Gründe für den Personalmangel?

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redwings

Erfahrenes Mitglied
23.03.2021
270
324
FRA/ DRS
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In TXL wurden zum Beispiel die Flüge von Lufthansa und Swiss nach MUC, FRA und ZRH regelmässig an benachbarten Flugsteigen abgefertigt, zu denen dann nur eine Sicherheitskontrolle gehörte. Am Nachmittag gingen sie alle kurz hintereinander gegen 15 Uhr heraus, was je nach Geschwindigkeit öfter mal zu längeren Schlangen führte, während an den meisten anderen Flugsteigen niemand wartete. Es ist, glaube ich, alles eine Frage der Vorausplanung und entsprechenden Organisation ;)
Yeap, öfters mal fast den Flug verpasst, da ich zu lange in der Lounge sass und "vergass", dass da ja noch eine Siko ist. :rolleyes:
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.362
4.630
Z´Sdugärd
Schade, dass TXL geschlossen wurde, ich stelle mit dem Vergleich der dezentralen Siko mit dem System an allen anderen deutschen Airports sehr spannend vor. Bringt es einen großen Vorteil, wenn eine Siko nur 1-2 Flüge abfertigt, und damit volle Kontrolle und Übersicht über alle Fluggäste hat? Oder wäre das System beim aktuellen Personalmangel kollabiert, weil die Strukturen kein fehlendes Personal verzeihen?
Dewas? Hast doch in STR. 3 von einander unabhängige Sikos die alle zu den selben Gates führen. Kannst 1,2 oder 3 raussuchen.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.902
7.067
Wir können uns wohl bald entspannt zurücklehnen, denn Sigmar Gabriel hat die ultimative Strategie gegen den Fachkräftemangel: Man lässt die Menschen einfach 42 Stunden pro Woche arbeiten, und schon hat man 5% Leistung aus dem Nichts generiert. Branchen, in denen jetzt schon keiner mehr arbeiten möchte, werden dadurch garantiert noch attraktiver werden. Sollte das tatsächlich umgesetzt werden, wäre das nach Hartz IV der nächste große Wurf der SPD. Wer hat uns verraten?

Meanwhile in Austria:
Bisher schon 37,5h Wochenarbeitszeit, und jetzt noch die Möglichkeit diese auf nur 4 Arbeitstage zu verteilen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.362
4.630
Z´Sdugärd
Sorry, aber ich KANN das mit Babyboomer nicht mehr hören...

FAKT ist das es eben mitlerweile keine wirkliche "Mitte" mehr gibt. Entweder man studiert möglichst unnützes Zeugs wie neue Medien, BWL oder sonstiges, oder man chillt eben mal sein Leben und stellt mit Anfang 30 fest das Shischa Bars und Zocken vielleicht doch nicht das wirkliche Leben ist, und die Infludingserkarriere eben nix war. Das ist dann eben die Zeilgruppe für "brauchen wir mal eben schnell".
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.664
701
MUC
Ein netter Artikel in der SZ über Andrea Nahles, die neue Chefin der Arbeistargentur:


Darin folgender Absatz:
An diesem Morgen in der Arbeitsagentur Frankfurt zeichnet sich das Chaos aber schon ab. Ein Jobberater berichtet, ein Konzern der Reisebranche habe verzweifelt 1500 Mitarbeiter angefragt. „Nachdem sie vorher 4000 Leute entlassen hatten“, hakt Nahles sofort ein. Jetzt versucht es die Firma ganz anders als vorher damit, besser zu bezahlen und unbefristete Verträge anzubieten

Das ist eine der schwerwiegensten Antworten auf die Frage "Gründe für den Personalmangel?"
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.699
4.568
DTM
D hatte noch niemals Personalmangel.
Mangel gibt es in D lediglich an Niedriglohnarbeitskräften. Möglichst jung, bereit zum Schichtdienst, desto mehr Qualifikation, desto besser, keine Boni (Urlaubs- oder Weihnachtsgeld) und natürlich befristet.
Versüßt wird das Ganze mit einer Rente nach 45 Arbeitsjahren auf Hartz 4-Niveau.
Von dieser Sorte „Arbeitskraft“ findet D gerade zu wenig.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.432
529
Also in der Branche in der ich arbeite, gibt es genau Null Arbeitskräfte auf dem Markt. Alle Akteure haben unzählige Stellen offen, die sie nicht besetzt bekommen. Und das sind alles Fachkräftestellen mit naturwissenschaftlichen Master/Doktor als Einstiegsvoraussetzung.

