschafskreis hat, welche Allergien bei welchen Kindern etc.
Lustig wurde es als kurz vor Berlin 3 dicke Frauen, Typ Bul/Rom, einstiegen, die noch lauter sich unterhielten (und viel lachten, da auch yt-videos in max. Lautstaerke des Mobilephone gesehen wurden).
Da wurden Anna und Sarah aber "fuchsig" - neben dummen und fehlplazierten rassistischen Kommentaren wurde auch noch die eigene Gespraechslautstaerke erhoeht, um sich sozusagen einen Wettkampf mit der anderern "Frauenmannschaft" zu lieferfn, wer die gesamte Zugkommunikation beherrscht.
Hatte als Nebeneffekt zur Folge, dass die Ansagen des Zugpersonals (es gab 2 x Reparatur am Zug mit einhergehender Verspaetung) nicht zu verstehen waren.
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.919
2.318
Gibt so eine Unart von einigen VUs unbedruckte, komplett blanke Abokarten auf dem alle Infos nur auf dem Chip sind auszugeben.
Warum sollte dies eine "Unart" darstellen?
Dies ist sogar bei übertragbaren Zeitkarten in verschiedensten Gebieten üblich, ich habe selbst schon bei Besuchen von Verwandten oder Freunden die Karte in die Hand gegrückt und gesagt bekommen hier damit kannst du fahren ohne eine Fahrkarte kaufen zu müssen.

Das ein Busunternehmen solche Fahrkarten pauschal für ungültig erklärt, dürfte aber rechtlich angreifbar sein, denn dass es an der Fähigkeit fehlt die digitalen Ticketes aus zu lesen ist das Problem des Unternehmens und nicht des Fahrgastes.
Dazu kommt, dass die Regelungen des Verkehrsverbundes entscheidend sind, dass hier pauschal digitale TIckets abgelehnt werden ist nachezu ausgeschlossen denn dies würde ja gerade dazu führen, dass die uneingeschränkte Gültigkeit eben doch eingeschränkt wird.

Ob das im oben genannten Fall zulässig ist müsste man genauer prüfen, denn es scheint ja nicht in diesem Fall nicht um den klassischen ÖPNV sondern um Touristische Linien zu handeln, dort können durchaus andere Regelungen gelten.
Das würde auch erklären warum ja nur einzelne Linien genannt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.595
2.092
Jein, wie schon ein anderer Forist vermute ich, dass die beiden Linien die der Betrieb betreibt, im eigenen (mglw. sogar eigenwirtschaflichen), nicht nur sprichwörtlichen Inseltarif unterwegs sind. Auch diese können sich 9€-Tickets erstatten lassen.

Sie werden selbst keine eTickets ausgeben und außerhalb des 9€T keine Notwendigkeit haben, diese unbeschrifteten eTickets (was u.U. auch nur ein QR-Code sein kann) anzuerkennen. Dementsprechend mangelt es offenbar ein Prüfgeräten. Und da das 9€T nun mal nicht übertragbar ist, muss eine Identifikation möglich sein.

Ob das jetzt so rechtens möglich ist, 9€T anzuerkennen und eTickets außen vor zu lassen, bin ich überfragt. Da aber zur Kompensation auch der Coronarettungsschirm 'missbraucht' (und das ganze Kompensationsverfahren bei solch speziellen Verkehrsformen sowieso wild ist) wird und nicht etwa einzelne Verbundbedingungen, ist meine vorsichtige Einschätzung "ja".
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
21.447
15.089
Linie 4 scheint astreiner Nahverkehr zu sein, Linie 7 nicht; von der Betreiber-Website:

"Diese Beförderungstarife - genehmigt durch die LNVG Niedersachsen mbH am 15.03.2022 - werden auf der Linie 4 auf Norderney ab 02.04.2022 erhoben."

"Linie 7 | NC-Bus Dieser innerstädtische Linienbus-Service wird von der Staatsbad Norderney GmbH für Inhaber der NorderneyCard ermäßigt angeboten."

