FTI insolvent

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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.746
7.942
LEJ
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Erklär' mal, wie ein insolventes Unternehmen belangt werden soll? Und Eigner? Willst Du das Gesellschaftsrecht aus den Angeln heben? Oder haust Du hier nur – frei von Ahnung – mal mit der Faust kräftig auf den Stammtisch?
Es geht doch gar nicht darum, wie ein insolventes Unternehmen belangt werden soll, sondern darum, dass für einen Reeisenden ein Restrisiko besteht. Der Staat hat für deine Rückkehr zu sorgen, die Kosten dafür hast du zu tragen.

Für das insolvente Unternehmen gibt es das Insolventsrecht.

Wenn du dein Auto, warum auch immer, schrottest und bist nicht versichert, mussst ebenso für deinen Schaden aufkommen. (Pauschal-) Reisen in andere Länder ist kein finanziell abgesichertes Grundrecht.
Du darfst wohl reisen, wohin du willst, du darfst dir ein Auto kaufen, so groß wie du willst, du darfst dir ein Haus kaufen, wann und wo du willst, du mußt nur die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung haben oder dich finanziell für eventuelle Mehrkosten absichern.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.004
1.446
KUL (bye bye HAM)
Es ist bei der FTI Pleite wieder so offensichtlich wie damals bei der von Thomas Cook, dass die Verantwortlichen in führender Position nicht belangt werden.
Solange sie sich an die Gesetze gehalten haben, ist das auch richtig so.
Solange sich das nicht ändert, haben Unternehmen in der Reisebranche keinen Anreiz ihre fragwürdigen Geschäftspraktiken einzustellen.

Lösungen würden auf den letzten Seiten abermals wiederholt. (Provisionieren, Treuhandkonten...)
Du hast bei deinen Vorshlaegen bisher ausser acht gelassen, wie der Markt dann aussehen wuerde, besonders in Hinblick auf die Preisgestaltung.
Ich bin schon erschrocken wie gutmütig hier viele Foristen gegenüber das Geschäftsgebaren der Reisebranche sind. Man stelle sich vor, alle anderen Wirtschaftsbranchen würden sich auch so verhalten wie die Reisebranche.
Bestell mal eine Einbaukueche....
Komischerweise hört man nicht von Reiseunternehmen die Pleite gehen in den USA. Frage mich warum? Vielleicht weil es dort Rechenschaft gibt? Die ach so kapitalistischen USA schützen die Kunden der Reisebranche besser?
Nein, tun sie nicht. Das Konzept der Pauschalreise ist sehr europaeisch, mit Fokus auf DACH, Benelux und UK. Siehe auch das die 5 groessten Reiseveranstalter der Welt aus diesen Laendern kommen. Vergleichbar damit waeren am ehesten Kreuzfahrtunternehmen, dort haben die Amerikaner (mit Abstand) die Nase vorne.
@Langstrecke : Du sagst "Der Staat hat Sorge dafür zu tragen, dass ein gestrandeter Staatsbürger nach Hause kommt. Zahlen sollte jeweils der einzelne Gestrandete selbst und nicht "der Steuerzahler"."

Ich gebe dir recht, dass der Steuerzahler nicht für gestrandete Staatsbürger zahlen sollte. Allerdings sehe ich hier den Staat in der Pflicht sich die Kosten nicht zuerst von den gestrandeten, sondern von den verantwortlichen Unternehmen, deren Führung und Eigner zu holen. Erst wenn das Unternehmen, die Führung und die Eigner belangt wurden und es nicht ausreicht, sollte der Gestrandete für den Rest zur Kasse gebeten werden.
Der Staat ist verpflichtet seine Buerger im Ausland zu schuetzen, dazu gehoert mit Y-Tours aus Mali abgeholt zu werden oder per Sonderflug aus Israel nach den Terroranschlaegen. Ein pleitegegangener Reiseveranstalter ist erstmal eine Schutzsituation, sondern ein privatwirtschaftliches Verhaeltnis zwischen dem Buerger und dem Unternehmen. Bitte erlaeutere mal wie der Staat das aktuelle Insolvenzrecht umgehen will, um vorrangige Forderungen die aus der Rueckfuehrung entstehen, gegenueber dem Unternehmen und damit auch seinen Glaeubigern geltend zu machen? Ich lerne gerne dazu
 
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Waldemar_von_Gallenstein

Erfahrenes Mitglied
05.06.2019
755
1.384
FRA
Es geht doch gar nicht darum, wie ein insolventes Unternehmen belangt werden soll, sondern darum, dass für einen Reeisenden ein Restrisiko besteht. Der Staat hat für deine Rückkehr zu sorgen, die Kosten dafür hast du zu tragen.

