Ich wurde Anfang Dezember im Zusammenhang mit einer vorausbezahlten Buchung für eine Übernachtung in Indien bei agoda.com sehr trickreich übers Ohr gehauen und erwäge jetzt auch ein Chargeback.
Berechnungsgrundlage für den Preis der Übernachtung war bei der Buchung ein Betrag in Indischen Rupien. Auf agoda.com wurde mir der Preis in EUR zu einem sehr vernünftigen Kurs angezeigt und auch per Email bestätigt. Die Buchungsbedingungen waren "Book now, pay later". Das bedeutet die Belastung der Karte erfolgt nicht unmittelbar bei der Buchung sondern zwei bis drei Tage vor der geplanten Anreise im Hotel.
In der Bestätigungsmail stand dieser seltsame Satz: "Am December 10, 2017 wird Ihnen der EUR-Gegenwert für 19,500.00 INR berechnet. Die Umtauschrate kann variieren."
Da der Kurs in der Bestätigunsmail kaum vom tagesaktuellen Spotpreis abwich, habe ich mir zunächst keine Sorgen gemacht. Die Überraschung kam dann erst mit der Kreditkartenabrechnung einige Wochen später. Letztlich wurde der Preis der Übernachtung in EUR zur Abrechnung eingereicht zu einem Kurs EUR/INR der im Vergleich zu offiziellen Visa-Kursen und zu Spotraten an diesem Tag einen Abschlag von ca. 4,5% enthielt. Am Ende hatte sich agoda.com ca. 11 EUR extra für die Buchung ergaunert. Sicher kein großer Betrag, aber es geht ja ums Prinzip.
Immerhin war der E-Mail Support von agoda.com sehr schnell und hat auf meine Beschwerdemails innerhalb von wenigen Stunden reagiert. Es gab dann seitens agoda sogar implizit ein Schuldeingeständnis. Mir wurde auf Basis der Abweichung des berechneten Kurses zu dem an diesem Tag auf XE.com veröffentlichten Mittelkurs ein Gutschein in Höhe von 11,31 EUR bzw. 12,68 USD angeboten, was ziemlich genau dem von mir beanstandeten Betrag entspracht. Den Gutschein habe ich abgelehnt, da ich tatsächlich keine Verwendung dafür hatte. Eine sprachliche Eskalation verbunden mit der Drohung eines Chargebacks unter Angabe des entsprechenden Visa-Chargeback-Codes führte leider zu keinem Einlenken beim Support. Nach drei E-Mails und mehr oder minder freundlichen Antworten von drei verschiedenen Support-Agenten habe ich dann aufgegeben.
Ich bin ja der Meinung, dass agoda hier zumindest in einem dunkelgrauen Bereich handelt. Obwohl der Preis in Rupien ausschlaggebend für die Berechnung der Forderung war, wurde mir der Kurs für die Umrechnung nie kommuniziert. Ich wurde sogar ziemlich listig getäuscht, da der erste Kurs in der Bestätigungsmail fair und vernünftig war.
Jetzt Frage ich mich, ob ich ein Chargeback bei meiner Bank einreichen soll. Den Betrag kann ich ohne Bauchschmerzen als Lehrgeld verbuchen. Auf der anderen Seite ärgert mich das Geschäftsgebaren von agoda schon sehr.