Gründe für den Personalmangel?

ANZEIGE

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.362
4.629
Z´Sdugärd
ANZEIGE
Die Stellenanzeige finde ich übrigens ganz gelungen, sie hebt sich von den übrigen Gesuchen deutlich ab. Ob das Versprochene gehalten wird steht auf einem anderen Blatt.
Oder mit etwas Humor nehmen das ganze. Verschafft ungeahnte Reichweiten und somit auch Bewerber.


Wir suchen hier im Unternehmen auch Servicekräfte. Im IDEALFALL eben Deutschland wohnend damit man dezentral aggieren kann. Jetzt darfst du 3 mal raten wo solche Stellen inseriert werden? Antwort: Im lokalen Käaseblatt mit Auflage von max 20.000 Zeitungen. Auf meinen Hinweiss das man sowas ggf Deutschlandweit inserieren sollte oder auch mit so ollen neue Medien wie Stepstone, Xing etc inserieren sollte..."Ja wissen sie was das GELD kostet???" Da fällt dir auch nix mehr zu ein.

Dann doch leiber "a Laschwagafahrr mid Labba" ;) Das war wenigstens kreativ!
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.699
4.568
DTM
Löhne bei mehreren Abfertigungsfirmen steigen - aerotelegraph.com vom 02.08.2022
Zitat:
"Die Gewerkschaft Verdi hat mit mehreren Abfertigungsunternehmen an verschiedenen deutschen Flughäfen neue Tarifergebnisse für die Bodenbeschäftigten erzielt."


Das sind gute Neuigkeiten. Nur mit höherer Vergütung wird man mehr Bewerber anlocken und manche Tätigkeiten am Flughafen sind "Knochenjobs". Da hat man sich dies wahrhaftig verdient.

Ein Bekannter aus England erzählte mir von einem deutschen Freund, welcher in der Schweiz seit Jahren vollkommen fachfremd arbeiten würde. Dort würde man nicht auf seine Qualifikationen schauen, sondern darauf Wert legen was er könne. Wo er genau arbeitet, ist mir leider entfallen.
Kann dies jemand über die Schweiz bestätigen?
In D kommt es mir so vor, als wolle man stets das Rad neu erfinden. Wenn ich mir anschaue was selbst Altenpfleger alles fürs Examen lernen müssen und mit welchem Einkommen sie dann teils abgespeist werden. :no::doh:
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.292
10.199
irdisch
Ganz im Gegenteil. Man lässt doch mittlerweile zahlreiche Leute mit auswärtigen Ausbildungen rein, die mit kühnstem Optimismus den fachlich guten, aber formalisierten, sehr langen, deutschen Ausbildungswegen gleich gestellt werden. Da wird jeder frühere Teilzeit-Fußballsanitäter plötzlich zur Intensivschwester, weil man hier nicht genug findet. Ich finde das sehr ungerecht den deutschen Azubis gegenüber. Die werden extrem benachteiligt und letztlich um die Früchte ihrer harten Ausbildung betrogen.
 

Phos4

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.487
935
Duisburg | DUS
Ich glaube, dass heute so einige Arbeitnehmer ihren Ex Arbeitgeber mittlerweile den imaginären Mittelfinger zeigen. Ja., vielleicht war/ist die Pandemie sogar das "beste", was den Leuten passieren konnte. Vorher war man in seiner Komfortzone "gefangen", bis man nach der Kündigung festgestellt hat, dass das (Arbeits)leben weiter geht und man sich umorientieren muss/kann, wenn man nicht glücklich ist.

Ich würde mich nicht wundern, wenn der Ist-Zustand noch so einige Jahre anhält. Aber da sind die Arbeitgeber auch selbst Schuld.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.362
4.629
Z´Sdugärd
Ich würde mich nicht wundern, wenn der Ist-Zustand noch so einige Jahre anhält. Aber da sind die Arbeitgeber auch selbst Schuld.
Sind sie doch schon ewig.

