Gründe für den Personalmangel?

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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
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Dann steht einem zweiten Wirtschaftswunder ja nichts mehr im Weg…

Aber jetzt mal im Ernst: wo kommen wir denn hin wenn jetzt jedes Unternehmen was hier keine üppige Auswahl an Bewerbern findet so vorgeht und sich billige Arbeitskräfte mal eben importieren will?
Zum schönen Lohndumping? Zu einem Deutschland, in dem es nur noch Aerzte, Anwälte, Manager gibt?

Ich bin durchaus für eine gesunde Zuwanderung (ohne wird es nicht gehen) aber das muss dann ordentlich geregelt sein. Die Gastronomie hörte ich übrigens schon genauso argumentieren. Die wollen die lästige Pflicht loswerden dokumentieren zu müssen, dass sie keine einheimischen Bewerber finden…
Sorry, aber vielleicht man Anreize schaffen, damit Akademikerinnen in Deutschland mehr Kinder bekommen. Familie und Karriere sind in Deutschland fuer viele Frauen nicht vereinbar. Es gibt eben Gründe, warum zu wenige Kinder in Deutschland geboren werden. Dann noch befristete Arbeitsvertraege. In der Wissenschaft hilft ein befristeter Vertrag kinderlos zu bleiben, bestes Verhütungsmittel. Laeuft.
Zuwanderung kann doch nicht das Problem sein. Seit 2015 gab es eine hohe Zuwanderung nach Deutschland.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.509
8.496
Sorry, aber vielleicht man Anreize schaffen, damit Akademikerinnen in Deutschland mehr Kinder bekommen. Familie und Karriere sind in Deutschland fuer viele Frauen nicht vereinbar.
Ich stimme dir zu. Das dauert aber sehr lange bis das Früchte trägt. Mindestens 20 Jahre (wenn alle sehr schnell loslegen), eher aber 30 bis 40. Solange können wir nicht warten. In den kommenden 10 Jahren wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt massiv kippen und wir werden Wirtschaftsleistung einbüßen und jeder Einzelne von uns wird das zu spüren bekommen. Daher: das eine tun ohne das andere zu unterlassen.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
@longhaulgigant: Ich sehe zwar ein, dass es 20 Jahre dauert, aber die Geburtenrate ist in Deutschland seit Jahren rücklaeufig und ich wurde schon in der Schule davor gewarnt. Politiker machen nichts, also wird es jemand ausbaden muessen. Das ist keine Entschuldigung mehr, wenn man mehr als 30 Jahre Entwicklungen verpennt seitens der Politik.
Was heisst, Deutschland kann nicht warten? Die Zuwanderer werden dahin gehen, wo sie denken, wo sie die besten Bedingungen finden werden. Wer einmal versteht, dass es in Deutscland dann heisst, putzen oder Pflege, der sucht vielleicht woanders.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.067
859