Für das insolvente Unternehmen gibt es das Insolventsrecht.

Wenn du dein Auto, warum auch immer, schrottest und bist nicht versichert, mussst ebenso für deinen Schaden aufkommen. (Pauschal-) Reisen in andere Länder ist kein finanziell abgesichertes Grundrecht.
Du darfst wohl reisen, wohin du willst, du darfst dir ein Auto kaufen, so groß wie du willst, du darfst dir ein Haus kaufen, wann und wo du willst, du mußt nur die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung haben oder dich finanziell für eventuelle Mehrkosten absichern.
Bitte erklär das mal @scoubie und nicht mir :(
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.796
11.945
IAH & HAM
Komischerweise hört man nicht von Reiseunternehmen die Pleite gehen in den USA. Frage mich warum? Vielleicht weil es dort Rechenschaft gibt? Die ach so kapitalistischen USA schützen die Kunden der Reisebranche besser?

Kannst Du konkretisieren, was die USA Deiner Meinung nach in disem Bereich ganz genau besser macht. Oder liegt es vielleicht einfach daran, dass Amerikaner keine Nation von Pfennigfuchsern sind, und deshalb Reiseunternehmen profitabler operieren?
 

scoubie

Reguläres Mitglied
10.09.2011
45
27
Solange sie sich an die Gesetze gehalten haben, ist das auch richtig so.

Du hast bei deinen Vorshlaegen bisher ausser acht gelassen, wie der Markt dann aussehen wuerde, besonders in Hinblick auf die Preisgestaltung.

Bestell mal eine Einbaukueche....

Nein, tun sie nicht. Das Konzept der Pauschalreise ist sehr europaeisch, mit Fokus auf DACH, Benelux und UK. Siehe auch das die 5 groessten Reiseveranstalter der Welt aus diesen Laendern kommen. Vergleichbar damit waeren am ehesten Kreuzfahrtunternehmen, dort haben die Amerikaner (mit Abstand) die Nase vorne.

Der Staat ist verpflichtet seine Buerger im Ausland zu schuetzen, dazu gehoert mit Y-Tours aus Mali abgeholt zu werden oder per Sonderflug aus Israel nach den Terroranschlaegen. Ein pleitegegangener Reiseveranstalter ist erstmal eine Schutzsituation, sondern ein privatwirtschaftliches Verhaeltnis zwischen dem Buerger und dem Unternehmen. Bitte erlaeutere mal wie der Staat das aktuelle Insolvenzrecht umgehen will, um vorrangige Forderungen die aus der Rueckfuehrung entstehen, gegenueber dem Unternehmen und damit auch seinen Glaeubigern geltend zu machen? Ich lerne gerne dazu
Sehr guter Beitrag :)

Die Frage ist ja ob die sich an die Gesetze gehalten haben. Und wenn ja , dann das die Gesetzgebung unzureichend ist und verbessert werden muss. Hat der Staat wohl erkannt, auch wenn die Änderungen für FTI wohl zu kurz greifen.

Das meine Vorschläge den Markt verändern würden ist mir wohl bewusst. Sicherlich in Hinblick auf die Preisgestaltung. Nur bin ich da nicht so pessimistisch wie viele andere hier die die Branche verteidigen. Der Markt kann sehr große Macht ausüben in diesem Bezug wenn die Konkurrenz ins Spiel kommt. Besonders die USA haben da ein Auge auf so-was im Gegensatz zu unseren europäischen Ländern. Dieses Angstschnüren mit der Preisgestaltung ist ein alter Hut in vielen Branchen wenn Veränderungen eingeführt werden, welche zum Vorteil der Kunden sind. Es ist extrem rar, dass die Anbieter sich so durchsetzen können. Dann kommen wir im Bereich der Absprachen wie es diese in anderen Branchen gegeben hat. Die müssen dann geahndet werden.

Danke für deine Erläuterung zum Konzept der Pauschalreise als europäisches Gut. Erklärt es dann, warum die USA von solchen Problemen verschont bleiben.

