Gründe für den Personalmangel?

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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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3.743
Z´Sdugärd
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Wirklich seltsam, dass sich die Jugend für knapp über Mindestlohn nicht mehr die Hände dreckig machen will. Wie konnte das nur passieren?
Sorry, aber das ist oftmals auch nur Stammtisch...

Mag sein das es im Handwerk durchaus stimmt, der Nachwuchs einer Bekannten wollte eine Ausbildung zum Sanitär Mensch machen. 1. Lehrjahr: 125€ im Monat. Hier kann ich das schon verstehen. Wir bezahl(t)en über Tarif in der Ausbildung, und ja es ist unter Minderstlohn. Es ist ja aber auch keine "Arbeit" die eine Minderstlohnleistung ansieht. Der Azubi erbringt ja auch keine Leistung. Oder anders gefragt;: Hat der Junior deines Vaters den nun wirklich während seines Studiums Geld bekommen? Dann hat er ja auch X Jahre für weniger als Minderstlohnt "studiert"? Plus die 3 Jahre Minderstlohn die man für das Abi mehr braucht? Ich finde der Vergleich hinkt.

PLUS eben das Risiko das gerade der BWL Studiengang ja schon inflationär gehandelt wird. Aber das ist ne andere These.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.554
1.425
DRS
Der Junior meines Vaters bin ich und da ich ein duales Studium absolviert habe, habe ich tatsächlich Geld bekommen währenddessen ;)

Es gibt übrigens signifikante Unterschiede zwischen der Industrie und dem Handwerk, im gleichen Beruf.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.482
3.433
Sorry, aber das ist oftmals auch nur Stammtisch...

Mag sein das es im Handwerk durchaus stimmt, der Nachwuchs einer Bekannten wollte eine Ausbildung zum Sanitär Mensch machen. 1. Lehrjahr: 125€ im Monat
In welchem Jahrhundert soll das gewesen sein, wenn der aktuelle Tariflohn für Auszubildende im Sanitär-, Installateur-, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer-,
Klempner- und Kupferschmiede-Handwerk in NRW bei 850 EUR startet?

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wie voll die BWL Studiengänge doch sind...
Die waren schon vor 30 Jahren voll, als ich BWL studiert habe. Und schon damals war's so, dass nur ein Bruchteil das bis zum Ende durchgezogen hat.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.770
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Z´Sdugärd
Und deswegen geht man den Weg des geringsten Aufwandes und bildet gar keinen mehr aus. Sich zu überlegen, wie man die Ausbildung (noch) attraktiver oder bekannter macht wäre ja Arbeit gewesen.

Läuft in den deutschen Mittelstandsbuden.
Naja, das die Zahlen der Menschen die eine Ausbildung machen WOLLEN rückläufig ist (was ja schonmal mit dem Demographischen Wandel zu tun hat) ist ja wohl ganz einfach zu lösen. Einfach attraktiver machen...

Sorry, aber das ist ziemlicher Quatsch. Neben Führerschein Zuschuss (damit man auch von weiter weg ohne ÖPNV anreisen kann), über kostenlose D Tickets, übertarifliche Bezahlung, Regelmässige Ausflüge und wirkliche Teambuilding Massnahmen, teure Kurse wie die Weiterbildung zur Elektro Fachkraft, einen CNC Kurs...Regelmässige Infostände an Karriere und Ausbildungsmessen, immer jedes Jahr unter den besten Azubis in BW die in Zeitungen erwähnt werden, eine TOP ausgestattete Lehrwerkstatt, Gleitzeit Konten. Is ja nicht so das nichts gemacht wurde.
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In welchem Jahrhundert soll das gewesen sein, wenn der aktuelle Tariflohn für Auszubildende im Sanitär-, Installateur-, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer-,
Klempner- und Kupferschmiede-Handwerk in NRW bei 850 EUR startet?
2023, BW, Schwäbische Alb und ich weiss nicht ob du weisst das es weder eine Tarifbindung für jedes Handwerkerle und/oder Industriebude verpflichtend gibt...
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
5.482
3.433
Sorry, aber das ist ziemlicher Quatsch.
Sicher?

