Es war einer dieser Tage, an denen alles schiefzulaufen schien. Lisa hatte verschlafen, ihren Bus verpasst und dann auch noch ihr Mittagessen zu Hause liegen lassen. Als sie in der Mittagspause schnell zum nächsten Kiosk eilte, um wenigstens einen Imbiss zu holen, entschied sie sich für einen Apfel und eine Flasche Wasser – zusammen machten das genau 95 Cent.
Sie stellte sich an die Kasse und griff routiniert zu ihrer Amex-Karte, um zu bezahlen. Der Kassierer, ein älterer Herr mit einem buschigen Bart, schaute kurz auf die Karte und dann wieder auf den Betrag.
„Sie wollen mit Amex zahlen? Für 95 Cent?“ Er hob eine Augenbraue und lächelte leicht, als könne er es kaum fassen.
Lisa errötete ein wenig, aber es war das einzige Zahlungsmittel, das sie bei sich hatte. „Ähm, ja, ich hab leider kein Bargeld dabei“, antwortete sie entschuldigend.
Der Kassierer seufzte leicht, nahm die Karte und zog sie durch. Das Terminal piepte, und nach einem kurzen Moment erschien „Zahlung erfolgt“ auf dem Display.
„Nun ja, alles wird digital heutzutage“, sagte er mit einem freundlichen Schulterzucken, während er ihr den Beleg reichte. „Aber ich muss schon sagen, ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Amex für weniger als einen Euro über den Scanner ziehe.“
Lisa lachte, nahm ihre Sachen und verabschiedete sich mit einem Lächeln. Als sie aus dem Kiosk trat, dachte sie darüber nach, wie skurril es eigentlich war, dass man selbst für die kleinsten Beträge eine Kreditkarte verwenden konnte – selbst wenn es nur 95 Cent waren.