Ich erinnere mich an die 80er Jahre. Wir brauchten einen einfaches Handlauf für die Aussentreppe zur Einliegerwohnung. Ich hatte zig Schlosserei Betriebe angerufen und bekam überall Absagen, der Auftrag sei zu klein. Der letzte gab die erlösende Antwort: suchen sie sich einen Rentner, der ihnen das unter der Hand fertigt. Das war unser erster und letzter Schwarzarbeiter. Danach kam die Kurzarbeit und es ging uns wirtschaftlich nicht gut. Genau diese Betriebe wären froh gewesen über jeden kleinen Auftrag um sich über Wasser zu halten. Gehe ich heute durch unser Dorf, sehe ich abends und an den Wochenenden oftmals Firmenautos oder deren Mitarbeiter in Arbeitsklamotten, die nach Feierabend oder Samstag/Sonntag schwarz arbeiten. Das sind dann unsere Facharbeiter, die sich was dazu verdienen müssen. Die arbeiten doch nicht um von der Straße weg zu sein, sondern weil sie das Geld brauchen. da ist doch was verkehrt, oder sehe ich das falsch? Ich habe einen angesprochen, ob er nicht bald Feierabend machen möchte, er sagte nur: geht nicht, der Schornstein muss rauchen.
Welcome in der DDR 2.0.
Es werden sich noch Einige wundern und den Mund vor Staunen nicht mehr zu bekommen in Zukunft.
Was hier passiert , IST eine Zeitenwende,die sich in verschiedenster Art zeigt: vom Arbeitskräftemangel im händisch-produzierenden Gewerbe, zu selbigen im Krankenhaus und angeschlossen der Pfege: gehen Sie heute am WE in eine x -beliebige Notaufnahme eines Kreiskrankenhauses, ohne Google Translator kommen Sie nicht voran.
Die ewig langen Wartezeiten bei den Fachärzten und das Ärztesterben auf dem Land haben doch auch Ihre Ursachen, die vom Staat schön unter den Teppich gekehrt werden, um noch 5 Jahre „das System“am Laufen zu halten.
Nur mal als Beispiel: „Nachwachsende“ Mediziner/Zahnmediziner sind tlw.schon zu 75%weibliche Abschlussklassen.
Glaubt im Ernst Einer, die gehen es an , eine eigene Praxis, gar noch auf dem Land, ohne Work-Life-Balance zu eröffnen??
Es betrifft uns Alle, die gesamte Gesellschaft möchte nicht mehr so agieren, wie noch vor 30 Jahren - und der Erfolg der Apologeten dieses Lifestyles gibt momentan den Verfechtern Recht,
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
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Welcome in der DDR 2.0.
Es werden sich noch Einige wundern und den Mund vor Staunen nicht mehr zu bekommen in Zukunft.
Was hier passiert , IST eine Zeitenwende. Die sich in verschiedenster Art zeigt: vom Arbeitkräftemangel im händisch-produzierenden Gewerbe, zu selbigen im Krankenhaus und angeschlossen der Pfege: gehen sie heute am WE in eine x -beliebige Notaufnahme eines Kreiskrankenhauses, ohne Google Translator kommen sie nicht voran.
Die ewig langen Wartezeiten bei den Fachärzten und das Äerztesterben auf dem Land haben doch auch Ihre Ursachen, die vom Staat schön unter den Teppich gekehrt werden, um noch 5 Jahre „das System“am Laufen zu halten.
Nur mal als Beispiel: „Nachwachsende Mediziner/Zahnmediziner sind tlw.schon zu 75%weibliche Abschlussklassen.
Glaubt im Ernst Einer, die gehen es an , eine eigene Praxis, gar noch auf dem Land, ohne Wotk-Life-Balance zu eröffnen??
Es betrifft uns Alle, die gesamte Geaellschaft möchte nicht mehr so agieren, wie noch vor 30 Jahren - und der Erfolg der Apologeten dieses Lifestyles gibt momentan den Verfechtern Recht,
Naja wenn du dir anschaust das sich die Zahl der jährlichen Firmengründungen, wozu auch eine Zahnarztpraxis gehört, seit 2011 mehr als halbiert hat dann ist das ein Trend der für solche Zustände sorgt.

