Gründe für den Personalmangel?

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alpha zulu

Aktives Mitglied
25.11.2016
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„Burn-out“ ist die positiv behaftete Umschreibung für jemanden der besonders viel geleistet haben soll und nun einfach körperlich ausgebrannt zu sein scheint.
Medizinisch betrachtet ist dies nichts anderes als eine (eher schwere) Depression. Eine Volkskrankheit unter der viele - durchaus mehrere Millionen Personen in D - (auch unbehandelt und unwissentlich) leiden. Diese ist gesellschaftlich nicht anerkannt. Die Pandemie und das sich immer schneller drehende Hamsterrad verschlimmern dies.
„Burn-out“ soll als Begriff meist nur von einer Depression ablenken. Zu sehen war dies beispielsweise beim ehemaligen Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach.
Man möge mich verbessern, falls ich medizinischen Quatsch aufgeschrieben haben sollte.

Der erste Satz ist "Käse", dem Rest kann ich zustimmen.

Nichts an Burnout ist positiv behaftet. Es ist keine "Auszeichnung" Burnout zu bekommen, es ist sogar hoch stigmatisiert. Bei einem ehemaligen Arbeitgeber hatte ein höherer Manager wegen starker mentaler Belastung eindeutig einen Burnout. Es war unternehmensweit "untersagt", dieses Word in den Mund zu nehmen für seine Krankheit. Burnout = schwach. Und ein Manager hat nicht schwach zu sein. Die offizielle Redart war, er sei "vorübergehend" aus dem Hamsterrad gefallen ;)
 
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Boeing736

Guest
Versucht euch doch einfach mal in die Situation eines Ticketing Agents hinein zu versetzen. Permanent konfrontiert mir gestressten Passagieren und in der aktuellen Situation verdammt wenige Optionen brauchbare Lösungen für die Gäste zu finden in Irreg Fällen. Das ist Stress pur.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das sehe ich auch so. Letztlich müsste und könnte man das automatisieren und dem Kunden automatisch (gute) Ausweichmöglichkeiten anbieten, die er nur noch auf dem Mobiltelefon anklicken muss. Hatte ich erst neulich bei U2, war allerdings eine erhebliche Zeitverschiebung. Aber wenigstens für mich ganz leicht ohne Zirkus zu bearbeiten. Ich hätte da auch das Ticket zurückgeben können.
Viel Frust hängt auch davon ab, ob seitens der Airline wirklich alle Ausweichoptionen verfügbar gemacht werden. Daran wird m.E. manchmal zu sehr geknausert.
 
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3LG

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04.07.2019
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Versucht euch doch einfach mal in die Situation eines Ticketing Agents hinein zu versetzen. Permanent konfrontiert mir gestressten Passagieren und in der aktuellen Situation verdammt wenige Optionen brauchbare Lösungen für die Gäste zu finden in Irreg Fällen. Das ist Stress pur.
Gibt auch Agenten die das ganz "entspannt" angehen und ausnamlos gute Lösungen finden.

Ich kann das Wort "Stress" eigentlich nicht mehr hören.

Überforderung ok. Aber da macht man sich ja selbst mit schlecht.
 
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Boeing736

Guest
Gibt auch Agenten die das ganz "entspannt" angehen und ausnamlos gute Lösungen finden.

Ich kann das Wort "Stress" eigentlich nicht mehr hören.

Überforderung ok. Aber da macht man sich ja selbst mit schlecht.
Das ist aber sehr subjektiv. Je nach Tag/Ziel gibt es schlicht nichts.

Nenn es doch wie du willst (gibt ja eh verschiedene Beweggründe), der Effekt ist doch derselbe wenn andere Arbeitgeber/Branchen mit vermeintlich besseren Konditionen locken: Die Situation verschärft sich durch Abgänge weiter und die Arbeitslast für die Verbleibenden steigt.

