Gründe für den Personalmangel?

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LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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1.504
DRS
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na hoffentlich hat dir dein Vater was vom Handwerk beigebracht...
Warum? Da ich mir als Nicht-Erbe sowieso keine Wohnung oder Haus kaufen kann, brauche ich auch keine Handwerker.

Im Übrigen hat mir mein Vater beigebracht, dass ich was „ordentliches“ lernen solle, damit ich es mal besser habe. Meine Eltern hatten zwar kein Vermögen, aber immerhin großes Interesse an der Bildung von meiner Schwester und mir.

Sie ist Juristin im Staatsdienst (klar, für die Überflieger hier im Forum ist das Trinkgeld, in einer ostdeutschen Stadt kann man mit R1 gut leben) - warum ist sie nicht in die Pflege? Ursprünglich wollte sie Tierärztin werden, aber auch da hat die Aussicht auf den grauenhaften Verdienst dafür gesorgt, dass sie sich anders orientiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

red_travels

Megaposter
16.09.2016
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www.red-travels.com
Warum? Da ich mir als Nicht-Erbe sowieso keine Wohnung oder Haus kaufen kann, brauche ich auch keine Handwerker.

einfach mal ein paar Seiten zurückblättern.

@red_travels Du lachst, aber mein Klempner ist im März "in Rente gegangen" und kein anderer Klempner in Nord Hamburg wollte seine Kundenkartei haben. Noch nicht einmal umsonst. Alle sind schon so überlastet...... Er hat seine Werkstätte dann aufgelöst, seinen Mitarbeiter entlassen, einige Werkzeuge noch verkauft und dort zieht jetzt eine "Künstlerin" ein und nutzt die Werkstatt als ihr Atelier......

Ja ich lache, weil man viele Sachen im Haushalt selber machen kann, wenn es nicht gerade die Leitungen direkt oder die Heizung betrifft.

Das stimmt, und vieles mache ich ach selber inklusive einem tropfenden Wasserhahn. Aber die Tatsache dass immer mehr kleine Handwerksbetriebe ohne Nachfolger schliessen wird in 10-15 Jahren ein grosses Problem darstellen. Nicht alles kann oder will man (ich) selber machen.

einen tropfenden Wasserhahn richten, eine Lampe anschließen, die Wohnung streichen bzw. Tapezieren oder gar einen Schrank aufbauen, sollte jeder können. "ohne Bohren" wie aus der Werbung ist eben auch nicht alles.
Da braucht's keine Eigentumswohnung oder Haus für.

Gerade in Familien mit Handwerkern sollte man sich was anschauen, aber nicht alle studierten wollen sich die Hände schmutzig machen.
 
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LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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DRS
Ach so meinst du das - ja, tatsächlich mache ich das meiste selbst. Außer letztes Jahr, als mir ein Glaser eine Katzenklappe ins Fenster gebaut hat, das war mir selbst zu heiß.

Aber auch er: ca. 60 und bald nicht mehr im Arbeitsmarkt…
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.941
12.152
IAH & HAM
Wobei es ja eine sinnvolle Lösung gibt: einfach reich erben!
Es gibt auch eine andere. Hart arbeiten, sich aus seiner Comfort Zone wagen, kalkulierte Risiken eingehen. Auch so kann man im Laufe eines Arbeitslebens, egal of Kaufmännisch oder im
Handwerk wohlhabend werden. Wenn man schon mit Mitte 20 die Flinte ins Korn wirft, dann wird das natürlich nichts….
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.031
11.220
Man muss ja nicht angestellt bleiben. Das meine ich mit aus seiner confort Zone treten und kalkuliere Risiken eingehen.
Doch. Ich glaube schon das man sich auch als Angestellter einen gewissen Wohlstand erarbeiten kann. Nur wohl halt nich mit einer 4 Tage Woche und um 17 Uhr mit ner Flasche Bier im Garten. Kenne genug Jungs von früher die haben jetzt mehrere Häuser, aber die haben da nach Feierabend auch alles selbst gemacht und rangeklotzt.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Doch. Ich glaube schon das man sich auch als Angestellter einen gewissen Wohlstand erarbeiten kann. Nur wohl halt nich mit einer 4 Tage Woche und um 17 Uhr mit ner Flasche Bier im Garten. Kenne genug Jungs von früher die haben jetzt mehrere Häuser, aber die haben da nach Feierabend auch alles selbst gemacht und rangeklotzt.
Das geht auch. Da kenn ich auch einige. Das war mein Punkt mit hart arbeiten 🤣🤣
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.588
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DRS
Aber auch dafür muss man erst einmal etwas tun!
Ja, erben. Mittlerweile der wichtigste Grund, um in diesem Land vermögend zu werden.

Tut doch bitte nicht so, als könnte man heutzutage mit 18 Euro brutto irgendwas reißen, finanziell.

