LUFTHANSA - eine Marke schafft sich ab?

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Mizar

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
809
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First kann ich nicht beurteilen, bei Business und Economy stimmt einfach oft das Preis/Leistungsverhältnis nicht mehr.
Hab meine LH Flüge von 50% auf etwa 10% meiner Flüge reduziert, bei etwas steigendem Gesamtvolumen.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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das mag kurzfristig möglich sein.
Windparks oder Schiffscontainer haben auch mal Traumrenditen abgeworfen, bis halt jeder Sepp dahinein investiert hat, dann schmelzen die Traumzinsen (Traumrenditen) auch sehr schnell dahin. Marktgesetz.
Es gibt halt keinen dauerhaften Goldesel auf diesem Planeten, zumindest nicht unterhalb der sogenannten "Nettozinsempfängerschwelle", aber die liegt wohl aktuell bei etwa 35 Mio. Euro aufwärts.

deswegen stand da auch überall mittel- und längerfristig dabei!!

Das geht auch langfristig. Eben mit Innovationen, Know-how und Patenten.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.131
10.800
FRA/QKL
Das geht auch langfristig. Eben mit Innovationen, Know-how und Patenten.

Ausnahmsweise bin ich mal bei Tequila, wenn ich auch seine volkswirtschaftlichen Ansichten für falsch halte. Aber Traumrenditen sind langfristig auch rein mathematisch nicht zu erzielen. Auch Patente laufen aus und die Innovationskosten im Verhaltnis zum Ertrag steigen prinzipbedingt. Realistisch gute Renditen mögen über einen längeren Zeitraum konservierbar sein, aber 20+x oder gar 30+x halte ich für einen größeren Zeitraum nicht realisierbar.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Ausnahmsweise bin ich mal bei Tequila, wenn ich auch seine volkswirtschaftlichen Ansichten für falsch halte. Aber Traumrenditen sind langfristig auch rein mathematisch nicht zu erzielen. Auch Patente laufen aus und die Innovationskosten im Verhaltnis zum Ertrag steigen prinzipbedingt. Realistisch gute Renditen mögen über einen längeren Zeitraum konservierbar sein, aber 20+x oder gar 30+x halte ich für einen größeren Zeitraum nicht realisierbar.

Ich bin bei Bruttoumsatzrenditen. Da sind 2X% auch langfristig selbstverständlich realisierbar. Das hat mit Anlegerrenditen weniger zu tun, weil vorher der Wert der Unternehmensanteile entsprechend steigt. Gründer haben dagegen häufiger eine vielstellige Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals.

Die Fokussierung auf eine höhere Bruttoumsatzrendite begrenzt das Wachstum bei Kapital und Umsatz. Das muss man bereit sein, in Kauf zu nehmen. Erhebliches Skalieren beim Kapital und Umsatz stellt eine gegensätzliches Strategie dar, die auf den Unternehmensaufbau und -verkauf abzielt. Für letzteres stehen die Samwer-Brüder.

Ein Prinzip, dass eine auf höhere Bruttoumsatzrendite ausgerichtete Strategie zeitlich begrenzt ist, gibt es nicht. Klar, irgendwann steht man vor der Problematik, die Nachfolge der Unternehmensführung sicherzustellen. Das hat aber nichts mit der Strategie an sich zu tun.
 
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vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
813
257
Da fallen mir eine ganze Reihe von Beispielen ein....

... Sorry, aber die genannten Vergleiche in Zusammenhang mit LH hinken doch etwas sehr...


Der BurgerKing Fall ist nicht auf eine vermeintlich verfehlte Markenstrategie sondern einzig auf kriminelle Energie und miserabel überwachtes Franchise zurückzuführen...


Die Opel-Krise muss man vor allem im Zusammenhang mit der US Automobilkrise und dem Schicksal als eine ferngesteuerte Tochter von GM betrachten. 0 Vergleichbarkeit mit LH. Allerdings ist Opel inzwischen auch ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man mit einer sehr harten, in der Öffentlichkeit sehr unpopulären Sparpolitik (Bochum!) und unkonventionellem (Marketing-)Methoden nicht nur ein Unternehmen vor dem Abgrund retten sondern auch eine nahezu ruinierte Marke erfolgreich wiederbeleben kann.