Auch ich lerne gerne dazu. :)
Die von dir vorgebrachten Punkte verdienen in der Tat Beachtung. Ich sehe die Problematik, dass der Veranstalter eigentlich es sich sehr leicht machen kann. Verlass auf die Pflichten des Staates um sein Versagen zu lösen (Stichwort Rueckführung). Besonders wenn der Staat sich nicht gegen den Verursacher richtet, sondern gegen den Betroffenen, weil das Gesetz es so vorsieht. Hier sehe ich Handlungsbedarf die Gesetzgebung anzupassen, wie schon vorher erwähnt. Ich glaube nicht, dass das Insolvenzrecht umgangen werden sollte, sondern erweitert werden sollte, um solche Fälle berücksichtigen zu können. Das Umgehen von Gesetzen ist nicht ratsam. Allerdings sprich nichts dagegen diese auszuweiten, damit nicht vorgesehene Fälle (Diese Sache mit der Rueckführung ist sicherlich so eine) behandelt werden können. Ich gebe zu, dass es sicherlich kein leichtes Unterfangen sein dürfte, aber mit etwas Wille...

Edit: Das mit der Einbauküche übersehen. Leidiges Thema für viele in der Tat. Da sollte man den Anbieter sehr sorgfältig auswählen. Wer da sparen will, oder Lockangebote nimmt, zahlt oft drauf. Ich hatte nur kleine Probleme die schnell zu meiner Zufriedenheit gelöst wurden. Da muss man sich aber gut drum kümmern.
 
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scoubie

Reguläres Mitglied
10.09.2011
45
27
Kannst Du konkretisieren, was die USA Deiner Meinung nach in disem Bereich ganz genau besser macht. Oder liegt es vielleicht einfach daran, dass Amerikaner keine Nation von Pfennigfuchsern sind, und deshalb Reiseunternehmen profitabler operieren?
Der Beitrag von xcirrusx weiter oben erklärt es. Die Amerikaner kennen das Konzept der Pauschalreise, bis auf Kreuzfahrten, wohl nicht.

Allgemein scheinen die amerikanischen Regulierer mehr auf zack was Konkurrenz, Rechte der Verbraucher und so angeht. Ich möchte aber jetzt nicht tiefer darauf eingehen. Gerne aber per PN wenn es dich interessiert.

Ob es am Pfennigfuchsern der Kunden liegt, dass FTI und co nicht profitabel operierten? Wage ich zu bezweifeln, weil Angebot und Nachfrage. Wer sich den Pfennigfuchsern verschreibt, der handelt schon fahrlässig, weil absehbar ist, dass es zu Problemen kommen wird. Ich kann nicht beurteilen ob es bei FTI der Fall gewesen ist.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.035
4.071
Z´Sdugärd
Erklär' mal, wie ein insolventes Unternehmen belangt werden soll? Und Eigner? Willst Du das Gesellschaftsrecht aus den Angeln heben? Oder haust Du hier nur – frei von Ahnung – mal mit der Faust kräftig auf den Stammtisch?
Ich hab grad mein Paulaner Hell auf den Bierdeckel gestellt der unter einer schönen alten Biergartenkastanie steht...

In jeder Firma gibt es einen "Chef". Und "Unterchefs". Leute die Entscheidungen treffen. Ob diese bei einer GdR eine Person ist die ggf auch privat für haftet, oder einer AG wo es halt ein paar Chairmänner und sonstige Geldvernichter gibt....Auf jedem Schiff gibts einen der das Sagen hat. Warum nicht in einem Reisebüro solche Personen schaffen. Frei nach Wolle Grubb: "Wenn ein Manager 5 Millionen mehr Gewinn macht, kann der auch seinen Anteil von bekommen. Fährt er Verlust ein, bezahlt er diesen mit seinem Privatvermögen. Was glauben sie wie lange es dauert bis die Geschäfte koscher laufen?" Wobei der Kontext ein anderer war.

Der selbe Wolle hat im übrigen auch mal offen gelegt wie man eine Insolvenz nutzen kann um a) Steuergelder zu kassieren, b) Leute entlassen kann und c) alles koscher ist.

 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.796
11.945
IAH & HAM
Allgemein scheinen die amerikanischen Regulierer mehr auf zack was Konkurrenz, Rechte der Verbraucher und so angeht. Ich möchte aber jetzt nicht tiefer darauf eingehen. Gerne aber per PN wenn es dich interessiert.

Ich habe fast 20 Jahre in den USA gelebt und wuerde dieser These vehement widersprechen. Die USA hat ein Rechtssystem das extrem problematisch ist, aber am Ende nutzt es dem Verbraucher wenig, er zahlt durch hoehere Preise die Kosten hierfür.