Der Titel des Threads fragt ja nach Gründen für den Personalmangel (am Flughafen) und da kommen halt immer wieder die drei gleichen Ursachen ans Licht: keine Perspektive, schlechte Bezahlung, miese Arbeitszeiten.
Als Handwerker kann ich dann vielleicht nach Feierabend noch was dazuverdienen, aber was soll ein Schlepperfahrer machen? Nachts um drei am MUC gegen Schwarzgeld ein paar Flieger herumschieben?
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Ja, erben. Mittlerweile der wichtigste Grund, um in diesem Land vermögend zu werden.
ich kenne viele, mich eingeschlossen, die wohlhabend sind ohne je einen Pfennig geerbt zu haben.


Tut doch bitte nicht so, als könnte man heutzutage mit 18 Euro brutto irgendwas reißen, finanziell.
Bei 60 Stunden die Woche sind das immerhin 4700 Euro im Monat. Aber, man muss natürlich hart daran arbeiten das Gehalt im Laufe seines Lebens auszubauen. Wenn man es verdoppelt sind es schon 10,000 Euro im Monat, nicht wirklich schlecht.
 

Fliegersepp

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
706
1.137
Österreich
Doch nicht MVFT, sondern VBT (Vielboomertreff)

Würde man die jungen Leute auch an wirtschaftlichen Erfolgen beteiligen, hätten sie auch wieder Bock auf solche Jobs.

Sind ja nicht nur Handwerker, eine Freundin von mir ist Physiotherapeutin und arbeitet für knapp über 18 Euro pro Stunde. Nicht nur, dass das extrem wenig ist, welche Perspektive hat man damit?

Früher war es doch nicht anders? Man musste etwas tun, um im Leben was erreichen zu können, nahezu niemandem wurde es in die Wiege gelegt, weder damals noch heute.

Und so schlecht sind die Bedingungen auch nicht. Als Beispiel kann ich dir den Bundesdienst nennen, hier ist der Verdienst gut, du hast einen extrem sicheren Job und einen Haxen musst dir auch nicht ausreißen: wir finden einfach kaum bis keine geeigneten bzw. brauchbaren Leute, das ist sehr traurig. Früher war das definitiv besser.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.588
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DRS
ich kenne viele, mich eingeschlossen, die wohlhabend sind ohne je einen Pfennig geerbt zu haben.
Ja, wir reden aber von 2024. Aus deinen Beiträgen wage ich herauszulesen, dass du keine Mitte bis Ende 20 bist, richtig? ;)

Deine vollkommen korrekten Erfahrungen aus der Vergangenheit helfen also in der aktuellen Realität nicht weiter. Produktivität und Einkommen haben sich massiv voneinander entkoppelt und die Vermögensschere öffnet sich immer weiter.

60h/Woche als Angestellter zu arbeiten ist im Übrigen illegal. Man kann also nicht zu seinem AG hingehen (schon gar nicht zu so einem großen wie denen am Flughafen) und verlangen, dass man ab jetzt 12h pro Tag arbeitet. So einfach funktioniert die Welt nicht.

Und noch einmal: als Groundhandler, Ramp Agent oder Schlepperfahrer kannst du weder nebenher schwarz arbeiten, massiv Überstunden schieben noch dein Gehalt perspektivisch extrem in die Höhe treiben. Solche Jobs skalieren einfach nicht.

Genau daher kommt dann die Misere. Wenn man sich dann doch zu diesen Arbeiten entscheidet, darf man sich auf einem vollkommen überhitzten Wohnungsmarkt mit 30 anderen Bewerbern um eine Bude streiten, die einen im besten Fall nur 40% seines Nettolohns kostet.

Zur Krönung kommen dann Leute aus ihren abbezahlten Häusern um die Ecke, die einem erzählen, dass das ja früher auch alles ging und man sich doch nicht so anstellen solle. Wer sich dann noch wundert, dass es eine soziale Spaltung gibt und die Qualität diverser Dienstleistungen immer weiter am Sinken ist…tja, willkommen in der Realität.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.031
11.220
Ja, wir reden aber von 2024. Aus deinen Beiträgen wage ich herauszulesen, dass du keine Mitte bis Ende 20 bist, richtig? ;)

Deine vollkommen korrekten Erfahrungen aus der Vergangenheit helfen also in der aktuellen Realität nicht weiter. Produktivität und Einkommen haben sich massiv voneinander entkoppelt und die Vermögensschere öffnet sich immer weiter.

60h/Woche als Angestellter zu arbeiten ist im Übrigen illegal. Man kann also nicht zu seinem AG hingehen (schon gar nicht zu so einem großen wie denen am Flughafen) und verlangen, dass man ab jetzt 12h pro Tag arbeitet. So einfach funktioniert die Welt nicht.

Und noch einmal: als Groundhandler, Ramp Agent oder Schlepperfahrer kannst du weder nebenher schwarz arbeiten, massiv Überstunden schieben noch dein Gehalt perspektivisch extrem in die Höhe treiben. Solche Jobs skalieren einfach nicht.

Genau daher kommt dann die Misere. Wenn man sich dann doch zu diesen Arbeiten entscheidet, darf man sich auf einem vollkommen überhitzten Wohnungsmarkt mit 30 anderen Bewerbern um eine Bude streiten, die einen im besten Fall nur 40% seines Nettolohns kostet.

