Guten Tag,
wir brauchen für die Familie neue Koffer.
Wichtig: Qualität, robust, zeitlos, nachhaltig und idealerweise nicht Made in C…, sondern Made in Germany. Idealerweise eine Anschaffung für das restliche Leben.
Nach bisherigen Recherchen wäre unser Favorit aktuell die Rimowa Original Serie. Vorab würde mich aber Eure aktuelle Profiflieger-Meinungen zu den Teilen interessieren. Sind die aktuell qualitativ gleichwertig zu der Pre-LVHM Topas-Serie? Ich habe gelesen früher waren die Rollen der 4Wer wohl ein Problem und es gab ein weiteres Schloss. Ob das nun gespart wurde oder Design war (Stichwort: weniger Gewicht) weiß ich nicht.
Ich bin zudem ca. 2m groß. Damit scheiden schon mal die meisten Produkte am Markt aus, weil das Zuggestänge regelmäßig zu kurz ist und mir die Koffer regelmäßig an die Hacken schlagen. Als Familienoberhaupt bin ich üblicherweise für die Gepäcklogistik zuständig währenddessen meine Frau die beiden kleinen Jungs managed. 4W wäre daher auch seitens meiner Frau gesetzt. Schlussendlich muss ich mich mit unergonomischen Produkten am Ende am meisten (und lebenslänglich) damit rumärgern.
Wir sind zudem auch keine Vielflieger, sondern fliegen allenfalls mal alle drei Jahre, dann aber weltweit und eher keine Turi-Bomber. Airlines vornehmlich LH bzw. Star Alliance oder Emirates. Dann aber USA, Südafrika, Island o. ä. Hauptsächlich brauchen wir die Koffer für Reisen mit dem Auto oder für kurze Städtetrips/Wochenendreisen mit der Bahn.
Ich bin eher der Reise-Typ Minimalist, meine Frau neigt eher zum Überpacken (weshalb ich letzterem auch gerne mit Alu gewisse pyhsikalische Grenzen setzen möchte).
Die Rimowa konnten wir uns mangels Flagship Store in der Nähe leider noch nirgends anschauen. Parallel hab ich mir aber die Tumi 19 Degree Alu im lokalen Handel angeguckt.
Die Tumi 19 Degree sahen schon mal sehr hochwertig aus. Inwieweit die aber beladen am Ende auch noch gut rollen, ließ sich natürlich nur mutmaßen. Das Passepartout wirkte auch erst mal gut, könnte aber hinderlich sein wenn man Wanderschuhe reinpacken möchte. Kann aber vermutlich entfernen? Den Softclose-Griff fand ich praktisch. Was mir allerdings gleich störend ins Auge fiel war das Herstellerland, dessen politisches System wir als zahlender Kunde ungern weiter am Leben erhalten möchten.
"Made in Germany“ spricht da auf jeden Fall schon mal für Rimowa. Das die Griffe etwas ins Gehäuse eingelassen wirken, wirkt auf mich auch "road-tauglicher". Service scheint bei Rimowa auch besser zu sein. Zum einen gibt es überall die Teile, zum anderen scheinen die auch kulanter zu sein als Tumi. Ist das unter LVMH immer noch so oder ändert sich das jetzt gerade so langsam in eine weniger kulante Richtung? Vereinzelt sprachen einige User davon inzwischen für Rollen & Co. zu Kasse gebeten zu werden. Zwar gibt es nun seit kurzem diese lebenslängliche Garantie… aber wenn dem Loader das Teil versehentlich aus der Hand fällt und es vom Staufach im Flieger runter „auf die Platte“ knallt, ist das ja kein Produktmangel wofür Rimowa einsteht. Anschließend kommt mir die Airline und sagt "ist 8 Jahre alt. Hier haste 100 € ... next please!“.
Also ob der Griff nun Softclose oder nicht ist, wäre für mich nice-to-have. Wichtiger wäre mir ein komfortables Handling im Alltag. Sprich, Zuggestänge ausreichend lang. 4W, wobei die Rollen auch mit vollgepacktem Koffer und nicht nur leer im Händler-Showroom gut rollbar sind.
Die Rimowas sind offenbar auch im direkten Vergleich in ihrer Kategorie noch die leichtesten. Ob es nun am fehlenden dritten Schloss liegt oder die evtl. dünneres Material verbauen, weiß ich nicht. Meines Wissens ist das alu 0,8mm dick.
Die Plastik-Produkte und diese Curve-Teile hab ich mir im Laden natürlich zum Vergleich auch angeschaut (Tumi, Titan, Samsonite hatten sie da) und die mochte ich von der Haptik nicht wirklich. Zweifelsohne mag das Material leichter und zugleich "total bruchfest" sein… Schwachpunkte waren aber m. E. die übrigen Details, wie pimpelig eingelassene Griffe aus Billigplastik oder Rollen. Zudem sahen die einfach echt ziemlich billig aus. Die Schale hält vermutlich das Marketingversprechen, der Rest aber wohl eher nicht. Ich sehe jetzt schon die rausgerissenen Griffen, weil an solchen Details geschlampt wurde. Ferner, wie verhält sich das eigentlich nach 15 Jahren, wenn der Weichmacher mal ausgedünstet ist und das Zeug bruchanfälliger wird? Alu hat da m. E. klare Vorteile, weil es so wirklichen keiner Alterung unterliegt. Beulen wären mir egal. Das ist ein Koffer. Der darf und soll benutzt werden. Das darf man ihm auch ansehen.
Das ballistische Nylon von Tumi hab ich mir auch angeschaut. Wirkt schon solide, ist aber eben am Ende wieder nur irgendein Stoff. Für Flugreisen kann ich mir durchaus vorstellen das Material lebt länger und man hat auch hinsichtlich des Packvolumens etwas Reserve. Preislich liegen wir da aber auch wieder auf Alu-Niveau. Und Wasserdicht wird das ja sicherlich nicht sein, oder? Ferner hätten wir da noch das Problem, dass meine Frau zum Überpacken neigt und ich damit anschließend bei der Verbringung im Kofferraum den Stress habe (z. B. wenn drei gnadenlos überpackte Koffer dann eben nicht mehr, wie mal angedacht, nebeneinander passen).
Zero/Halliburton hab ich mir einen "Drogenübergabe-Koffer" (Miami Vice Edition?) angeschaut. Fand die zu schwer und innen war das Schloss unverkleidet und der blaue Plastikgriff wirkte einfach für so ein Teil nicht standesgemäß. Ich sag’s mal so… die Italiener hätten das eleganter gelöst und stattdessen hochwertiges Leder verbaut. ZH scheint mir auch auf Grund des höheren Gewichts eher auf den US-Markt optimiert zu sein, Rimowa auf den Europäisch-Asiatischen und Tumi irgendwo dazwischen.
Wir dachten an zwei Handgepäck Koffer (Cabin S oder Cabin) und zwei Check-In M oder ein Check-In M und ein L. Kann man die eigentlich ineinander stapeln?
Vielen Dank im voraus.