Ob es am Pfennigfuchsern der Kunden liegt, dass FTI und co nicht profitabel operierten? Wage ich zu bezweifeln, weil Angebot und Nachfrage. Wer sich den Pfennigfuchsern verschreibt, der handelt schon fahrlässig, weil absehbar ist, dass es zu Problemen kommen wird. Ich kann nicht beurteilen ob es bei FTI der Fall gewesen ist.

Die Margen im Deutschen Tourismusgeschäft sind schmal, die Ware extrem verderblich......... Und der Deutsche kauft gerne billig, beim Fleisch und beim Urlaub. 10 Tage Türkei mit Flug fuer 400 Euro....... Was kann da schon hängenbleiben...
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.035
4.071
Z´Sdugärd
Wenn du dein Auto, warum auch immer, schrottest und bist nicht versichert, mussst ebenso für deinen Schaden aufkommen. (Pauschal-) Reisen in andere Länder ist kein finanziell abgesichertes Grundrecht.
Du darfst wohl reisen, wohin du willst, du darfst dir ein Auto kaufen, so groß wie du willst, du darfst dir ein Haus kaufen, wann und wo du willst, du mußt nur die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung haben oder dich finanziell für eventuelle Mehrkosten absichern.
Der Vergleich hinkt. Das Auto gehört mir. Dafür bin ich verantwortlich. Das währe eher wie mit einem Mietwagen einen Unfall zu haben (unschuldig) und den Schaden selbst zahlen zu müssen.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.796
11.945
IAH & HAM
Der Vergleich hinkt. Das Auto gehört mir. Dafür bin ich verantwortlich. Das währe eher wie mit einem Mietwagen einen Unfall zu haben (unschuldig) und den Schaden selbst zahlen zu müssen.
Was Dir zumindest in den USA leicht passieren kann (uninsured motorists.....). Einer der vielen Gruende bei der Miete auf die richtigen Versicherungen zu achten. Es kann nicht die Aufgbe des Staates sein den Buerger in allen Bereichen "Vollkasko" zu versichern. Ich buche einen Urlaub und das Unternehmen geht pleite? Mein Problem! Ich baue ein Haus und der Generalunternehmer geht pleite? Mein Problem! Ich habe einen Unfall im Ausland ohne Versicherung (Auto oder Kranken)). Mein problem!.......
 

scoubie

Reguläres Mitglied
10.09.2011
45
27
Ich habe fast 20 Jahre in den USA gelebt und wuerde dieser These vehement widersprechen. Die USA hat ein Rechtssystem das extrem problematisch ist, aber am Ende nutzt es dem Verbraucher wenig, er zahlt durch hoehere Preise die Kosten hierfür.



Die Margen im Deutschen Tourismusgeschäft sind schmal, die Ware extrem verderblich......... Und der Deutsche kauft gerne billig, beim Fleisch und beim Urlaub. 10 Tage Türkei mit Flug fuer 400 Euro....... Was kann da schon hängenbleiben...
Zu eins gibt es eine Anwort nachher über PN, damit ich nicht erneut für OT verantwortlich gemacht werden ;)

Zu den Margen im Tourismusgeschäft. Das ist der Fehler der Anbieter mit solchen Margen zu rechnen. Der Deutsche kann nur so billig kaufen, wie es billige Produkte gibt. Es gibt keinen Anspruch auf billig.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.796
11.945
IAH & HAM
Zu den Margen im Tourismusgeschäft. Das ist der Fehler der Anbieter mit solchen Margen zu rechnen. Der Deutsche kann nur so billig kaufen, wie es billige Produkte gibt. Es gibt keinen Anspruch auf billig.

Und das ist das Problem eines ruinösen Wettbewerbs. Man hat natuerlich die Option sich aus dem Markt zurückzuziehen, aber einfach teurer als der Wettbewerb zu sein funktioniert selten.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.035
4.071
Z´Sdugärd
Was Dir zumindest in den USA leicht passieren kann (uninsured motorists.....).
Da kann dir auch passieren, das du in Knast fährst wenn ne Pulle Schnaps im Auto liegt. Sollte also jetzt nicht als DER Grad angesehen werden. Es geht ums Prinzip.

Ich mach mir mal noch ne Flasche Paulaner im Garten auf:
Ich empfinde das Insolvenzrecht eh als absolut LASCH. Als Privatperson bist du IMMER als Gläuber der Gelackmeierte. Egal ob Kunde oder Mitarbeiter. Auf diese sind wir nämlich auch noch garnicht eingegangen.
 
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herbert60

Erfahrenes Mitglied
18.02.2019
2.438
1.065
Oberfranken
Da kann dir auch passieren, das du in Knast fährst wenn ne Pulle Schnaps im Auto liegt. Sollte also jetzt nicht als DER Grad angesehen werden. Es geht ums Prinzip.