Dass es nur den Niedriglohnsektor betrifft stimmt so in der Form aktuell nicht mehr ganz.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.228
17.982
FRA
Also in der Branche in der ich arbeite, gibt es genau Null Arbeitskräfte auf dem Markt. Alle Akteure haben unzählige Stellen offen, die sie nicht besetzt bekommen. Und das sind alles Fachkräftestellen mit naturwissenschaftlichen Master/Doktor als Einstiegsvoraussetzung.

Dass es nur den Niedriglohnsektor betrifft stimmt so in der Form aktuell nicht mehr ganz.
Sind in deiner Branche Deutschkenntnisse Voraussetzung?
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.474
8.439
Und das sind alles Fachkräftestellen mit naturwissenschaftlichen Master/Doktor als Einstiegsvoraussetzung.
Und die müssen diesen akademischen Grad haben um den Job machen zu können oder war das nur mal zum vorfiltern so etabliert worden? Ich frage so explizit weil in den IT Berufen (meine Branche) mittlerweile auch immer öfter akademische Grade gefordert werden für Jobs die man definitiv auch mit einer Ausbildung machen kann. Aber dann beschwert man sich, dass man niemanden finden würde.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.432
529
Und die müssen diesen akademischen Grad haben um den Job machen zu können oder war das nur mal zum vorfiltern so etabliert worden?
Wir brauchen die schon aufgrund ihrer Ausbildung/Fachkenntnisse, ja. Und eine Promotion im richtigen Bereich bringt schon einen sehr hohen Benefit für die Stelle. Ich denke es ist jetzt aber nicht so außergewöhnlich, das auf Ingenieurslevel Master/Promotion ein notwendiges Einstiegskriterium ist.

Versteh mich nicht falsch, auch unser Unternehmen deckt die gesamte Entgelttabelle ab und es gibt auch Ausbildungsberufe/Techniker in unserer Branche. Allerdings sind die Techniker noch schwieriger zu bekommen (und wir bilden selber aus, halten in der Regel die Leute, können damit aber nicht unseren Bedarf decken).
 
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Kaethe

Aktives Mitglied
28.03.2010
143
57
Und die müssen diesen akademischen Grad haben um den Job machen zu können oder war das nur mal zum vorfiltern so etabliert worden? Ich frage so explizit weil in den IT Berufen (meine Branche) mittlerweile auch immer öfter akademische Grade gefordert werden für Jobs die man definitiv auch mit einer Ausbildung machen kann. Aber dann beschwert man sich, dass man niemanden finden würde.
Ich finde das immer wieder erstaunlich, mit welchen Ansichten manche hier unterwegs sind. Ich behaupte nicht, dass es nicht Techniker und Bauzeichner gibt, die einen Ingenieur ohne weiteres ersetzen können, wenn sie jemanden hatten, der sie entsprechend angelernt hat.
Ich behaupte nur: Das ist nicht das Gros der angesprochenen Berufe und derer die sie ausüben.
Was ich aber wirklich bedenklich finde: diese Verallgemeinerung. Da erlauben sich Leute ein Urteil über einen Job, von dem sie NULL Ahnung haben und geben das Urteil ab: Das geht auch mit einer Ausbildung. Klar, geht alles mit einer Ausbildung und Quereinstieg. Ohne akademische Ausbildung.
Wir sollten vielleicht Schlachter zu Chirurgen umschulen, so weit liegen die jetzt auch nicht auseinander. Ironie off.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.474
8.439
Ich finde das immer wieder erstaunlich, mit welchen Ansichten manche hier unterwegs sind. [rant goes on]
Komm mal wieder runter. Ich habe höflich nachgefragt wie das in diesem Fall ist. In der Branche in der ich aktiv bin ist das in den allermeisten Fällen overkill. Wenn du jetzt bspw. medizinische Studien führen sollst ist ein Master / Doktor aber natürlich zwingende Voraussetzung. Deshalb ja die Frage.
 