Lockerbie ist allenfalls ein Beschleuniger gewesen… Der Niedergang von PanAm und die MH Probleme können lediglich als Beispiele dafür herhalten, was passieren kann, wenn man zu lange an einem veralteten Konzept und einer nicht marktorientierten Strategie festhält. Gerade PanAm hatte ein Beharrungsvermögen an seiner überholten Strategie gezeigt, für die man heute Vorstände zivilrechtlich belangen würde… LH macht derzeit aber genau das Gegenteil und richtet sich auf die Veränderungen der Märkte aus - ob es funktioniert wird die Zukunft weisen, aber rechtzeitig ist es allemal.


Eurowings steht Gottseidank nicht als Marke für den Absturz in den Alpen, dass ist wenn überhaupt Germanwings. Auch habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass die Tragödie die LH Marken nachhaltig geschädigt hätte…über das Krisenmanagement von Spohr kann man streiten, in Summe muss man aber feststellen, das LH das ganze professionell gelöst hat.ich mag mir nicht vorstellen, wie z. B. eine AB mit dem Thema umgegangen wäre…


ja, und ein Insolvenzrisiko besteht bei LH nun wahrlich nicht…


Wendet man sich aber dem eigentlichen Threadthema wieder zu, kann man doch folgendes feststellen:


Sieht man von der 5* und Duschen-Diskussion mal ab, die Marke LH ist derzeit nicht wirklich gefährdet. Das Markenimage als eine zuverlässige, sichere und komfortable Airline steht weiterhin.


Bei EW sieht das Thema etwas anders aus. Soweit ich das verstanden habe, soll sich EW besonders auf den Europäischen Nicht-Hub-Verkehren als europaweite Airline und für Low-Coast-FernZiele positionieren. Eine direkte Anbindung an die interkontinentalen Verkehre von LH, LX, OS und ggf. SN etc erschient nicht notwendig, so gesehen kann EW als eigenständige Marke funktionieren… zumindestens sehe ich derzeit da keine Zielkonflikte. Auch die Spreizung LCC und Business Service in einem Produkt abbilden zu wollen, sehe ich erfolgsvorsprechender, als das was AB in der Vergangenheit verzapft hat…


Die teilweise erheblichen Anlaufschwierigkeiten bei EW sind nicht wegzudiskutieren und sind sehr unangenehm - müssen aber einkalkuliert werden. Für den Passagier ist das u. U. sehr ärgerlich, aber in 2 Jahren kräht kein Hahn mehr danach. und der verwöhnte LH-VIP muss sich auch etwas umorientieren. In 2 Jahren ist das aber auch Schnee von gestern…


… über die Marken- und Produktentwicklung EW kann man natürlich trefflich streiten und es wird sicher immer unterschiedliche Sichtweisen geben. Aber die Strategie EW als zentrale Säule für Kostenreduzierung sowie Steigerung der Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Gruppe aufzubauen ist m.E. klug gedacht - und vor allem kenne ich KEINEN EINZIGEN wirklichen Alternativvorschlag (erst recht nicht von den Super-Analysten hier im Forum) wie LH das Kostenthema ansonsten hätte in Griff bekommen sollen.


Also einen LH Abgesang anzustimmen halte ich für maßlos übertrieben, vielmehr sollte man sich gerade als Vielflieger etwas mehr entspannen und optimistisch in die Zukunft blicken… don’t moan, think positive…
 

SemperFidelis

Aktives Mitglied
12.05.2016
168
5
Es brennt eigentlich überall...

Vorab möchte ich mich für den nun folgenden etwas längeren Text bei Euch allen entschuldigen. Einige dieser Punkte brennen mir schon länger auf der Seele - und als ich auf dieses Diskussionsstrang aufmerksam gemacht worden bin, musste ich mich hier anmelden. Seid unbesorgt, nicht nur, um hier mal einen längeren Beitrag hinzuknallen, sondern auch generell. Suche nämlich noch Tipps für meine verbleibenden Segmente :eek:


