Gründe für den Personalmangel?

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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.772
7.295
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Immer öfter sehe ich, dass Unternehmen halt auch maximal unflexibel sind. Das geforderte Gehalt kann bzw. will man nicht bezahlen. Beim Urlaub geht auch nix. Bei sonstigen Sozialleistungen auch nicht. Umgekehrt erwartet man allerdings maximale Flexibilität vom
Arbeitnehmer, insbesondere bei kleineren Unternehmen. Das kann so künftig einfach nicht mehr funktionieren.
 
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3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.779
10.618
Das geforderte Gehalt kann bzw. will man nicht bezahlen. Beim Urlaub geht auch nix………………………………….Das kann so künftig einfach nicht mehr funktionieren.
Ja, ich denke auch das zukünftige AN in absehbarer Zeit mal wieder Zugeständnisse machen werden müssen.
Wer zahlt sonst die ganze Zeche? Das kann so künftig einfach nicht mehr funktionieren.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.772
7.295
Ja, ich denke auch das zukünftige AN in absehbarer Zeit mal wieder Zugeständnisse machen werden müssen.
Wer zahlt sonst die ganze Zeche? Das kann so künftig einfach nicht mehr funktionieren.
Also klar ist: die Ressource AN wird die nächsten Jahre knapp. Die Firmen tun aber immer noch so als hätten sie Auswahl im Überfluss und lehnen geeignete Bewerber ab, weil die ihren Marktwert eben kennen und sich nicht in das Korsett zwängen lassen. Dann kommt als nächstes immer das Gejammer, dass man keine anständigen Leute findet. Ich denke nicht, dass der AN hier das Hauptproblem ist.

That said: wenn ich die Forderungen von so manchem Gen Z Spezi sehe, muss ich dir zustimmen. Es ist aber glücklicherweise nur eine Minderheit so. Arbeite bspw. mit zwei Gen Z Leuten zusammen und beide haben keine solchen abgehobenen Ansichten.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.779
10.618
Also klar ist: die Ressource AN wird die nächsten Jahre knapp. Die Firmen tun aber immer noch so als hätten sie Auswahl im Überfluss und lehnen geeignete Bewerber ab, weil die ihren Marktwert eben kennen und sich nicht in das Korsett zwängen lassen. Dann kommt als nächstes immer das Gejammer, dass man keine anständigen Leute findet. Ich denke nicht, dass der AN hier das Hauptproblem ist.

That said: wenn ich die Forderungen von so manchem Gen Z Spezi sehe, muss ich dir zustimmen. Es ist aber glücklicherweise nur eine Minderheit so. Arbeite bspw. mit zwei Gen Z Leuten zusammen und beide haben keine solchen abgehobenen Ansichten.
Das sind natürlich zwei verschiedene Sachen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.731
3.696
Z´Sdugärd
Also klar ist: die Ressource AN wird die nächsten Jahre knapp. Die Firmen tun aber immer noch so als hätten sie Auswahl im Überfluss und lehnen geeignete Bewerber ab, weil die ihren Marktwert eben kennen und sich nicht in das Korsett zwängen lassen. Dann kommt als nächstes immer das Gejammer, dass man keine anständigen Leute findet. Ich denke nicht, dass der AN hier das Hauptproblem ist.

That said: wenn ich die Forderungen von so manchem Gen Z Spezi sehe, muss ich dir zustimmen. Es ist aber glücklicherweise nur eine Minderheit so. Arbeite bspw. mit zwei Gen Z Leuten zusammen und beide haben keine solchen abgehobenen Ansichten.
Beide Probleme kann man einfach lösen: Arbeitsplatzabhängige Erfolgsprämie. Und zwar nicht klassisch beim Verkäufer auf den Umsatz, sondern auf den ZUFRIEDENEN Umsatz.

Ein Versicherungsfachverkäufer muss seine Prämie bei falscher oder schlechter Beratung und dadurch gecancelter Vertrag schliesslich auch zurück bezahlen.

Einzig eine neutrale Stelle die hier urteilt scheint das Problem zu sein.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
22.979
8.794
irdisch
Grundsätzlich Anreize statt Strafen. Ansonsten muss man sich halt die Mühe machen, der jeweiligen Verantwortlichkeit nachzugehen. Wenn viele unten gut arbeiten, ist es kontraproduktiv, die für irgendwas außerhalb ihrer Reichweite mit Kürzungen zu bestrafen. Drohkultur ist was von gestern.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.494
5.653
Ja, ich denke auch das zukünftige AN in absehbarer Zeit mal wieder Zugeständnisse machen werden müssen.
Wer zahlt sonst die ganze Zeche?

