Denn es nützt Dir nichts, wenn zwar Dein Flug VIE oder FRA-AMM stattfindet, Du aber nicht nach VIE oder FRA kommst. Weil gerade solche Strecken ständig gestrichen werden (wenn ich alleine schaue, wie oft die letzten Wochen Strecken wie MUC-ZRH, BRU-MUC, BRU-FRA, VIE-BRU o.ä. gestrichen wurden, oft auch sehr kurzfristig).
Dann bucht man diese Strecken eben bei der Konkurrenz.
Meine Theorie ist, dass diese Strecken ohne LHG weitgehend gar nicht bedient würden. Da gibt es die vielen Flüge nur, weil LHG-Hubs miteinander verbunden werden. Feeder in beide Richtungen. Die Strecken dürften für anders strukturierte Airlines - also alle anderen Airlines - weder sinnvoll noch attraktiv sein.
Ok, wenn Du zeitlich einigermaßen flexibel bist und als HON kommst Du vielleicht noch auf einen anderen Zubringer (und sei es über die Buchungsgarantie, sofern 1 Tag vor dem Flug gestrichen). Nur wenn die alle ausgebucht sind und/oder Du nicht ein paar Stunden früher fliegen kannst?
Bei mir wurde aktuell kein Flug gestrichen. Meine zwei kurzfristigen Flugstreichungen in diesem Jahr waren wetterbedingt (Schnee, Gewitter). Meine mehreren langfristigen Flugstreichungen haben dazu geführt, dass ich passendere Flüge zum günstigsten Preis buchen konnte.
Und wenn Du seit Wochen verfolgst, dass die Flüge, die Du als Zubringer bräuchtest, regelmäßig gestrichen werden, ist es nicht so verkehrt, nach Alternativen zu schauen. Ich habe da mittlerweile durchaus ein paar so "Kandidaten", die ich wo möglich meide, so oft wie die am Ende gestrichen werden.
Es ist überhaupt nicht verkehrt, nach Alternativen zu schauen. Es ist auch überhaupt nicht verkehrt, dauerhaft Alternativen zu nutzen.
Wäre ja großartig, wenn Lufthansa streicht und streicht, aber alle anderen Airlines fröhlich weiter bedienen. So klang es für mich bei max2331. Das ist nur nicht die Realität.
Gestern bin ich ab FRA nur mit Sondergenehmigung (nach 23:00h) rausgekommen. Seitens LH stand alles frühzeitig bereit: Flieger, Crew, Slot. Die Abfertigung verzögerte den Abflug. Glaube kaum, dass die Loader etc. gerade nicht konnten, weil alle gerade die Konkurrenz bedienten. Wäre es die Sondergenehmigung nicht erteilt worden, hätte es eine Streichung und Hunderte enttäuschter Kunden mehr gegeben.
Für die Beurteilung der aktuellen Situation muss man folgende Aspekte berücksichtigen:
1. im Luftverkehr werden Leistungen durch eine Reihe von unterschiedlichen Branchen, Unternehmen und Behörden erbracht. Für die Dienstleistung eines einzelnen Kunden müssen alle passend leisten, sonst ist die Dienstleistung gestört.
2. Da der Luftverkehr kürzlich über längere Zeit seinen Ground Zero hatte, sind alle (!) beteiligten Branchen, Unternehmen und Behörden eingeschränkt leistungsbereit.
3. Die Pandemie wirkt sich weiterhin stark aus. Es ist ein Krieg in Europa hinzugekommen. Und Ausnahmesituationen halten Gewerkschaften nicht von Streiks ab. Diese bestehenden Umstände treffen auf das unter 2. beschriebene eingeschränkte Leistungsvermögen. Durch 2. und 3. wird das Angebot an möglichen Flugtickets mehr beschränkt als es jemals in zurückliegenden Jahrzehnten der Fall war.
4. Es besteht aktuell aus verschiedenen Gründen - der wichtigste ist wohl Nachholbedarf - eine besonders hohe Nachfrage nach Flügen.
5. Die aktuelle Nachfrage übersteigt das aktuelle Angebot erheblich. Nicht auf jeder Strecke, aber doch auf vielen.