Internes (und nach außen sichtbares) Klima
Nicht erst seit den neuerlichen (erschreckenden) Zahlen, die die Lufthansa bzgl. des prozentualen Krankenstandes des fliegenden Personals vorlegen musste, gilt es sich Sorgen um das Klima bei den Lufthanseaten zu machen. Immer wieder hört man unter vorgehaltener Hand von Mitarbeitern, die blau machen, da die Dienstpläne nicht passen (Einschub: Ich finde ein solches Verhalten unmöglich und würde in einem solchen Fall nach einem sehr ernsten Gespräch bei Wiederholung wohl eine Kündigung folgen lassen) und darüber gibt es keine zwei Meinungen, das geht so nicht. Der Arbeitgeber hat ein Weisungsrecht und diesem hat sich der Arbeitnehmer zu unterwerfen. So lange alle gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten werden, ist meiner Meinung nach dort kein Spielraum. Klar könnte und sollte man darüber sprechen, wieso die Wünsche nicht realisiert werden, ein Stückweit ist dies ja mit der Veröffentlichung des Kapazitätsengpass seitens der Gewerkschaft UfO geschehen. Die Probleme gab es doch aber schon vorher. Man merkte es den Mitarbeitern auch an und das alleine ist Gift für ein Unternehmen. Grundsätzlich frage ich mich dann aber auch immer, Stichwort Blau machen, wieso geht man denn nicht einfach woandershin, wenn man merkt, dass es "das" nicht ist? Ich kann es aber schon auch verstehen ... nicht einmal die Mitarbeiter wissen, wo der rote Faden bei der Lufthansa derzeit zu finden ist? Wie also sollen sie die dazugehörigen Berufe mit Freude ausfüllen, wenn sie sich mit der Marke nicht mehr identifizieren können? Lufthanseat zu sein hat bei vielen dieser Menschen mal eine tiefere Bedeutung gehabt. Wenn die Hemmschwelle des Blau machens schon so tief gefallen ist, liegt die Identifikation mit dem Arbeitgeber in Prozent gerechnet sicherlich in einem leichten Minus.

Der rote Faden
Wie ich an anderer Stelle schon mal geschrieben habe, fehlt mir bei LH aktuell der rote Faden. Nur ein aktuelles Beispiel dafür ist die neue FCL in MUC. Eine neue Lounge für ein Klientel, dem ich zeitgleich mit der Eröffnung der Lounge die Grundlage entziehe? Ich mag nicht glauben, dass für die ach so gehassten HONs (aus Sicht der LH) diese Lounge gebaut wurde. Da hat doch eher die linke Hand nicht gewusst, was die recht macht. Das ist alles.

Einerseits will man 5-Sterne Airline sein und mit den Besten der Besten auf einem Level stehen. Andererseits werden alle Möglichkeiten, als Premiummarke wahrgenommen zu werden aktuell gekappt, reduziert oder gleich komplett eliminiert. Der 320neo ist ein weiteres Beispiel dafür, wo die Entwicklung doch hingeht. Leider.
Ich musste so lachen, als ich diesen Beitrag gesehen habe und hatte mir gewünscht, ich wäre schon angemeldet gewesen, damit ich mich dafür bedanken kann, dass Du so kurz und knackig notiert hast, was das Problem mit dem Roten Faden bei der Lufthansa derzeit ist. Ich habe jetzt dann "danke" gesagt! :)

Das war die erste Sache, an die ich gedacht habe ... wow, eine First Class Lounge für die maximal 50 HON, die da pro Tag durch geschleust werden? Das ist ja absolut Kosten-Nutzen orientiert. Nicht.

Klar, HON bekommen gerne den Allerwertesten gepudert, aber das rechnet sich doch nicht! Ich kann mir keinesfalls vorstellen, dass diese Lounge sich in irgendeiner Form trägt. Abgesehen davon, dass es prestigeträchtig ist, eine zu haben. Und man mit MUC - FRA - Langstrecke in F gebucht ( wobei MUC FRA dann C wäre ) ja auch rein darf. Aber mal ehrlich, wieso Langstrecke in FRA nutzen, wenn ich doch schon in MUC bin? Ich stimme zu, da hat die rechte Hand nicht gewusst was die linke Hand macht. Oder umgekehrt. Oder überhaupt.

Das sehe ich - in gewissem Maße - ähnlich, mache dies aber nicht an der Reduzierung der First Class fest, sondern am A320neo mit Sitzabständen jenseits von gut und böse, Eurowings als LCC ggü. Premiumairline mit 5-Sterne-Anspruch, deutlich geringerer Zuverlässigkeit wegen der häufigen Streiks (ohne einer Seite die Schuld zuschieben zu wollen), Handgepäck-only Tarife
Hier muss ich ein wenig widersprechen. Erst einmal, beim NEO absolute Zustimmung. Ich werde ihn bald wohl auch erwischen und werde mich mal in die letzte Reihe setzen. Ich bin nicht der größte Mensch auf dem Planeten, habe aber bei GWI / EWG Basic schon manchmal meine Probleme in der Reihe fortzukommen. Da wird der Neo eine größere Aufgabe für mich sein. Aber Sitzabstände geringer als Ryanair, das sagt schon ne Menge aus. Wenn man den Preis dann noch rechtfertigen will ( geringere Abgaben für RYR an Provinzflughäfen mal wirklich dahingestellt!! ) muss man auch etwas Besseres bieten als ein LCC - das ist ja definitiv nicht der Fall!