Kaethe

Aktives Mitglied
28.03.2010
143
57
Komm mal wieder runter. Ich habe höflich nachgefragt wie das in diesem Fall ist. In der Branche in der ich aktiv bin ist das in den allermeisten Fällen overkill. Wenn du jetzt bspw. medizinische Studien führen sollst ist ein Master / Doktor aber natürlich zwingende Voraussetzung. Deshalb ja die Frage.
Und genau das ist das was komisch ist: Im medizinischen Bereich wird wie selbstverständlich anerkannt, dass dort ein abgeschlossenes Studium nebst Praxiserfahrung Grundvoraussetzung ist, um den Job auszuüben. Ob gut oder schlecht sei mal dahin gestellt.
In meinem Bereich (Tiefbau) höre ich dann immer wieder von fachfremden Leuten, dass das doch auch ein Techniker oder Bauzeichner könnte.
Da erlaubt sich komischerweise fast jeder ungefragt ein Urteil.
Wenn man dann aber den medizinischen Bereich einbringt, der ja im Prinzip die gleichen Voraussetzungen hat (6 Jahre Studium plus 2-3 Jahre Praxis, ehe es läuft), heißt
es sofort, das wäre nicht vergleichbar. Doch. Ist es.
Das mag in deinem Bereich anders sein, dann sollte man da vielleicht an den Voraussetzungen schrauben.
Aber wenn man eine Brücke hat, über die 36 Millionen Fahrzeuge im Jahr die nächsten 50 Jahre fahren soll, dann möchte ich schon eher die Expertise von mehreren Ingenieuren unterschiedlicher Spezialgebiete verwendet wissen, als 5 Bauzeichner die sich zusammen setzen und die Arbeit der Ingenieure übernehmen sollen. Nachdem sie sich 3 Monate eingelesen haben.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.466
15.114
Also in der Branche in der ich arbeite, gibt es genau Null Arbeitskräfte auf dem Markt. Alle Akteure haben unzählige Stellen offen, die sie nicht besetzt bekommen. Und das sind alles Fachkräftestellen mit naturwissenschaftlichen Master/Doktor als Einstiegsvoraussetzung.

Dass es nur den Niedriglohnsektor betrifft stimmt so in der Form aktuell nicht mehr ganz.

Ganz Deutschland ist ein einziger Niedriglohnsektor. Insofern hat tripleseven777 schon recht - wenn man Personalmangel hat, muss man den Leuten halt "nur" (signifikant) mehr zahlen als die Konkurrenz, dann kommen sie auch.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.474
8.439
Aber wenn man eine Brücke hat, über die 36 Millionen Fahrzeuge im Jahr die nächsten 50 Jahre fahren soll, dann möchte ich schon eher die Expertise von mehreren Ingenieuren unterschiedlicher Spezialgebiete verwendet wissen, als 5 Bauzeichner die sich zusammen setzen und die Arbeit der Ingenieure übernehmen sollen. Nachdem sie sich 3 Monate eingelesen haben.
Sehe ich genauso wie du. You’re barking up the wrong tree 😉
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.699
4.568
DTM
D hat einen signifikant großen Niedriglohnsektor und ist gleichzeitig die viertgrößte Volkswirtschaft des Planeten Erde.
Das deutsche Sozialsystem ist viel zu üppig und leider machen es sich darin viel zu viele Personen gemütlich.
Wenn man die Ampel-Koalition verfolgt, dann soll dieses Sozialsystem noch gemütlicher werden (Stichwort: rot/grün -> "Bürgergeld"). Irgendwann kracht's dann aber gewaltig. Es knirscht mMn schon mächtig im Gebälk. Für viele im unteren Lohnsegment lohnt sich sozialversicherungspflichtige Arbeit nicht mehr und dann treten die Probleme zu Tage, die wir aktuell sehen.
Ich möchte dazu aber nicht mehr sagen. Wollte mich ohnehin aus dem Thread heraushalten. Lese aber interessiert mit.
Schönes restliches Wochenende!
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.341
1.573
D hat einen signifikant großen Niedriglohnsektor und ist gleichzeitig die viertgrößte Volkswirtschaft des Planeten Erde.
Das deutsche Sozialsystem ist viel zu üppig und leider machen es sich darin viel zu viele Personen gemütlich.
Wenn man die Ampel-Koalition verfolgt, dann soll dieses Sozialsystem noch gemütlicher werden (Stichwort: rot/grün -> "Bürgergeld"). Irgendwann kracht's dann aber gewaltig. Es knirscht mMn schon mächtig im Gebälk. Für viele im unteren Lohnsegment lohnt sich sozialversicherungspflichtige Arbeit nicht mehr und dann treten die Probleme zu Tage, die wir aktuell sehen.
Ich möchte dazu aber nicht mehr sagen. Wollte mich ohnehin aus dem Thread heraushalten. Lese aber interessiert mit.
Schönes restliches Wochenende!