Wenn gleichzeitig über 50% der Schulabgänger Abitur haben und man mit Abi einen "Uni Abschluss" nach zwei Jahren in der Tasche hat und dann zum "begehrten" Fachpersonal gehört muss man sich nicht wundern wenn niemand mehr eine Lehre macht die drei Jahre dauert.

Ich sehe weiterhin ein Problem darin das Menschen mit über 50, die in relativ einfachen Berufen arbeiten, kaum eine Chance haben sich beruflich zu verändern, dann wundert es mich nicht das Personal fehlt. Warum z.B. sollte der 55 jährige Mauerer nicht als Busfahrer arbeiten können?

Aktuell sieht es aber so aus, der Maurer wird irgendwann wegen körperlicher Problem vom Arbeitsmarkt "entsorgt", und dann fehlt ein Maurer und ein Busfahrer.

Beispiel lassen sich viele finden, der Maurer oder der Dachdecker könnten auch an der SiKo arbeiten.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.509
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@longhaulgigant: Ich sehe zwar ein, dass es 20 Jahre dauert, aber die Geburtenrate ist in Deutschland seit Jahren rücklaeufig und ich wurde schon in der Schule davor gewarnt. Politiker machen nichts, also wird es jemand ausbaden muessen. Das ist keine Entschuldigung mehr, wenn man mehr als 30 Jahre Entwicklungen verpennt seitens der Politik.
Was heisst, Deutschland kann nicht warten? Die Zuwanderer werden dahin gehen, wo sie denken, wo sie die besten Bedingungen finden werden. Wer einmal versteht, dass es in Deutscland dann heisst, putzen oder Pflege, der sucht vielleicht woanders.
Ich entschuldige auch gar nichts. Aber die Vergangenheit können wir nunmal nicht ändern. Und wir müssen uns der Realität stellen, dass eine Politik zur Anhebung der Geburtenrate eben Jahrzehnte benötigt damit sie nachhaltig etwas verändert.
Und was die Zuwanderer angeht: es gibt im Moment genügend Zuwanderer für die Pflege. Weiter oben wurden die Philippinen genannt, die genügend Fachkräfte haben und diese „exportieren“ können. Es kann aber halt gleichzeitig nicht sein, dass wir uns Heerscharen an Leuten für den prekären Niedriglohnsektor importieren welche von heute auf Morgen auf die Hilfe des Staates angewiesen sein können. Das verkraften die Sozialkassen nicht (ohne dass es dann Einschnitte für alle gibt).

Dementsprechend müsste man Zuwanderung endlich aus der Schmuddelecke holen und es den Zuwanderern mit besonders benötigten Qualifikationen so einfach wie möglich machen.
Die Realität sieht im Moment so aus, dass sich die Ausländerbehörde sowohl um Asylbewerber als auch Zuwanderer kümmert und ganz genau null Unterschiede macht. Da wartet dann die zugewanderte Fachkraft monatelang auf seine Aufenthaltserlaubnis und hat auch keine Möglichkeit die Herrschaften zu erreichen um Fragen auf dem Weg dahin zu klären (und davon gibt es reichlich…). Das Geschreibsel was man erhält ist astreines Beamtendeutsch und als ich mir diese Schreiben durchgelesen habe konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Wie soll jemand der kein C1 Sprachniveau hat das auch nur ansatzweise entziffern können? Warum muss man Nachweis über Nachweis erbringen für zum Teil banalste Dinge? Beispiel: es muss nachgewiesen werden, dass jemand krankenversichert ist. Man sollte meinen, dass der Nachweis erbracht werden kann wenn man die Krankenkassenkarte vorlegt. Pustekuchen! Es muss bei der Krankenkasse ein Bestätigungsschreiben angefordert werden. Das ist pure Schikane. Welcher Einwanderer hat denn Bock auf so einen Spießrutenlauf? Bevor zusätzliche Anreize überhaupt mehr Leute anlocken müssen wir erst mal unseren Saustall bei den Behörden ausmisten. Der Föderalismus (so gut ich ihn meistens finde) legt hier gehörige Steine in den Weg.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.327
10.220
irdisch
Man muss nicht immer neue Menschen "importieren", man muss die, die man hat, qualifizieren und nicht unten liegen lassen. Es gibt mittlerweile so einen "Bodensatz" der Gesellschaft, Leute die nur noch mit Stütze und sehr vielen Kindern "Hartz-4-verbeamtet" groß werden und gar nicht mehr traditionell arbeiten, die aber auch nie mehr einen richtigen Job kriegen, selbst wenn sie wollten. Diese neue Unterschicht muss man wieder aktiv abbauen. Eine Zeit lang bewegte sich alles in die Mitte, nun polarisiert es sich wieder. Das ist vor allem eine Aufgabe des Staates, denen richtige Sprache, Lesen und "Kultur" und Bildung zu vermitteln. Männern aber auch Frauen.
Das ist viel zu sehr auseinander gedriftet. Das Problem darf man nicht ignorieren, dadurch wächst auch Extremismus auf mehreren Seiten.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.742
4.635
DTM
Meiner Meinung nach gehört dieser Thread mittlerweile in den Bereich "Gott und die Welt".
Wenn man sich als eine der größten Volkswirtschaften der Welt, einen der größten Niedriglohnsektoren in Europa schafft, gemischt mit ungehemmter Zuwanderung sowie üppigem Sozialsystem, dann braucht man sich über diverse Probleme nicht wundern. Irgendwann lohnt Arbeit im unteren Lohnsegment kaum noch und dann gibt's eben Personalmangel. Dies ist eines der erwähnten Probleme. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
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11.631
Man muss nicht immer neue Menschen "importieren", man muss die, die man hat, qualifizieren und nicht unten liegen lassen. Es gibt mittlerweile so einen "Bodensatz" der Gesellschaft, Leute die nur noch mit Stütze und sehr vielen Kindern "Hartz-4-verbeamtet" groß werden und gar nicht mehr traditionell arbeiten, die aber auch nie mehr einen richtigen Job kriegen, selbst wenn sie wollten. Diese neue Unterschicht muss man wieder aktiv abbauen.
In der Theorie und Menschlichkeit sehr schön!