Ich stoße mich nicht an den Economy Light ( oder Basic ) Tarifen von LH und 4U / EW, denn für einen Trip morgens hin, abends zurück, sind sie einfach nur praktisch. Dass man mit einem EW Basic nicht mehr in die Lounges kommt als FTL ist allerdings ein Unding, aber Miles and More kommt nochmal, die hab ich nämlich größtenteils eh gefressen...

Ich stoße mich aber an der Tatsache, dass die Economy bei der Lufthansa mittlerweile nur noch lieblos hingeklatscht erscheint. Ein Corny, im Einkauf maximal 0,20,- Euro wird mir als "Snack" verkauft. Dass der sich an Bord nicht einmal größerer Beliebtheit erfreut ist bei der Lufthansa wohl noch nicht registriert worden. Entweder gar kein Snack / Service auf sehr kurzen Strecken ( dazu zähle ich beispielsweise DUS MUC DUS) oder etwas, was die Bezeichnung auch verdient! Aber doch nichts unter dem Niveau dessen, was ich mir zu Hause für weniger Geld auch selbst schmieren kann.

Die Frage ist nicht, ob sich die Lufthansa abschafft - für mich mit Basis Düsseldorf hat sie das schon lange.
Und auch hier kann ich nichts anderes als auf den "Danke" Knopf drücken (schon geschehen) - die Basis Düsseldorf aufzugeben war für mich eine der katastrophalsten Fehlentscheidungen bei der Lufthansa in den letzten 10 Jahren. Während andere Airlines hier ausbauen (ja, auch Airberlin!) und zudem noch die bösen bösen bösen Golf Carrier, hat die LH sich gesagt, "brauchen wir nicht, sparen wir ein" - die verbleibenden Mitarbeiter der Bodenabfertigung sind zudem auch noch zu 90% arrogant und behandeln einen wie Stückware. Brauch ich halt nicht.:eyeb: Was aber wieder schön diese Diskrepanz zwischen der immer noch vorhandenen Arroganz und der Frage, worauf man zum Henker noch so stolz sein soll bei dem Laden, dass es in Arroganz umschlagen kann.

Dummerweise - und das merkt jetzt auch LH - wächst seit Jahren der Privatreise-Markt viel schneller als der Geschäftsreisemarkt, und der Privatreisende kann wählen. Da versucht man jetzt hastig, Reiseportale zusammenzustricken und in's Hotelvermittlungsgeschäft einzusteigen, statt sich über das eigene Produkt Gedanken zu machen.
Und was die Loyalität betrifft: Loyalität ist eben keine Einbahnstraße. Wenn man von der kundenbezogenen zur einzelbuchungsbezogenen (Rentabilitäts-)Betrachtung übergeht, macht das der Kunde eben auch. Hier greift dann eben eine Dynamik, die Excelsheet-Controller nicht verstehen, weil sie noch nie einen Kunden gesehen haben.
Auch hier habe ich artig auf "Danke" gedrückt, denn dieser Teil hat es mir besonders angetan. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass die "Eh da" Kunden, deren Richtlinien eben auf LH als Carrier eingeschossen sind und die dadurch auch Status Vorteile genießen (die sie selbstverständlich nicht missen möchten) - aber auch "eh da" Kunden können unzufrieden sein. Kommt öfter mal was dazwischen, wechselt auch ein "eh da" Kunde mal die Airline. Und nur, weil bisher "immer so gebucht" wurde, würde ich mich als Verantwortlicher eines Wirtschaftsunternehmens (was noch dazu börsennotiert ist) niemals dazu hinreißen lassen, blind davon auszugehen, dass die "eh da" Kunden auch bei mir bleiben, sondern sehr viel dafür tun, dass sie es auch bleiben.

Recht gebe ich dir, was den Privatreisemarkt angeht. Hier hat die Lufthansa einen der vielen Trends verschlafen und rennt dort gefühlt mehrere Kilometer hinterher. Aufholen wird sie diese Lücke nicht, auch nicht durch das Produkt Premium Economy.

Das geflügelte Wort "Premium"

Ich bin die Tage über das aktuelle Lufthansa Magazin gestolpert, welches man als Status Kunde ja nach Hause geschickt bekommt und eigentlich nach vagem Durchblättern direkt in die Altpapiertonne gibt. Ich wollte aber schon wissen, was Carsten Spohr so zu sagen hatte und habe mir ganz dienstbeflissen das Vorwort durchgelesen. Von der "größten und stärksten Säule" des Konzerns spricht er, wenn er die "Premium Netz Airlines" Lufthansa Passage, Swiss und Austrian nennt. Er spricht von "Produkten durchgängig höchster Qualität in allen Reiseklassen" - ist er schon mal die durchgesessenen Sitze einer LH Lounghaul Economy geflogen? Ich schon! Ich merk da nichts von höchster Qualität in allen Reiseklassen und ich erspare euch mal die Fotos vom Economy Essen. Ich bin mir teils selber unsicher, WAS das eigentlich war (und bei allem ist lieblos IMMER Spinat daneben geklatscht, was?!?!? ).

"Wir fliegen die größte Premium Flotte der Welt." - Ich wette, Herr Spohr, das sieht Emirates ein wenig anders. Und ich wage zu sagen, mit Recht! Das "Kerngeschäft wird auch in Zukunft Premium bleiben" - okay, Herr Spohr, aber WO IST DENN DIESES PREMIUM? Im lieblos gereichten Corny beim Einsteigen?

Premium ist sicher nicht mehr so viel bei der LH. Maximal noch der Preis.


Angst vor Kundenbindung?

Da werden erst Vermögen darauf verwendet, Kundenbeziehungen aufzubauen, die eben genau dazu führen, dass man im Einzelfall nicht mehr rational das billigste Angebot wählt, und dann macht man sich diesen Schatz innerhalb weniger Jahre vor dem Hintergrund von "Kostenersparnis" kaputt, indem jedem Statuskunden klar zu verstehen gegeben wird, dass man ihn nur noch als reinen Kostenfaktor sieht. Wer denkt sich denn so eine Strategie aus?

HTB.
(y)
Ich weiß nicht, welche der Nasen den Mist verbrochen hat, aber sie haben ihn verbrochen! Dazu noch die Silber Promotion, wo noch schön die 30 Segmente für den Status beworben werden - um sich dann drüber aufzuregen, dass diese Kunden dann die Lounges nutzen (wie zugesichert) und das ja Kosten verursacht. Auch hier fragt man sich ja wieder, hat da einer etwas angefangen ohne Kenntnis, dass es eigentlich genau anders herum laufen sollte?

Zusätzlich ist ja auch Status nicht gleich Status. Aber nunja, das wussten wir ja sicher alle vorher.

Wenn man Monate auf die Gutschrift von Meilen aus einem Hotelaufenthalt warten muss, wenn die Gutscheine aus der Silber Promotion erst freigeschaltet werden, wenn der Status erreicht und die Gutscheine de facto unnütz sind und wenn das grundsätzlich immer beantwortet wird mit "das tut mir leid, da bin ich nicht zuständig" dann ist eine Sache bei der Lufthansa wirklich komplett verschlafen worden:

Jeder Mitarbeiter steht in der Außenwahrnehmung des Kunden für die Marke Lufthansa. Der Call Center Agent (oder Passagierbeglücker, alleine DIESES WORT :eek:(y):rolleyes:), der Social Media Mitarbeiter ( von denen fang ich gar nicht erst an, die können ja nichtmal auf Buchungen zugreifen oder zeitnah helfen... ), der Checkin Agent (der ggf. gar nicht mal bei der Lufthansa direkt arbeitet), die Flugbegleiter, die Piloten (insbes. wenn diese sich in Sozialen Netzwerken äußern) - das vergessen die aber ALLE extrem gerne mal. Und auch mit solchen Kleinigkeiten kann man sich seine Firma kaputtmachen. Ob es nun die LH Flugbegleiterin ist, die herzhaft über Statuskunden und deren angebliches Kindergarten-Benehmen herzieht, oder die Bemerkungen, dass Kunden, die sich über Social Media Kanäle über eine unschöne Erfahrung beschweren nicht ernst zu nehmen seien ... diese Arroganz ist Gift.