Ich mach mir mal noch ne Flasche Paulaner im Garten auf:
Ich empfinde das Insolvenzrecht eh als absolut LASCH. Als Privatperson bist du IMMER als Gläuber der Gelackmeierte. Egal ob Kunde oder Mitarbeiter. Auf diese sind wir nämlich auch noch garnicht eingegangen.
Hier regnet es. Vorsicht, verdünntes Bier schmeckt auch im Paulanergarten nicht. ;)
Das Problem liegt auch an der Vorkasse, die sich in den letzten Jahren bei immer mehr Firmen weiter ausgebreitet hat. Der deutsche Michel lässt sich zu viel gefallen und jammert dann, wenn ein Unternehmen in Konkurs geht. Hier ist vor über einem Jahr die Küchen-Quelle pleite gegangen und Anzahlungen von 10k € und mehr waren dann Insolvenzmasse. Wenn eine Zahlung mit Visa oder MC möglich gewesen wäre, hätte man das wahrscheinlich Geld zurückholen können. Auch bei der Pleite von Germania und Air Berlin konnten die KK-Zahler meist das Geld zurückholen. Das wurde hier sehr ausführlich diskutiert. In den Tageszeigungen stand leider nur wenig darüber. Amex weigert sich wieder mal, Belastungen zurückzubuchen und deshalb kann man diese Karte nur für (kleinere) Käufe nutzen, die man normalerweise nicht zurückbucht. Ich denke, Amex tut sich keinen Gefallen mit diesen Geschäftspraktiken.
Es würde dem Endkunden viel helfen, wenn Vorkasse nur dann erlaubt ist, wenn sie abgesichert ist, z. B. durch Versicherungen, Bankbürgschaft o. ä., unabhängig von der Branche. Aber unsere Politiker interessiert Verbraucherschutz nicht wirklich.
 
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Wuelfi71

Erfahrenes Mitglied
08.02.2020
474
763
DUS
Die einzig sinnvolle Lösung und dann bitte EU-weit wäre, das Kassieren ungesicherter Vorauszahlungen von Verbrauchern generell zu verbieten. Denn letztendlich ist jede Vorauszahlung eine Kreditgewährung eines Verbrauchers an ein Unternehmen, nur dass ein Verbraucher die Kreditwürdigkeit kaum beurteilen kann. Dann könnte man sich den ganzen Mumpitz mit dem DRSF, der sicher reichlich Verwaltungskosten auch durch gut dotierte Versorgungsposten verursacht, auch sparen. Die den Unternehmen zunächst fehlende Liquidität wäre über Bankkredite zu decken, die natürlich nur solvente Unternehmen bekommen würden, nicht solvente würden aus dem Markt ausscheiden, was letztendlich der ganzen Branche gut täte. Denn nichts schadet einer Branche mehr, als ein nicht kostendeckendes Unternehmen wie FTI, das einem beim Kunden preislich ständig unterbietet.

Am Insolvenzrecht an sich gibt es m.E. nichts auszusetzen. Insolvenzverschleppungen werden von den Insolvenzverwaltern konsequent mittels Strafanzeige verfolgt. Einen Investorenprozess zu begleiten, wie bei FTI, erfüllt aber nicht per se die Bedingungen einer Insolvenzverschleppung. Der Druck, Insolvenzverfahren leichter zu machen, kommt übrigens von der EU, da Deutschland noch die höchsten Hürden für Entschuldungen hat. Gewollt sind hier frühere Insolvenzen mit dem Ziel der Sanierung, nicht der Zerschlagung. Gibt ja durchaus auch Beispiele für erfolgreiche Sanierungen im Rahmen eines Insoverfahren, z.B. Condor.
 
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herbert60

Erfahrenes Mitglied
18.02.2019
2.438
1.065
Oberfranken
Die einzig sinnvolle Lösung und dann bitte EU-weit wäre, das Kassieren ungesicherter Vorauszahlungen von Verbrauchern generell zu verbieten. Denn letztendlich ist jede Vorauszahlung eine Kreditgewährung eines Verbrauchers an ein Unternehmen, nur dass ein Verbraucher die Kreditwürdigkeit kaum beurteilen kann. Dann könnte man sich den ganzen Mumpitz mit dem DRSF, der sicher reichlich Verwaltungskosten auch durch gut dotierte Versorgungsposten verursacht, auch sparen. Die den Unternehmen zunächst fehlende Liquidität wäre über Bankkredite zu decken, die natürlich nur solvente Unternehmen bekommen würden, nicht solvente würden aus dem Markt ausscheiden, was letztendlich der ganzen Branche gut täte. Denn nichts schadet einer Branche mehr, als ein nicht kostendeckendes Unternehmen wie FTI, das einem beim Kunden preislich ständig unterbietet.