Aber mal viel Erfolg dabei.

Die Schere wird mehr auseinander gehen. Die Unterschicht größer, die Oberschicht eben auch.

Wer es sich leisten kann, fliegt halt künftig ab FCT (um mal beim Thema zu bleiben) oder bucht sich Spezialpakete, wer nicht, muss sich halt in die lange Schlange an der Siko einreihen oder Urlaub im Harz machen, natürlich ohne großen Luxus.

Wer es sich leisten kann, wird auch noch jeden Tag Fleisch essen können, wer nicht, kehrt halt wieder zum traditionellen Sonntagsbraten zurück, es gibt den anderen Tag auch mal Resteessen, wie früher halt.

Wer es sich leisten kann, fährt auch weiter deutsche Premiumautos, wer nicht, dann halt Fahrrad, Bus, Bahn oder mit dem Volkswagen.

@longhaulgiant hat aber vollkommen Recht, ohne Zuwanderung geht es nicht, irgendeiner muss doch unsere Scheixxe weg machen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.327
10.220
irdisch
Es gibt ja Schulen, wo man noch ausstehende Abschlüsse nachmachen kann, es gibt gute Qualifizierungsprogramme und tatsächlich Leute, die diese Chancen dann auch nutzen. Das ist (auch) eine Frage des eingesetzten Geldes und des politischen Willens. Das nächste Problem sind ältere Arbeitnehmer aus Berufen, die nicht mehr gebraucht werden, in Berufe umzuschulen, die gebraucht werden. Geht sicher nicht immer, aber das Problem zu ignorieren hilft auch nicht.
 

Razor2

Erfahrenes Mitglied
01.01.2020
997
1.342
In der Theorie und Menschlichkeit sehr schön!

Aber mal viel Erfolg dabei.

Die Schere wird mehr auseinander gehen. Die Unterschicht größer, die Oberschicht eben auch.

Wer es sich leisten kann, fliegt halt künftig ab FCT (um mal beim Thema zu bleiben) oder bucht sich Spezialpakete, wer nicht, muss sich halt in die lange Schlange an der Siko einreihen oder Urlaub im Harz machen, natürlich ohne großen Luxus.

Wer es sich leisten kann, wird auch noch jeden Tag Fleisch essen können, wer nicht, kehrt halt wieder zum traditionellen Sonntagsbraten zurück, es gibt den anderen Tag auch mal Resteessen, wie früher halt.

Wer es sich leisten kann, fährt auch weiter deutsche Premiumautos, wer nicht, dann halt Fahrrad, Bus, Bahn oder mit dem Volkswagen.

@longhaulgiant hat aber vollkommen Recht, ohne Zuwanderung geht es nicht, irgendeiner muss doch unsere Scheixxe weg machen.
Lösung des Problems durch Zuwanderung ist ein Mythos. Das funktioniert in den USA und Canada. Wir bekommen Rudis Resterampe, aus mehreren Gründen:
- Keiner kann Deutsch oder will es lernen
- Bezahlung ist in Deutschland mies
- Aufstiegschancen für nicht (West-)Deutsche sind schwierig. Wie viele DAX Vorstände sind ausländischer Herkunft?
- Es gibt in der Gesellschaft immernoch ein enormes Misstrauen gegenüber Ausländern

Innereuropäische Migration nach Deutschland gibt es noch aber von Außerhalb kommen nur die ungebildeten zu uns die nicht in andere Länder können. Die hoch qualifizierten können sich das Ziel aussuchen. Siehe die Welle ab 2015. Die urbane Bildungsschicht aus dem Mittleren Osten ging in andere Länder, wir haben größtenteils nur den Rest abbekommen. Daraus sind dann auch die Probleme entstanden.

