Deine Meinung nimmt dir niemand, nur ist sie insgesamt ziemlich wertlos wenn man du nichts mit diesen Leuten zu tun hast, mit diesen Leuten in keinem Konkurrenzverhältnis in Sachen Arbeit oder Wohnungssuche stehst, der Kriminalität nicht ausgesetzt bist, den kulturellen Veränderungen deines Stadtviertels nicht ausgesetzt bist,
Ich habe ja schon vorher meine Verwunderung ueber diese Position zum Ausdruck gebracht. Wenn man Deiner Logik folgt, reduziert Du die Leute deren Meinung "etwas wert" ziemlich stark.
- Dürfen Leute mit einem Eigenheim eine Meinung haben. sie konkurrieren ja nicht mit den Ausländern auf dem Wohnungsmarkt?
- Dürfen Renter eine Meinung haben, sie suchen ja keine Arbeit?
- Duerfen alle Leute die auf dem Land oder in Gemeinden mit einem geringen Auslaenderanteil eine Meinung haben?
Nach Deiner Logik dürfen ja nur Leute die in Problemvierteln leben, eine Meinung zu unserer Asylpolitik haben. Ich habe kein Zweifel, dass man eine andere Perspektive hat, wenn man in Hamburg Billbrook lebt (Bewohner mit Migrationshintergrund >85%) als wenn man in Hamburg Wellingsbuettel lebt (Migrationsanteil unter 10%). In dem Stadtteil in dem ich mein Haus habe ist der Anteil im Übrigen bei 45%.
In einer Demokratie ist jede Stimme gleich viel wert, Meinungen sind unterschiedlich, aber hier einen Standard zu erheben dass nur einige Leute eine Meinung haben dürfen ist falsch
und den Leuten bei denen das aber sehr wohl der Fall ist dann vom Elfenbeinturm herab erklären willst wie sie zu denken haben, dass ihre alltäglichen! Erfahrungen alles nur Nazigedanken sind und sie gefälligst anständig grün zu wählen haben. In anderen Worten, komplett weltfremd.
Zunächst einmal habe ich in meinem Leben noch nicht Grün gewählt und auch niemanden dazu geraten. Aber selbstverständlich liegt es mir m Herzen, meine Perspektive in die Diskussion einzubringen. Ich negiere ja nicht die existierenden Probleme, aber ich stelle mich auch gegen jegliche Schwarz-Weiss Sicht und jegliche rassistischen oder undemokratischen Lösungswege.
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Ich bin in einem "Problembezirk" aufgewachsen und habe miterlebt, wie sich die Gegend von einer klassischen Arbeitergegend gewandelt hat zunächst mit Zuwanderung aus den ex-jugoslawischen Ländern, dann aus der Türkei, dann aus Tschetschenien und aus Syrien, Afghanistan, Somalia. Und ja, es hat sich mit jeder "Welle" zunehmend verschlechtert. Neue Drogenhotspots, insgesamt höhere Kriminalität, herumlungernde Männergruppen die jeder Frau nachgaffen, dass +1 dort alleine selbst tagsüber schon nichtmehr gehen möchte, alle paar Monate Straßenschlachten von radikalen AKP/MHP-Anhängern und PKK-Anhängern, ein Straßenbild mit vollbärtigen Männern die vor ihren vollverschleierten Frauen voranmarschieren, massive Randale und Sachbeschädigungen jedes Neujahr, usw. Und das ist immer noch eine "Entwicklungsstufe" unter dem, wie es in manchen (Vor-)Orten in Belgien oder Frankreich bereits zugeht. Hier interessiert mich eine abgehobene, völlig realitätsfremde Meinung aus der Villa ehrlich gesagt einfach einen Scheiss.
Das magst Du so sehen, aber ich habe den Syrer der meinen Rasen mäht ohne den meine Villa nicht so schön waere.....
Spass beiseite, natuerlich muss Kriminalität bekämpft werden, die Integration verbessert, wo möglich Straftäter abgeschoben werden, aber das erreicht man doch nicht dadurch dass man alle Auslaender als Kriminelle und Schmarotzer brandmarkt.
Bei manchen habe ich schon das Gefühl, dass das an eine narzisstische Persönlichkeitsstörung grenzt, wie man meint zu jedem Thema, selbst wenn es einen noch so wenig betrifft, als göttliche Figur glaubt andere belehren zu können.
Ich glaube nicht, dass ich Leute wie Dich, die eine sehr starke Meinung zu dem Thema haben "belehren kann, das ist illusorisch. Aber genauso wie Du eine starke Meinung zu dem Thema hast, habe ich die auch.