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mit Selbstverständlichkeiten wie "Weiterbildung zur Elektro-Fachkraft" und "CNC-Kurs" irgendwen hinterm Ofen rausholst. "Regelmäßige Ausflüge" und "Teambuilding" liest sich auch so wie "wir machen das mit den Fähnchen".
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Der Junior meines Vaters bin ich und da ich ein duales Studium absolviert habe, habe ich tatsächlich Geld bekommen währenddessen ;)
Oh, auch aus "the lääänd"??? Ja das ist in der Tat eine sehr gute Nummer. Gibts das aber ausserhalb von BW den jetzt Flächendeckend?
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Sicher?

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mit Selbstverständlichkeiten wie "Weiterbildung zur Elektro-Fachkraft" und "CNC-Kurs" irgendwen hinterm Ofen rausholst. "Regelmäßige Ausflüge" und "Teambuilding" liest sich auch so wie "wir machen das mit den Fähnchen".
Da diese Weiterbildungskurse das Berufbild weiter streut UND einem auch mehr Karrierechancen offen stehen, PLUS das diese Ausbildungen selbst bei Daimler, Porsche und Co nicht selbstverständlich sind...

Aber nur da sitzen und zu kritisieren ist ja auch einfach. Mit welchen Mitteln willst du die Leute hinterm Ofen hervor locken?
 

DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
wer keine Ahnung hat, was er/sie machen will, studiert eben BWL... so wie immer geklagt wird, wie voll die BWL Studiengänge doch sind...
Nur dass man das auch schon vor 35 Jahren gesagt hat, als ich BWL studiert habe.... Und damals stellte sich schnell heraus wer mathematisch und intellektuell nicht in de Lage war um mitzuhalten. Es haben sehr viele meiner Kommulitonen im Grundstudium abgebrochen, bzw das Fach gewechselt. Und die die am Ende mit einer 3 oder 4 abgeschossen haben, hatten dann auch Probleme einen guten Job zu finden. BWL ist nicht fuer Jeden, aber damals wie heute kann es auch ein sehr guter Berufseinstieg sein.
 

red_travels

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Nur dass man das auch schon vor 35 Jahren gesagt hat, als ich BWL studiert habe.... Und damals stellte sich schnell heraus wer mathematisch und intellektuell nicht in de Lage war um mitzuhalten. Es haben sehr viele meiner Kommulitonen im Grundstudium abgebrochen, bzw das Fach gewechselt. Und die die am Ende mit einer 3 oder 4 abgeschossen haben, hatten dann auch Probleme einen guten Job zu finden. BWL ist nicht fuer Jeden, aber damals wie heute kann es auch ein sehr guter Berufseinstieg sein.

das große Problem bei vielen Studiengängen: es wird erst nach einiger Zeit deutlich, weil es i.d.R. keine Eignungstests vor Beginn gibt.

NC allein sollte auch nicht entscheidend sein, in Deutschland bei Medizin... es gibt in Ungarn Medizinstudiengänge, die speziell von Deutschen besucht werden, die den NC nicht haben, bspw. in Pecs, Szeged oder Budapest
 
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hamburgler

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18.10.2023
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Zur Info: mein Vater, Handwerker, 63 Jahre alt, verdient jetzt in einer Boomregion am Ende seines Berufslebens die Hälfte von seinem Sohn, Mitte 30, Bachelor BWL.
Naja Kopfarbeit war (und ist bisher immer noch) halt mehr wert als Handarbeit. Das rächt sich dann über die Jahrzehnte und keiner will mehr Handwerk. Aber viele bekommen es halt auch mit der Kopfarbeit nicht hin, da wird es dann schwierig.
 
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3LG

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04.07.2019
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1. Lehrjahr: 125€ im Monat.
Das glaube ich nicht. Vor mehr als 40 Jahren vielleicht.






Die Ausbildungsvergütung für Anlagenmechaniker/-innen im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik variiert je nach Bundesland und Betrieb. Im Durchschnitt liegt die Vergütung während der Ausbildung bei etwa 764 Euro pro Monat1.