Wir suchen hier grad einen "Elektromeister", der halt auch Schaltpläne zeichnet. Mitlerweile versuchen wir das über einen Headhunter. Finde ich zwar traurig, denn ausser irgendwelche XING Leute anschreiben tut der auch nicht, aber egal...Nachdem das Grobe abgesteckt war ist der Satz gefallen "Was für Benefits bieten sie den?". Innerlich bin ich lachend auf dem Boden gelegen. Unsere "grosszügigen" Befeits sind: Zahltag kommt pünktlich, kostenlose Parkplätze, 20 Cent Zuschuss zum Kantinenessen, Wasserspender. Da musste selbst der Headhunter durchschnaufen.

Das schlimme ist dabei nur das nicht nur wir hier irgendwie im Mittelalter stehen geblieben sind, sondern eben auch viele andere.

Sicherlich muss man den Königsweg zwischen "Arsch pudern" und "Sind sie froh das sie einen Job haben" eben finden und vorallem auch LEBEN.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.223
17.978
FRA
Sind sie doch schon ewig.

Wir suchen hier grad einen "Elektromeister", der halt auch Schaltpläne zeichnet. Mitlerweile versuchen wir das über einen Headhunter. Finde ich zwar traurig, denn ausser irgendwelche XING Leute anschreiben tut der auch nicht, aber egal...Nachdem das Grobe abgesteckt war ist der Satz gefallen "Was für Benefits bieten sie den?". Innerlich bin ich lachend auf dem Boden gelegen. Unsere "grosszügigen" Befeits sind: Zahltag kommt pünktlich, kostenlose Parkplätze, 20 Cent Zuschuss zum Kantinenessen, Wasserspender. Da musste selbst der Headhunter durchschnaufen.

Das schlimme ist dabei nur das nicht nur wir hier irgendwie im Mittelalter stehen geblieben sind, sondern eben auch viele andere.

Sicherlich muss man den Königsweg zwischen "Arsch pudern" und "Sind sie froh das sie einen Job haben" eben finden und vorallem auch LEBEN.
Die nächsten Jahre werden immer mehr auf „Arsch pudern“ hinauslaufen…

Wenn man zehn „Elektromeister“ braucht, es aber nur drei gibt..
 
  • Like
Reaktionen: longhaulgiant

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.543
3.651
Ich teile deine Meinung nicht. Ich finde deine Ansicht auch falsch. Warum sollte nicht jeder Berufsweg jedem offen stehen?
Letzteres meine ich nicht so. Wenn jemand sich entscheidet, mit 1000nden anderen Geschichte zu studieren, dann ist von Anfang an klar, dass nur ein Bruchteil Historiker werden wird. Ein Flüchtling, der eine Handwerkerlehre anfängt, kann mit Fleiss und Geschick zum Mittelstand aufsteigen. Ich habe nicht gesagt, dass man Leute daran hindern sollte, Geschichte zu studieren, ich sage, dass mit einer tertiären Ausbildung die Chancen auf ein gutes Einkommen generell besser ist als mit einer akademischen Ausbildung, wo viele sich anschliessend von Praktikum zu Praktikum hangeln (den "Lohnausfall" während des Studiums nicht zu vergessen), zumindest für die Schweiz ist dies ausreichend belegt. Trotzdem wählen immer mehr den gymnasialen Weg, ich hüte mich aber davor, irgendjemanden vorzuschreiben, was er machen soll. Dieses Klischee, dass die Schweiz reich sei wegen den Banken oder Schwarzgeld oder was da auch immer erzählt wird, trifft nicht wirklich zu oder sagen wir nur zum Teil zu. Der Kern liegt darin, dass hier 2/3 aller Jugendlichen bereits mit 15 in den Arbeitsprozess eingegliedert werden, darum haben wir auch eine tiefe Jugendarbeitslosigkeit. Das mag dem einen nicht passen, ob das gut ist, ist eine andere Frage, ist aber nun mal die Realität.
Ah, deswegen sind Frauen in dt. Vorstaenden noch immer so unterrepräsentiert, um nur ein Beispiel zu nennen? Leistungsgesellschaft? Glaubst du ernsthaft noch an Meritokratie? Ich hoffe nicht. Wieviele Jobs werden via Networking etc vergeben.
Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht, ich glaube, wir meinen verschiedene Dinge. Vielleicht trifft das für Deutschland weniger zu, ich weiss es nicht, aber in der Schweiz ist die 42 Stunden Woche immer noch das Mass aller Dinge und man sucht weiter Wege, die Produktivität noch mehr zu erhöhen (z.B. Pensionsalter zu erhöhen). Ob das gut ist, ist eine andere Frage. Die Schweiz mit ihrer hohen Zuwanderung ist doch das Paradebeispiel, da die Integration in den Arbeitsmarkt sehr gut funktioniert. Wer in die Schweiz kommt und bereit ist zu "chrampfen", der hat grosse Chancen, in die Mittelklasse aufzusteigen, selbst wenn er aus schwierigen Verhältnissen kommt. Das meine ich mit Leistungsgesellschaft. Ich sehe das ja täglich bei unseren ehemaligen Lehrlingen. Egal ob Afghane oder ehemaliger Junkie, diejenigen, die die leistungsbereit waren, sind heute in der Regel gut situiert, wer Mühe hatte mit dem Leistungsdruck (das soll kein Vorwurf sein) , der steht in der Regel auch auf einer tieferen finanziellen Stufe. Wer dazu nicht bereit ist oder dem Druck nicht standhält, bleibt auf der Strecke (hier ist die Schweizer Gesellschaft gnadenlos finde ich, auch wenn es sich etwas bessert) und der Leistungsdruck nimmt eher zu als ab, gerade auch in der Flugbranche.
 
