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Das impliziert das Menschen ausschließlich wegen Geld arbeiten, dem ist aber nicht so. Ich habe seitdem ich die Schule verlassen habe nicht einen einzigen Tag wegen Geld gearbeitet. Arbeit ist deutlich mehr als Geldverdienen, es auf diesen einen Punkt runterzubrechen wird der Sache nicht gerecht.
Das trifft halt auf diejenigen zu, die es irgendwie geschafft haben einen Job zu bekommen der ihnen wirklich gefällt und der primär nicht Arbeit ist. Nur hat nicht jeder das Glück, wer Koffer in einen Flieger wuchtet oder in einem schicken Bürohaus die Boden und Klos putzt macht das sicher nicht weil er so viel Spaß an der Arbeit hat. Und mancher von denen hat es sich auch nicht aussuchen können weil er aus prekären familiären Verhältnissen kommt oder aus dem Ausland zugewandert ist. Für das Einzelschicksal wäre es sicher gut wenn jeder eine gute Bildung und Ausbildung bekommen könnte ohne dass die Herkunft mit entscheidet. Daran krankt es halt in Deutschland immer mehr. Aber für die gesamte Gesellschaft würde sich am Ende das Problem ergeben, dass dann niemand die Drecksjobs machen würde...
Im Gegensatz zu manch anderen wohlhabenden Ländern gibt's bei uns keine Slums oder Viertel wo sich keiner mehr reintraut weil er sicher von irgendjemand ausgeraubt wird. Mich hat es beim ersten Mal ziemlich schockiert als ich mit der S-Bahn vom CDG in die Stadt gefahren bin und dann praktisch durchs Slums nördlich des Zentrums gefahren bin. Sowas kennt man eigentlich eher von anderen Kontinenten. Auch erschreckend die ganzen Obdachlosen die man in den USA überall sehen kann. Bei uns gibt es sowas zum Glück nicht oder nur sehr wenig, sicher auch weil der Sozialstaat deutlich mehr investiert. Und ich finde das absolut richtig. Man sollte sogar noch mehr investieren um die bei uns lebenden Obdachlosen und auch die Bevölkerung in mancher eher verrufenen Viertel zu unterstützen da rauszukommen. Und da ist nicht Bargeld gemeint, sondern Angebote zur Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe.Insgesamt ist Deutschland aber ein Land, in dem wenig wirtschaftliche Unterschiede bestehen; alles andere ist ein Zerrbild, bei dem die kleinen Ausreißer nach oben und unten überproportional beleuchtet werden.