Gründe für den Personalmangel?

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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9.771
Dahoam
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Das impliziert das Menschen ausschließlich wegen Geld arbeiten, dem ist aber nicht so. Ich habe seitdem ich die Schule verlassen habe nicht einen einzigen Tag wegen Geld gearbeitet. Arbeit ist deutlich mehr als Geldverdienen, es auf diesen einen Punkt runterzubrechen wird der Sache nicht gerecht.

Das trifft halt auf diejenigen zu, die es irgendwie geschafft haben einen Job zu bekommen der ihnen wirklich gefällt und der primär nicht Arbeit ist. Nur hat nicht jeder das Glück, wer Koffer in einen Flieger wuchtet oder in einem schicken Bürohaus die Boden und Klos putzt macht das sicher nicht weil er so viel Spaß an der Arbeit hat. Und mancher von denen hat es sich auch nicht aussuchen können weil er aus prekären familiären Verhältnissen kommt oder aus dem Ausland zugewandert ist. Für das Einzelschicksal wäre es sicher gut wenn jeder eine gute Bildung und Ausbildung bekommen könnte ohne dass die Herkunft mit entscheidet. Daran krankt es halt in Deutschland immer mehr. Aber für die gesamte Gesellschaft würde sich am Ende das Problem ergeben, dass dann niemand die Drecksjobs machen würde...


Insgesamt ist Deutschland aber ein Land, in dem wenig wirtschaftliche Unterschiede bestehen; alles andere ist ein Zerrbild, bei dem die kleinen Ausreißer nach oben und unten überproportional beleuchtet werden.
Im Gegensatz zu manch anderen wohlhabenden Ländern gibt's bei uns keine Slums oder Viertel wo sich keiner mehr reintraut weil er sicher von irgendjemand ausgeraubt wird. Mich hat es beim ersten Mal ziemlich schockiert als ich mit der S-Bahn vom CDG in die Stadt gefahren bin und dann praktisch durchs Slums nördlich des Zentrums gefahren bin. Sowas kennt man eigentlich eher von anderen Kontinenten. Auch erschreckend die ganzen Obdachlosen die man in den USA überall sehen kann. Bei uns gibt es sowas zum Glück nicht oder nur sehr wenig, sicher auch weil der Sozialstaat deutlich mehr investiert. Und ich finde das absolut richtig. Man sollte sogar noch mehr investieren um die bei uns lebenden Obdachlosen und auch die Bevölkerung in mancher eher verrufenen Viertel zu unterstützen da rauszukommen. Und da ist nicht Bargeld gemeint, sondern Angebote zur Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
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FFM
Der Kommentar in der Welt bringt es schon vor der Bezahlschranke auf den Punkt

 

weltfahrer

Aktives Mitglied
07.09.2018
227
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Der Kommentar in der Welt bringt es schon vor der Bezahlschranke auf den Punkt

Das Problem ist eben auch, dass gewisse Jobs gewisse Voraussetzungen haben. Als Elektriker braucht man eben eine Ausbildung und als Busfahrer einen entsprechenden Führerschein. Auch in der Pflege braucht man gewisse Nachweise. Und am Flughafen braucht man zumindest einen absolut einwandfreien Leumund. Bei Jobs ohne Voraussetzungen können die Arbeitgeber immer noch wählerisch sein. So verlangt unser Supermarkt von allen neuen Mitarbeitern verbotener Weise einen AIDS Test.sie können sich das erlauben.
 
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Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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Der Kommentar in der Welt bringt es schon vor der Bezahlschranke auf den Punkt

Dass Kinder einkommensschwacher Familien weniger Chancen haben ist nicht neu.
Nicht neu ist auch, dass die CDU kein Interesse daran hatte/hat, das zu ändern. Beschwerden also an Kohl und Merkel, die zusammen 32 Jahre lang blockiert und verwaltet haben.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Und ich Dummerchen dachte doch glatt, dass Schulpolitik Sache der Länder sei und dass sich diese vom Bund, erst recht von Bundeskanzlern, recht wenig reinreden ließen.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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12 Prozent mehr für Arbeitslose, mit Verweis auf Rechtslage und das entsprechende Gesetz welches die Erhöhung zu 70 Prozent mit der Inflation begründet.
Da bin ich auf das Angebot des Staates bei der anstehenden Tarifrunde der Laender gespannt. Theoretisch müsste da ueber die gleiche Argumentationskette ja auch um die 12 Prozent mehr drin sein.

