Aus der Frankfurter Zeitung vom 3. September 1923.
Es ist ja leider nicht zu erwarten, dass dies überall geschehen werde, aber die große Mehrheit muss sich nun wirklich einmal den Schwung geben, alle parteipolitischen Kleinlichkeiten beiseite zu werfen und den Egoismus, soweit es menschlich möglich ist, zu binden, auf dass im Inneren getan werde, was nötig ist, um Land und Volk zu retten. Man sollte ja meinen, dass es nichts Selbstverständlicheres gebe, als dies in einer so furchtbaren Lage wie der unseren. Aber Jahre der Erregung und der Zerrüttung, die nun fast schon ein Jahrzehnt umfassen, haben die Seelen arg mitgenommen, sodass die ernstesten Ermahnungen allerdings nicht überflüssig sind. Sie richten sich insbesondere auch an den Besitz, aber nicht an ihn allein, sondern an alle, an den Arbeiter und den Beamten.
Jedermann soll sich endlich, wenn er es noch nicht fertiggebracht hat, klar machen, worum es heute geht, dass wir nur dann leben können, wenn sich wenigstens die große Mehrheit der Idee des Allgemeinen hingibt, wenn sie erkennt, dass das Leben jedes Einzelnen mit dem Anderen, mit dem Ganzen verbunden ist, verbunden heute auf Gedeih und Verderb. Man muss es sehen, dass es heute nichts Törichteres gibt, als einen Gemütszustand, der nur an die persönlichsten materiellen Interessen denkt, denn solches Denken würde nur noch für einige Wochen ausreichen, und dann wäre man insgesamt am Ende