Sehe das auch so. Die Buhrufe und Kommentare, die Habeck kürzlich in Bayreuth zu hören bekam, sind hier sicherlich ein Indiz. Dass der Soziologe Heil, der nie eine Firma von innen gesehen hat, in Zeiten von Fachkräftemangel den Sockel der AL nun zementiert, indem er Anreize und Sanktionen einfach streicht, muss für die arbeitende Schicht in diesem Land doch eigentlich unerträglich sein. All das, was man früher wie selbstverständlich beachtet hatte politisch (Abstandsgebot, Arbeit muss sich netto lohnen, Abgaben im Zaun halten), gilt längst nicht mehr. Dann muss man sich wirklich nicht wundern.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.362
4.630
Z´Sdugärd
Was ich aber wirklich bedenklich finde: diese Verallgemeinerung. Da erlauben sich Leute ein Urteil über einen Job, von dem sie NULL Ahnung haben und geben das Urteil ab: Das geht auch mit einer Ausbildung. Klar, geht alles mit einer Ausbildung und Quereinstieg. Ohne akademische Ausbildung.
Wir sollten vielleicht Schlachter zu Chirurgen umschulen, so weit liegen die jetzt auch nicht auseinander. Ironie off.
Wenn der Schlachter IMMER und JEDEN TAG das selbe macht und BOCK auf seinen Job hat...Ja sicher.

Sagen wir mal so: der ONkel Doc macht das selbe wie ich (ohne Studium), er mit Menschen, ich mit Maschinen. Wie bei allem kommt es auf den "Bock" drauf an, wie er an seine Geschichte rangeht. Beim Onkel Doc kost das je nachdem welche Richtung Menschenleben, bei mir halt "nur" Geld wen was in die Hose geht, das ist im Prinzip der UNterschied. Wobei auch bei einem Onkel Doc nicht jede Stunde es auf Leben und Tod ankommt, bei dem einen oder anderen vermutlich noch nie. Und wenn ich mir meine Leidensnummer beim letzten Orthopäden anschaue, da frag ich mich durchaus ob der beim ganzen STudium nicht Kreide holen war, oder in Moskau gekauft hat.

Aber jetzt mal die Hand aufs Herz: SICHERLICH hat ein Mensch mit Hochschulabschluss deutlich mehr Allgemeinbildung wie z.B. ich. Die Frage ist aber eher a) braucht er das in seinem Job, b) ist er nicht schon Betriebsblind und c) hat er mit seinem Studium mal eben locker 5 Jahre fehlende Erfahrung und Praxis sowiso. Die Frage war aber eher dahin gerichtet, ob den der passende Job eine Qualifikation von einer Uni benötigt. Also zuwas brauchst ein Wirtschafts und Maschinenbau Studium um beim Porsche 911 die Schrauben für die Alufelgen vorne links im Einkauf zu besorgen? Interessant dabei: In der "Doc im FLieger" Diskussion gabs es so eine ähnliche Nummer. Würde dir bei einem Herzkasper in einem FLieger lieber ein Erfahrener Zivi Rettungsassi zur Seite stehen der schon am Gin Tonic genippt hat, oder der Onkel Hautarzt der seine Erste Hilfe Kentnisse nur abgeschrieben hat vor 20 Jahren?