Allerdings vermute ich dann eine plötzlich angespannte Haushaltslage und leere Kassen. Die eigenen Mitarbeiter kann man dann wohl wieder mal für dumm verkaufen.
Würde ich nicht so pessimistisch sehen. Da wird nicht über 12 % gesprochen werden, weil dieser Wert aus den rechtlichen Vorgaben für die Ermittlung der Erhöhung des Bürgergeldes folgt.

Große Differenzen zwischen TVöD und TV-L sind politisch nicht mehr darstellbar/verkaufbar. Ich würde davon ausgehen, dass auf Länderebene ein dem TVöD entsprechender Abschluss für den TV-L und in der Folge für die Besoldungserhöhung der Landesbeamten bereits haushaltsmäßig eingerechnet ist.
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
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Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.623
4.002
Chersonesus Cimbrica
Manche haben sich mit Bürgergeld + Schwarzarbeit ein Lebensmodell auf Dauer eingerichtet. Sie tanzen dem Staat auf der Nase herum. Vermögen wurde teils auch zur Seite geschafft und das Jobcenter wird mit einer +100.000 Euro Karosse angefahren.
Die Nullerjahre haben angerufen.

Und dringend darum gebeten, die Sozialschmarotzer-Debatte um Florida-Rolf, Teneriffa-Peter und Karibik-Klaus in die Diskussion einzubringen.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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4.562
DTM
Die Nullerjahre haben angerufen.

Und dringend darum gebeten, die Sozialschmarotzer-Debatte um Florida-Rolf in die Diskussion einzubringen.
Kernaussage sollte sein:
Mit Bürgergeld allein steht man fast schon so gut da, wie mit Vollzeit-Arbeit im Niedriglohnsektor zum Mindestlohn (siehe Rechnung in Beitrag #1.685)
Ergo: Es werden keine Anreize zur Arbeitsaufnahme geschaffen. Vor allem dann nicht, wenn die Hoffnung bereits aufgegeben wurde. Arbeit im Niedriglohnsektor wird nicht ausreichend honoriert = sie lohnt sich nicht, wenn man es sehr genau nimmt
Dies ist übrigens nun auch der CDU aufgefallen. Denen fällt vieles auf, wenn sie sich nicht in der Regierung, sondern in der Opposition, befinden.
Mit Bürgergeld + Schwarzarbeit steht man besser da, als mit Vollzeit-Arbeit im Niedriglohnsektor zum Mindestlohn.
Ich möchte keine "Sozialschmarotzer"-Debatte führen. Aber leider gibt es auch "Sozialschmarotzer", die Armut nur vorspielen und über illegale Wege ein deutliches Einkommen generieren (z.B. in Clan-Strukturen - sicher auch in kleinerem Maße bei Einzelpersonen). Beispiele dafür gibt es einige. Kindergeld (für nicht existente Kinder) im Ausland gibt es auch. Die genauen Zahlen kennt niemand. Ist sowieso nur Steuergeld (so die Sichtweise der Politik).
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
14.450
12.673
IAH & HAM
Kernaussage sollte sein:
Mit Bürgergeld allein steht man fast schon so gut da, wie mit Vollzeit-Arbeit im Niedriglohnsektor zum Mindestlohn (siehe Rechnung in Beitrag #1.685)
Ergo: Es werden keine Anreize zur Arbeitsaufnahme geschaffen. Vor allem dann nicht, wenn die Hoffnung bereits aufgegeben wurde. Arbeit im Niedriglohnsektor wird nicht ausreichend honoriert = sie lohnt sich nicht, wenn man es sehr genau nimmt

Ich glaube, Du selbst hast es ja schon dargestellt, man kann das einfach lösen indem man den Mindestlohn erhöht. Das Bürgergeld soll ein Existenzminimum sein, das ist es, aber ich gebe Dir Recht dass man da Problem der prekär Beschäftigten durch angemessenen Lohn angehen muss. Das birgt einige Risiken fuer die kurzfristige Inflationsrate, aber ist langfristig notwendig

Mit Bürgergeld + Schwarzarbeit steht man besser da, als mit Vollzeit-Arbeit im Niedriglohnsektor zum Mindestlohn.