Zuletzt bearbeitet:

Phos4

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.487
935
Duisburg | DUS
Sind sie doch schon ewig.

Wir suchen hier grad einen "Elektromeister", der halt auch Schaltpläne zeichnet. Mitlerweile versuchen wir das über einen Headhunter. Finde ich zwar traurig, denn ausser irgendwelche XING Leute anschreiben tut der auch nicht, aber egal...Nachdem das Grobe abgesteckt war ist der Satz gefallen "Was für Benefits bieten sie den?". Innerlich bin ich lachend auf dem Boden gelegen. Unsere "grosszügigen" Befeits sind: Zahltag kommt pünktlich, kostenlose Parkplätze, 20 Cent Zuschuss zum Kantinenessen, Wasserspender. Da musste selbst der Headhunter durchschnaufen.

Das schlimme ist dabei nur das nicht nur wir hier irgendwie im Mittelalter stehen geblieben sind, sondern eben auch viele andere.

Sicherlich muss man den Königsweg zwischen "Arsch pudern" und "Sind sie froh das sie einen Job haben" eben finden und vorallem auch LEBEN.
Verstehe.
Letztendlich muss es für beide Parteien passen. Ich bin jetzt im 12. Jahr in meiner Firma.
Wenn ich jetzt wechseln wollen würde, würde ich ich mich natürlich auch "verbessern" wollen.

Ich stehe auch seit kurzem in der Datenbank einer Rekrutin-Firma. Einfach mal schauen was ich für Angebote bekomme. Ich muss mich ja nicht bewerben.

Meine Wünsche sind:

- Mind. 28 Tage Urlaub
- Weihnachts- und Urlaubsgeld
- Home-Office Möglichkeit
- Überstunden können ausgezahlt oder abgefeiert werden
- und natürlich mehr Gehalt wie jetzt aktuell

Mein Traum ist es ortsunabhängig arbeiten zu können, dann könnte ich meinen Lifestyle mit dem Job verknüpfen.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Phos4

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.487
935
Duisburg | DUS
Schade, deinen Post mit den Vorstellungen und Wünschen (Träume darf schließlich jeder haben) fand ich sehr vernünftig und für jemanden, der "was zu bieten hat", auch nicht überzogen. Das hast du leider mit diesem persönlichen Angriff selbst disqualifiziert. Klar war der Einwurf von @Luftikus provokant, aber kein Grund für diese Reaktion.
Wie du meinst. Ich lass mich nicht so von jemanden schikanieren, der mich oder meine Qualifikation nicht kennt.
Die meisten haben doch keine Eier in der Hose mal was zu fordern im Job, deshalb geben sich doch die Leute mit "weniger" zufrieden.
Wenn ich ne große Klappe habe, muss ich auch liefern....ganz einfach! Und wer sich unter Wert verkauft, tut mir einfach nur leid! Ich spiele das Spiel jedenfalls nicht mit - ich arbeite, um zu Leben, nicht umgekehrt!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

