Zudem ist es für eine Bank wichtig, dass sie zu deiner potentiellen Hausbank wird. Wenn du schon 5 Girokonten hast und ein sechstes eröffnen willst, ist es wesentlich geringer, dass du die Bank als neue Hausbank verwendest. Für sie steigt durch die Benutzung des Kontos als Hauptkonto die Wahrscheinlichkeit, dass du dort mal eine für sie lukrative Finanzierung etc. abschließt.
Daher hat sie auch ein Interesse zu sehen, wie viele Konten du schon hast.
Das Argument kann man heutzutage in Zeiten von Zweit- und Drittkonten eigentlich gar nicht mehr sehen.
Viele haben inzwischen ein Gehaltskonto (weil es dadurch Kostenfreiheit - Postbank - gibt oder bessere Konditionen - DKB), aber der alltägliche Zahlungsverkehr (wo auch Interchange abgegriffen wird) läuft über weitere Konten.
In einem beispielhaften Konstrukt...
-> Gehaltskonto + fixe Lastschriften, vielleicht Tagesgeld -> Commerzbank
-> Ausgabenkonto -> N26
-> kostenlose Kreditkarte -> Barclaycard oder Advanzia
-> Depot -> comdirect
... hat die Commerzbank rein gar nichts davon, Gehaltskonto bzw. Hauptkonto zu sein.
In Zukunft müssen die Banken aus meiner Sicht durch Leistung glänzen und den Nutzer zur echten täglichen Nutzung des Kontos überzeugen (da kommen Features wie Apple oder Google Pay gerade recht), oder die Konditionen für ein Depot o.ä. müssen einfach gut sein. In der Zukunft wird es vor allem den Sparkassen schwer fallen, sich da langfristig zu behaupten. Ein bisschen Gehalt und Tagesgeld ist nichts, wovon eine Bank künftig leben kann. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb eine vorherige Depoteröffnung + Nutzung bei einer Bank zu einer nahezu 100% Garantie bei einer Girokontoeröffnung führt
Deshalb sehe ich das mit Fidor und der Schufa (so wie bei N26) kritisch: Es bringt eigentlich nichts, für ein Guthabenkonto die Schufa anzufragen - vor allem bei einem reinen Online Konto. Das ist übrigens noch ein weiteres Merkmal, was den einen oder anderen zur Eröffnung und Nutzung motiviert...