Im übrigen Faszinierend das gerade im Medizinschen das ganze immer mehr auf das "Fussvolk" abgewälzt wird. Am besten gar keinen Abschluss und schön billige Arbeitskraft, aber maximalen Einsatz für Sachen die normal nur ein Doc machen darf/sollte.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
Eines der Probleme in DE ist sicher das wir nicht dem Menschen vertrauen, sondern seinen Zeugnissen. Es ist doch absurd wenn man für einen "Müllwagenfahrer" folgendes verlangt, das würde bei Training on the Job auch gehen

  • Abgeschlossene Berufsausbildung in einem metallverarbeitenden Beruf oder zur/zum Berufskraftfahrer:in
  • Berechtigungsnachweis für Radlader, Flurförder- und Hebezeuge
  • Mehrjährige Berufserfahrung im Anlagenbetrieb
  • Führerschein Klasse B
  • Bereitschaft zur Winterdienstrufbereitschaft und Samstagsarbeit
  • Besondere Umsicht, Verantwortung und Zuverlässigkeit
Beim Elektriker wird das vorrausgesetzt:

  • Abgeschlossene Ausbildung als Elektroniker:in Betriebstechnik (Schalt- und Steueranlagen), Industrieelektroniker:in Betriebstechnik mit umfangreicher Zusatzqualifikation in der SPS-Programmierung oder in der Mess- und Regelungstechnik
  • Langjährige Berufserfahrung im Umgang mit komplizierten elektrotechnischen Anlagen vorzugsweise in Kraftwerken oder verfahrenstechnischen Anlagen
  • Registrierte:r berechtigte:r Elektriker:in beim Stromnetzbetreiber sowie Schaltberechtigung für Mittelspannungsnetze (für Blockheizkraftwerke)
  • Kenntnisse des elektrischen Freischaltverfahrens (Mittelspannung/Niederspannung)
  • Teamfähigkeit gepaart mit hohem Verantwortungsbewusstsein
  • Bereitschaft zur Schichtarbeit im Müllheizkraftwerk oder bei den Deponien zur Rufbereitschaft sowie zur standortübergreifenden Arbeit in Berlin und Brandenburg
Die Ausschreibungen sind derart spezifisch, das "Quereinsteiger" kaum eine Chance haben, ich erlebe das in meinem Berufsleben immer wieder, da werden Ausschreibungen gemacht die nur ich "gewinnen" kann weil man eben das ganze derart einschränkt das ein Wettbewerber nicht mitmachen kann. Finde ich gut, weiss aber auch das es kontraproduktiv ist.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Aber jetzt mal die Hand aufs Herz: SICHERLICH hat ein Mensch mit Hochschulabschluss deutlich mehr Allgemeinbildung wie z.B. ich.
Hast du dir mal angeschaut wie heute der Weg zu einem Hochschulabschluss ist? Ich wage zu behaupten das Allgemeinbildung kaum noch vorkommt. Habe letztens mit einer Mitarbeiterin von mir gesprochen, sie hat einen Bachlor, und sie wusste nicht wer Markus Söder ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

falke3

Erfahrenes Mitglied
01.02.2018
1.081
1.004
D hat einen signifikant großen Niedriglohnsektor und ist gleichzeitig die viertgrößte Volkswirtschaft des Planeten Erde.
Das deutsche Sozialsystem ist viel zu üppig und leider machen es sich darin viel zu viele Personen gemütlich.
Wenn man die Ampel-Koalition verfolgt, dann soll dieses Sozialsystem noch gemütlicher werden (Stichwort: rot/grün -> "Bürgergeld"). Irgendwann kracht's dann aber gewaltig. Es knirscht mMn schon mächtig im Gebälk. Für viele im unteren Lohnsegment lohnt sich sozialversicherungspflichtige Arbeit nicht mehr und dann treten die Probleme zu Tage, die wir aktuell sehen.
Ich möchte dazu aber nicht mehr sagen. Wollte mich ohnehin aus dem Thread heraushalten. Lese aber interessiert mit.
Schönes restliches Wochenende!