Dass die AG jahrzehntelang schamlos ihre Marktmacht bis ins Letzte ausnutzen, ist also kein Problem, aber kaum bekommen die AN mal einen Hebel, ist das direkt skandalös und sie sollen sich einfach so unterordnen, weil "das gehört sich so"? So lächerlich.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.731
3.696
Z´Sdugärd
Grundsätzlich Anreize statt Strafen. Ansonsten muss man sich halt die Mühe machen, der jeweiligen Verantwortlichkeit nachzugehen. Wenn viele unten gut arbeiten, ist es kontraproduktiv, die für irgendwas außerhalb ihrer Reichweite mit Kürzungen zu bestrafen. Drohkultur ist was von gestern.
Naja, ein Bonus ist ja ein Anreiz? Mehr wirtschaftlicher Erfolg = Mehr Moneten. Ist doch auch ein Anreiz? Drohkultur geb ich dir recht, die sehe ich aber nicht wirklich.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.779
10.618
Dass die AG jahrzehntelang schamlos ihre Marktmacht bis ins Letzte ausnutzen, ist also kein Problem, aber kaum bekommen die AN mal einen Hebel, ist das direkt skandalös und sie sollen sich einfach so unterordnen, weil "das gehört sich so"? So lächerlich.
Ich hoffe das viele Unternehmen dieses Spielchen nicht mitmachen werden, das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Klar, wird es Firmen geben die diesen Bieterkampf (wer bietet mehr) für neues Personal betreiben, es schadet aber nur der Branche.

Es ist auch leider im Handwerk bei vielen jungen Leuten zu beobachten, die wollen den Meister machen, dicke Kohle verdienen und sich nicht mehr die Finger schmutzig machen, denen fehlt aber auch irgendwann das Personal. Ist ja alles so einfach, was der Alte kann, kann ich schon lange.

Und außerdem der "Hebel" wird nicht dauerhaft funktionieren. Das kann man sich auf Dauer nicht leisten, dann wird eher verkleinert, die Guten dürfen (!) bleiben, die anderen gehen.

Es werden sicher wieder Zeiten kommen wo man froh sein kann überhaupt einen Job zu haben.

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Ein paar Beobachtungen der letzten Tage. Geht mal mit offenen Augen durch die Terminals. Wie viele Menschen die quasi fast fürs nichts tun bezahlt werden. Ausgang A FRA - Person hockt die ganze Schicht auf dem Stuhl und spielt nur am Handy, Bierbar Oida VIE und andere Stände - Personen stehen die ganze Zeit gelangweilt rum und spielen am Handy, etc etc. Ich glaube für die Aufgabe und "Arbeitsleistung" sind die Leute echt gut bezahlt.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
18.270
15.817
FRA
Ich hoffe das viele Unternehmen dieses Spielchen nicht mitmachen werden, das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Klar, wird es Firmen geben die diesen Bieterkampf (wer bietet mehr) für neues Personal betreiben, es schadet aber nur der Branche.
Wenn du demnächst 10 Millionen Abgänge und nur 4 Millionen Zugänge im qualifizierten Arbeitsmarkt hast, wird den AG wenig übrig bleiben, als auf die AN massiv zuzugehen… das ist pure Mathematik und hat mit der persönlichen Einstellung wenig zu tun.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.779
10.618
Wenn du demnächst 10 Millionen Abgänge und nur 4 Millionen Zugänge im qualifizierten Arbeitsmarkt hast, wird den AG wenig übrig bleiben, als auf die AN massiv zuzugehen… das ist pure Mathematik und hat mit der persönlichen Einstellung wenig zu tun.
Ja, da hast Du recht. Und rechnen kann ich auch, daher meine Meinung, das kann nicht auf Dauer funktionieren.

Und bitte nicht falsch verstehen. Gute (!) Arbeit muss natürlich auch gut bezahlt werden. Und das wird auch so sein und bleiben. Leider gibt es da halt auch Faktoren die ein AG nicht beeinflussen kann.
 

Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
1.684
1.311
Demografischen Faktor.

