Es tut sich was bei der Bahn (u.a. mehr Angebote, kostenlose Sitzplatzreservierungen etc.)

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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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6.664

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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FRA

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
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Im Grundsatz würde ich die Bahn zusammenhalten, wenn sie im Interesse des Staates neu aufgebaut werden und Nutzen haben soll. Das Zerlegen war mal ein Plan für die Börse. Schenker ist der einzige Teil, der noch Gewinn abwirft, deswegen will der Bund diesen Teil jetzt versilbern. Eigentlich braucht man eine Bahn aus einem Guss.
Sehe ich auch so, die EU nicht. Sie hat jüngst 12? (genaue Zahl habe ich nicht im Kopf) aufgefordert, bei der Liberalisierung endlich vorwärtszumachen. Zudem ist dies eine Bedingung beim gefühlt 275 Versuch, mit der Schweiz ein neues Abkommen hinzubekommen. Spurt die Schweiz nicht, so die Drohung aus Brüssel, dürfe die SBB im grenznahen Bereich keine Strecken mehr betreiben. Baden-Württemberg hat sich postwendend in Brüssel gemeldet. Dort hat man Panik, dass die Strecken an die DB fallen...

Die Bahnen im Baltikum haben keine Automaten und kaum Schalter. Entweder kauft man sich das Ticket mit xx% Online-Rabatt oder zum Normalpreis beim Schaffner. Der hat ein Smartphone und ein kleiner Bluetooth-Thermodrucker. Total simpel.

Ich denke, ein Vergleich hinkt etwas, zumindest teilweise. Im Baltikum fahren sehr wenig Leute Zug und es fahren wenig Züge, das Angebot ist depremierend. Im Unterschied zu den 90er Jahren gibt es keine internationalen Züge mehr zwischen den drei Staaten, zwischen Litauen und Lettland gibt es auch keine Umsteigeverbindung mehr. Der Schaffner hat genügend Zeit, den paar Nasen im Zug Tickets zu verkaufen und einen Schalter nicht offen zu halten an Bahnhöfen mit 2-3 Zügen pro Tag und 1 Kunden, das kann man durchaus nachvollziehen - die Railbaltik wurde vor über 20 Jahren angekündigt, doch Jahr für Jahr wurden die Verbindungen schlechter, wird die je fertiggebaut? Die Busse scheinen das Rennen gemacht zu haben.

Estland generell sieht sich als digitales Vorzeigeland. Nur wer nicht "dabei ist", ist raus. Ich kam von Lettland an die estnische Grenze. Da hatte es keinen Schalter und kein Internet = kein Ticket. Ich hatte dann doch keine Lust vier Stunden zu warten (wie kommt man auf die Idee, den Zug von der Grenze nach Tallinn 15 Minuten VOR der Ankunft des Zuges aus Riga fahren zu lassen?) und nahm dann doch den Bus. Für den brauchte man so eine Art Bahnkarte. Der Chauffeur, nicht englisch kundig, liess mich gratis fahren, da er keine Möglichkeit hatte, mir so eine Estland-Karte auszustellen. Ohne die, kein Ticket. (zumindest habe ich ihn so interpretiert)


Auch wenn ich von dem Streik nichts halte, ist unser Streikrecht ein hohes Gut, welches mal so gar nichts mit dritte Welt Land zu tun hat.

Da bin ich anderer Meinung, ich finde, es ist kein hohes Gut, sondern in erster Linie schädlich und zwar für alle Beteiligten. Es ist doch auffallend, wie oft in Deutschland mittlerweile gestreikt wird, da stimmt doch etwas nicht. Wenn Unternehmen zum xten Mal hohe Kosten haben, weil aufgrund von Streiks die Logistikkette unterbrochen wird, lagert es aus. Habeck oder Scholz sollten Streiks zur Chefsache erklären, um den Standort zu schützen und den DB- und LH-Vorstand vorladen, danach kommen die Gewerkschaftsführer dran. Und dann muss vielleicht auch mal ein Machtwort gesprochen werden. Es kann doch nicht sein, dass mittlerweile jeden Monat gestreikt wird. Für Unternehmen ist das ein grosses und teures Problem.

In der Schweiz z.B. gibt es kein Streikrecht, es geht also auch ohne. Und dies ist ein klarer Standortvorteil. Drohen die Mitarbeiter mit Streik, wie zum Beispiel jüngst bei LX, dann werden hier alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Streik zu verhindern, die Politik mischt sich ein. Der Druck, sich zu einigen ist hoch. Nichts fürchtet die Wirtschaft mehr, als dass gestreikt wird. Schlussendlich - Streikrecht hin oder her - wenn die Belegschaft streikt, kann das Unternehmen nichts dagegen tun. Was nicht geht - und darauf spielst du wahrscheinlich an - wenn auf Streiks hohe Strafen stehen, wie es in gewissen Ländern der Fall ist.
 
