260 Beschwerden sind 260 Beschwerden das ist nun einmal wenig, und drei mal hast alleine du dich beschwert - also wird das Problem wirklich sehr sehr nischig sein.
Nicht unbedingt das Problem.
Vielmehr dürften vor allem
die Beschwerden darüber "
sehr, sehr nischig" sein, bzw. von sehr, sehr "nischig interessierten" Leuten kommen.
Von Leuten wie mir beispielsweise. Ich dürfte an dem Thema Bankkonten, Zahlkonten und Zahlkarten deutlich höher interessiert sein als 99% der deutschen Bevölkerung. Entsprechend informiere ich mich regelmässiger über Veränderungen, meine Verbraucherrechte etc. in diesem Bereich.
Dazu nutze ich bereits seit ziemlich genau 10 Jahren ein SEPA-Konto bei einer Auslandsbank (als Nichtansässiger) als Hauptkonto für meinen persönlichen Zahlungsverkehr.
Als, wenn man so will, quasi "persönlicher Charakterzug" kommt hinzu, dass ich auch keine Scheu habe, mich "an der Quelle" zu informieren, bzw. auch mal ein paar Gesetze zu überfliegen. Und dann lass ich mich auch nicht so einfach abspeisen. Die Bank hat mir auf Nachfrage ja auch versichert, die interne rechtliche Prüfung habe ergeben, dass die IBAN-Diskriminierung zulässig sei.
Last but not least scheue ich auch einfach die Mühe nicht.
Den die Kunden die sich beschweren wissen ja nicht das du dich schon beschwert hast, somit bleibt von der ersten Beschwerde bis zur tatsächlichen Änderung ja einiges an Zeit, gerade wenn man bedenkt das da z.B. Amazon dabei war, die verkaufen wenn es gut läuft 53 Artikel in einer SEKUNDE oder 2 - 3 Millionen Artikel am Tag - da sollten, wäre es ein echtes Problem, täglich 260 Beschwerden einrauschen.
Die allermeisten potentiellen Kunden kennen doch ihre Rechte bzw. das Diskriminierungsverbot nach Verordnung 260/2012 gar nicht (gut, wenn man es allein aufgrund dessen zum "Nicht-Problem" erklären wollte). Von den restlichen dürften einige potentielle Beschwerdemöglichkeiten und Anlaufstellen nicht kennen, geschweige denn, Aufwand und Mühe scheuen.
Generell ist meine Erfahrung:
Auch von den unzufriedenen Kunden
beschwert sich tatsächlich immer nur ein
sehr kleiner Bruchteil sachlich und konstruktiv. Andere meiden den Anbieter oder "leben und leben lassen" damit.
Der besteht zum einen Teil aus wirklich aufgebrachten Kunden, die wirklich eine sehr schlechte emotionale Erfahrung gemacht haben (bzgl. Zahlungsoptionen dürfte sich aber kaum jemand wirklich so aufregen). Und zum anderen Teil einen aus notorischen Querulanten, Nörglern, Beckmessern oder (freundlicher formuliert) "Unbequemen". Letztere Gruppe wird sich aus einer kleinen Zahl von "Freaks" konstitutieren, die du hier im Thread vermutlich mehr als sonst irgendwo (online oder IRL) findest. Ich nehme mich da ja nicht aus. Das mit den Querulanten, Nörglern und Beckmessern klingt auch negativer, als man es in diesem Kontext vielleicht verstehen sollte. Im Alltag ist es oft nur eine kleine Gruppe von "Freaks" bzw. speziell Interessierten, Whistleblowern etc., die dafür sorgen, dass Regeln, die auf dem (geduldigen) Papier existieren, auch tatsächlich eingehalten werden bzw. umgekehrt Skandale ans Licht kommen. Über Abgasnormen, Gefangenenfolter, Datenspionage etc. haben sich auch nicht viele Leute beschwert bzw. etwas dagegen unternommen.