Hinweis auf (künftigen) Green Tarifs bei LH sichtbar in der Buchungsmaske (Website)

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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
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Zum Thema...
Fallstricke der “grünen” Luftfahrt
Die juriste Seite der grünen Versprechen und Analogien zum Dieselskandal.
Angenommen beispielsweise es ginge um den Einsatz von Biokraftstoffen, bei deren Einsatz der Luftfahrzeugbetreiber einen Emissionsfaktor von Null ansetzen darf (vergleiche Artikel 54 der Verordnung (EU) 2018/2066 über die Überwachung von und die Berichterstattung über Treibhausgasemissionen). Der Luftfahrzeugbetreiber verlässt sich dabei auf den ihm vorliegenden Nachhaltigkeitsnachweis. Hypothetisch unterstellt, es würde sich herausstellen, dass der Biokraftstoff in Wahrheit die Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllt. Hpothetisch hinzugedacht weitere Details des Geschehensablaufs ähnlich jener, die aus den Medienberichten zum "Dieselskandal" bekannt sind. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich einen "SAF-Skandal" vorzustellen, der die Luftfahrt erschüttert.
LHG beugt sich hier also sehr weit aus dem Fenster, mit ihren grünen Versprechen, und kann ggfs. dafür haftbar gemacht werden etwas versprochen (und gegen Mehrkosten vekauft!) zu haben, was sie gar nicht geliefert haben...
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.369
9.301
BRU
Konnte von euch eigentlich inzwischen mal jemand von den versprochenen Benefits profitieren, sprich: Bekommt jemand automatisch die 20% Extrameilen, oder konnte jemand erfolgreich am Abflugtag auf einen anderen Tarif umbuchen?
Also zur Umbuchung am Abflugtag kann ich nichts sagen (für mich auf Umsteigeverbindungen und/oder Strecken mit niedrigen Frequenzen nicht wirklich relevant): Hatte aber kürzlich eine green fare (da hohes Risiko, dass ich die ganze Reise verschieben muss) gebucht, und die 20% Extrameilen wurden automatisch zusammen mit der sonstigen Gutschrift die (mittlerweile üblichen) 3 Tage nach Flugdatum gutgeschrieben, sowohl Prämienmeilen als auch HON-Meilen. Zumindest das scheint also mittlerweile zu funktionieren.

Während bei Umbuchung auf ein anderes Datum irgendwie immer eine Aufzahlung rauszukommen scheint. Habe das noch bei einem Flug im Sommer ausprobiert, trotz gleicher BK und gleicher Verbindung würde das rund 70 Euro "Tarifdifferenz" kosten. Dürfte aber wohl am "continuous pricing" liegen (mein ursprüngliches Ticket war für D sehr günstig), und wäre bei normalem Flex-Tarif wohl das Gleiche.

Und es bleibt natürlich das (für mich) wichtigste Problem der Beschränkung dieser green fares auf Verbindungen, wo alle Segmente op. by LHG. Griechenland im Winter kann man das somit vergessen, da fallen einfach viel zu viele Verbindungen weg (da op. by A3-Flüge).
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.644
4.417
DTM
Es wurde nun vor Kurzem bekannt gegeben, dass bislang mehr als 265.000 Kunden die "Green Fares" gebucht haben (sollen).
Quelle:
 
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DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
7.243
5.461
MUC/INN
Und weil es 20% mehr Meilen gibt!

Mir egal, ob "grün", "gelb" oder "blau", Anhänger der grünen Ideologie würden es jedenfalls als "Greenwashing" bezeichnen, ich finde das Angebot super und was da nun dahintersteckt ist dann letztlich egal.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
United-Chef: Co-2-Kompensation ist «Betrug»
Wo der Herr Recht hat, hat er Recht.
Aero.de hat aber mal dezenterweise Anführungszeichen hinzugefügt, schließlich heisst das ja in Neu-/Business-/Marketingsprech jetzt "Greenwashing", bleibt aber natürlich Betrug. Man lässt den Kunden für etwas zahlen was man verspricht aber nicht hält.

Er fügte hinzu, dass es sich bei den meisten Öko-Initiativen von Fluggesellschaften «um Wälder handelt, die nie abgeholzt werden würden, oder um Bäume, die sowieso gepflanzt werden würden».
bzw. die dritte Variante: Bäume die zwar gepflanzt aber dann doch wieder gefällt und verbrannt werden (z.B. Holzpelletproduktion).
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.671
6.023
CS warnt erneut davor, dass das EU-Klimapaket dem Luftfahrtstandort Deutschland (und EU) uneinholbare Wettbewerbsnachteile einbrocken wird. Auf einem Langstreckenticket müsste ein Passagier so 200 Euro Aufschlag nur für die EU-Klimaregeln zahlen. Interessante Randnotiz: Momentan buchen bei LH gerade einmal drei Prozent der Paxe einen Green Fare oder zahlen CO2-Kompensationen, von diesen drei Prozent zahlt jeder Hunderste eine Komplettkompensation mit 100 Prozent SAF. Nach Adam Riese sind das dann also 0,03 Prozent der Passagiere. Läuft wirklich super mit den Brüsseler Ideen... :rolleyes:

