Dein pseudo-wissenschaftliches Geschawafel ist an Ignoranz kaum noch zu überbieten. Zum einen tust Du hier so, als ob ein um Nuancen besseres Catering Angebot auf einem Kurzstreckenflug beinahe lebensnotwendig ist, um dann im nächsten Satz zu argumentieren, das bei der Fortsetzung der Reise - nämlich der Fahrt vom Flughafen zum Hotel -, die ja durchaus eine ähnliche Dauer wie ein vorausgegangener Flug haben kann, eine Fahrt mit einer Oberklassenlimousine quasi mit einem abgeranzten lokalen Taxi gleichgesetzt werden kann. Ich lache mich gerade tot.
Man kann da nur hoffen, dass man im wirklichen Leben zum Beispiel in gesundheitlichen Dingen nie, nie, nie von der Arbeit solcher "Wissenschaftler" wie Dir abhängig sein wird, denn da wäre mir Angst und Bange.
Ja, und? Die Packung Datteln kostet im Supermarkt 1,69 Euro. Den Meter Wurzelholzdekorfolie bekommt man bei Amazon für 3,50 Euro. Die Kosten für den Quadratmeter Teppichboden möge jeder selbst recherchieren - abhängig von Dekor, Florstärke und Anbieterlokalisation. Trotzdem geht manchem - völlig unwissenschaftlich ausgedrückt - einer ab, wenn so etwas Bestandteil einer Flugreise ist, und es wird plötzlich als integraler Bestandteil eines Premiumtickets angesehen.
Deine doppelten Standards sind nur noch lächerlich.
Welch unwissenschaftliche Betrachtungsweise.
Es gibt keine doppelten Standards, sondern einen für alle Airlines identischen Bewertungsmaßstab, der sich ausschließlich nach Klasse und Flugdauer orientiert. Der Bewertungsmaßstab ist im Forum auch im Zusammenhang mit meinen Reiseberichten ausführlich dokumentiert und wird mittelfristig auch an anderer Stelle zu finden sein. Der wesentliche Punkt ist, dass ein guter Reviewer nicht Kriterien etabliert, die nur von einer einzelnen Airline erfüllt werden, sondern die Kriterien so auswählt, dass in der Gesamtschau a) ansatzweise eine Normalverteilung entsteht, b) ein großer Bereich der Gesamt-Skala ausgereizt wird und c) möglichst solche Items auftauchen, die signifikant positiv mit dem Gesamtergebnis korrelieren. Das gleiche Prinzip gilt z. B. auch bei einer Klausur- oder Prüfungskonzeption, wo regelmäßig Item-Analysen durchgeführt werden um die Prüfungskonzeption zu optimieren. Im medizinsichen Bereich funktioniert das aufgrund der großen Verbreitung von Multiple Choice-Formaten und automatisierbaren Auswertungssystemen oder gar IT-basierten Prüfungsverfahren besonders gut.
Meine Lieblingsdisziplin bei Flight Reviews sind ohne Frage Short Haul Premium Flüge, da sind die Unterschiede bei Sitz und Service am eklatanstesten, wie u. a. hier im Thread von verschiedenen Nutzern dokumentiert wurde. Auf Basis von 23 in den letzten 2 Jahren getesteten und bewerteten Airlines (die meisten nicht im Forum dokumentiert) in der 2-class C/F Kabine in der Kategorie < 3 h und/oder 3-5 h ergibt sich derzeit ein Mittelwert von 50.8 %, eine Standardabweichung von 19.1 % (das ist intendiert, da 20 % ca. einer Notenstufe bzw. einem Stern entsprechen, wenn man die Skala anders als Skytrax nach unten wirklich ausreizt) und ein Airline-Durchschnitt in Short Haul C/F von minimal 28 % und maximal 84 %, mit einer leicht rechtsschiefen Verteilung (da ganz tiefe Wertungen < 20 % bisher nicht vorkamen, aber die von Volume referenzierten Katastrophen-Produkte waren auch noch nicht dabei).