Also müsste man mal gucken, was die wahrscheinlich städtische Gesellschaft Staatsbad Norderney GmbH zum Verhältnis Haustarif/Neun-Euro-Ticket sagt.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.897
7.061
Sie werden selbst keine eTickets ausgeben und außerhalb des 9€T keine Notwendigkeit haben, diese unbeschrifteten eTickets (was u.U. auch nur ein QR-Code sein kann) anzuerkennen. Dementsprechend mangelt es offenbar ein Prüfgeräten. Und da das 9€T nun mal nicht übertragbar ist, muss eine Identifikation möglich sein.
Hier offenbart sich ein Problem, das leider nicht nur beim 9€-Ticket auftritt. Vater Staat beschließt, dass ab Zeitpunkt X eine technische oder organisatorische Voraussetzung gegeben sein muss, wie diese umgesetzt und finanziert wird ist Sache des Unternehmens. Für Kleinunternehmen, die mit geringen Margen am Rande der Unwirtschaftlichkeit operieren, kann dies schon existenzbedrohend sein. Vor allem dann, wenn der Staat der größte Auftraggeber ist, und sich weigert die zusätzlichen Kosten zu übernehmen.
 
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MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.595
2.092
Linie 4 scheint astreiner Nahverkehr zu sein, Linie 7 nicht; von der Betreiber-Website:

"Diese Beförderungstarife - genehmigt durch die LNVG Niedersachsen mbH am 15.03.2022 - werden auf der Linie 4 auf Norderney ab 02.04.2022 erhoben."

"Linie 7 | NC-Bus Dieser innerstädtische Linienbus-Service wird von der Staatsbad Norderney GmbH für Inhaber der NorderneyCard ermäßigt angeboten."

Also müsste man mal gucken, was die wahrscheinlich städtische Gesellschaft Staatsbad Norderney GmbH zum Verhältnis Haustarif/Neun-Euro-Ticket sagt.
Das sie vom Aufgabenträger/Zweckverband genehmigt worden sind heißt nicht das sie kein Inseltarif haben. Diese Konstellation haben u.a. viele Bürgerbusse; vom Verbund genehmigte Sondertarife. Aber für Tarife bin ich nicht Sattelfest genug als das ich mich hier weiter aus dem Fenster lehnen würde.

Hier offenbart sich ein Problem, das leider nicht nur beim 9€-Ticket auftritt. Vater Staat beschließt, dass ab Zeitpunkt X eine technische oder organisatorische Voraussetzung gegeben sein muss, wie diese umgesetzt und finanziert wird ist Sache des Unternehmens. Für Kleinunternehmen, die mit geringen Margen am Rande der Unwirtschaftlichkeit operieren, kann dies schon existenzbedrohend sein. Vor allem dann, wenn der Staat der größte Auftraggeber ist, und sich weitert die zusätzlichen Kosten zu übernehmen.
In der Tat. Egal ob 9€T, SaubFahrzeugBeschG oder Mobilitätsdatenverordnung. Es werden regelmäßig vom Gesetzgeber Tatsachen geschaffen, die nicht zu Ende gedacht wurden bzw. noch gar nicht umsetzbar sind. Das 9€T wurde beschlossen, da wusste bis in die letzte Maiwoche niemand wie der Ablauf zur Kompensation sich gestaltet, Mobilitätsdatenverordnung mussten Daten ab Juli Daten an ein Portal des Gesetzgeber geliefert werden, das noch gar nicht existierte. Und gerade für die kleinen "Krauter" ist das eine Herausforderung.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.695
4.558
DTM
Vor allem würden diejenigen, denen sie überwiegend auferlegt würden, sie sowieso nicht zahlen können. Gewisse Personen sind hier bei uns zivilrechtlich unangreifbar.
Das ist leider richtig.
Aber auch dies wäre reformierbar.
Wenn nicht zahlungsfähig, dann halt im sozialen Bereich abarbeiten oder ab ins Gefängnis.
Das Gefängnis müsste man aber auch umgestalten. Weg vom 3-Sterne-Standard, mehr in Richtung USA.
Das ist in D 🇩🇪 aber noch undenkbar.
Dieses Klientel wird dem Staat also weiterhin auf der Nase herumtanzen und unangreifbar bleiben.
Wenn man sich im Zug beschwert und gewisse Personenkreise anspricht, so hat dies leider der ein oder andere schon mit seinem Leben bezahlen müssen. Die sind nämlich mit 1A-Produkten aus Solingen ausgestattet 🔪
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.919
2.318
Und da das 9€T nun mal nicht übertragbar ist, muss eine Identifikation möglich sein.
Aber dem ist doch pauschal nicht so?
Es gibt doch in sehr vielen Verkehrsverbünden Zeitkarten auch in übertragbarer form die automatisch zum 9-Euro Ticket wurde, aber die übertragbarkeit kann deswegen ja nicht einfach aufgehoben werden.
Ich selber habe im Juni noch die übertragbare Karte in die Hand gedrückt bekommen und auch bei zwei Kontrollen vorzeigen müssen das war nie Thema wer denn Ticketinhaber ist.