Solche Aussagen sind Klassenkampf von oben. Wer das deutsche Sozialsystem als "zu üppig" bezeichnet, hat echt den Schuss nicht gehört. Jemand der "nicht arbeiten gehen will" kriegt Hartz IV -30%, also 314 Euro (zzgl. Warmmiete). Das ist zweifelsfrei extrem wenig und zurecht hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt, dass alles darunter der Menschenwürde widersprechen würde.

Wenn du "aus Gerechtigkeitsgründen" es besser fändest, wenn Leute die "nicht arbeiten wollen" gar nichts bekämen (ich jedenfalls möchte das nicht, dass in Deutschland irgendjemand verhungern oder obdachlos sein muss, auch dann nicht wenn er "arbeitsunwillig" ist), dann würde ich kontern, dass wir in D viel schlimmere Ungerechtigkeiten haben, die aber niemand infrage stellt. Als erstes fällt mir da ein, dass das Renteneintrittsalter viel zu niedrig ist, wodurch diejenigen die Arbeiten gehen und Steuern zahlen (pro Jahr gehen ca. 75 Mrd. Steuergelder an die Rentenkasse, ein Anteil von etwa 20% am gesamten Bundeshaushalt) maßlos ausgeplündert werden. Wenn man das Renteneintrittsalter, so wie es fair wäre, auf 10 Jahre unter der Lebenserwartung festlegen würde (in den 50ern war die durchschnittliche Rentenbezugsdauer genau 10 Jahre, heute genau 20), wären wir bei einem gerechten Renteneintrittsalter von ungefähr 75 (Restlebenserwartung in dem jeweiligen Alter, nicht bei Geburt).

Bevor jetzt die Gegenargumente kommen: "Die haben aber doch eingezahlt": Ja, haben sie, aber das war auch damals immer ungerecht. Das kann aber kein Grund sein, die Ungerechtigkeit fortzuführen.
"Was, wenn einer in dem Alter nicht arbeiten kann": Dann gibts Hartz IV, wenn er noch zu irgendeinem Beruf fähig ist. Nur weil man mit 60 vielleicht auf dem Bau Probleme hat, ist das kein Grund für Frührente, sondern ein Grund um Ticketverkäufer zu werden.

Dieses Vorgehen würde viele Probleme lösen: Es gibt mehr Arbeitskräfte, weil die vorhandenen länger Arbeiten müssen. Die Nettolöhne können ohne Zusatzkosten für den Arbeitgeber um locker 15% steigen.

Und: Das Konzept "ich warte auf die Rente, um das Leben zu genießen" ist endgültig da, wo es hingehört, nämlich abgeschafft. Es ist nämlich vollkommen unsinnig. Als arbeitender Mensch hat man ein Recht auf ein erfülltes Leben abseits des Jobs, und zwar sofort, nicht nach 40 Jahren. Da ist dann sowas wie 4-Tage-Woche (oder stattdessen zusätzliche Urlaubstage), mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten der Kern (bei Bruttogehalt wie heute, aber eben 15% mehr netto).
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.699
4.568
DTM
Das deutsche Sozialsystem wurde aber eingeführt, um Menschen in Not zeitweise Überbrückung zu bieten.
Es ist nicht dazu da, damit Hinz und Kunz es ausplündern (tut mir leid für den Ausdruck). Wenn Menschen ab Tag 1 in einem neuen Land (hier: Deutschland) sofort Anspruch auf den vollen Sozialtopf haben, dann läuft mMn gehörig etwas falsch. Wir reden hier auch nicht über ein paar wenige, sondern über Hunderttausende bzw. gar Millionen Menschen. Einfach mal einen Blick in die Sozialausgaben werfen.
Mit dem deutschen Kindergeld läuft auch etwas verkehrt, wenn man im Ausland Geburtsurkunden kaufen kann.
Wenn zum Sozialleistungsbezug dann noch Schwarzarbeit hinzu kommt, dann wird’s noch schlimmer.