Zur Krönung kommen dann Leute aus ihren abbezahlten Häusern um die Ecke, die einem erzählen, dass das ja früher auch alles ging und man sich doch nicht so anstellen solle. Wer sich dann noch wundert, dass es eine soziale Spaltung gibt und die Qualität diverser Dienstleistungen immer weiter am Sinken ist…tja, willkommen in der Realität.
Dann mach doch noch nen Minijob, 538 Euro monatlich steuerfrei tun auch nicht weh. Dann 10 Jahre mal nicht Urlaub (so hat man das früher wohl auch gemacht mindestens). Ach, gibt soviel Möglichkeiten, man muss nur aus der Komfortzone raus, ist halt so.

Und was das Erben betrifft: Das Erbe hat wohl auch irgendwann mal irgendwer entweder hart oder clever oder beides erarbeitet. Und in der Regel prägt das auch die Nachkommen.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.588
1.504
DRS
Ja, natürlich prägt ein Erbe die Nachkommen, vor allem finanziell :D

Man zeige mir den Nebenjob, der neben einem Hauptjob mit Schichtdienst, der theoretisch 24/7 stattfinden kann, möglich ist…
 

Fliegersepp

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
706
1.137
Österreich
Ja, natürlich prägt ein Erbe die Nachkommen, vor allem finanziell :D

Man zeige mir den Nebenjob, der neben einem Hauptjob mit Schichtdienst, der theoretisch 24/7 stattfinden kann, möglich ist…

Wo ein Wille, da ein Weg. Ich arbeite im Brotberuf in der Regel von 6:00 bis 14:00 Uhr, damit ich noch genügend Zeit für meine weiteren Beschäftigungen habe. Aber wenn man faul ist, geht sowas eher schwer.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.536
1.934
Wo ein Wille, da ein Weg. Ich arbeite im Brotberuf in der Regel von 6:00 bis 14:00 Uhr, damit ich noch genügend Zeit für meine weiteren Beschäftigungen habe. Aber wenn man faul ist, geht sowas eher schwer.
Wenn ich sowenig arbeiten würde, hätte ich auch noch Zeit für einen Nebenjob [auf den ich nicht angewiesen bin, den aber gerne machen würde]-
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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DRS
Wir unterstellen einmal, dass das stimmt: dann nimmt dir der Staat die Möglichkeit, mehr zu arbeiten/verdienen, sofern du das möchtest.
Wenn du das willst, darfst du dich immer noch selbstständig machen. Höchstarbeitszeiten haben schon ihren Sinn…

Ich freue mich für jeden, der geregelte Arbeitszeiten hat, aber bei verschiedenen Schichten an einem Flughafen stelle ich mir die Vereinbarkeit mit einem Nebenjob schwierig vor. Aber gut, ich habe meinen Standpunkt jetzt mehrfach klar formuliert, die vereinigten Erben und Multimillionäre des VFT dürfen jetzt gern der Unterschicht weiter erläutern, warum die alle nur faul sind :)
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
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www.red-travels.com
Dann mach doch noch nen Minijob, 538 Euro monatlich steuerfrei tun auch nicht weh. Dann 10 Jahre mal nicht Urlaub (so hat man das früher wohl auch gemacht mindestens). Ach, gibt soviel Möglichkeiten, man muss nur aus der Komfortzone raus, ist halt so.

Und was das Erben betrifft: Das Erbe hat wohl auch irgendwann mal irgendwer entweder hart oder clever oder beides erarbeitet. Und in der Regel prägt das auch die Nachkommen.

es muss auch nicht Business Class und 5 Sterne Luxushotel sein, oder ein 5er BMW…

aber man will ja jetzt leben. Von Altersvorsorge wurde auch noch nicht gesprochen. Viele verlassen sich auf den Staat.
 

hamburgler

Erfahrenes Mitglied
18.10.2023
2.429
2.565
Die 40 Stunden entsprechen einer Vollzeitstelle, was soll daran wenig sein?
Ich denke mal hier geht es eher darum dass eine Vollzeitstelle typischerweise so viel Arbeit ist dass man danach keine Kapazitäten mehr hat (wenn sie genug abwirft um keinen Nebenjob notwendig zu machen). Stichwort Überstunden oder anstrengende Arbeiten. Klar, wer 40 Stunden in einem easy peasy Job arbeitet auf den trifft das vielleicht nicht zu.

Von Altersvorsorge wurde auch noch nicht gesprochen. Viele verlassen sich auf den Staat.

Warum denn auch nicht? Entweder ist die Devise "die Rente ist sicher" oder sie ist "bis dann bin ich eh schon tot".
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
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Die 40 Stunden entsprechen einer Vollzeitstelle, was soll daran wenig sein?
In Deutschland entsprechen die genannten Arbeitszeiten (nach Abzug der Mindestpausen) legal max. 37,5 Stunden, was schon recht wenig ist.

Realistisch isses bei mir (und ich denke bei vielen anderen auch) eher die 42-44 Stunden Woche zzgl. Commute (ok, hab 2-3x die Woche HO). Die 4-6 Stunden können da schon noch den Unterschied machen ob noch nen Nebenjob drin ist oder nicht.