So ist der Arbeitskräftemangel nicht zu lösen. Wir brauchen eine Einwanderungspolitik die gezielt die hochqualifizierten anzieht. Es gibt genug auf der Welt, man muss denen nur genug Schmankerl anbieten, dann kommen sie auch.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.223
11.631
So ist der Arbeitskräftemangel nicht zu lösen. Wir brauchen eine Einwanderungspolitik die gezielt die hochqualifizierten anzieht.

Klar, kluge Köpfe brauchen wir auch, ABER

Und wer macht dann den Dreck weg? Wer brät das Schnitzel und serviert das Bier? Wer wischt Dir den Arsxx ab wenn Du das nicht mehr kannst? Wer repariert dann Dein Dach? Wer, ...... ...... ...... ..... ?

- Bezahlung ist in Deutschland mies
Na ja, ich würde eher sagen nix tun wird zu gut bezahlt. (Etliche fragen sich "warum soll ich für die paar Kröten mehr mich vom Sofa bewegen?") Ok, gibt auch die die wirklich nicht können, aber es muss doch Anreize geben und das muss auch nicht immer Geld sein.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Ich entschuldige auch gar nichts. Aber die Vergangenheit können wir nunmal nicht ändern. Und wir müssen uns der Realität stellen, dass eine Politik zur Anhebung der Geburtenrate eben Jahrzehnte benötigt damit sie nachhaltig etwas verändert.
Und was die Zuwanderer angeht: es gibt im Moment genügend Zuwanderer für die Pflege. Weiter oben wurden die Philippinen genannt, die genügend Fachkräfte haben und diese „exportieren“ können.
Fachkraefte sind hier nur eine Umschreibung fuer billige Arbeitskraefte, die helfen sollen, Deutschlands Versagen zu beschönigen. Es ist auch nicht gesagt, dass die Menschen aus Asien auf Dauer in Deutschland bleiben wollen. Es wird sich zeigen, schlecht natürlich fuer das Herkunftsland, weil die Leute dort fehlen.
Deutschland kann ja viel brauche, aber ob es bekommt, was es will, steht auf einer anderen Karte.
Interessant in dem Sinne ist auch die Abwanderung aus Deutschland.
Es kann aber halt gleichzeitig nicht sein, dass wir uns Heerscharen an Leuten für den prekären Niedriglohnsektor importieren welche von heute auf Morgen auf die Hilfe des Staates angewiesen sein können. Das verkraften die Sozialkassen nicht (ohne dass es dann Einschnitte für alle gibt).
Sieht nicht so aus, als ob die Politik das bald aendern möchte.

Dementsprechend müsste man Zuwanderung endlich aus der Schmuddelecke holen und es den Zuwanderern mit besonders benötigten Qualifikationen so einfach wie möglich machen.

Es gibt doch diese Blue-Card fuer IT-Fachkraefte? Ist die jetzt gefloppt?
Die Realität sieht im Moment so aus, dass sich die Ausländerbehörde sowohl um Asylbewerber als auch Zuwanderer kümmert und ganz genau null Unterschiede macht. Da wartet dann die zugewanderte Fachkraft monatelang auf seine Aufenthaltserlaubnis und hat auch keine Möglichkeit die Herrschaften zu erreichen um Fragen auf dem Weg dahin zu klären (und davon gibt es reichlich…). Das Geschreibsel was man erhält ist astreines Beamtendeutsch und als ich mir diese Schreiben durchgelesen habe konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Wie soll jemand der kein C1 Sprachniveau hat das auch nur ansatzweise entziffern können? Warum muss man Nachweis über Nachweis erbringen für zum Teil banalste Dinge? Beispiel: es muss nachgewiesen werden, dass jemand krankenversichert ist. Man sollte meinen, dass der Nachweis erbracht werden kann wenn man die Krankenkassenkarte vorlegt. Pustekuchen! Es muss bei der Krankenkasse ein Bestätigungsschreiben angefordert werden. Das ist pure Schikane. Welcher Einwanderer hat denn Bock auf so einen Spießrutenlauf? Bevor zusätzliche Anreize überhaupt mehr Leute anlocken müssen wir erst mal unseren Saustall bei den Behörden ausmisten. Der Föderalismus (so gut ich ihn meistens finde) legt hier gehörige Steine in den Weg.
Andere EU Staaten verlangen auch Nachweise fuer KV, das ist nicht Deutschland spezifisch. Da aergert man sich genauso mit den Behörden rum, natuerlich in der Amtssprache, die man dann lernen muss.