Schwarzarbeit ist illegal, muss verfolgt und angemessen bestraft werden und zwar sowohl beim Beschäftigten aber noch wichtiger bei dem der die Schwarzarbeit bezahlt. Wer eine Putzfrau nicht anmeldet, sein Haus "ohne Rechnung" streichen lässt, seinem Rasen fuer 50 Euro bar auf die Hand mähen lässt muss eine hohe Strafe erhalten. Wenn man die Nachfrage "austrocknet" wird es weniger Schwarzarbeit geben.


Ich möchte keine "Sozialschmarotzer"-Debatte führen. Aber leider gibt es auch "Sozialschmarotzer", die Armut nur vorspielen und über illegale Wege ein deutliches Einkommen generieren (z.B. in Clan-Strukturen - sicher auch in kleinerem Maße bei Einzelpersonen). Beispiele dafür gibt es einige. Kindergeld (für nicht existente Kinder) im Ausland gibt es auch. Die genauen Zahlen kennt niemand. Ist sowieso nur Steuergeld (so die Sichtweise der Politik).

Missbrauch muss eingedämmt werden, aber wir muessen auch akzeptieren dass es in dem System Missbrauch geben wird, ihn vollkommen auszuschließen ist extrem teuer und aufwendig.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.232
926
Kernaussage sollte sein:
Mit Bürgergeld allein steht man fast schon so gut da, wie mit Vollzeit-Arbeit im Niedriglohnsektor zum Mindestlohn (siehe Rechnung in Beitrag #1.685)
Ergo: Es werden keine Anreize zur Arbeitsaufnahme geschaffen. Vor allem dann nicht, wenn die Hoffnung bereits aufgegeben wurde. Arbeit im Niedriglohnsektor wird nicht ausreichend honoriert = sie lohnt sich nicht, wenn man es sehr genau nimmt
Deshalb ja auch mein Appell, daß Arbeitsfähige das Bürgergeld gemeinnützig abarbeiten müssen. Für die Zeit können sie dann weder schwarz arbeiten, noch gewöhnen sie sich an Nichtstun und Langeweile.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.697
4.562
DTM
Deshalb ja auch mein Appell, daß Arbeitsfähige das Bürgergeld gemeinnützig abarbeiten müssen. Für die Zeit können sie dann weder schwarz arbeiten, noch gewöhnen sie sich an Nichtstun und Langeweile.
Das wäre sicherlich eine Möglichkeit und in meinen Augen durchaus auch begrüßenswert, wird allerdings ein Wunschtraum bleiben, da mit sozialen Wohltaten (auch mit dem Bürgergeld) Wählerklientel (einige Millionen) bedient werden. Des Weiteren hätte die Sozialindustrie wohl auch etwas dagegen. Wenn dies heute überhaupt ein Politiker nur in den Mund nehmen würde ("Bürgergeld, nur gegen gemeinnützige Arbeit"), gäbe es sicher einen sehr großen Aufschrei. Daher passiert auch nichts.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.258
2.050
Das wäre sicherlich eine Möglichkeit und in meinen Augen durchaus auch begrüßenswert, wird allerdings ein Wunschtraum bleiben, da mit sozialen Wohltaten (auch mit dem Bürgergeld) Wählerklientel (einige Millionen) bedient werden. Des Weiteren hätte die Sozialindustrie wohl auch etwas dagegen. Wenn dies heute überhaupt ein Politiker nur in den Mund nehmen würde ("Bürgergeld, nur gegen gemeinnützige Arbeit"), gäbe es sicher einen sehr großen Aufschrei. Daher passiert auch nichts.
Da ich es nicht weiß, aber für einen interessanten Gedankengang halte: Wird mittels Bürgergeld wirklich Wählerklientel bedient, sodass die Erhöhung hier irgendeine wahlpolitische Auswirkung hätte? Ich habe eher das Gefühl, dass gerade in diesem Bereich überproportional die AfD gewählt wird, die etablierten Parteien also mitnichten ihr Klientel bedienen.

Ansonsten bleibe ich weiterhin dabei: Die Erhöhung des Bürgergelds infolge der gestiegenen Lebenshaltungskosten war notwendig und ist sinnvoll und nicht das Problem. Vielmehr sind zu geringe Löhne im Niedriglohnsektor das Problem, welche entsprechend erhöht werden müssen. Notfalls auch hier über ein Eingreifen der Politik durch Erhöhung des Mindestlohns oder steuerlicher Entlastungen.
 