War auch nur ein blöder Witz, keine Attacke. Reaktion ist okay.
Du hast ja ne tolle Art Witze zu machen. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: un_lustig

Funtracer

Erfahrenes Mitglied
05.12.2014
1.873
823
ZQH
Ich lass mich nicht so von jemanden schikanieren, der mich oder meine Qualifikation nicht kennt.
Die meisten haben doch keine Eier in der Hose mal was zu fordern im Job, deshalb geben sich doch die Leute mit "weniger" zufrieden.
Wenn ich ne große Klappe habe, muss ich auch liefern....ganz einfach!
Stimme dir in der Sache zu, aber da in Foren Mimik und Körpersprache ja leider wegfallen, macht eben der (schriftliche) Ton die Musik. Und da fand ich deine Art unangemessen aggressiv.
 
  • Like
Reaktionen: mf_2 und juliuscaesar

Phos4

Erfahrenes Mitglied
05.06.2016
1.487
935
Duisburg | DUS
Stimme dir in der Sache zu, aber da in Foren Mimik und Körpersprache ja leider wegfallen, macht eben der (schriftliche) Ton die Musik. Und da fand ich deine Art unangemessen aggressiv.
Ich bin ja für jeden Spass zu haben, aber wer nichts produktives zum Thema beizutragen hat, und mir dann bewusst mit Delfinen schwimmen ankommt, weil er a) nichts besseres zu tun hat, oder b) es Spaß macht andere Leute bloßzustellen, muss auch mit der entsprechenden Reaktion rechnen.

Davon abgesehen sind meine Wünsche und Vorstellungen realistisch und nicht utopisch.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.432
529
Mittlerweile frage ich mich, ob Du oder ich das Urteil nicht komplett richtig verstanden hast (kein persönlicher Angriff gegen Dich).
Selbst die Blö*-Zeitung berichtet über eine Warnung der CDU vor "Kindergeld-Tourismus" in D.
Naja, wenn du deine Interpretation untermauern möchtest, wäre natürlich eine bessere Quelle wünschenswert und keine Schrottquelle. Ich gebe aber zu: Ich habe das Originalurteil nicht gelesen, sondern nur den Spon Artikel, daraus zitiert und mich darauf bezogen. Somit sehe ich bei den vorliegenden Informationen kein Missverständnis auf meiner Seite.
 
  • Sad
Reaktionen: tripleseven777

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.432
529
Jetzt stelle man sich vor das dir da ein Personaler gegenüber sitzt der dich des vollen Erstes fragt "Warum ist ihr Lebenslauf den so Übersichtlich?" Da fällt dir wirklich nix mehr ein. Anstatt man sich freut das man hier einen sehr loyalen Mitarbeiter sitzen hat, dessen Betrieb eben "den Bach runter" ist, komplett spezialisiert ist und von morgen an sofort nahezu voll eingesetzt werden könnte....NEIN, man stellt blöde Fragen warum man 20 Jahre für ein und die selbe Firma arbeitet.
Ich bin auch kein Fan von Personalerfragen, aber die Frage ist doch super dankbar. Klar kann man sich drüber aufregen, aber man muss doch nur seine Motive erklären und die sind ja positiv und ehrenhaft, nichts wovor er sich verstecken muss.
Klar kann es sein, dass ein schlechter Personaler das dann nicht versteht, in vielen Unternehmen treffen am Ende aber eh die Vorgesetzten die Entscheidung über die Bewerber (wenn man denn nicht blöderweise durch inkompetente Recruiter vorher aussortiert wird)
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.362
4.629
Z´Sdugärd
Jein ;)

DIe Frage zielte eben darauf ab, warum man nicht wie im Trend eben alle 3 Jahre was neues hat(te). ICH als HR Mensch würde solche Menschen eher nicht einstellen. Wer alle 2-3 Jahre den AG wechselt, wie willst diese Person den guten willens auch nur irgendewas zeigen/anlernen? OK ich bezieh mich jetzt auf technische Jobs. Mag sein das man eine Buchhaltung oder im EInkauf etc in 2 Wochen die Firmeninternen Geschichten gewuppt bekommt. Aber gerade hier im technischen brauchst du Jahre um das Produkt halbwegs gut zu verstehen und zu nutzen.