@Luftikus hat vollkommen Recht. Man muss alle Leute in der Gesellschaft mit Bildung etc mitnehmen, aber das kostet. Deutschland investiert lieber 100 Mrd in die Bundeswehr, aber nur 20 Mrd in Bildung. Forschung bekommt viel zu wenig Geld. Statt mehr Zuwanderung, um Fehler zu kaschieren oder die Beseitigung von Fehlern zu vermeiden, muss man aktiv werden.
Es kommen übrigens viele auslaendische Forscher nach Deutschland. Bleiben tun sie nicht, weil eben nur wenige eine feste Stelle bekommen. Noch weniger Leute mit Migrationshintergrund, aus aermeren Schichten Frauen, diverse etc. Fehlentwicklungen in der Gesellschaft.
In einem Punkt teile ich 3LGs Ansicht. In Zukunft leisten sich eben nur vermoegende Leute exklusive Mobilitaet, der Rest drueckt sich mit der Bahn etc durch die Gegend.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Klar, kluge Köpfe brauchen wir auch, ABER

Und wer macht dann den Dreck weg? Wer brät das Schnitzel und serviert das Bier? Wer wischt Dir den Arsxx ab wenn Du das nicht mehr kannst? Wer repariert dann Dein Dach? Wer, ...... ...... ...... ..... ?

Du machst deinen Dreck hoffentlich selbst weg? Du zahlst die Leute ordentlich, damit sie dich pflegen. Geht natuerlich nur, wenn du selbst genug Geld verdient hast, es zu bezahlen.
Na ja, ich würde eher sagen nix tun wird zu gut bezahlt. (Etliche fragen sich "warum soll ich für die paar Kröten mehr mich vom Sofa bewegen?") Ok, gibt auch die die wirklich nicht können, aber es muss doch Anreize geben und das muss auch nicht immer Geld sein.
Das stimmt einfach nicht mehr. Ein Mensch kann noch so hart arbeiten, wie er will. Hat er nicht den richtigen Stallgeruch, das richtige Geschlecht, den richtigen sozialen Background kommt er nicht weiter. Das kann aber nur jemand verstehen, der es selbst einmal erlebt hat.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.223
11.631
Du machst deinen Dreck hoffentlich selbst weg? Du zahlst die Leute ordentlich, damit sie dich pflegen. Geht natuerlich nur, wenn du selbst genug Geld verdient hast, es zu bezahlen.

Das stimmt einfach nicht mehr. Ein Mensch kann noch so hart arbeiten, wie er will. Hat er nicht den richtigen Stallgeruch, das richtige Geschlecht, den richtigen sozialen Background kommt er nicht weiter. Das kann aber nur jemand verstehen, der es selbst einmal erlebt hat.
Das klingt aber auch wieder ziemlich pauschal, mag ja teilweise sein, ist aber auch eine gute Ausrede wenn man sie braucht. Natürlich haben sozial benachteiligte Kids es nicht einfach, behaupte ja nicht das Gegenteil.

Wir haben bei uns im Betrieb einige sehr positive Beispiele "die von ganz unten" gekommen sind und jetzt sehr gute Facharbeiter mit nem ganz ordentlichen Lohn sind, hmm, aber erstaunlicherweise alle mit Migrationshintergrund wenn ich jetzt mal so schaue. Arbeitsamt hat aber nicht dabei geholfen, das war alleine durch Unterstützung vom AG und durch Eigeninitiative und harte Arbeit (mal eine gute Zeit die Arschbacken zusammen gekniffen), kann man richtig stolz drauf sein auf solche Leute.
 