Schon etwas bizarr wie sich hier Leute diskutieren, die vermutlich weder in den entsprechenden Gehaltsklassen unterwegs sind noch jemals einen Irreg Tag am Schalter gesessen haben…
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
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noch jemals einen Irreg Tag am Schalter gesessen haben…
Mag sein, aber es sind auch persönliche Beobachtungen wie verschiedene Menschen halt mit hoher Arbeitsbelastung umgehen.
der Effekt ist doch derselbe wenn andere Arbeitgeber/Branchen mit vermeintlich besseren Konditionen locken: Die Situation verschärft sich durch Abgänge weiter und die Arbeitslast für die Verbleibenden steigt.
Unbestritten, aber besser wird es wahrscheinlich auch nicht.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Frühere Generationen lebten im Dauerkrisenmodus und das hat sie resilient gemacht.
Ich weiß was du meinst aber ich widerspreche dem Wort „Dauer“. Es ist für die Psyche ein deutlicher Unterschied ob der Stress (subjektiv) jeden Tag auf mich einstürmt, die objektive Auswirkung allerdings geringer ist oder ob ich mich im Abstand von Monaten oder gar Jahren einer Extremsituation gegenübersehe, wie es in der Vergangenheit war. In Extremsituationen haben wir heute (wenn wir nicht die mentalen Mittel haben um mit ersterer richtig umzugehen) nicht mehr die Kapazität das auch noch zu verkraften. Dass wir ein Stück weit verweichlicht sind will ich gar nicht abstreiten. Das ist auch eine Beobachtung die ich schon gemacht habe. Aber es ist aus meiner Sicht nicht der Hauptgrund.
 

bluesaturn

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27.05.2014
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Die Wirtschaft war auch bei weitem nicht so stabil wie heute, sondern sehr heftigen Zyklen unterworfen.
Kann sein, aber der Wohlstand der letzten 10 Jahre oder der Merkeljahre kam nur bei wenigen an.

Ich könnte hier noch gefühlt ewig weitermachen, aber ich denke es sollte jedem klar sein, dass wir auf sehr hohen Niveau jammern.
Nichts fuer ungut, kommt immer darauf an, was der soziale Background ist.
Frühere Generationen lebten im Dauerkrisenmodus und das hat sie resilient gemacht.
Oder psychisch kaputt.
 

3LG

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04.07.2019
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Ich könnte hier noch gefühlt ewig weitermachen, aber ich denke es sollte jedem klar sein, dass wir auf sehr hohen Niveau jammern.


Nichts fuer ungut, kommt immer darauf an, was der soziale Background ist.
Nicht ganz, es kommt darauf an in welchem Land Du lebst!

Und auf Deutschland gesehen hat er nun einmal vollkommen Recht.

Zitat eines MA vom Groundhandling FRA in 2021, arbeitete 3-4 Tage im Monat, Kurzarbeit: "Ich habe jetzt mehr Geld als wenn ich jeden Tag von Mainz aus auf die Arbeit fahren muss, nur die Alte und die Kinder nerven so langsam....".
 

bluesaturn

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27.05.2014
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Nicht ganz, es kommt darauf an in welchem Land Du lebst!
Also innerhalb der EU gibt es genug Leute, die vom Flaschensammeln leben, auf der Strasse leben, zur Tafel gehen. Willst du das ausblenden?
Zitat eines MA vom Groundhandling FRA in 2021, arbeitete 3-4 Tage im Monat, Kurzarbeit: "Ich habe jetzt mehr Geld als wenn ich jeden Tag von Mainz aus auf die Arbeit fahren muss, nur die Alte und die Kinder nerven so langsam....".
Tja, was fuer eine bloede Aussage.
 

3LG

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04.07.2019
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Also innerhalb der EU gibt es genug Leute, die vom Flaschensammeln leben, auf der Strasse leben, zur Tafel gehen. Willst du das ausblenden?
Du verstehst es einfach nicht (oder willst es wohl einfach nicht verstehen).

Innerhalb der EU gibt es auch Menschen die verhungern oder auf den Strich gehen müssen.