Mag sein das es der feuchte Traum einer QM/S, eines Beraters oder eines DIN ISO Typen ist das der Prozess so durchgetacktet ist das du einen dresierten Affen einfach ein Handbuch vorsetzt wie die Handgriffe zu machen sind. Aber das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Sprich in vielen Industrie Jobs macht es eben die Erfarung. Und späterstens jetzt sind wir wieder bei Erfahrener Facharbeiter vs studierter...

Und genau jetzt, um mal wieder die Kurve zu bekommen: Vereinfacht dargestellt ist die Aufgabe eines Flughafenmitarbeiters: Koffer vom Wagen in das Flugzeug packen. So, oder so ähnlich wird die Arbeitsanweisung sein. Der Erfahrene sieht (vermutlich) schon anhand der Grösse und seiner Erfahrung wie er die Koffer am besten reinstapelt damit das Tetris Spielchen auch aufgeht. Der frisch angelernte Mitarbeiter wird vielleicht nicht alles passend reinbekommen und ads Gepäck bleibt ggf zurück. Die Frage ist halt: Was ist besser ;)
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

redwings

Erfahrenes Mitglied
23.03.2021
270
324
FRA/ DRS
Solche Aussagen sind Klassenkampf von oben. Wer das deutsche Sozialsystem als "zu üppig" bezeichnet, hat echt den Schuss nicht gehört. Jemand der "nicht arbeiten gehen will" kriegt Hartz IV -30%, also 314 Euro (zzgl. Warmmiete). Das ist zweifelsfrei extrem wenig und zurecht hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt, dass alles darunter der Menschenwürde widersprechen würde.
Ich denke, man muss das "üppig" immer in Relation sehen.
Wenn jemand zum Mindestlohn angestellt ist (momentan 10,45€), hat er netto so +/- 1.300€.
Davon gehen aber eben auch die Wohnungskosten ab (wenn ich mir dann eine Hartz IV Wohnung als Referenz heranziehe, wo ja auch Standards gelten), sind da dann nochmals (je nach Region) 400-600€ weg (plus die nun noch höheren Energiekosten, die ein Hartz IV Empfänger nicht stört).
Das heisst, dass dann für einen Mindestlohn Empfänger 700-900€ übrig bleiben (grosszügig gerechnet, in der Realität wird es vermutlich weniger sein.).

Zudem können Hartz IV Empfänger noch Mehrbedarf/Sonderbedarf beantragen (z.B. Handy oder Laptop, etc wird meistens bezahlt).
Also die Differenz zwischen Hartz IV (nichts arbeiten) und Mindestlohn Empfänger ist minimal. Man könnte sogar sagen, dass er für 200€-400€ Euro netto im Monat arbeiten geht. (ev. noch weniger, je nach Region).
In dieser Relation sieht das dann eben "üppig" aus.

Noch eine Anmerkung, bevor hier wieder ein shitstorm über mich hereinbricht. Ich versuche einfach das Zahlenmässig darzustellen und ist keine Beurteilung ob Hartz IV/Mindestlohn, etc gut oder schlecht ist.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.292
10.199
irdisch
Sowas gibt es in anderen Ländern jedenfalls nicht. Und die Miete extra, und auf Antrag alles Mögliche weitere, ist noch mal ein Riesenfaktor. Es ist nicht viel, aber viele Sklavenjobs werden im Vergleich dazu zu schlecht bezahlt. Das ist ein wichtiger Grund für den Personalmangel.
 