Zur Rente:
Die können wir ab morgigem Montag sofort auf italienischem Niveau, bei Alter und Höhe, übernehmen. Nennen wir dies dann einfach EU-Gerechtigkeit. Soll doch sonst alles angepasst und angeglichen werden.
Mit Pensionen fangen wir besser gar nicht erst an.

So, jetzt nehmt mich auseinander.
 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.341
1.573
Solche Aussagen sind Klassenkampf von oben. Wer das deutsche Sozialsystem als "zu üppig" bezeichnet, hat echt den Schuss nicht gehört. Jemand der "nicht arbeiten gehen will" kriegt Hartz IV -30%, also 314 Euro (zzgl. Warmmiete). Das ist zweifelsfrei extrem wenig und zurecht hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt, dass alles darunter der Menschenwürde widersprechen würde.

Wenn du "aus Gerechtigkeitsgründen" es besser fändest, wenn Leute die "nicht arbeiten wollen" gar nichts bekämen (ich jedenfalls möchte das nicht, dass in Deutschland irgendjemand verhungern oder obdachlos sein muss, auch dann nicht wenn er "arbeitsunwillig" ist), dann würde ich kontern, dass wir in D viel schlimmere Ungerechtigkeiten haben, die aber niemand infrage stellt. Als erstes fällt mir da ein, dass das Renteneintrittsalter viel zu niedrig ist, wodurch diejenigen die Arbeiten gehen und Steuern zahlen (pro Jahr gehen ca. 75 Mrd. Steuergelder an die Rentenkasse, ein Anteil von etwa 20% am gesamten Bundeshaushalt) maßlos ausgeplündert werden. Wenn man das Renteneintrittsalter, so wie es fair wäre, auf 10 Jahre unter der Lebenserwartung festlegen würde (in den 50ern war die durchschnittliche Rentenbezugsdauer genau 10 Jahre, heute genau 20), wären wir bei einem gerechten Renteneintrittsalter von ungefähr 75 (Restlebenserwartung in dem jeweiligen Alter, nicht bei Geburt).

Bevor jetzt die Gegenargumente kommen: "Die haben aber doch eingezahlt": Ja, haben sie, aber das war auch damals immer ungerecht. Das kann aber kein Grund sein, die Ungerechtigkeit fortzuführen.
"Was, wenn einer in dem Alter nicht arbeiten kann": Dann gibts Hartz IV, wenn er noch zu irgendeinem Beruf fähig ist. Nur weil man mit 60 vielleicht auf dem Bau Probleme hat, ist das kein Grund für Frührente, sondern ein Grund um Ticketverkäufer zu werden.

Dieses Vorgehen würde viele Probleme lösen: Es gibt mehr Arbeitskräfte, weil die vorhandenen länger Arbeiten müssen. Die Nettolöhne können ohne Zusatzkosten für den Arbeitgeber um locker 15% steigen.

Und: Das Konzept "ich warte auf die Rente, um das Leben zu genießen" ist endgültig da, wo es hingehört, nämlich abgeschafft. Es ist nämlich vollkommen unsinnig. Als arbeitender Mensch hat man ein Recht auf ein erfülltes Leben abseits des Jobs, und zwar sofort, nicht nach 40 Jahren. Da ist dann sowas wie 4-Tage-Woche (oder stattdessen zusätzliche Urlaubstage), mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten der Kern (bei Bruttogehalt wie heute, aber eben 15% mehr netto).
Kurz zu den Fakten bzgl. der -30%: das fällt weg mit dem BG. Kritisiert sogar der BA-Chef (https://www.handelsblatt.com/politi...ter-sein-der-das-erklaeren-muss/28412204.html) Aber da es ideologisch motiviert ist durch Heil, keine Chance.