Oder kommt eine Krise. Dann kommen wir auch mit weniger AN aus.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.494
5.653
Es ist auch leider im Handwerk bei vielen jungen Leuten zu beobachten, die wollen den Meister machen, dicke Kohle verdienen und sich nicht mehr die Finger schmutzig machen, denen fehlt aber auch irgendwann das Personal.

Sei mal lieber froh, dass sich junge Menschen überhaupt noch ins Handwerk begeben (sind ja eh schon nicht mehr allzu viele). Schlechte Arbeitszeiten, schlechte Gehälter, schlechte Stimmung. Nicht gerade die besten Aussichten, wenn man um weniger AN konkurrieren muss.

Und außerdem der "Hebel" wird nicht dauerhaft funktionieren. Das kann man sich auf Dauer nicht leisten, dann wird eher verkleinert, die Guten dürfen (!) bleiben, die anderen gehen.

Das wird doch auch gefühlt jedes Jahr angedroht, und ist noch nie eingetreten. Warum sollte es dieses Mal also so sein? Die Drohung lässt mich völlig kalt.

Es werden sicher wieder Zeiten kommen wo man froh sein kann überhaupt einen Job zu haben.

Oder auch nicht, Stichwort Bürgergeld.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.779
10.618
Sei mal lieber froh, dass sich junge Menschen überhaupt noch ins Handwerk begeben (sind ja eh schon nicht mehr allzu viele). Schlechte Arbeitszeiten, schlechte Gehälter, schlechte Stimmung. Nicht gerade die besten Aussichten, wenn man um weniger AN konkurrieren muss. *3



Das wird doch auch gefühlt jedes Jahr angedroht, und ist noch nie eingetreten. Warum sollte es dieses Mal also so sein? Die Drohung lässt mich völlig kalt. *2



Oder auch nicht, Stichwort Bürgergeld. *1
*1: Du meinst das Bürgergeld bleibt in der Form für alle Ewigkeiten bestehen???

*2: Kann ich mir gut vorstellen wenn Dich das kalt lässt. Aber das ist ja auch ein Problem der heutigen Zeit. Blick in 20 Jahren mal zurück.

*3 Ja, kann man froh drüber sein, weil viele das nämlich erst gar nicht wollen und auch gar nicht sehen was für Perspektiven man überhaupt haben kann wenn man fleißig ist. Aber geschenkt wird einem natürlich nichts, das war schon immer so. Schlechte Gehälter kann sich kein Unternehmen leisten. Ein guter Handwerker heute verdient gutes Geld. Schlechte Arbeitszeiten? Alles allgemein. klar muss es Leute geben die nachts arbeiten und am Wochenende. Aber gerade bei den Handwerkern hat sich sehr viel getan. Samstags arbeiten viele lieber am eigenen Haus oder bei Bekannten.

Die schlechte Stimmung wird auch oft selbst produziert. Verdienst zu wenig, wirst ausgebeutet, zu wenig Freizeit, etc etc. irgendwann glaubt man das noch selbst. Insta mit BlingBling gibt den Rest. Es ist nicht nur nehmen sondern man muss auch liefern. Das Problem heute ist aber das viele Leute das nicht mehr einsehen und noch höhere Löhne ändern das nicht, es ist alles eine Spirale bis es irgendwann einmal richtig kracht...
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.772
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Ich hoffe das viele Unternehmen dieses Spielchen nicht mitmachen werden, das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Klar, wird es Firmen geben die diesen Bieterkampf (wer bietet mehr) für neues Personal betreiben, es schadet aber nur der Branche.
Gesprochen wie ein wahrer Unternehmer. Der freie Markt ist nur willkommen, solange er einem selbst nutzt.
Schaden kann das aus meiner Sicht nur, wo Margen heute schon hauchdünn sind. Wobei man sich dann auch die Frage stellen muss, ob solche Branchen auf lange Sicht überhaupt überlebensfähig sind.
Zur Realität gehört auch, dass die Lohnquote seit den 70ern kontinuierlich zurück gegangen ist. Eben durch die Boomer Generation. Hier kommt gerade ein langlaufender Effekt zum Ende, wovon Unternehmer in der Breite massiv profitiert haben. Aber ich habe auch ein Stück weit Verständnis. Es ist für jeden schwer sich von liebgewonnenen Pfründen zu verabschieden.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
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Schaden kann das aus meiner Sicht nur, wo Margen heute schon hauchdünn sind. Wobei man sich dann auch die Frage stellen muss, ob solche Branchen auf lange Sicht überhaupt überlebensfähig sind.
Aktuell leider ganz deutlich im Gesundheits- und Pflegesektor zu beobachten.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.772
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Die schlechte Stimmung wird auch oft selbst produziert. Verdienst zu wenig, wirst ausgebeutet, zu wenig Freizeit, etc etc. irgendwann glaubt man das noch selbst. Insta mit BlingBling gibt den Rest. Es ist nicht nur nehmen sondern man muss auch liefern. Das Problem heute ist aber das viele Leute das nicht mehr einsehen und noch höhere Löhne ändern das nicht, es ist alles eine Spirale bis es irgendwann einmal richtig kracht...
Wie gesagt: Gen Z Leute sind zum Teil etwas abgehoben, ja. Ansonsten kenne ich es aus meinen eigenen Jahren als Berufseinsteiger. Die schlechte Stimmung kam da durch eine GF, die plötzlich ohne Not Dinge verboten hat, Mitarbeiter bespitzelt hat, etc. Warum? Eine vollkommene Überreaktion auf einen isolierten Vorfall und größtenteils eingebildete Minderleistung einzelner Personen. Hinzu kam eine hundserbärmliche Bezahlung. Durch einen einfachen Wechsel gabs halt mal direkt 30% mehr.

