Was ich zuletzt in Brasilien und Peru interessant fand war, wie stolz z.B. Taxifahrer uns erzählten, wo jetzt wieder überall neue Asphaltstraßen hingebaut wurden, wo es jetzt eine Mall gibt und wie viel die Städte (z.B. Iquitos oder Cuiaba) nicht wachsen würden. Ähnliches haben wir auch von anderen Locals, Guides & Co gehört. Dass das vielleicht nicht unbedingt gut ist (zumindest das Wachstum), und die Natur dadurch immer mehr zurückgedrängt wird und die Armut wohl steigt, dürfte den meisten dort nicht wirklich bewusst sein. Das war ein interessanter Kontrast zu den Nachrichten hier, wo man mindestens monatlich über die Amazonas-Abforstung liest und über Bodenversiegelung diskutiert. Dort scheinen diese Themen und die damit einhergehende Verantwortung für die Welt hingegen gar nicht erst wirklich bei den durchschnittlichen Leuten angekommen zu sein. Für die bedeutet Fortschritt eben gerade dass neue Straßen gebaut oder neue Malls errichtet werden, und nicht dass die Amazonas-Abforstung verringert wird oder neu aufgeforstet wird. Als Westler tut man sich da auch nicht so leicht, irgendwie herabzupredigen dass sie gefälligst ihre Natur der gesamten Welt zu Gute besser bewahren sollen und im Status Quo leben müssen. Aber ja, ich fand das jedenfalls interessant. Und hoffe dass diese Themen auch in der Durchschnittsbevölkerung dort mehr ins Bewusstsein treten, auch wenn die meisten Leute dort klarerweise im alltäglichen Leben dringendere Probleme haben.