Es tut sich was bei der Bahn (u.a. mehr Angebote, kostenlose Sitzplatzreservierungen etc.)

ANZEIGE

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.543
3.651
ANZEIGE
Wenn die Bahn ihren Verkaufsapparat sparen will, sollte sie Fahrkarten einfach komplett abschaffen. So wie ein PKW bei uns keine Autobahngebühr bezahlt, kann man das über Steuern regeln. Luxemburg hat seinen ÖPNV gratis gemacht.

Kapazität kann man dafür wieder ausbauen. Fehlende Kapazität ist oft auch nur ein Organisationsproblem der Bahn. Man kann kurzfristig schon mal die erste Klasse freigeben, wenn es sowieso gratis ist. Da zu investieren ist viel sinnvoller, als E-SUVs zu bezuschussen.
Das ist natürlich eine philosophische Frage. Welche Aufgabe hat die Bahn zu erfüllen und wer soll das bezahlen? Und dann sind da noch die Autofahrer, die wollen einen billigen Benzinpreis und nicht den ÖV mitfinanzieren. Der Regionalverkehr wird schon massiv subventioniert. Wieviel ist richtig?

Ich sehe zwei Probleme. Einerseits die Erwartungshaltung, dass der Staat meine finanziellen Probleme und darüber hinaus lösen soll (gratis Kita, Elternzeit, Kindergeld, Bürgergeld, Gaspreisbremse, 9 Euro-Ticket, Bafög etc und alles weit grosszügiger als in anderen Ländern), diese Rechnung geht irgendwann nicht mehr auf, man gewöhnt sich aber daran (ich würde hier Anreize bevorzugen) und zweitens - leider - gehe ich davon aus, dass dann dieses "gratis = nichts wert"-Denken einsetzt. Und man den ÖV entsprechend "behandelt". Darum soll er durchaus etwas kosten, die Frage ist, wo wir die Preise ansetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.348
10.228
irdisch
Mobilität ist heute ein Grundbedürfnis. Auch aus Struktursicht sollte man nicht alles im Lande hippen Städten überlassen. Wenn Mobilität für alle da sein soll und noch "grün", liegt die Förderung und der Ausbau der Bahn nahe. Allerdings nicht als Förderblase und Fass ohne Boden, mit Selbstbedienungsmentalität, wie jetzt. Die falsche politische Steuerung der Bahn ist schon sehr lange das Problem.
 
  • Like
Reaktionen: MANAL

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.365
18.112
FRA
Die DB verkauft Tafelsilber, um Schulden aus ihrem ineffizienten Betrieb abzubauen:

Logistiker DB Schenker steht zum Verkauf
BERLIN - Die Deutsche Bahn hat das Bieterverfahren für die Logistiktochter DB Schenker eingeleitet. Eine entsprechende Anzeige wurde am Dienstag im "Wall Street Journal" geschaltet, wie der bundeseigene Konzern mitteilte. Interessenten haben nun die Möglichkeit, auf Basis dieser Anzeige ihre Angebote einzureichen.

 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.348
10.228
irdisch
Im Grundsatz würde ich die Bahn zusammenhalten, wenn sie im Interesse des Staates neu aufgebaut werden und Nutzen haben soll. Das Zerlegen war mal ein Plan für die Börse. Schenker ist der einzige Teil, der noch Gewinn abwirft, deswegen will der Bund diesen Teil jetzt versilbern. Eigentlich braucht man eine Bahn aus einem Guss.
 
  • Like
Reaktionen: MANAL

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
870
676
HAM
Die DB verkauft Tafelsilber, um Schulden aus ihrem ineffizienten Betrieb abzubauen:

Logistiker DB Schenker steht zum Verkauf
BERLIN - Die Deutsche Bahn hat das Bieterverfahren für die Logistiktochter DB Schenker eingeleitet. Eine entsprechende Anzeige wurde am Dienstag im "Wall Street Journal" geschaltet, wie der bundeseigene Konzern mitteilte. Interessenten haben nun die Möglichkeit, auf Basis dieser Anzeige ihre Angebote einzureichen.

Man sollte ergänzen, dass der Bund das so will. Die Bahn selbst will Schenker nicht verkaufen.
 
  • Like
Reaktionen: geos und juliuscaesar

KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.890
625
Die Bahn wird Schalter und Automaten für die nächsten 20 Jahre aufrecht erhalten. Dann ist irgendwann Schluss, weil sich die Situation durch das "Aussterben" der älteren Kunden auflöst. Ich sage nicht, dass das toll ist, aber so wird es geschehen.
Die Bahnen im Baltikum haben keine Automaten und kaum Schalter. Entweder kauft man sich das Ticket mit xx% Online-Rabatt oder zum Normalpreis beim Schaffner. Der hat ein Smartphone und ein kleiner Bluetooth-Thermodrucker. Total simpel.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: heinz963 und MANAL

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.260
2.056
Ich finde es gerecht, diejenigen für den Weiterbetrieb von Infrastruktur zahlen zu lassen, die sie am Leben halten wollen.
 

KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.890
625
(zu b bei Busverbindungen liegt er aber immer noch gerne mal falsch. Mehrfach erlebt bei Busverbindungen in Baden-Württemberg. Kann aber auch an der Busgesellschaft liegen, deren ich maximale Kundenferne attestiere. Bei denen sind auch die Stationsanschriften und Fahrpläne vor Ort immer wieder ein spannendes Abenteuer)
Die Borddrucker beim Südbadenbus können immer noch nicht das Deutschland-Ticket auslesen. Die Geschäftsleitung sei im regen Austausch mit der Herstellerfirma in Bezug auf die Erweiterung der notwendigen Module, wurde mir mitgeteilt.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.890
625
Bei einem Staatsbetrieb geht es um Zugänglichkeit für alle. Nicht für Dich und mich, sondern für die halbblinde Oma ohne Handy und Empfang auf dem Weg zum Arzt und so.
Die halbblinde Oma hat es beim Zugfahren im Baltikum deutlich einfacher. In Deutschland fängt das Problem wahrscheinlich bereits am FAA an und im Zug ist ja gar kein Ticketkauf beim Zugpersonal möglich.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.348
10.228
irdisch
Das sind alles Fehler im jetzigen Konzept. Man könnte ja in jedem Zug einen Automaten mitfahren lassen. WLAN und Strom sollte es ja auch mal standardmäßig sowieso geben. (was sich mancherorts bereits stark verbessert hat, um mal was zu loben)
 
  • Like
Reaktionen: KvR und juliuscaesar

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.708
9.848
Dahoam
Die Bahnen im Baltikum haben keine Automaten und kaum Schalter. Entweder kauft man sich das Ticket mit xx% online oder zum Normalpreis beim Schaffner. Der hat ein Smartphone und ein kleiner Bluetooth-Thermodrucker. Total simpel.
Dazu müsste bei uns jeder Verkehrsverbund zuerst einen eigenen mehrjährigen Pilotversuch starten ob das geht. Mehr ist bei uns im Lande nicht umsetzbar. Am Ende war der Versuch erfolgreich, wird aber dann aus Kostengründen nach x Jahren nicht umgesetzt. Nicht weil das Geld nicht da wäre, soweit ist man noch nicht einmal gekommen, sondern weil sich Bund, Land, Kommunen und Verkehrsbetrieb nicht einig werden wer es finanziert.
 

KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.890
625
Die Bahnen im Baltikum haben keine Automaten und kaum Schalter. Entweder kauft man sich das Ticket mit xx% online oder zum Normalpreis beim Schaffner. Der hat ein Smartphone und ein kleiner Bluetooth-Thermodrucker. Total simpel.
Sollte heißen: im Baltikum online mit xx% Rabatt
 
  • Like
Reaktionen: Münsterländer

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.521
6.664
Und machen wir uns nichts vor, wenn die Bahn keine integrierte App anbietet, dann machen es Datenkraken wie Google. Ich übergebe meine Daten dann lieber einem
Nett gedacht, aber de facto bekommt heute schon bei Bezug und Nutzung der Bahn-App zwingend die genannte Datenkrake Google (oder wahlweise diejenige aus Cupertino oder diejenige aus China) alle Verhaltensdaten. Dabei sollte man jetzt nicht auf Buchungs- oder Reisedaten fokussieren, denn die sind im Vergleich zum Rest sowieso harmlos. Wohin der Nutzer reist, wissen Apple oder Google sowieso auf Grund des Trackings genauer als die Bahn, und die sonstigen Verhaltensdaten sind viel umfangreicher, ständig, permanent und werden ohne Einschränkung verarbeitet und beliebig lange aufbewahrt, wie es dem Anbieter sinnvoll erscheint.
Hört sich übertrieben oder paranoid an? Dann lest die sog. "Privacy"-Vereinbarungen, die ihr z.B. als zwingende Voraussetzung zum Bezug dieser Apps über den jeweiligen App-Store abnicken müsst, mal tatsächlich.


staatlich kontrollieren Unternehmen. Da für 99% der Kunden der Datenschutz ziemlich genau gar keine Rolle spielt, halte ich eine Art integrierte Mobilitäts-/Reise-App unter Federführung der Deutschen Bahn aus Datenschutzsicht für die bessere Lösung.

Wie gesagt, netter Ansatz, geht aber leider von einer falschen Vorstellung aus. Es geht gar nicht um die paar Daten, die die Bahn erhält und die sie ja nur ganz zweckgebunden verarbeiten darf.

Immer noch nicht überzeugt? Dann lest mal folgendes und fragt Euch, wieso denn Apple und Google überhaupt auf Behördenanfragen nach Herausgabe von solchen Pushmessages antworten können? Könnte es etwa sein, dass sie diese oder zumindest ein minutiöses Protokoll davon speichern und aufbewahren und nicht nur durchleiten?
 
Zuletzt bearbeitet: