Die jetzige Größe der 777-9 geht auf den direkten Input von LH zurück.
...und auf eine Zeit, in der noch nichtmal halbsoviele B787/A350 durch die Welt flogen.
Nur ein Bruchteil der Airlines hat in den letzten Jahren ausgemusterte Langstreckenjets durch welche gleicher Größer (oder gar größer) ersetzt, die meisten haben lieber pro ausgemusterten Jumbo zwei 787 oder A350 eingeflottet.
Und da gab es noch keinen A321 LR/XLR, die sich kurz vor Corona langsam auf den Altantikrouten gezeigt hat (TAP, La Companie, Aer Lingus...).
Unbestritten gibt es Routen auf denen man an bestimmten Tagen problemlos eine 777-9 voll bekommt, aber vermutlich bekäme man zwei B787/A350 zu verschiedenen Tageszeiten noch voller. Und bleibt an den dünneren Tagen flexibel, da es "die kleinen" ja auch noch in verschiedenen Größen gibt. Ausserdem verramscht man oft die letzten 20% Tickets, um die großen Flieger noch voll zu bekommen, das könnte man aus wirtschaftlicher Sicht auch sein lassen.
Bin mal sehr gespannt, was die Experten so langfristig für die nach-Corona Zukunft favorisieren werden, Megahubs als perfekte Virenverteiler, oder kleinere Flughäfen die jeden möglichen Ausbruchsort an die Welt anbinden... Könnte die Wahl zwischen Pest und Cholera werden. Auf sehr große Flugzeuge zu setzen war schon vor 5 Jahren erkennbar riskant, und ist heute ein Lotteriespiel. Ausser für Airlines wie Emirates für die ein Megahub im Nirgendwo das Geschäftsmodell ist, dürfte die Zeit der ganz großen vorbei sein.
Boeing war mit der 77W für ein gutes Jahrzehnt das Maß aller Dinge für wirtschaftliche Langstrecke, die 777X wird kaum in diese Fußstapfen treten. Nach Corona schon mal erstrecht nicht.
Welcher Markt mit dem man schritthalten muss?
Den dünnen Langstreckenmakt, auf dem man ein dichtes Netzwerk von dünnen Routen bedienen muss. Den Wandel von 77W zu 787 und A350? "Die Kleinen" werden sehr gefragt sein, die unausgelasteten Dinosaurier abzulösen... Aber fürs erste hat man ja ein paar davon. Mit A330/340/350 hat Lufthansa ja einiges in der Flotte für die dünneren Langstrecken.
Wir werden noch sehen (Swiss äußerte sich ja schon in die Richtung) ob nach Corona vor allem die A340 dran glauben werden, oder eher die 77W die ihre Wirtschaftlichkeit ja vor allem den vielen Sitzplätzen verdankt. Eine mit 220 Passagieren gut ausgelastete A340 dürfte wirtschaftlicher unterwegs sein, als eine mit 250 Passagieren zu 75% besetzte 77W...
Es sei denn, die Politik verordnet freie Mittelsitze, dann werden die Karten nochmal neu gemischt. Aber auch dann profitieren die typischerweise 3-3-3 bestuhlten B787/A350, während die 2-4-2 bestuhlten A330/340 ganz dumm dastehen, und die 3-4-3 bestuhlten 777/747 auch. Dafür würde die neue C dann vermehrt Sinn in der Bestandsflotte machen