Am Insolvenzrecht an sich gibt es m.E. nichts auszusetzen. Insolvenzverschleppungen werden von den Insolvenzverwaltern konsequent mittels Strafanzeige verfolgt. Einen Investorenprozess zu begleiten, wie bei FTI, erfüllt aber nicht per se die Bedingungen einer Insolvenzverschleppung. Der Druck, Insolvenzverfahren leichter zu machen, kommt übrigens von der EU, da Deutschland noch die höchsten Hürden für Entschuldungen hat. Gewollt sind hier frühere Insolvenzen mit dem Ziel der Sanierung, nicht der Zerschlagung. Gibt ja durchaus auch Beispiele für erfolgreiche Sanierungen im Rahmen eines Insoverfahren, z.B. Condor.
Ja, ungesicherte Vorauszahlungen von Privatkunden sollten gesetzlich verboten oder für den Insolvenzfall gut abgesichert werden.
Am Insolvenzrecht sollte geändert werden, dass der Konkursverwalter Geld für nicht erbrachte Leistungen verlangen kann.
Ich meine, das war bei Flugtickets für nicht mehr durchführbare Flüge von Germania und Air Berlin so, nachdem der KK-Inhaber das Geld zurückgebucht hatte. War damals die Rechtssprechung unterschiedlich? Kann ein Betroffener etwas dazu schreiben?
 

scoubie

Reguläres Mitglied
10.09.2011
45
27
Die einzig sinnvolle Lösung und dann bitte EU-weit wäre, das Kassieren ungesicherter Vorauszahlungen von Verbrauchern generell zu verbieten. Denn letztendlich ist jede Vorauszahlung eine Kreditgewährung eines Verbrauchers an ein Unternehmen, nur dass ein Verbraucher die Kreditwürdigkeit kaum beurteilen kann. Dann könnte man sich den ganzen Mumpitz mit dem DRSF, der sicher reichlich Verwaltungskosten auch durch gut dotierte Versorgungsposten verursacht, auch sparen. Die den Unternehmen zunächst fehlende Liquidität wäre über Bankkredite zu decken, die natürlich nur solvente Unternehmen bekommen würden, nicht solvente würden aus dem Markt ausscheiden, was letztendlich der ganzen Branche gut täte. Denn nichts schadet einer Branche mehr, als ein nicht kostendeckendes Unternehmen wie FTI, das einem beim Kunden preislich ständig unterbietet.

Am Insolvenzrecht an sich gibt es m.E. nichts auszusetzen. Insolvenzverschleppungen werden von den Insolvenzverwaltern konsequent mittels Strafanzeige verfolgt. Einen Investorenprozess zu begleiten, wie bei FTI, erfüllt aber nicht per se die Bedingungen einer Insolvenzverschleppung. Der Druck, Insolvenzverfahren leichter zu machen, kommt übrigens von der EU, da Deutschland noch die höchsten Hürden für Entschuldungen hat. Gewollt sind hier frühere Insolvenzen mit dem Ziel der Sanierung, nicht der Zerschlagung. Gibt ja durchaus auch Beispiele für erfolgreiche Sanierungen im Rahmen eines Insoverfahren, z.B. Condor.

Zu Condor reicht es hier im Forum ins neue Markenauftritt dieser nachzuschauen, ob die Sanierung für die Kunden so vorteilhaft gewesen ist.

Zwar kann ich den Grundgedanke der Sanierung nachvollziehen, aber in der Reisebranche sehe ich da wenig Sinn dazu. Ein paar Post weiter oben wurde ja hervorgehoben, dass es einen ruinösen Wettbewerb gibt. Wenn man den Markt nicht bereinigt, so wird es nie besser werden können.
 