Chauvinismus bei der Lufthansa
Mal beobachtet, wer bei der Lufthansa Upgrades kriegt? Auf allen meinen Verbindungen grundsätzlich Männer. Status nicht einmal erforderlich, obgleich Statuskunden mitreisen. Diese altbackenen chauvinistischen Strukturen aufzubrechen wäre ... eh, 2016?
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Das geht auch langfristig. Eben mit Innovationen, Know-how und Patenten.
was willst du auf solchen Gebieten wie "Mobiltelefonieren" noch groß mit Innovation?
es gibt kaum noch Funklöcher, die Sprachqualität im Allgemeinen ist top, und auch ansonsten unterscheiden sich die Anbieter qualitativ kaum noch.
es wird halt Sprache von A nach B übertragen ... Punkt

und jetzt fangen sie halt an, den Kunden mit komplett undurchschaubaren Tarifdschungeln zu verwirren und auseinander zu nehmen.
wenn es schon mit der technischen Qualität als Unterscheidungsmerkmal alleine nicht mehr geht.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.131
10.800
FRA/QKL
Und man mit MUC - FRA - Langstrecke in F gebucht ( wobei MUC FRA dann C wäre ) ja auch rein darf. Aber mal ehrlich, wieso Langstrecke in FRA nutzen, wenn ich doch schon in MUC bin?
Dir ist schon klar, dass MUC nicht alle Langstrecken bedient?
Dir ist schon klar, dass Abflug/Ankunftzeiten manchmal eine Rolle bei der Buchung spielen?
Dir ist schon klar, dass es durchaus von LH gesteuert unterschiedliche Verfügbarkeiten auf FRA Flügen und/oder MUC Flügen geben kann?

Der zweite von mir zitierte Satz scheint das aber zu wiederlegen. ;)
 

SemperFidelis

Aktives Mitglied
12.05.2016
168
5
Oh Verzeihung, mir war nicht klar, dass es scheinbar zum guten Ton hier gehört, anderen gegenüber gleich belehrend und arrogant zu werden.

Arbeitest Du gar bei der Lufthansa?

( Selbstverständlich weiss ich, dass MUC nicht alle Langstrecken bedient, aber danke für den doch unglaublich höflichen Hinweis .... unglaublich! Redest Du deinem Chef gegenüber auch so? Wenn ja, Glückwunsch, dass Du noch arbeitest! )
 
A

Anonym38428

Guest
Oh Verzeihung, mir war nicht klar, dass es scheinbar zum guten Ton hier gehört, anderen gegenüber gleich belehrend und arrogant zu werden.

Arbeitest Du gar bei der Lufthansa?

( Selbstverständlich weiss ich, dass MUC nicht alle Langstrecken bedient, aber danke für den doch unglaublich höflichen Hinweis .... unglaublich! Redest Du deinem Chef gegenüber auch so? Wenn ja, Glückwunsch, dass Du noch arbeitest! )

Komm mal wieder runter.
 

SemperFidelis

Aktives Mitglied
12.05.2016
168
5
*kicher*

Ich mag das nunmal nicht und das muss auch ok sein, wenn ich das sag.

Man hätte genauso gut sagen können:
"München bietet aber nicht alle Verbindungen auf Langstrecke an, die Frankfurt bietet" - dann knallt man ein Beispiel hin. Und fertig. Belehrend muss man dabei ja nicht werden, von oben herab auch nicht.

Kommunikation ;-)
 
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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Naja, SemperFidelis,

schon ´ne Entscheidung getroffen, wessen Interessen Du uns hier in Zukunft näher bringen möchtest, sind es


a) Frauen :)

b) angehende Flugbegleiter im Bewerbungsverfahrungen oder

c) 0815/Paxe mit wenigen legs, die FTL werden möchten?


Tell us the story! :D
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
Ausnahmsweise bin ich mal bei Tequila, wenn ich auch seine volkswirtschaftlichen Ansichten für falsch halte. Aber Traumrenditen sind langfristig auch rein mathematisch nicht zu erzielen. .

Doch, natürlich geht das. Der Denkfehler, den Mr. Tequilla und Du machen, ist folgender: Ein Geschäft kann nicht dauerhaft mit 20+x% wachsen, das ist richtig, denn das wäre in der Tat mathematisch unmöglich. Aber daß die Gastwirtschaft am Münchner Marienplatz >20% Umsatzrendite macht: Es wäre sehr erstaunlich, wenn es nicht so wäre. Aber das Geschäft ist eben weder duplizierbar, noch beliebig skalierbar. Darin liegt euer Denkfehler.
 
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