Fliegersepp

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
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1.164
Österreich
Da ich es nicht weiß, aber für einen interessanten Gedankengang halte: Wird mittels Bürgergeld wirklich Wählerklientel bedient, sodass die Erhöhung hier irgendeine wahlpolitische Auswirkung hätte? Ich habe eher das Gefühl, dass gerade in diesem Bereich überproportional die AfD gewählt wird, die etablierten Parteien also mitnichten ihr Klientel bedienen.

Ansonsten bleibe ich weiterhin dabei: Die Erhöhung des Bürgergelds infolge der gestiegenen Lebenshaltungskosten war notwendig und ist sinnvoll und nicht das Problem. Vielmehr sind zu geringe Löhne im Niedriglohnsektor das Problem, welche entsprechend erhöht werden müssen. Notfalls auch hier über ein Eingreifen der Politik durch Erhöhung des Mindestlohns oder steuerlicher Entlastungen.

Solange es so viele offene Arbeitsstellen gibt, sollte man keinesfalls irgendwelche Sozialleistungen für arbeitsfähige Menschen erhöhen! Was soll das bewirken, außer, dass sie noch weniger Bock auf Arbeit haben?

Und alle Niedriglöhne anzuheben halte ich für eine schlechte Idee, die nur zur Folge hätte, dass sich das allgemeine Preisgefüge dementsprechend anpasst, es also unter dem Strich keinen Mehrwert bringt.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.258
2.050
Solange es so viele offene Arbeitsstellen gibt, sollte man keinesfalls irgendwelche Sozialleistungen für arbeitsfähige Menschen erhöhen! Was soll das bewirken, außer, dass sie noch weniger Bock auf Arbeit haben?
Dann muss man aber nicht an der Höhe des Bürgergeldes ansetzen, sondern an den Regularien, die zum Anspruch berechtigen. Und da bleibe ich dabei: Hat jemand Anspruch auf Bürgergeld, muss die Höhe so gestaltet sein, dass ein Leben in Würde inkl. Beteiligung am sozialen Geschehen ermöglicht wird. Steigen die Lebenshaltungskosten, ist auch entsprechend die Höhe anzupassen, um das weiterhin zu ermöglichen.
Und alle Niedriglöhne anzuheben halte ich für eine schlechte Idee, die nur zur Folge hätte, dass sich das allgemeine Preisgefüge dementsprechend anpasst, es also unter dem Strich keinen Mehrwert bringt.
Ich bin gerne für Alternativen offen. Abgesehen von ein paar Basics VWL habe ich absolut keine Ahnung von dem Thema. Allerdings kamen die selben Argumente auch schon vor Einführung des Mindestlohns ebenfalls genauso vor der Erhöhung. Was wäre denn deine Alternative, den Niedriglohnsektor zu bekämpfen und den Abstand zu den Leistungsempfängern wieder zu erhöhen, sodass sich Arbeit wieder mehr lohnt?
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Das Problem ist eben auch, dass gewisse Jobs gewisse Voraussetzungen haben. Als Elektriker braucht man eben eine Ausbildung und als Busfahrer einen entsprechenden Führerschein. Auch in der Pflege braucht man gewisse Nachweise. Und am Flughafen braucht man zumindest einen absolut einwandfreien Leumund. Bei Jobs ohne Voraussetzungen können die Arbeitgeber immer noch wählerisch sein. So verlangt unser Supermarkt von allen neuen Mitarbeitern verbotener Weise einen AIDS Test.sie können sich das erlauben.
So ist es. Darauf hab ich schon vor ein paar Seiten aufmerksam gemacht. Wenn ich einen Piloten suche kann ich keinen Bäcker einstellen, der eine neue Herausforderung sucht und bei Elite Dangerous 5000 Flugstunden auf nem Kreuzer hat.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Schwarzarbeit ist illegal, muss verfolgt und angemessen bestraft werden und zwar sowohl beim Beschäftigten aber noch wichtiger bei dem der die Schwarzarbeit bezahlt. Wer eine Putzfrau nicht anmeldet, sein Haus "ohne Rechnung" streichen lässt, seinem Rasen fuer 50 Euro bar auf die Hand mähen lässt muss eine hohe Strafe erhalten. Wenn man die Nachfrage "austrocknet" wird es weniger Schwarzarbeit geben.
Dann darfst du in nahezu keine Kneipe mehr gehen, bei fast keinem Bäcker einkaufen usw...