Das Gefängnis müsste man aber auch umgestalten. Weg vom 3-Sterne-Standard, mehr in Richtung USA.
Das ist ein extremst populistischer Vergleich.
Kennst du die Zustände aus eigener Hand oder auch nur aus populistischen Quellen?
Während meiner Zeit in Wiesbaden kenne ich aufgrund einer 110a StPO Operation die Zustände selbst und die sind weit weg von einem drei Sterne Hotel.
Zudem sollte man sich vor solchen Vergleich überlegen wie unterschiedliche System dahinterstehen.
Die US-Gefängnisindustrie auf privatwirtschaftlichen Gewinn mit der nebenbei vorhandenen Intention des Schutzes der Gesellschaft, welcher nur minimalst funktioniert.
Das deutsche Strafrecht hingegen ist aus Resozialisierung ausgelegt ein ganz anderes Konzept als in den USA betrieben wird.

Aber jedes System im Strafrecht hat seine, Tücken und Fehler und auch Konzept der Resozialisierung hat seine Schwächen und Fehler aber bevor man darüber urteilt sollte man sich genauer mit befassen.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.695
4.558
DTM
@alinakl - wenn ich es richtig einschätze, arbeitest du im juristischen Bereich und bist vielleicht sogar Juristin.
Ich werde und möchte keine Diskussion über das Justizsystem sowie den Strafvollzug in deutschen Justizvollzugsanstalten führen.
Was ich mit meiner überspitzten Aussage deutlich machen wollte war, dass einige Gruppierungen dem deutschen Staat und auch rechtskonform-lebenden Mitmenschen sehr gerne auf der Nase herum tanzen.
Um aufs Thema zurück zu kommen: Ich fühle mich in Bussen & Bahnen teilweise nicht mehr sicher und sehe tagtäglich wie Ordnungswidrigkeiten begangen werden und unter der Gürtellinie "gelebt" wird. Es ist kein Respekt mehr vor dem Gesetz vorhanden.
Selbst ein Staatsanwalt hat mal zu mir gesagt, dass manche Personenkreise quasi aus Berufsgründen Straftaten begehen und Strafen, aufgrund des eher laschen Justizsystems, mit einem Schulterzucken in Kauf nehmen.
Hier wünsche ich mir wesentlich mehr Durchgriff und eine Reform, mehr in Richtung USA. D handelt da meiner Meinung viel zu lasch.
Schönes WE!
 
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alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.919
2.318
wenn ich es richtig einschätze, arbeitest du im juristischen Bereich und bist vielleicht sogar Juristin.
Ich bin Volljuristin habe aber so zu sagen den Bereich gewechselt und wir arbeiten inzwischen auf eigene Rechnung in einem ganz neuen Bereich.

Aber dennoch werden die beschriebenen Probleme nicht durch ein verschärftes Strafrecht gelöst werden können, das beste Beispiel wäre hier tatsächlich die USA in der das Strafrecht massiv schärfer ist als im Vergleich zu Deutschland und ich viele Leute kenne die lieber einen Uber buchen statt Ubahn zu nehmen.

Das Problem liegt eben auch an den systematischen Einsparungen der Bahn, insbesondere beim Personal.
Im Juli bin ich einige Strecken von früher gefahren die zwei KiN standardmäßig mit an Bord hatten bei 6 Fahrten auf der gleichen Strecke war niemand an Bord und das lag nicht an den überfüllten Zügen.