betsches

Reguläres Mitglied
09.04.2024
59
54
Ja, ungesicherte Vorauszahlungen von Privatkunden sollten gesetzlich verboten oder für den Insolvenzfall gut abgesichert werden.
Am Insolvenzrecht sollte geändert werden, dass der Konkursverwalter Geld für nicht erbrachte Leistungen verlangen kann.
Ich meine, das war bei Flugtickets für nicht mehr durchführbare Flüge von Germania und Air Berlin so, nachdem der KK-Inhaber das Geld zurückgebucht hatte. War damals die Rechtssprechung unterschiedlich? Kann ein Betroffener etwas dazu schreiben?
Bei der Germania Insolvenz habe ich ca 3000€ ( gezahlt mit KK) per Chargeback zurückbekommen.
Bezahlt direkt bei der Airline.
Ging aber nur mit Hilfe einer sehr engagierten und kompetenten Sparkasse Mitarbeiterin.
Sie kontaktierte auch diesbezüglich Visa und andere Stellen bei der Sparkasse.
Ich denke, da hatten wir jede Menge Glück und, dass wir das sofort nach Bekanntwerden der Pleite in Angriff genommen haben.
Ich glaube mich dunkel daran zu erinnern, dass das eine kurze Zeit ging ( aber nagelt mich nicht darauf fest).
 
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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.229
3.225
HAM
Man stelle sich vor, alle anderen Wirtschaftsbranchen würden sich auch so verhalten wie die Reisebranche.

Du meinst, ich buche ein Konzertticket für nächstes Jahr und muss das bei Buchung bezahlen?

Komischerweise hört man nicht von Reiseunternehmen die Pleite gehen in den USA. Frage mich warum?

Hmm, eventuell wurde die Pauschalreise in Europa erfunden? Vielleicht bucht der Amerikaner anders? Vielleicht nutzt er Kreditkarten, um die Reise zu bezahlen? Vielleicht ist es in Europa auch gar nicht so schlecht?

These beg the question: If these protections are so successful in the U.K. and Europe, why doesn't the U.S. have something similar?

There are no federal laws in the U.S. requiring suppliers to either escrow or insure consumer payments. Not even laws to prevent suppliers from using pretrip customer funds as working capital, to pay debts or even make investments (the last of these considered unethical and risky by most financial experts). In fact, there is almost no incentive for a U.S. travel company to take out a business loan when they can use consumer funds at no cost.

Allerdings sehe ich hier den Staat in der Pflicht sich die Kosten nicht zuerst von den gestrandeten, sondern von den verantwortlichen Unternehmen, deren Führung und Eigner zu holen. Erst wenn das Unternehmen, die Führung und die Eigner belangt wurden und es nicht ausreicht, sollte der Gestrandete für den Rest zur Kasse gebeten werden.

Du meinst also: Der Staat soll die Kosten vorschießen, beim Insolvenzverwalter als Forderung anmelden und anschließend die Differenz beim Reisenden einfordern. Aktuell muss der Reisende die Kosten auslegen und diese beim Insolvenzverwalter geltend machen. Was genau ändert sich für die Reisenden abgesehen vom Zeitpunkt, wann sie das bezahlen sollen?

Oder wolltest Du sagen, dass die Renter, die in Pensionsfonds von Versicherungen gezahlt haben, die in Firmen investiert haben, die Insolvenz angemeldet haben, dafür aufkommen sollen, oder die Bürger von Regierungen, die Anteile an diversen Unternehmen halten?
 

scoubie

Reguläres Mitglied
10.09.2011
45
27
Du meinst, ich buche ein Konzertticket für nächstes Jahr und muss das bei Buchung bezahlen?



Hmm, eventuell wurde die Pauschalreise in Europa erfunden? Vielleicht bucht der Amerikaner anders? Vielleicht nutzt er Kreditkarten, um die Reise zu bezahlen? Vielleicht ist es in Europa auch gar nicht so schlecht?





Du meinst also: Der Staat soll die Kosten vorschießen, beim Insolvenzverwalter als Forderung anmelden und anschließend die Differenz beim Reisenden einfordern. Aktuell muss der Reisende die Kosten auslegen und diese beim Insolvenzverwalter geltend machen. Was genau ändert sich für die Reisenden abgesehen vom Zeitpunkt, wann sie das bezahlen sollen?

Oder wolltest Du sagen, dass die Renter, die in Pensionsfonds von Versicherungen gezahlt haben, die in Firmen investiert haben, die Insolvenz angemeldet haben, dafür aufkommen sollen, oder die Bürger von Regierungen, die Anteile an diversen Unternehmen halten?

Die Idee wäre, dass der Staat die Forderungen bündeln kann anstelle das jeder Reisende einzeln vorgehen muss, und das für die Forderungen des Staates eine Priorität gegenüber anderen Forderungen gilt. Der Staat schießt die Kosten eh vor, da er ja die Firmen beauftragen muss, bevor diese die gestrandeten abholen. Für den Reisenden sollten sich die Chancen erhöhen geringere Kosten für die Rückführung zahlen zu müssen. Für die Reiseveranstalter entstünde ein höheres Risiko im Falle der Pleite, was diese dazu motivieren sollte besser zu wirtschaften.