Ich hatte in jungen Jahren mal so eine komische Perle, die Herzensdame hat auch einen auf Hartz4 gemacht, Abends noch in der Kneipe "gejobbt"...hatte am Ende des Monats mehr Moneten als ich.
 
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odie

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30.05.2015
8.356
4.622
Z´Sdugärd
Und alle Niedriglöhne anzuheben halte ich für eine schlechte Idee, die nur zur Folge hätte, dass sich das allgemeine Preisgefüge dementsprechend anpasst, es also unter dem Strich keinen Mehrwert bringt.
Ja, weil irgendwelche raffgierigen Chefs die zu blöd um auf 3 zählen sind, das ganze nicht verstehen und eben durch den Kunden bezahlen lassem, die kommen wieder nicht und so schliesst sich der Jammerlappenkreis wieder.

Hab ich glaub schon öfters erwähnt, Geburtstagsfeier im kleinen Kreis in so ner "hippen" Location in der nächsten Kreisstadt. Chefin sagt "Aufgepasst, die Servicekraft hat heute ihren ersten Tag, wenn mal was blöd läuft, bitte nicht böse sein, kommt dann zu mir". War schonmal ne gute Ansprache. Später also zur vorgerückten Stunde gabs auch noch ein Feedbackgespräch mit der Chefin...vermutlich auch weil wie die letzten Gäste waren, aber egal. Daraus hat sich ein zwar netter, aber auch unglaublicher Dialog entwickelt. Das gejammer und der Fachkräfteblues wurde angestimmt...so nachdem auch besprochen wurde, dass man der Servicekaft (die war im übrigen ganz gut für den ersten Tag) nur Minderstlohn bezahlen KANN...da hab ich der Chefin mal auf nem Bierdeckel vorgerechnet das sowas totaler Nonsens ist.

Allein die Tatsache das in der Gastro (OK vielleicht nicht überall) eine gut bezahlte und motivierte Sericekraft die 5 (!!!) Mehr als Minderstlohn bekommt, genau EIN Bier die Stunde mehr verkaufen muss um die Mehrkosten nahezu 1:1 wieder auszugleichen...BZW wenn man diese 25€ vom UMSATZ nicht abdrücken kann, dann läuft in der Bude wo der Gon Tonic schonmal 12-15€ kostet eh was aus dem Ruder. Und genau DAS verstehen zuminderst in der Gastro nahezu keiner. Liegt ggf am wer nix wird, wird Wirt...Wie auch vor ein paar Seiten schon erwähnt: 19 oder 7% Steuer in der Gastro? Wo sind die 12% die man ja den Servicekräften zukommen lassen wollte hingegangen?

Fazit: Zuminderst die Gastrokasper sind selbst Schuld an dem Fachkräftemangel! Als Tip: Mein Schulkumpel ist seines Zeichens in der 3. Generation Gastrotyp in einem Ausflugslokal auf der Schwäbischen Alb. Der zahlt 20€ die Stunde plus geschätzt 100€ und mehr Trinkgeld. Der hat irgendwie eher weniger Probleme mit Personal! Gut, hat ja auch nur Samstag/Sonntag offen.
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
Ich hatte in jungen Jahren mal so eine komische Perle, die Herzensdame hat auch einen auf Hartz4 gemacht, Abends noch in der Kneipe "gejobbt"...hatte am Ende des Monats mehr Moneten als ich.
Die Tatsache dass Du damals Deine Perle schwarz bezahlt hast (wie ich übrigens auch) war genauso falsch wie das was die Perle macht und hat dazu beigetragen.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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GRQ + LID
Solange es so viele offene Arbeitsstellen gibt, sollte man keinesfalls irgendwelche Sozialleistungen für arbeitsfähige Menschen erhöhen! Was soll das bewirken, außer, dass sie noch weniger Bock auf Arbeit haben?
Was nennst du arbeitsfähig? Da gibt es oft so Sachen wie:
  • wer betreut meine Kinder?
  • ich kann nicht mit Geld umgehen (oder habe zuviele Schulden und weiss nicht wie ich das organisieren soll)
  • ich kann kein regelter Tagesablauf für mich organisieren
  • ich brauche morgens erstmal 3-4 Bier
  • ich pflege meine Mutter, wer übernimmt das wenn ich arbeiten muss?
  • keiner in meiner Familie/meinem Haus arbeitet und sie lachen mich aus
  • ich habe psychische Probleme und bin nicht belastbar
  • ich war Maler und habe Angst vor Hohen bekommen als ich runtergefallen bin - nachdem meinen Rücken besser war hat keiner mehr gefragt und ich wurde dafür nicht behandelt
  • ich schäme mich dass ich so lange Hartz-IV bezogen habe und will jetzt nicht mehr mit Leute ausserhalb meiner Familie zu tun haben
  • ich wurde immer gemobbt als ich noch arbeitete, jetzt habe ich Angst, dass das wieder passiert
In solchen Situation ist einen betreuten Einsatz für (anfangs) 10-15 Stunden die Woche sehr effektiv, am Liebsten mit Teilnahme lokalen Unternehmen, damit auf Dauer die Leute dort schon Erfahrung haben und die Unternehmen (Arbeitsgeber und künftige Kollegen) wissen was auf einem zukommt (ansonsten kann man sowieso eher nur Aktivitäten machen die kaum wirtschaftlichen Wert haben).