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internaut

Erfahrenes Mitglied
05.04.2010
2.440
758

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.631
11.447
Trans Balkan Express
erstattet die Bahn Fahrtkosten bzw. Benzinkosten des Abholers? ICE endete in Kassel. Wir werden abgeholt. Man weiß ja nicht wann was fährt. Die Infos über die Lautsprecher bzw. im ICE bis Kassel waren auch sehr spärlich

Ach und Taxi: vor der Info standen 300 oder mehr Leute.

Ich würde argumentieren, abholen war billiger als Hotel oder Taxi. Deshalb bin ich meiner Schadensminderungspflicht nachgekommen. Die Alternative wäre der Bahn teurer geworden.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.543
3.651
Na dann studier mal den Artikel 28 der schweizer Verfassung.
MB
Dann präzisiere ich das. Der Grundsatz ist, dass die Sozialpartnerschaft den Arbeitsfrieden wahrt. Eine paritätische Kommission bestehend aus Gewerkschaften und Arbeitgebern schlichtet bei einem Arbeitskonflikt. Es gibt kein Streikrecht, solange es eine Sozialpartnerschaft gibt. Eine Folge des Landesstreiks von 1918. Das Seco schreibt:

Streiks
In der Bundesverfassung (Art. 28) wird die Zulässigkeit des Streiks und der Aussperrung als Ausfluss der Koalitionsfreiheit ausdrücklich anerkannt, wobei durch Gesetz bestimmten Kategorien von Personen der Streik verboten werden kann. Streik und Aussperrung sind zulässig,

  • wenn sie Arbeitsbeziehungen betreffen
  • wenn keine Verpflichtungen entgegenstehen, den Arbeitsfrieden zu wahren oder Schlichtungsverhandlungen zu führen
  • und wenn sie verhältnismässig sind.
Ein Arbeitgeber darf nicht wegen Lohnforderungen oder für einen Mindestlohn bestreikt werden, Streiks dürfen lediglich für Vereinbarungen in einem neu zu verhandelnden Gesamtarbeitsvertrag (-> Arbeitsbeziehungen) angewendet werden. Zudem ist gewissen Personengruppen streiken per Gesetz untersagt und zwar alle Bereiche, welche nötig sind, damit Sicherheit und Gesundheit gewahrt bleiben. Als ich als junge Ferse bei den SBB arbeitete, war uns Streik untersagt, unser schärfstes Protestmittel war Dienst nach Vorschrift.

Es gab aber tatsächlich Streiks im Bau, die m.A.n. ausserhalb der obigen Kriterien durchgeführt wurden. Die Gewerkschaft Unia fühlte sich nicht mehr daran gebunden und legte Baustellen lahm, weil dort Lohndumping betrieben wurde. Damit ging sie gegen einzelne Arbeitgeber vor. In der Schweiz ist das etwas kompliziert. Da Mindestlöhne im GAV geregelt sind, sind die Gewerkschaften für die Kontrollen zuständig.
 
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Chemist

Erfahrenes Mitglied
28.10.2017
3.844
5.620
BSL
Dann präzisiere ich das. Der Grundsatz ist, dass die Sozialpartnerschaft den Arbeitsfrieden wahrt. Eine paritätische Kommission bestehend aus Gewerkschaften und Arbeitgebern schlichtet bei einem Arbeitskonflikt. Es gibt kein Streikrecht, solange es eine Sozialpartnerschaft gibt. Eine Folge des Landesstreiks von 1918. Das Seco schreibt:

Streiks
In der Bundesverfassung (Art. 28) wird die Zulässigkeit des Streiks und der Aussperrung als Ausfluss der Koalitionsfreiheit ausdrücklich anerkannt, wobei durch Gesetz bestimmten Kategorien von Personen der Streik verboten werden kann. Streik und Aussperrung sind zulässig,

  • wenn sie Arbeitsbeziehungen betreffen
  • wenn keine Verpflichtungen entgegenstehen, den Arbeitsfrieden zu wahren oder Schlichtungsverhandlungen zu führen
  • und wenn sie verhältnismässig sind.
Ein Arbeitgeber darf nicht wegen Lohnforderungen oder für einen Mindestlohn bestreikt werden, Streiks dürfen lediglich für Vereinbarungen in einem neu zu verhandelnden Gesamtarbeitsvertrag (-> Arbeitsbeziehungen) angewendet werden. Zudem ist gewissen Personengruppen streiken per Gesetz untersagt und zwar alle Bereiche, welche nötig sind, damit Sicherheit und Gesundheit gewahrt bleiben. Als ich als junge Ferse bei den SBB arbeitete, war uns Streik untersagt, unser schärfstes Protestmittel war Dienst nach Vorschrift.