Im aktuellen Unternehmen kommt die schlechte Stimmung ebenfalls durch Entscheidungen der GF, welche es in einem Weltkonzern, der massiv von der Pandemie profitiert hat, fertig bringt über Jahre keine Corona- und Inflationsausgleichsprämie zu bezahlen und AT Gehälter lediglich in Endstufen um geringe einstellige Prozentwerte anzuheben. Und die Gehälter die bezahlt werden, bis die Endstufen erreicht sind, sind ebenfalls nicht marktgerecht. Deshalb werden Leistungsträger mittlerweile häufig frühzeitig auf höhere Stufen befördert. Das Beförderungssystem selbst ist ebenfalls kaputt. Und das sagen einem Leute (durchgängig!) aus dem mittleren Management.

In beiden Fällen wundert mich die schlechte Stimmung nicht. Ich selbst bin derzeit in einer komfortablen Position, weshalb ich mich da eher als Vermittler sehe und auch mit den Unzufriedenen im Betrieb ins Gespräch gehe. Häufig stellt sich dann raus, dass man die eben nicht nur einmal in kurzer Zeit über den Tisch gezogen hat. Über Unmut braucht man sich da dann wirklich nicht zu wundern und der ist auch nicht herbeigeredet.

Aktuell leider ganz deutlich im Gesundheits- und Pflegesektor zu beobachten.
Nach allem was ich von der Pflege höre, ist es aber nicht vorrangig die Bezahlung. Mit Schichtdienst sind in der Pflege wohl bis über 4k brutto im Monat drin. Es sind viel mehr die Arbeitsbedingungen, die Leute abschrecken. Kann man es ihnen verdenken? Genauso in den Krankenhäusern und in Rettungswachen. Ich habe einen Kumpel der Sani ist. Vom Versuch einen RTW während eines Einsatzes zu klauen über Tätlichkeiten von Umstehenden gegen die Retter bis hin zu Doppel- und Dreifachdiensten war da in den letzten Jahren alles dabei. Aber auch dort geht Verbesserung. Mittlerweile ist sein Schichtplan deutlich berechenbarer geworden und seine Überstunden werden weniger. Es geht also schon, wenn der AG will…
 
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3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.779
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Bei dem von mir erwähnten Beispiel ging es eher um die Einnahmenseite bei drastisch gestiegenen Kosten (hauptsächlich Personal).

Dein Beispiel kann ich nachvollziehen. Da hilft dann wohl nur ein Wechsel. Das Problem sind an vielen Stellen wohl die Menschen mit ihrem Ego, die aber eigentlich nicht im Sinne des Unternehmens (oder der Gesellschaft) handeln.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.772
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Bei dem von mir erwähnten Beispiel ging es eher um die Einnahmenseite bei drastisch gestiegenen Kosten (hauptsächlich Personal).
Zahlt der Staat mittlerweile weniger? Ich habe jemanden in der Verwandtschaft, der Rechnungen von Pflegeheimen ans Sozialamt bucht. Wenn man da die Summen für einzelne Fälle hört, wird einem schwindelig. Aber ich kenne mich in der Pflege mit den Kostenstrukturen nicht aus. Ist das dein Beritt?