Da du scheinbar und offensichtlich der Branche zugehörig bist, ist deine sehr einseitige Sichtweise maximal lustig.
Die LV so wie sie im Augenblick existiert für neuverträge ist tot. Aber zu 100%..
Erstens : mindestverzinsung auf den sparanteil ( ca. 90%) ist jetzt 1.25 ?
Das ist ein schlechter w itz.
2. Stresstest : wenn wirklich mal eine grosse Versicherung finanziell die grätsche macht, wird weder Protektor noch sonst wer in der Lage sein das ganze zu retten
3. Nicht dass ich freund der RV wäre aber die Stufe ich in der Sicherheit deutlich besser ein
4. Warum sollte ich eine LV abschließend? Um mein Geld zu mehren? Sicher nicht. Die weichkosten fressen jede Rendite rauf.
Stimmt, ich gehöre der Branche an und gehe somit gerne auf Deinen Beitrag ein. Mal schauen, ob ich die Emotionen zu Hause lassen kann, nachdem ich dieses gefährliche Halbwissen kommentiert habe.
Zu 1)
Du schreibst, dass die klassische LV (Lebensversicherung; in dem Kontext ist eine "kapitalbildende Lebensversicherung" gemeint) tot ist. Stimmt zum Teil, aber ich rede auch nicht von einer klassischen LV, sondern von einer RV (Rentenversicherung). Lebensversicherung ist nur der Überbegriff, was somit auch die RV einschließt; letztendlich sollte man aber mittlerweile immer Risikoabsicherung und Ertragsabsichten trennen. Bedeutet, wenn man von LV spricht, dann ist auch oft eine RV gemeint. Den Fehler machen Journalisten übrigens auch zu Genüge.
Dementsprechend ist die Betrachtungsweise bzgl. dem Sparanteil auch eine andere.
Des Weiteren schreibst Du von "Mindestverzinsung". Erstens heißt es Höchstrechnungszins (Volksmund: Garantiezins) und zweitens ist das nur eine Art des Garantieanspruchs. Einige Versicherer arbeiten beispielsweise mit einem Lock-In, wodurch auch die Überschüsse zu gewissen Zeiten garantiert werden. Aber auch das ist wieder einmal nur ein Beispiel.
zu 2)
Auch da stimme ich Dir zum Teil zu. Allerdings wird dieses regelmäßig u. a. von der BaFin hinterfragt. Dies ist übrigens auch der Grund, warum der Höchstrechnungszins peu a peu herabgesenkt wurde. Solvente Versicherer sind gegen diese "Machart", jedoch gibt es leider einige Versicherer, welche zu hohe "Zinszusagen" in Ihren Beständen haben, im Verhältnis zu wenig "Neugeschäft" generieren und dadurch in Liquiditätsprobleme wegen der Niedrigzinsphase kommen. Stichwort Deckungsstock; bei genauer Betrachtung/Analyse trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.
Zu 3)
Ich glaube, in Puncto Sicherheit gibt es kaum vergleichbareres als die GRV/DRV. Aber auch "Sicherheit" ist relativ. Ist es sicher, wenn ich mit meiner Altersvorsorge evtl. nicht die Inflation "schlage"? Meiner Meinung nach gibt es noch genügend seriöse und nachhaltige Lebensversicherer auf dem Markt. Man muss sich nur einmal tiefgründig damit beschäftigen.
zu 4)
Der aktuelle Durchschnitt der Deklarationen der Lebensversicherer wird sich für 2017 wahrscheinlich so bei 3,0% (vor Kosten und Steuer) einpendeln. Ich tue mich schwer pauschale Aussagen zu tätigen, weil es wirklich sehr viele Vorsorgemöglichkeiten gibt, aber prinzipiell habe ich somit eine Möglichkeit um "sicher" eine Basis für meine Altersvorsorge zu schaffen. Gerade Werkzeuge der betrieblichen Altersvorsorge (wenn ich es richtig interpretiere, reden wir hier von einem "Unternehmer") haben nochmal ganz andere Hebel. Alternativen? Volatile Produkte? Toll, wenn dann Deine Basis kurz vor Renteneintritt in die Knie geht, weil irgendwas irgendwo auf der Welt nicht funktioniert, wie es soll.
Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen "freiwillig" in die GRV einzuzahlen. Wenn ich es schon einige Jahre gemacht hätte und bestimme Grenzen/Summen/Jahre erreichen müsste um einen Anspruch zu erhalten, kann man sich das eventuell ausrechnen.
Aber freiwillig? Es ist ja nicht nur Umlagefinanziert, es gehen ja jetzt schon viele versicherungsfremde Leistungen davon ab . Zusätzlich noch eine riesige Transfersumme aus dem Staatshaushalt. In summe ein völlig ungedecktes System.
Nur weil der Staat dahintersteht und irgendwann irgendwas ausbezahlen wird, macht es die Sache noch lange nicht gut.
Da würde ich jeden empfehlen sich privat drum zum kümmern, und dann wirklich mindestens 4 Nester anzulegen. ( Aktien, RV, Immobillie, Faktor X)
Ich bin auch ein Freund von "breit aufstellen". Alles auf eine Karte ist selten gut gegangen.
Übrigens sehe ich Deinen zweiten, zitierten Beitrag etwas in Widerspruch mit Deinem ersten.
Mit Aktuell meinst du die letzten 3 Jahre der nahezu Null-Zinsphase ? Das stimmt vielleicht... das wird sich noch rausstellen. Aber eine private RV hat im Augenblick auch immer noch eine 2,5 % Verzinsung auf den Sparanteil. Weniger war es in den letzten 40 Jahren nie. Die Auszahlung soll also bei der gesetzlichen höher sein ? Never ever. Du darfst vor allem nicht vergessen, dass im Normalfall die private KLV oder RLV ca. 35-45 Jahre läuft. Bisher war die Auszahlung dieser Renten ca. 40% vom Zinseszins gespeist. In der GRV gibts den Faktor nicht. Da wäre ich mit deiner Aussage vorsichtig. ich könnte es sogar an den Zahlen meines Vaters widerlegen. Der hat nämlich beides.
Ob privat oder GKVversichert lassen wir mal ausen vor.
Um eine Diversifikation kommt man nicht drum herum, wenn man es möglichst sicher haben will, aber ein kaufmännsiches Sprichwort sagt" Der Gewinn liegt im billigen Einkauf. "
Dumm nur, dass man nie wirklich weiss, wann es teuer oder billig ist. Exakt trifft das eh keiner, aber ungefähr geht schon.
Sind Immo gerade teuer oder billig ? da bin ich mir ganz unsicher.
Sind aktien gerade teuer oder billig? da würde ich sagen eher teuer, aber auch unsicher
Platin ist gerade billig, da bin ich mir sicher .
Wahnsinn. Und dafür lasse ich sogar mal ein "like" da. Siehste, wir verstehen uns vllt. doch noch; obwohl ich irgendwie keine Linie in Deinen Beiträgen sehe.
[...]
dann lieber irgendein Riester- oder Rürupmodell [...]
Interpretiere ich es richtig: Du bist selbstständig/GF/GGF? Wenn ja, dann gibt es sicherlich andere Ansätze.
[...]
- Aktuell liefert eine Einzahlung in die gesetzliche RV eine höhere Auszahlung als eine Einzahlung in eine private Rentenversicherung. Das kann sich natürlich theoretisch in einigen Jahren bei steigenden Zinsen wieder umdrehen. Für gesetzlich krankenversicherte mag das auch anders aussehen, da die Rente in diesem Fall beitragspflichtig ist. Da haben privat krankenversicherte einen deutlichen Vorteil.
Diese Aussage kann ich gerne - sachlich - widerlegen. Dafür müssten wir nur einmal gewisse Kriterien abgleichen und etwas rechnen.
Und jetzt entweder Popcorn oder Steine rausholen...
LG