  • Like
Reaktionen: redwings

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.699
4.568
DTM
Ich denke, man muss das "üppig" immer in Relation sehen.
Wenn jemand zum Mindestlohn angestellt ist (momentan 10,45€), hat er netto so +/- 1.300€.
Davon gehen aber eben auch die Wohnungskosten ab (wenn ich mir dann eine Hartz IV Wohnung als Referenz heranziehe, wo ja auch Standards gelten), sind da dann nochmals (je nach Region) 400-600€ weg (plus die nun noch höheren Energiekosten, die ein Hartz IV Empfänger nicht stört).
Das heisst, dass dann für einen Mindestlohn Empfänger 700-900€ übrig bleiben (grosszügig gerechnet, in der Realität wird es vermutlich weniger sein.).
Das ist fast alles richtig und ich teile deine Meinung.
Ich hatte dies in Beitrag #331 bereits einmal vorgerechnet (Hartz 4-Empfänger vs. Mindestlohn-Vollzeit-Arbeitskraft).
Die Heizkosten mögen den H4-Empfänger nicht interessieren, da diese vom Jobcenter in voller Höhe übernommen werden.
Bei den Stromkosten ist es anders. Diese müssen aus dem H4-Regelsatz (449 EUR monatlich) bezahlt werden. Der Regelsatz sieht für "Energie und Wohninstandhaltung" 38,07 EUR monatlich vor.
Der Abstand zwischen Sozialleistungsbezug und sozialversicherungspflichtiger Vollzeit-Arbeit muss deutlich größer werden. Danach sieht es aber nicht aus, wenn man der Ampel-Regierung (vor allem rot+grün) folgt. Auch ein Mindestlohn i.H.v. 12,00 EUR pro Stunde (ab 01.10.2022) wird dies nicht entschärfen.
 
  • Like
Reaktionen: Sebastian 1234

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.253
4.516
GRQ + LID
DIe Frage zielte eben darauf ab, warum man nicht wie im Trend eben alle 3 Jahre was neues hat(te). ICH als HR Mensch würde solche Menschen eher nicht einstellen. Wer alle 2-3 Jahre den AG wechselt, wie willst diese Person den guten willens auch nur irgendewas zeigen/anlernen? OK ich bezieh mich jetzt auf technische Jobs. Mag sein das man eine Buchhaltung oder im EInkauf etc in 2 Wochen die Firmeninternen Geschichten gewuppt bekommt. Aber gerade hier im technischen brauchst du Jahre um das Produkt halbwegs gut zu verstehen und zu nutzen.
Hört sich eher an als ob die Wissensvermittlung eher stümperhaft ist und Kenntnisse für sich erhalten werden als Jobversicherung ('ohne mich bricht alles zusammen'). Du hast ja schon erklärt welche Kultur in deiner Branche herrscht.

Sprunge im Gehalt/Benefits lassen sich vor allem durch Jobwechsel realisieren (oder durch Erpressung über einen dokumentierten Angebot), somit ist die Devise bewerben statt bemängeln.
 

redwings

Erfahrenes Mitglied
23.03.2021
270
324
FRA/ DRS
Ich hatte dies in Beitrag #331 bereits einmal vorgerechnet (Hartz 4-Empfänger vs. Mindestlohn-Vollzeit-Arbeitskraft).
Sorry für die Wiederhholung. Habe nicht alle 1000 Beiträge durchgelesen.

Die Abstand zwischen Sozialleistungsbezug und sozialversicherungspflichtiger Vollzeit-Arbeit muss größer werden. Danach sieht es aber nicht aus, wenn man der Ampel-Regierung (vor allem rot+grün) folgt.
Ja, sehe ich auch so.
 
  • Like
Reaktionen: tripleseven777

redwings

Erfahrenes Mitglied
23.03.2021
270
324
FRA/ DRS
Das bedeutet aber nicht, dass die "Sozialhilfe" gesenkt werden müsste, sondern dass die unteren Lohngruppen erhöht werden müssen oder deren Steuern gesenkt oder beides.
Vielleicht ist das ja die "Strategie" von Heil.
"Sozialhilfe" hoch. Dann Mindestlohn weiter hoch. Es muss ja "genügend" Abstand zur Sozialhilfe sein. :ROFLMAO:
Steuern senken glaube ich eher nicht
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.902
7.067
Warum werden dem Hatz-IV-Empfänger die Heizkosten erstattet, während der Berufstätige mit Pulli in der Wohnung sitzen muss? Ich habe diese Regel schon vor der Gaskrise nicht verstanden, irgendeinen Grund muss es dafür doch geben. Viel einfacher wäre eigentlich, Hartz IV auf einen gewissen Prozentsatz (75%?) des Mindestlohns bei Vollzeitbeschäftigung zu fixieren, damit wäre es gerecht und man hätte einen Automatismus. Ggf. könnte man die Zuverdienstgrenze noch auf 450€ anheben, leider gibt es tatsächlich viele Jobs für Minijobber und kaum ein Angebot an Arbeitskräften.