Es gab aber tatsächlich Streiks im Bau, die m.A.n. ausserhalb der obigen Kriterien durchgeführt wurden. Die Gewerkschaft Unia fühlte sich nicht mehr daran gebunden und legte Baustellen lahm, weil dort Lohndumping betrieben wurde. Damit ging sie gegen einzelne Arbeitgeber vor. In der Schweiz ist das etwas kompliziert. Da Mindestlöhne im GAV geregelt sind, sind die Gewerkschaften für die Kontrollen zuständig.
Bei Streiks in der Schweiz fallen mir auch zuerst die Bauarbeiter, die kulturell Frankreich nahestehenden Westschweizer und die legendären Frauenstreiks ein :)
 
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KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.890
625
Im Unterschied zu den 90er Jahren gibt es keine internationalen Züge mehr zwischen den drei Staaten, zwischen Litauen und Lettland gibt es auch keine Umsteigeverbindung mehr.
Ab 27.12.2023 gibt es wieder eine von Riga nach Vilnius und zurück. Die alte Verbindung Daugavpils-Vilnius wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie am 15.03.2020 eingestellt. Genau einen Monat vorher bin ich sie am 15.02.2020 gefahren. So sah mein Reiseplan damals aus:
Code:
Donnerstag, 13. Februar 2020
Tallinn 13:05
Valga 16:16

Freitag, 14. Februar 2020
Valga 05:22
Riga 07:53
   
Riga 13:02
Daugavpils 16:33

Samstag, 15. Februar 2020   
Daugavpils 08:59
Vilnius 11:40
Estland generell sieht sich als digitales Vorzeigeland. Nur wer nicht "dabei ist", ist raus. Ich kam von Lettland an die estnische Grenze. Da hatte es keinen Schalter und kein Internet = kein Ticket.
Tickets gibt es im Baltikum auch beim Schaffner.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.543
3.651
Ab 27.12.2023 gibt es wieder eine von Riga nach Vilnius und zurück. Die alte Verbindung Daugavpils-Vilnius wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie am 15.03.2020 eingestellt. Genau einen Monat vorher bin ich sie am 15.02.2020 gefahren. So sah mein Reiseplan damals aus:

Tickets gibt es im Baltikum auch beim Schaffner.
Das ist sehr erfreulich!:yes:

Ich nahm eben den Bus, der Chauffeur hatte lediglich einen Scanner. Ich erwähnte dies im Hinblick auf das Ende der physischen Bahnkarte, weil Estland Vorreiter in Sachen "Digitalisierung" ist oder sein will, für Fälle wie mich aber keine Lösung anbietet, mir schlicht keine Möglichkeit anbot, korrekt ein Ticket zu kaufen. Ich fuhr gratis, die Alternative wäre gewesen, dass ich nicht mitfahren kann.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.096
7.455
LEJ
Eine Frage zum Beantragen einer Entschädigung: Gebucht war eine BahnBonus Freifahrt (1. Klasse) inkl. Sitzplatzreservierung. Der gebuchte Zug ist ausgefallen (Reparatur am Zug), die Alternative sah die Nutzung von zwei ICEs vor. Aufgrund der Anzeige "Hohe Auslastung" habe ich mir eine Sitzplatzreservierung für die beiden ICEs gekauft (5,90 EUR). Diese hätte ich gerne von der DB zurück. Wenn ich die Sitzplatzreservierung in der Bahn-App aufrufe und eine Entschädigung beantragen möchte kommt eine Fehlermeldung "Einreichung für Reise nicht möglich". Die Reise liegt ~18h zurück.

Gibt es noch einen Kniff oder muss ich den Antrag auf altem Weg (Post) einreichen?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.357
10.231
irdisch
Hatte gestern ein ausgesprochen gutes Bahnerlebnis: Einen Zusatz-ICE, der genau passend für mich fuhr und leer war, ohne Zwischenhalte vom Start bis zum Ziel durchrauschte, in neuer Rekordzeit auf dieser Strecke, und der dann noch fünf Minuten zu früh am Ziel war. Sowas gibt es noch.
Mit diesem Handgepäck hätte ich beim Fliegen alleine vom Zuschlag einen Airbus kaufen können.
 

joubin81

Erfahrenes Mitglied
07.09.2016
2.621
1.734
Hatte gestern ein ausgesprochen gutes Bahnerlebnis: Einen Zusatz-ICE, der genau passend für mich fuhr und leer war, ohne Zwischenhalte vom Start bis zum Ziel durchrauschte, in neuer Rekordzeit auf dieser Strecke, und der dann noch fünf Minuten zu früh am Ziel war. Sowas gibt es noch.
Mit diesem Handgepäck hätte ich beim Fliegen alleine vom Zuschlag einen Airbus kaufen können.
Und voll ausgestattetes Bordbistro und funktionierende, saubere Toiletten?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.357
10.231
irdisch
Im Bistro war ich nicht, war ja auf dem Weg zu einem Festessen. Die Klos waren durchaus sauber, allerdings war eine Klobrille halbseitig locker. War ein neuer ICE 3neo mit Fahrradabteil, wenn ich das richtig erkannt habe.
 
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