 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
SAF-Quoten
"Wir tanken so ziemlich jeden synthetischen Kraftstoff, den wir finden können", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr vergangene Woche vor Medienvertretern in Frankfurt. Von den 1.000 Tonnen Kerosin, die der Lufthansa-Konzern jede Stunde durch seine Turbinen jagt, seien trotzdem erst 0,2 Prozent - zwei Tonnen - SAF.
Inzwischen buchen laut Spohr zwar immerhin drei Prozent der Passagiere ein "grünes" Lufthansa-Ticket oder nehmen an einem Kompensationsmodell teil. Nicht einmal jeder Hunderste dieser drei Prozent entscheide sich dabei aber für die teuerste Option in Form einer Komplettkompensation durch 100 Prozent SAF.
D.h. LH verkauft im Moment 0.03% der Passagiere ein Produkt ("100% SAF"), von dem sie dann nur 1/500 liefern (0.2% SAF)....
Komisch, dass sich nur so wenige Passagiere so rundum besch***** lassen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
OK, dann im Detail:
2.97% der Passagiere werden 20% SAF versprochen verkauft
0.03% der Passagiere werden 100% SAF versprochen verkauft.

Also muss Lufthansa 0.624% SAF Tanken, tankt aber nur 0.2% = die Kunden werden um Faktor 3.12 oder um 212% besch***

Und dann fragt LH in der Umfrage, warum man keine green Fares bucht...
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.655
1.669
DRS
Keine Ahnung, ich buche es nur, wenn ich die Flexibilität brauche (wenn Kunden im Spiel sind, die entscheiden sich manchmal spontan um) - ansonsten freue ich mich über die 20% mehr Meilen.
 

aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.492
1.667
MZ
Ich will nicht ausschließen, dass LH hier die Kunden über den Tisch zieht (man munkelt, dass das öfter vorkommt), jedoch bitte ich zu bedenken, dass nur aus dem Anteilen der SAF und der Anzahl (!) der Passagiere dies nicht abgeleitet werden kann bzw. es schlussendlich trotzdem aufgehen kann. Punkte wie die Streckenlänge und die Buchungsklasse beeinflussen die benötigte Menge Kraftstoff (und damit auch SAF) nach unten oder oben bei gleichbleibender Anzahl an Passagieren. Beispiel: Der Passagier auf FRA-BER in Eco zählt als "Stückzahl 1" in die Statistik, genauso wie der Pax der FRA-GRU in C fliegt, obwohl die Menge an Kraftstoff sehr unterschiedlich ist. Daher würde ich nicht ausschließen wollen, dass es möglich ist, dass prozentual mehr Passagiere Tarife mit SAF buchen, als der Anteil der SAF am gesamt benötigten Kraftstoff ist.
 
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01.06.2018
11.611
9.362
jedoch bitte ich zu bedenken, dass nur aus dem Anteilen der SAF und der Anzahl (!) der Passagiere dies nicht abgeleitet werden kann
Da gebe ich dir Recht, und wenn wir hier Faktor 1.5 diskutieren würden, wäre das wohl zu bedenken.
Bei einem Faktor > 3 dürfte sich kaum noch was mit nachgespitztem Bleistift schönrechnen lassen.

Aber immerhin erklärt das, warum das Kontingent an green Fare Sitzen begrenzt ist ;)

Ansonsteh hat die green fare etwa soviel mit Umwelt zu tun, wie der grüne Punkt...
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
Rote Karte für den Grünen Tarif...
Austrian darf nicht mit CO2-neutralen Flügen werben
Durch die Verwendung von Aussagen wie "100% SAF" sei der falsche Eindruck erweckt worden, dass diese Flüge klimaneutral durchgeführt würden, bemängelte der VKI.

Das Landgericht Korneuburg gab den Verbraucherschützern recht. Die Airline habe nicht erwähnt, dass derzeit aus technischen Gründen nur bis zu 5 Prozent alternativer Treibstoff zum herkömmlichen Kerosin beigemengt werden könne, und dass Austrian Airlines überhaupt nur einen Anteil von 0,4 Prozent SAF einsetze.
 

ZRH_47°27′30″N_8°32′

Erfahrenes Mitglied
07.10.2021
768
1.082
ZRH

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.369
9.301
BRU
Ich buche den, weil er kostenlos umbuchbar ist und dabei billiger als Flex.
Sehe ich genauso. Ich buche die green fares v.a. in den Fällen, wo ich ein umbuchbares Ticket brauche, aber keine Stornierbarkeit (also Strecken, die ich so regelmäßig fliege, dass ich das Ticket an einem anderen Datum nutzen könnte).

