ANZEIGE
Auf der anderen Seite definieren sich die Billigflieger quasi ausschließlich über den Preis, dieser ist der einzige Grund warum ihre Passagiere Unbequemlichkeiten auf sich nehmen - wenn er nicht sogar entscheidet ob ein Flug überhaupt angetreten wird.
Die Zeiten sind imho vorbei. Der einzige Billigflieger, der konsequent auf die Wahrnehmung als Billigflieger setzt, ist imho Ryanair, und selbst da gibt es Entwicklungen. Easyjet, Wizz, Vueling positionieren sich als Alternative zu den Mainline-Carriern. Ich glaube, der englische Begriff "Low Cost" passt auch besser als "Billigflieger" - der Vorteil dieser Airlines ist die Kostenstruktur, der Nachteil (gerade im Business-Bereich) das fehlende Netz, also geringere Frequenzen (gerade zu Randzeiten) und weniger/andere angeflogene Flughäfen. Punkt zwei wird mit der steigenden Größe der Flotte und der damit einhergehenden Frequenzerhöhung (mehr Flieger brauchen mehr Flüge, und der Trend scheint ja wegzugehen von jedem kleinen Provinzflughafen) spannend. Die Frage wird sein, a) ob sie die Kostenstrukturen halten können, und b) wie sich der Markt konsolidiert.
Easyjet (Gruppe) hat inkl. Bestellungen ca. 450 Flieger, Ryanair ca. 400. Davon jeweils 1/3 Neubestellungen, wo mir noch nicht klar ist, wie viele davon Ersatz und wie viele Flottenerneuerung sind. LH-Group (ohne ITA) hat inklusive Bestellungen ca. 500 Single Aisle. Wenn Easy oder Ryan wollen, können sie im innereuropäischen Verkehr in wenigen Jahren eine echte Konkurrenz zu LH darstellen - gleiche Flughäfen, ähnliche Frequenzen, aber deutlich geringere Kosten (und ja, auch Preise).
Der alte Chef bei LH sagte mal, "wir müssen soviel besser sein, wie wir teurer sind". Momentan kommt das "besser" auf Kurz/Mittelstrecke quasi nur über das Netz - wenn was schiefgeht, nehm ich halt in zwei Stunden den nächsten Flieger. Ansonsten ist die Qualität momentan analog der LC-Carrier. Wenn diese jetzt beim Netz aufholen, wird es spannend.