In Deutschland gibt es aber ein gutes Sozialsystem und jeder der möchte wird gut aufgefangen.

Tja, was fuer eine bloede Aussage.

Ja, das mit seiner Familie hat er auch eher im Scherz gemeint ;)

Mit dem monetären hat er aber sicher vollkommen Recht. Kannst Dir ja mal ne kleine Rechnung machen.
 
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alpha zulu

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25.11.2016
217
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Zitat eines MA vom Groundhandling FRA in 2021, arbeitete 3-4 Tage im Monat, Kurzarbeit: "Ich habe jetzt mehr Geld als wenn ich jeden Tag von Mainz aus auf die Arbeit fahren muss, nur die Alte und die Kinder nerven so langsam....".

Mir wird hier von Einigen das "Nichtstun aka Hartzern" viel zu sehr romantisiert. Was bitte soll denn so toll daran sein, keinen Job zu haben?!?

Glücklicherweise war ich in meinem Leben noch keinen einzigen Tag arbeitslos. Allerdings war ich aufgrund eines AG-Wechsels (Wettbewerbssperre) mal über 6 Monate freigestellt - bei voller Gehaltszahlung. Anfangs ist das noch ganz witzig, aber nach ein paar Monaten sehnt man sich nach dem Beginn des neuen Jobs.

Was hat der Langzeitarbeitslose davon, nicht arbeiten zu müssen? Einerseits jede Menge Freizeit, andererseits keine Kohle, um diese mit halbwegs attraktiven Freizeitgestaltungen zu füllen. Die Folgen: Entweder Rückzug in die eigene Wohnung, Vereinsamung und 24/7 Fernsehglotzen. Oder raus an den Kiosk und sich 24/7 mit Gleichgesinnten die Birne zuschütten. Weder das eine noch das Andere kann man langfristig als Erfüllung betrachten, oder? Und beides führt fast zwangsläufig in eine Abwärtsspirale, aus der man vielleicht nicht mehr so einfach rauskommt. Ich denke nicht, dass man das "freiwillig" wählt.

Erwerbsarbeit bedeutet nicht nur Einkommen, sondern auch soziale Kontakte, Ansehen und für viele auch persönliche Erfüllung. Maslow hat da nicht ganz Unrecht.
 

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04.07.2019
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Mir wird hier von Einigen das "Nichtstun aka Hartzern" viel zu sehr romantisiert. Was bitte soll denn so toll daran sein, keinen Job zu haben?!?

Glücklicherweise war ich in meinem Leben noch keinen einzigen Tag arbeitslos. Allerdings war ich aufgrund eines AG-Wechsels (Wettbewerbssperre) mal über 6 Monate freigestellt - bei voller Gehaltszahlung. Anfangs ist das noch ganz witzig, aber nach ein paar Monaten sehnt man sich nach dem Beginn des neuen Jobs.

Was hat der Langzeitarbeitslose davon, nicht arbeiten zu müssen? Einerseits jede Menge Freizeit, andererseits keine Kohle, um diese mit halbwegs attraktiven Freizeitgestaltungen zu füllen. Die Folgen: Entweder Rückzug in die eigene Wohnung, Vereinsamung und 24/7 Fernsehglotzen. Oder raus an den Kiosk und sich 24/7 mit Gleichgesinnten die Birne zuschütten. Weder das eine noch das Andere kann man langfristig als Erfüllung betrachten, oder? Und beides führt fast zwangsläufig in eine Abwärtsspirale, aus der man vielleicht nicht mehr so einfach rauskommt. Ich denke nicht, dass man das "freiwillig" wählt.

Erwerbsarbeit bedeutet nicht nur Einkommen, sondern auch soziale Kontakte, Ansehen und für viele auch persönliche Erfüllung. Maslow hat da nicht ganz Unrecht.
Und was hat das jetzt mit dem vorangeganem Zitat zu tun?

Was bitte soll denn so toll daran sein, keinen Job zu haben?!?
Hat niemand gesagt das es toll ist, im Gegenteil.