Erst recht, seitdem die Business Saver ja gar nicht mehr umbuchbar sind, auch nicht gegen Gebühr (wo es früher unterm Strich günstiger kam, halt mal etwas höhere Umbuchungsgebühren zu zahlen, als systematisch den Aufpreis auf green oder flex zu zahlen). Wo ich ja nach wie vor den Verdacht habe, dass sie die Umbuchbarkeit gegen Gebühr u.a. deswegen abgeschafft haben, damit die Paxe mehr "green" buchen. Gerade bei Business Class-Tickets, die selbst als P Saver zu teuer sind, um sie einfach verfallen zu lassen, wenn man nicht wie gebucht fliegen kann.

Bleibt allerdings für mich das Hauptproblem, dass ich diese "grünen Tickets" dann wieder nur auf Verbindungen umbuchen kann, wo alle Segmente op. by LHG.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
Ihren Fluggästen macht die Airline-Gruppe immer mehr Angebote für nachhaltigeres Reisen
Jein, natürlich wird es "nachhaltiger" wenn ein A350 statt einem A340 fliiegt, aber nachhaltig wird ein Langstreckenflug dadaurch immer noch nicht. Und schon gar nicht durch greenwashing Tarife mit eher fragwürdigem ökologischem Vorteil.

Vor allem wenn SAF vohl auch noch länger aus Kohlestrom hergestellt werden wird, und damit wieder beim jahrzehntealtem Begriff "Synthetic Aircraft Fuel", und eben nicht "sustainable" sein wird.

Solange die Diskusion hier aber klar in Richtung Geld sparen und umbuchen geht, trifft LH damit offenbar exakt den Kundenwunsch: gutes Gefühl und guter Deal beim verheizen des Planeten.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.369
9.301
BRU
OK, dann im Detail:
2.97% der Passagiere werden 20% SAF versprochen verkauft
0.03% der Passagiere werden 100% SAF versprochen verkauft.

Also muss Lufthansa 0.624% SAF Tanken, tankt aber nur 0.2% = die Kunden werden um Faktor 3.12 oder um 212% besch***

Und dann fragt LH in der Umfrage, warum man keine green Fares bucht...
Wobei die entscheidende Frage doch wäre: Kauft die LHG wirklich umso mehr SAF, je mehr Kunden sich für die "green fare" entscheiden? Also bewirkt der Kunde, der den Aufpreis zahlt, hier wirklich etwas?

Oder schaut das nicht eher so aus, dass man bestenfalls in irgendwelchen Excel-Tabellen den SAF, den man eh tankt (bzw. in der Zukunft in immer höherem Maße wird tanken müssen, um irgendwelche Vorgaben zu erreichen), dann den Kunden zuteilt, die "green" gebucht haben. Was im Endeffekt dann natürlich gar nichts ändert (und die paar Cent "Spenden" an irgendein Umweltprojekt kann man wohl erst recht vergessen).

Also letztendlich so ähnlich wie der "grüne Strom" der Stromanbieter. Die vermutlich auch nicht den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen, wenn ein paar Kunden mehr den Aufpreis für "grünen Strom" zahlen. Sondern bestenfalls theoretisch den eh produzierten Strom aus erneuerbaren Energien den Kunden zuweisen, die dafür den Aufpreis gezahlt haben.

Insofern ja - ich halte das auch für "Greenwashing". Genauso, wie die "grünen Strom"-Tarife zum Aufpreis usw. Und hat bestenfalls symbolischen Wert - man signalisiert, dass man bereit ist, als Beitrag zum Umweltschutz was zu zahlen. Nur letztendlich wäre das Geld wohl besser angelegt, wenn man dafür alte stromfressende Elektrogeräte ersetzt, sein Haus durch Renovierung "energiesparender" macht usw.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.611
9.362
Wobei die entscheidende Frage doch wäre: Kauft die LHG wirklich umso mehr SAF, je mehr Kunden sich für die "green fare" entscheiden? Also bewirkt der Kunde, der den Aufpreis zahlt, hier wirklich etwas?.
Die hat Carsten Spohr doch längst beantwortet.
Die Lufthansa kaufe jeden nachhaltigen Kraftstoff (SAF), den sie finden könne, komme heute aber erst auf 0,2 Prozent ihres Verbrauchs
Sprich: Nein.
LH bekommt schlicht nicht so viel SAF wie sie verspricht, und sicher nicht mehr nur weil ein weiterer Kunde es bucht.
Und das SAF das sie bekommt, ist zum Teil synthetic, nicht sustainable. Je nach Argumentation kann man auch sagen 100%, denn solange noch irgendwo auf der Welt Kohle verstromt wird, ist es ökologischer die durch die Energie zu ersetzen mit der man SAF produziert, und im Flugzeug wenigstens Kohlenwasserstoffe zu verwenden, die allemal eine bessere Ökobilanz haben als Kohlestrom.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.655
1.669
DRS
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Nachdem ich nach Annullierung unfreiwillig umgebucht wurde, ist bei der Umbuchung der Green Fare rausgeflogen und die beworbenen 20 Prozent extra Meilen fehlen jetzt natürlich.

Es geht hier um Kleckerbeträge, aber wie kann man so etwas einfaches so hart verhauen?