Immer wieder habe ich gesehen dass keiner (in den Niederlanden) ohne Vorgeschichte auf Bürgergeld angewiesen ist.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.258
2.050
Wie gesagt, ich bin kein Experte und sehe, dass es ein durchaus komplexes Thema ist, welches aus vielen Richtungen differenziert betrachtet und abgewogen gehört. Aber wie sähen mögliche Alternativen aus? Und genau das wurde doch auch bei Einführung und Erhöhung des Mindestlohns vorgebracht?
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
14.450
12.673
IAH & HAM
Du musst dich trotzdem fragen, ob DU in so einer Situation in Sachen "schwarz arbeiten" nicht anders handeln würdest.
Ich beschäftige nirgendwo jemanden schwarz. Handwerker, Garten, Haushalt, alles gegen Rechnung bzw mit Anmeldung. Man kann nicht beklagen dass Leute Sozialversicherungs- und Steuerbetrug begehen und es selbst ermöglichen
 
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Fliegersepp

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
710
1.164
Österreich
Was nennst du arbeitsfähig? Da gibt es oft so Sachen wie:
  • wer betreut meine Kinder?
  • ich kann nicht mit Geld umgehen (oder habe zuviele Schulden und weiss nicht wie ich das organisieren soll)
  • ich kann kein regelter Tagesablauf für mich organisieren
  • ich brauche morgens erstmal 3-4 Bier
  • ich pflege meine Mutter, wer übernimmt das wenn ich arbeiten muss?
  • keiner in meiner Familie/meinem Haus arbeitet und sie lachen mich aus
  • ich habe psychische Probleme und bin nicht belastbar
  • ich war Maler und habe Angst vor Hohen bekommen als ich runtergefallen bin - nachdem meinen Rücken besser war hat keiner mehr gefragt und ich wurde dafür nicht behandelt
  • ich schäme mich dass ich so lange Hartz-IV bezogen habe und will jetzt nicht mehr mit Leute ausserhalb meiner Familie zu tun haben
  • ich wurde immer gemobbt als ich noch arbeitete, jetzt habe ich Angst, dass das wieder passiert
In solchen Situation ist einen betreuten Einsatz für (anfangs) 10-15 Stunden die Woche sehr effektiv, am Liebsten mit Teilnahme lokalen Unternehmen, damit auf Dauer die Leute dort schon Erfahrung haben und die Unternehmen (Arbeitsgeber und künftige Kollegen) wissen was auf einem zukommt (ansonsten kann man sowieso eher nur Aktivitäten machen die kaum wirtschaftlichen Wert haben).

Immer wieder habe ich gesehen dass keiner (in den Niederlanden) ohne Vorgeschichte auf Bürgergeld angewiesen ist.

Ganz ehrlich, die von dir genannten Punkte interessieren mich als Einzahler ins System nicht?! Das sind ganz alleine die Probleme der betroffenen Person, warum sollte ich daher für ihr (Über-)Leben aufkommen? Ausgenommen das mit den psychischen Problemen, aber da bin ich ohnehin nicht wirklich arbeitsfähig.