Mir wird hier von Einigen das "Nichtstun aka Hartzern" viel zu sehr romantisiert. Was bitte soll denn so toll daran sein, keinen Job zu haben?!?

Was hat der Langzeitarbeitslose davon, nicht arbeiten zu müssen? Einerseits jede Menge Freizeit, andererseits keine Kohle, um diese mit halbwegs attraktiven Freizeitgestaltungen zu füllen. Die Folgen: Entweder Rückzug in die eigene Wohnung, Vereinsamung und 24/7 Fernsehglotzen. Oder raus an den Kiosk und sich 24/7 mit Gleichgesinnten die Birne zuschütten. Weder das eine noch das Andere kann man langfristig als Erfüllung betrachten, oder?
Müsste man mal besser die Langzeitarbeitslosen fragen auf die das Klischee passt.

Und klar, es gibt natürlich Ausnahmen und ja wenn die Kinder das von ihren Eltern lernen ist Hartz4 sicher ein Traumjob... Natürlich muss das was getan werden.

Pauschalisierungen helfen da halt wenig.

Im Kern vom Bild vom "typischen" Hartz4ler steckt wahrscheinlich auch viel Wahrheit.
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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Du verstehst es einfach nicht (oder willst es wohl einfach nicht verstehen).
Was moechte ich nicht einsehen? Dass du denkst, mit H4 hat man ein tolles Leben innerhalb Deutschlands oder der EU?

In Deutschland gibt aber ein gutes Sozialsystem und jeder der möchte wird gut aufgefangen.
Bei den steigenden Preis und dem geringen Satz fuer das Essen? Es wird doch einkaluliert, dass man zur Tafel gehen muss. Verstehe nicht, wie man da gut aufgefangen wird.
Macht doch mal freiwillig das Experiment: Einen Monat lebt ihr nur mit soviel Geld wie ein H4, vor allem bei Eurem Essen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Pauschalisierungen helfen da halt wenig.

Am im Kern vom Bild vom "typischen" Hartz4ler steckt wahrscheinlich auch viel Wahrheit.
Du pauschalisierst genau hier m.E., aber das ist meine Meinung. Ich will dich nicht angreifen.

Was immer die Gründe fuer den Personalmangel sind, die Situation von vor Corona wird nicht zurueckkommen. Sieht man doch in den USA, dort kündigen die Arbeitnehmer massenweise. Wer neue Arbeitnehmer gewinnen will, muss irgendwie an seiner Attraktivitaet arbeiten.
 
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04.07.2019
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Was moechte ich nicht einsehen? Dass du denkst, mit H4 hat man ein tolles Leben innerhalb Deutschlands oder der EU?
Fakt ist das es sich im Vergleich zu anderen Ländern (auch in der EU) es sich in Deutschland noch sehr gut leben lässt. Von "tollem" Leben habe ich da nicht gesprochen. Du bist Vielflieger? Kommst einiges rum und beobachtest mal die Leute auf der Straße in anderen Ländern?

Du pauschalisierst genau hier m.E., aber das ist meine Meinung.

Mit der Pauschalisierung meine ich "beide Seiten". Hartz4 hat nun mal diesen Ruf und es ist halt auch einiges dran, leider leiden halt die "wirklich nichts" dafür können darunter.
Macht doch mal freiwillig das Experiment: Einen Monat lebt ihr nur mit soviel Geld wie ein H4, vor allem bei Eurem Essen.
Warum sollte ich? Soll ich dann auch so viel Steuern und Sozialabgaben zahlen, meine Immobilienkredite zahlt der Staat so lange, ich kümmere mich nicht mehr um unsere Mitarbeiter und bleibe zu Hause, soziales Engagement lasse ich dann auch bleiben??

= Blödsinn, sorry.

Müsste, eigentlich jeder der zur Tafel geht dahin? Ginge es nicht auch anders?

Klar, jetzt wieder etwas aus der Klischeekiste: Wenn auf Alkohol und Zigaretten verzichtet wird, reicht es dann für gesunden Salat? Zum Glück bekommen die Kinder schon was in der Schule, das sind nämlich die Leid tragenden.

