Ich bin nicht sicher, ob deine Vermutung korrekt ist. Ich kenne selbst eine Beauty-Salon-Betreiberin die sich von Groupon einlullen lies. Sie verkaufte damals eine Behandlung für 49 statt 99 CHF und bekam von Groupon ganz genau 50 % - auf die eingereichten Gutscheine, wohlbemerkt. Oder mein Coiffeur bot eine Flatrate an für 99 statt 600 CHF für ein halbes Jahr. Auch die bekamen von Groupon lediglich die Hälfte der eingelösten Coupons. Selbes mit der Therme Erding, etc.
Groupon ist ein sehr unseriöses Unternehmen, das den Kunden das Gelbe vom Himmel verspricht. Die sehr geschickten Groupon-Verkäufer verstehen es immer wieder die Kleingewerbler mit unseriösen Methoden einzulullen. Die Groupon-Leute sind sehr aufdringlich und man ein Kleingewerbler schenkt diesem Blödsinn von wegem neue Kunden, günstige Werbung etc Glauben.
Für uns Endkunden natürlich eine gute Sache zumal wir einmalige Schnäppchen machen können, so wie jetzt. Reguläre Kunden die über Groupon etc kaufen kenn ich indessen nicht. Die "normalen" Leute sagen mir immer das sei zu kompliziert, sie hätten keine Lust auf weitere Registrierungen und Newsletter, keine Zeit etc. Mir persönlich sind ausschliesslich "verrückte" bekannt die solche Coupons kaufen, also z. b. wir vom Forum, sonstige Schäppchenjäger, Studente, Arbeitslose, Obdachlose etc
Grundsätzlich liegst da sicher in gewisser Weise richtig. Aber weil ein Unternehmen, hier Groupon geschichte Verkäuferpersönlichkeiten haben, von denen sich Kleingewerbetreibende "einlullen" lassen, dann ist das kein Beleg für die Unseriösität von Groupon, sondern eher , dass sie ihr Geschäft verstehen!
Wir Verbraucher haben ja heute soviele Rechte, auf Rücktriffsmöglichkeiten, dass der Durchschnittskunde gar nicht glauben will, dass wenn er einen Artikel beim Einzelhändler kauft, und ihn sofort bar bezahlt, kein Recht mehr hat, den Kauf rückgängig zu machen.
Doch bei Gewerblichen untereinander geht man davon aus, dass sie wissen, was sie tun und sich eben nicht nur "einlullen" lassen!
Die Gewerblichen , die sich von Groupon einlullen lassen und etwas mitmachen, was sie nicht wollen, würden genauso gut, auf jeden rhetorisch geht geschulten Verkäufer rein fallen. Weiss noch , vielleicht sind die noch unterwegs, vielen Geschäftsinhabern, so eine Überwachungsanlage, angedreht wurde, wofür sie keinerlei Investitionen vornehmen müssten. Denen wurde oft erklärt sie wären Tester .... oder so.
Das Produkt war dann ein Wahlgerät, dass bei Betätigung einer Taste eine eingegebenen Telefonnr eines Callcenters wählte, und dann mittels starken Mikrofon alle Geräusche im Raum hören konnte. Nicht mal eine Alarmanlage war das, weil eben mit leisen Einbrüchen das Mikrofon gar nicht reagierte.
Schätze die Materialkosten auf unter 200 Euro und wir haben eine Callcenterüberwachung für unsere Alarmanlage für 25 Euro im Monat.
Und die Einzelhändler mussten dann über 80 Euro dafür im Monat zahlen und das so 5 bis 6 Jahre. Selber wenn sie zumachten, oder das Geschäft abgaben, mussten sie weiter zahlen. Diese Gewerbetreibende sind genauso Opfer. Hörte das bei solchen Sachen, Provisionen bis zu 50 % an den Vertrieb verteilt werden.
Auch verstehe ich nicht, was das Blaue vom Himmel war, was die Groupon Vertreter versprechen können. Soll das sein, dass ganz viele Kunden diese Gutscheine kaufen, oder ganz wenige ? Das die Preise, wenn man diese auf nur 50% setzt und dann von Groupon auch nur 50% nur noch bei höchstens 25% des normalen Preises liegen, darüber muss man sich bewusst sein! Und das muss jeder selber ausrechnen!
Bei Dienstleistungen, wie eben Kosmetik oder Frisör ist es schon sehr schwer für ein Viertel , und das ja brutto inkl. Umsatzsteuer zu arbeiten! Das kann sich in der Regel nicht rechnen. Klar, man geht davon aus, dass dann auch andere Kunden angesprochen werden, man den Gutschein Kunden weitere Dienstleistungen verkaufen kann, oder diese Stammkunden werden. Ob das so ist, steht aber in den Sternen.
Bei jeder anderen Art von Werbung ist es aber genauso ungewiss.
Also ich sehe das Problem echt nicht hei Groupon sondern bei denen die diese Deals buchen. Noch schlimmer wird es dann, wenn man die Gutscheinkäufer noch verantwortlich macht, wenn einem Verkäufer dieser Deal nicht mehr passt. Denn der hat ja gekauft, weil er meint, der Verkäufer würde sich über den Kauf freuen und auch wohl dabei noch was verdienen.
Bei vielen Hotels ist es in der Tat wohl ein echter Zusatzumsatz und wohl auch möglich für ganz geringe Preise zu verkaufen. Denn die Kosten, die mit der zusätzlichen Nutzung eines sonst, an diesen Tagen leeren Zimmers anfallen, sind sehr gering - in der Regel bei unter 10 Euro.
Geschickt ist auch von Groupon, umsonst sind sie so schnell nicht gewachsen, dass sie nur für eingereichte Gutscheine das Geld dem Verkäufer überweisen. Zum einen erhält da Groupon hohe Geldsummen, die sie erst später weiter reichen müssen, für Start ups ein ungeheurer Vorteil über Mittel zu verfügen, und für verlorene oder vergessene Gutscheine, müssen sie nichts bezahlen. Üblich, ist, bei den Hotelverkäufern, wie Animod oder Cultuzz, dass bei Verkauf das Hotel sofort den Betrag nach Abzug der Provision bekommt. Und da sind eher so 10 bis 15 % üblich. Die werben auch die Hotels damit, dass bis 30% der Gutscheine nicht eingelösst wird. Also das könnte sich Groupon für sich verbuchen.
Aber alles ist nicht unseriös. Ein Unternehmer muss aufpassen was er macht!