Hier sind einige spezifische Zahlen:

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 785 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 837 Euro


 

3LG

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04.07.2019
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Wirklich seltsam, dass sich die Jugend für knapp über Mindestlohn nicht mehr die Hände dreckig machen will.

Handwerker verdienen in Deutschland durchschnittlich 3.403 Euro brutto pro Monat. Der genaue Wert hängt aber davon ab, welchem Job Sie nachgehen, bei welchem Unternehmen Sie angestellt sind oder auch wo Sie arbeiten.
Quelle: https://www.streit-software.de/wissen/handwerker-gehalt#c10563

..... ...... .....


Edit:
nicht mehr die Hände dreckig machen will.
Auch die können sich mal die Hände schmutzig machen: https://www.gkv-spitzenverband.de/g...n_und_statements/pressemitteilung_1695616.jsp
 
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Fliegersepp

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24.04.2015
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Österreich
Wirklich seltsam, dass sich die Jugend für knapp über Mindestlohn nicht mehr die Hände dreckig machen will. Wie konnte das nur passieren?

Meiner Einschätzung nach geht es oftmals gar nicht mal darum, dass ihnen der Lohn zu niedrig ist, sondern eher, dass sie zu blöd für die Arbeitsweg / die Welt generell sind. Die Qualität ist auf einem so niedrigen Niveau, das ist erschreckend.
 

red_travels

Megaposter
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Meiner Einschätzung nach geht es oftmals gar nicht mal darum, dass ihnen der Lohn zu niedrig ist, sondern eher, dass sie zu blöd für die Arbeitsweg / die Welt generell sind. Die Qualität ist auf einem so niedrigen Niveau, das ist erschreckend.

auf Instagram, Tiktok und Co wird ihnen vorgelebt, dass man mit Onlinegames reich werden kann... dass sie der Grund für Einnahmen anderer sind, wissen sie meist nicht.
 

hamburgler

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18.10.2023
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Ach ja, früher war alles besser. Sagte nicht schon Aristoteles dass man sich auf die Jugend nicht mehr verlassen könne?
 
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LINDRS

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03.04.2013
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DRS
Doch nicht MVFT, sondern VBT (Vielboomertreff)

Würde man die jungen Leute auch an wirtschaftlichen Erfolgen beteiligen, hätten sie auch wieder Bock auf solche Jobs.

Sind ja nicht nur Handwerker, eine Freundin von mir ist Physiotherapeutin und arbeitet für knapp über 18 Euro pro Stunde. Nicht nur, dass das extrem wenig ist, welche Perspektive hat man damit?
 

LH88

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08.09.2014
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8.886
Doch nicht MVFT, sondern VBT (Vielboomertreff)

Würde man die jungen Leute auch an wirtschaftlichen Erfolgen beteiligen, hätten sie auch wieder Bock auf solche Jobs.

Sind ja nicht nur Handwerker, eine Freundin von mir ist Physiotherapeutin und arbeitet für knapp über 18 Euro pro Stunde. Nicht nur, dass das extrem wenig ist, welche Perspektive hat man damit?
Wer in Euro pro Stunde rechnet hat eh verloren. Ich rechne in Lebensqualität pro Jahr und komme gut klar. 18 € pro Stunde gab es da nicht immer. Heute z.B liege ich bei<15€ Stunde. War aber trotzdem super. Sonntag geht es nach Paris ab Donnerstag bin ich erstmal auf dem Land, Ende September dann Griechenland und Ende Oktober Thailand. Luxus ist wenn man seine Rechnungen mit Skonto zahlen kann. Das klappt.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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DRS
Da ihr alle massiv Vermögen habt, könntet ihr auch für 3 Euro/Std. arbeiten und würdet es nicht merken…

Ohne nennenswertes Vermögen bleiben davon knapp über 2k im Monat über, damit suche man bitte mal eine durchschnittliche Wohnung in einer deutschen Großstadt. Dazu noch Mobilität, Altersvorsorge, bisschen was zu essen, Handy etc. und man ist eigentlich schon im Minus.

Wobei es ja eine sinnvolle Lösung gibt: einfach reich erben!
 
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