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Razor2

Erfahrenes Mitglied
01.01.2020
997
1.342
Du machst deinen Dreck hoffentlich selbst weg? Du zahlst die Leute ordentlich, damit sie dich pflegen. Geht natuerlich nur, wenn du selbst genug Geld verdient hast, es zu bezahlen.

Das stimmt einfach nicht mehr. Ein Mensch kann noch so hart arbeiten, wie er will. Hat er nicht den richtigen Stallgeruch, das richtige Geschlecht, den richtigen sozialen Background kommt er nicht weiter. Das kann aber nur jemand verstehen, der es selbst einmal erlebt hat.
Das mit dem nichtstun stimmt wahrscheinlich. Es wird überall händeringend nach Personal gesucht.
Wo sind die ganzen Leute hin? Ok, es wurde gesagt die sind aus der Touristik in andere Bereiche. Aber die haben ja auch keine Leute. Es steht überall wir suchen Personal, egal ob Läden, Restaurants oder andere.

Also wo sind die ganzen Arbeitskräfte? Insbesondere die sehr niedrig gebildeten haben es sich während Corona auf der Couch mit H4 gemütlich gemacht und haben festgestellt, dass es nicht viel mehr bringt in einem miesen Job zu schuften.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.223
11.631
Das mit dem nichtstun stimmt wahrscheinlich. Es wird überall händeringend nach Personal gesucht.
Wo sind die ganzen Leute hin? Ok, es wurde gesagt die sind aus der Touristik in andere Bereiche. Aber die haben ja auch keine Leute. Es steht überall wir suchen Personal, egal ob Läden, Restaurants oder andere.

Also wo sind die ganzen Arbeitskräfte? Insbesondere die sehr niedrig gebildeten haben es sich während Corona auf der Couch mit H4 gemütlich gemacht und haben festgestellt, dass es nicht viel mehr bringt in einem miesen Job zu schuften.
So ist es leider.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Das mit dem nichtstun stimmt wahrscheinlich. Es wird überall händeringend nach Personal gesucht.
Wo sind die ganzen Leute hin? Ok, es wurde gesagt die sind aus der Touristik in andere Bereiche. Aber die haben ja auch keine Leute. Es steht überall wir suchen Personal, egal ob Läden, Restaurants oder andere.

Also wo sind die ganzen Arbeitskräfte? Insbesondere die sehr niedrig gebildeten haben es sich während Corona auf der Couch mit H4 gemütlich gemacht und haben festgestellt, dass es nicht viel mehr bringt in einem miesen Job zu schuften.
Glaube ich nicht. Können wir endlich mal aufhoeren, uns und unsere Gesellschaft ueber H4ler zu rechtfertigen? Fuehlt man sich wirklich besser, wenn man auf H4-Empfaenger runterschauen kann? Deutschland braucht echt immer jemanden, den es als Suendenbock darstellen will. Warum sollten niedrig gebildete Leute in diesen Bereichen arbeiten wollen.
Klingt schon so bloed, niedrig gebildet. Dann sollte Deutschland fuer eine hoehere Bildung soergen.
Es steht zwar ueberall, man sucht Personal, aber wie oft sah ich schon, Aushilfe auf 450EUR Basis gesucht etc.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

In der Theorie muss man nur mehr Geld bieten, dann findet man auch sofort Leute.
Ja und? Angebot und Nachfrage oder?
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.976
3.760
STR
[...]
Es steht zwar ueberall, man sucht Personal, aber wie oft sah ich schon, Aushilfe auf 450EUR Basis gesucht etc.
[...]
Gerade das sehe ich immer weniger. Hier im Ort suchen Gastronomen und eine Bäckerei auch Personal.
Sie schreiben explizit rein: "Vollzeit, Teilzeit, 450€, ...", weil sie glaube ich recht verzweifelt sind und daher alles nehmen, was sie kriegen können.
Daher kann sich der AN das Modell aussuchen. Manche wollen oder können (Zeit) ja nichts außer eine 450€ Stelle haben.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

In der Theorie muss man nur mehr Geld bieten, dann findet man auch sofort Leute.
Für Mindestlohn-Stellen mag das gelten. Um aber mal wieder vorsichtig den Bogen zu meiner Eingangsfrage zu schlagen:
Bei den Sikojobs kann es an der Bezahlung nicht liegen. Weiter vorne stand was, dass man mittlerweile 20€/h als Einstieg bekommt. Wen man damit nicht hinter'm Ofen hervorlockt, den wird man auch mit 25€ nicht bekommen. Wenn man die 20€ auf die 172h eines "Vollzeit-Monats" hochrechnet, so ist man bei einem Brutto von 3.440€. Da bin ich als studierter ITler mit weniger eingestiegen (um das mal in Relation zu setzen). Ja, das war 2011 und ja, ich habe mich unter Wert verkauft, aber dennoch, was ich sagen will:
Zwischen H4 und 20€/Stunde ist ein ordentlicher Abstand, also sagt da vmtl. auch keiner "für das Geld bleibe ich auf der Couch liegen".
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.223
11.631
Gerade das sehe ich immer weniger. Hier im Ort suchen Gastronomen und eine Bäckerei auch Personal.
Sie schreiben explizit rein: "Vollzeit, Teilzeit, 450€, ...", weil sie glaube ich recht verzweifelt sind und daher alles nehmen, was sie kriegen können.
Daher kann sich der AN das Modell aussuchen. Manche wollen oder können (Zeit) ja nichts außer eine 450€ Stelle haben.
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Für Mindestlohn-Stellen mag das gelten. Um aber mal wieder vorsichtig den Bogen zu meiner Eingangsfrage zu schlagen:
Bei den Sikojobs kann es an der Bezahlung nicht liegen. Weiter vorne stand was, dass man mittlerweile 20€/h als Einstieg bekommt. Wen man damit nicht hinter'm Ofen hervorlockt, den wird man auch mit 25€ nicht bekommen. Wenn man die 20€ auf die 172h eines "Vollzeit-Monats" hochrechnet, so ist man bei einem Brutto von 3.440€. Da bin ich als studierter ITler mit weniger eingestiegen (um das mal in Relation zu setzen). Ja, das war 2011 und ja, ich habe mich unter Wert verkauft, aber dennoch, was ich sagen will:
Volle Zustimmung.

Zwischen H4 und 20€/Stunde ist ein ordentlicher Abstand, also sagt da vmtl. auch keiner "für das Geld bleibe ich auf der Couch liegen".
Hier wird es sicher schwierig. Ist das Bewusstsein für diese Menschen (also diejenigen die H4 als Beruf sehen, nicht die die nicht können) überhaupt da dies zu erkennen? Sind diese Menschen überhaupt fähig so einen Job zu machen? Morgens früh aufstehen, pünktlich und zuverlässig sein?
Der Unterschied im "Stundenlohn" kann aber auch sicher geringer ausfallen (viele Kinder?). Dann das ganze trotzdem mal in Relation setzen, lohnt das überhaupt?
Klar, denen muss auch geholfen werden, aber nicht mit Geld.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.327
10.220
irdisch
Sag ich ja, mit Ausbildung und Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten. Wenn Du als Beruf im Schichtdienst Leute anschnauzt, dass sie die Körbe wieder ins Förderband stecken sollen und Du fliegst bei Corona als erster raus, suchst du dir auch was anderes. Dann soll doch die Bundespolizei eigene Angestellte für sowas ranzüchten, die eine Perspektive kriegen. So wie die "Parkteufel", die die PKW-Strafzettel verteilen. Die sind auch nicht direkt bei der Polizei, nicht verbeamtet und "billiger".
Sowas versuchen die USA ja auch bei der TSA.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.121
Was für eine Perspektive soll das sein.

Personal für die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist idR in EG4 TVöD. Siko würde ich auch in EG4 (TV-L) sehen, das für die weniger als jetzt mit 19 € pro Stunde.