Wohlhabende Menschen haben auch wesentlich weniger potenzielle „Konflikt-Kontakt-Punkte“ in problematischen Bereichen. Man kann dies meist mit Geld lösen (Privatschule, privat versichert, Einfamilienhaus auf dem Land oder jedenfalls fernab der Brennpunkte). Eine Diskussion erübrigt sich daher. Mindestens einer hat bereits zugegeben, dass er äußerst privilegiert lebt. Solche Personen rufen oftmals nach Zuzug von Millionen (unbegrenzt). Sie tangiert dies schlichtweg nicht und jeder der dagegen ist, ist ein rechtsradikaler Nazi. Hier wurde nun genug zu dem Thema gesagt.
Diese Personen bezeichnet man in Österreich als "Bobos". Vom Penthouse fernab jeder Brennpunkte herab Moral zum gemeinen Pöbel predigen, aber für die eigenen Kinder muss es dann natürlich schon eine Privatschule sein. Bin aber zu dem Thema jetzt auch fertig, bringt ja eh nichts und ist komplett off-topic.
On-Topic: Gibt es derzeit gar keine Klebeaktionen? Oder ists bei Hitze doch zu unangenehm?
Ich finde das eine sehr interessante Perspektive. Bloß weil ich im Leben finanziell erfolgreich war und deshalb im Wohlstand lebe, darf ich keine Meinung zu wichtigen gesellschaftlichen Themen haben?
Mir ist mein Wohlstand ja nicht in den Schoss gefallen, ich habe nichts geschenkt oder vererbt bekommen. Ich habe ein erfolgreiches Studium absolviert, nebenher die gesamte Zeit gearbeitet und habe dann eine gute Karriere in einem grossen Unternehmen gemacht. Ich bin 13 mal umgezogen, habe in 7 Ländern gearbeitet, was nicht immer einfach und bequem war (aber immer herausfordernd und spannend), habe Chancen ergriffen, hart gearbeitet, war bei Rückschlägen resilient und habe das Glueck von einer Frau geheiratet zu werden, die mit mir um die Welt gezogen ist. Jetzt bin ich mit 56 "privilegiert" weil ich schon seit einiger ein nicht mehr arbeiten muss und das Leben geniessen kann Und deshalb soll ich keine Meinung zu dem Thema haben oder noch schlimmer meine Meinung ist nicht valide. Gehts noch?
Ich finde es gut und wichtig dass wir als reiches Land Flüchtlinge aufzunehmen, die politisch oder von Gewalt verfolgt werden. Sicher muss bei der Integration noch mehr gemacht werden, da ist einiges im Argen. Die heute beschlossene Staatsbürgerschaftsrechtsreform ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Weiterhin muss auch die Immigration ausserhalb des Asylsystems in unser Land angepackt werden.
Was mir richtig auf den Sack geht ist das ganze Gejammere von Deutschen, dass alles so teuer ist, dass sie keine Wohnung finden, dass es nur zu einem Urlaub im Jahr reicht, dass man jetzt schon ein Jahr kein neues iPhone gekauft hat. "Pull yourself up by your bootstraps" und sorg selber dafuer dass auch Du "privilegiert" wirst. Das mag nicht einfach sein, harte Arbeit erfordern und auch ein wenig Glueck, aber Jammern und darauf warten dass die Politik es fuer einen richtet war noch nie ein gutes Rezept.. Natuerlich gibt es Härten, alleinerziehende Eltern sind ein gutes Beispiel, und hier müssen die Sozialsysteme mehr helfen.
Ich weiss viele hier wünschen, dass Flüchtlingen keine Sozialleistungen zustehen sollten. Ich sehe das anders. Wenn ich einen Wunsch haette, und ich weiss das Leben ist kein Wunschkonzert und somit ist es nicht mehr als mein Wunsch", dann sollten alle Leute die nicht zu unserer demokratischen, freiheitlichen Grundordnung stehen (also alle AfD Wähler) ihre Sozialleistungen gestrichen bekommen. Ironischerweise sieht das die AfD ja genauso wie ich, einer der wenigen Punkten wo ich mit diesen Faschisten übereinstimme.
Rant over.