Mit mehr Geld wirst Du nichts verändern, im Gegenteil..
 
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Piw

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15.10.2015
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Nichts fuer ungut, kommt immer darauf an, was der soziale Background ist.

Ich kann dieses Gerede nicht mehr hören! Als Migranten- und Arbeiterkind ist mein sozialer Background garantiert nicht besser als der von 90% der hier lebenden Menschen. Und dennoch geht's mir gut! Als Jugendlicher fand ich die Welt auch furchtbar unfair, ich habe mich gefragt, warum können meine Eltern nicht auch Ärzte, Anwälte oder Unternehmer sein wie die Eltern meiner Mitschüler. Es wäre damals vieles einfacher gewesen. Rückblickend muss ich nun sagen, dass es das Beste war was mir passieren konnte. Sich alles im Leben selbst erarbeiten zu müssen, ist keine Bürde, sondern ein Segen. Mir geht's heute besser als 90% meiner damaligen Mitschüler, weil ich früher gelernt habe über die Steine zu steigen, die das Leben einem in den Weg legt.
 

wideroe

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13.01.2011
2.467
1.009
War

"Stell Dir vor es ist Arbeit und keiner geht hin"

hier schon verlinkt?


Sehr treffend geschildert. Jede Branche meint, es handele sich um ein exklusives Problem, dabei ist es einfach überall so. Es gibt schlicht nicht mehr genug Leute, die die anfallende Arbeit erledigen können. Den einen beißen die Hunde nur ein bisschen früher als den anderen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Arbeitsleistungen sind eine Ware, die man am Arbeitsmarkt kaufen kann, wenn man genug bietet. Es gibt eben nicht mehr genug Billighelfer für alles. Das ist schon lange absehbar.
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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Ich kann dieses Gerede nicht mehr hören! Als Migranten- und Arbeiterkind ist mein sozialer Background garantiert nicht besser als der von 90% der hier lebenden Menschen. Und dennoch geht's mir gut! Als Jugendlicher fand ich die Welt auch furchtbar unfair, ich habe mich gefragt, warum können meine Eltern nicht auch Ärzte, Anwälte oder Unternehmer sein wie die Eltern meiner Mitschüler. Es wäre damals vieles einfacher gewesen. Rückblickend muss ich nun sagen, dass es das Beste war was mir passieren konnte. Sich alles im Leben selbst erarbeiten zu müssen, ist keine Bürde, sondern ein Segen. Mir geht's heute besser als 90% meiner damaligen Mitschüler, weil ich früher gelernt habe über die Steine zu steigen, die das Leben einem in den Weg legt.
Glueckwunsch und das meine ich ehrlich. Statistiken zeigen aber was ganz anderes, z.B. das Leute wie du es weniger oft zur Professur etc schaffen.
 

alpha zulu

Aktives Mitglied
25.11.2016
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War

"Stell Dir vor es ist Arbeit und keiner geht hin"

hier schon verlinkt?


Sehr treffend geschildert. Jede Branche meint, es handele sich um ein exklusives Problem, dabei ist es einfach überall so. Es gibt schlicht nicht mehr genug Leute, die die anfallende Arbeit erledigen können. Den einen beißen die Hunde nur ein bisschen früher als den anderen.
Danke für den verlinkten Artikel, er bringt es erschreckend schön auf den Punkt. Nur das mit den Friseuren glaube ich nicht so ganz. Bei uns eröffnet gerade in fast jedem aufgegebenen Laden ein Barbier :)

Mittelfristig wird sich das Ganze wieder einpendeln. Denn weniger Menschen bedeutet auch weniger anfallende Arbeit insgesamt. Man braucht schlichtweg nicht mehr so viele Ärzte, Juristen und Friseure wie bisher. Blöd ist halt immer der Übergang dorthin. Und da stehen wir jetzt leider gerade am Anfang.
 
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