Im aktuellen System ist der Reiseveranstalter im Vorteil, weil er sich auf den Staat verlassen kann für die Rückholungen und mit den Kosten erst konfrontiert wird, wenn die betroffenen Reisenden im nach-hinein gegen ihn versuchen vorzugehen. Was meist auch nicht viel bringt, weil ein einzelner Reisende kein Gewicht hat.

Wenn Investoren und Geschäftspartner damit konfrontiert werden würden, dass ihre Forderungen im Rahmen einer Insolvenz nachrangig zu denen der Kunden des Unternehmen behandelt werden, so dürften diese mehr Sorgfalt walten lassen in welchen Unternehmen sie investieren oder Geschäfte machen.

FTI ist länger schon in Schieflage gewesen und trotzdem konnten sie weitermachen bis es gekracht hat.

Ich werde mich ab jetzt auch nicht weiter zu den Möglichkeiten und sinnvollen Änderungen äußern, da alles gesagt wurde.
 
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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.229
3.225
HAM
Im aktuellen System ist der Reiseveranstalter im Vorteil, weil er sich auf den Staat verlassen kann für die Rückholungen und mit den Kosten erst konfrontiert wird, wenn die betroffenen Reisenden im nach-hinein gegen ihn versuchen vorzugehen.

Den Teil kann ich nicht nachvollziehen. Der Reiseveranstalter muss eine Versicherung abschließen. Die Versicherung verlangt, dass diese im voraus bezahlt wird. Geht der Reiseveranstalter insolvent, tritt der Versicherungsfall ein und alle Forderungen, sei es des Staates wegen einer staatlicherseits organisierten Rückführung, sei es von Wettbewerbern, die eingesprungen sind, oder sei es vom Reisenden selbst, gehen an die Versicherung. Sie sind nicht Teil der Insolvenzmasse. Für größere Reiseanbieter wie FTI ist der Versicherer vorgegeben. Der DRSF ist die zentrale Anlaufstelle für alle von der Insolvenz betroffenen Reisenden und die zentrale Stelle, die sich um alles kümmern soll.

Buche ich eine Einzelleistung (Hotel oder Flug), dann gibt es diese Absicherung nicht. Doch in diesem Fall habe ich als Buchender mich genau dafür entschieden. Die gleiche Konstellation gibt es doch auch, wenn Du ein Haus über einen Bauträger kaufst und dieser insolvent wird. Bei einem Haus geht es zudem um viel höhere Summen und eine Pleite ist im Regelfall weniger öffentlichkeitswirksam. Getreu dem Motto: Wer sich schon ein Haus leisten kann, kann auch eine Insolvenz verkraften.

Ist dir als Kunde die Absicherung wichtig, dann buchst Du halt eine Pauschalreise. Dazu musst Du Deinen Flug doch nur mit einer einzigen Nacht im billigsten Hotel oder einem Mietwagen für einen Tag kombinieren.
 

Luther

Neues Mitglied
06.08.2018
22
0
Mal noch ne Frage zu Nur-Mietwagen-Buchung: wer hat noch Probleme, die Kohle zurückzubekommen?
Ich hab bei mietwagencheck natürlich über cars&camper für Dez. 2024 ein Auto reserviert und dummerweise mit AMEX (gold) gezahlt. AMEX stellt sich jetzt sowas von quer ,,, bisher kein Chargeback in Sicht. :mad:(n) Auch der Versuch über Paypal an die Kohle zu kommen, ist zurzeit leider in Prüfung :censored:

Mal schaun, wie lange das alles dauert.
 

Waldemar_von_Gallenstein

Erfahrenes Mitglied
05.06.2019
755
1.384
FRA
Mal noch ne Frage zu Nur-Mietwagen-Buchung: wer hat noch Probleme, die Kohle zurückzubekommen?
Ich hab bei mietwagencheck natürlich über cars&camper für Dez. 2024 ein Auto reserviert und dummerweise mit AMEX (gold) gezahlt. AMEX stellt sich jetzt sowas von quer ,,, bisher kein Chargeback in Sicht. :mad:(n) Auch der Versuch über Paypal an die Kohle zu kommen, ist zurzeit leider in Prüfung :censored:

Mal schaun, wie lange das alles dauert.
Weißt Du denn schon definitiv, dass Du kein Auto bekommen wirst?
 
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