Hier könnte eben nur verstärkte Personalpräsenz durch KiN die gegebenfalls auch durch Kräfte der DB Sicherheit und im Zweifel der BPol unterstützt werden, aber das ist ja alles sehr kostenintensiv und passt nicht ins Sparkonzept.

Im übrigen ist wohl auch Sicherheitskonzept insgesamt nicht so ganz optimal zu sein, so wurde der ICE zwischen Fulda und Frankfurt in Schlüchtern gestoppt und einige Zeit auf die BPol gewartet, das ganze hat etwa 35 Minuten gedauert was nicht nachvollziehbar war, denn entweder ist die Bedrohung akut und man hätte eben im Rahmen der unmittelbaren Gefahrenabwehr Landeskräfte der Polizei in Schlüchtern anfordern (die Möglichkeit in dringenden Fällen ist trotz der Zuständigkeit der BPol möglich) oder eben weil die Lage nicht so akut ist bis nach Hanau weiter fahren lassen können.

Denn man hat nur das Gegenteil erreicht durch die erhebliche Verspätung ist nur noch mehr Aufregung und Agressivität bei den anderen Fahrgästen entstanden die jetzt wegen "diesem einem Idioten" warten mussten.

Das Grundproblem ist aber, dass man das Konzept Schine doch nicht wirklich haben will sondern dem Vorzug der Straße und Autolobbiy gibt.
Das zeigt sich auch an internationalen Großprojekten Italien und die Schweiz schaffen es Gleise durch einen Berg zu verlegen während es Deutschland nu mit 10-15 Jahren Verzögerung hinbekommt ein nötiges zweites Gleis zu verlegen.

Beim 9 Euro Ticket war es genauso, wie kann man auf die Idee kommen dass es eine geniale Lösung ist auf Hochfrequentierten Strecken auch noch das Zugmaterial zu verkürzen? In Ulm habe ich mehrfach die Anzeigen von RE und RB gelesen mit dem Hinweis ein oder mehrere Waagen fehlen.
Genauso ist es wenn in einem Zeitraum von 2 Stunden eigentlich 5 Züge fahren dann aber 3 ausfallen und sich dann gewundert wird wie es doch nur zu einer Überfüllung der verbleibenden Züge kommen kann.
 

kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
1.373
926
Praxisbericht: Die haben das auch auf große Aufkleber gedruckt und mehrfach in den Bussen verklebt. Mein Jobticket wurde aber ebenso problemlos akzeptiert wie Handytickets anderer Fahrgäste. Man bekommt einen 0€ Fahrschein (Zählkarte) ausgedruckt. Hoffentlich bleibt das so.

Das würde auch erklären warum ja nur einzelne Linien genannt sind.
Fischer betreibt die Linien 4, 7 und 8. Die 8 ist so eine touristsche Rundfahrt mit Kommentar. Das in sowas das Ticket (und der Schwerbehindertenausweis) nicht gilt ist wohl zu erwarten. Idiotischerweise ist sie aber trotzdem in der Bahn-Auskunft mit drin.

Der Rest ist normaler Linienverkehr der echte Verkehrsbedürfnisse bedient. Zwar natürlich hauptsächlich von Gästen - aber z.B. die ältere Dame mit dem Einkaufstrolley wird vermutlich dort wohnen.

aber die übertragbarkeit kann deswegen ja nicht einfach aufgehoben werden.
Die Regelung ist so daß das Abo im ursprünglichen Geltungsbereich wie vereinbahrt, also ggf. mit Übertragbarkeit, Fahrradtransport oder was auch immer, weiter gilt. Im Rest von Deutschland gilt es als 9€ Ticket nur für den Abonnenten und ist nicht übertragbar.

Wenn ein Unternehmen das nicht überprüfen kann solle es nicht zu Lasten des Fahrgastes gehen. Zumal in nahezu allen Fällen wer behauptet ein 9€ Ticket zu haben auch tatsächlich eins hat. Zumal im konkreten Fall man ja ein Fähr- oder Flugticket finanzieren können musste - die allersparsamsten Experten fahren also nicht dort.