Meine Kriterien lassen sich in 7 Kategorien zusammenfassen, von denen 6 das Bord-Erlebnis (85 %, darunter 30 % Sitz und Ausstattung) und eine das Ground Handling (15 %) abdecken. Das Ground Handling ist eine notorisch schlechte Kategorie zur Differenzierung, da die Airlines an den Outstations oft nur marginale Einflussmöglichkeiten haben. Wenn es am Airport keinen Fast Track an der Siko gibt, kann die Airline daran nichts ändern. Wenn es nur eine schlechte Lounge gibt, kann die Airline daran auch nicht unmittelbar etwas ändern. Zudem bestehen die meisten Kriterien aus Standard-Abläufen, die auch bei schlechten Airlines leicht erfüllbar sind. Daraus folgt dann auch, dass das Ground Handling die Kategorie ist, welche die geringste Standardabweichung und den geringsten Korrelationskoeffizienten mit dem Gesamtergebnis aufweist (r = 0.68). Einige Reviewer wie Schlappig (der leider primär nicht numerische bewertet) nehmen das Ground Handling daher komplett aus dem eigentlichen Flight Review heraus und beginnen mit dem Boarding. Mein Review beginnt in der Regel mit dem Betreten des Airports und endet mit dem Verlassen des Sicherheitsbereichs bzw. des Gepäckbandes (falls dieses im öffentlichen Bereiche liegt z. B. domestic in den USA). Ausnahme ist die Long Haul F, wo der Chauffeur Service am eigenen Hub verlangt wird.
Obwohl "Sitz und Ausstattung" mit Abstand am höchsten gewichtet ist, liefert übrigens die Kategorie "Service-Ablauf" die beste Trennschärfe, sowohl im Hinblick auf die Standardabweichung (SD = 26.7 %), den Variationskoeffizienten (CV = 59.3 %) als auch den Korrelationskoeffizienten mit dem Gesamtscore (r = 0.88). Hier geht es um Merkmale, die per se nicht viel kosten, die aber wesentlich zur Individualisierbarkeit des Borderlebnisses und zur Differenzierung der Produkte beitragen (z. B. Welcome Drink, Dine on Demand Angebot, namentliche Begrüßung, Dauer bis zum ersten Getränke- bzw. Snack/Meal-Service). Jedes der einzelnen Merkmale wird von einer hinreichend großen Anzahl an Airlines geboten um es als akzeptierten Standard zubetrachten, aber die Kombination aus den zahlreichen Items decken nur wenige vollständig ab. Nach dem seit August 2017 gültigen Bewertungsstandard hat selbst nur ein einziger QR-Flug die 10/10 in der Kategorie bekommen und im Schnitt mehrerer Segmente schafft keine Airline mehr als 9/10.
Genau diesen Aspekt des Service-Ablaufs und der Individualisierbarkeit betont ja auch der Reviewer im von mir verlinkten Video.
Weder der Dattel-Service noch das Wurzelholz-Dekor gehören zu den konkreten Items. Gefordert wird in Short Haul C nicht einmal ein Pre-Departure Snack, sondern nur ein Getränk. Die Differenzierung kommt dann z. B. durch die Frage, ob es eine vorgefertigte Auswahl auf einem Tablett gibt oder aus der vollständigen Liste gewählt werden kann und der Drink individuell gebracht wird - dieses Items hat z. B. eine exzellente Trennschärfe. Gefordert wird ein Snack zur ersten Getränkerunde nach dem Start. Auch da gibt es eine exzellente Differenzierung, nichts vs. abgepackte Cracker vs. angewärmte und auf Porzellan aufgetragene Nüsse. Das mag nicht für jeden Reisenden relevant sein, liefert aber eine exzellente Trennschärfe, welche die Service-Philosophie und "Liebe zum Detail" insgesamt reflektiert. Gefordert wird des Weiteren keine spezifische Ausstattung des Busses, es wird allerdings gefordert, dass ein separater Bus für die Premium-Kabine zum Einsatz kommt, da dies bei der Einreise oder generell bei Reisen ohne Aufgabegepäck mit einem signifikanten Zeitvorteil einhergehen kann, der u. U. wesentlich signifikanter ausfallen kann als die Frage Limousine vs. Taxi.
Es geht bei der Auswahl der Items nicht primär darum, solche auszuwählen, welche einzeln betrachtet für möglichst vielen Kunden am wichtigsten sind, sondern solche, welche die allgemeine Servicequalität am besten reflektieren und differenzieren. Daher mag das Herumreiten auf Dine on Demand, warmen Nüssen, der Qualität der Tischdecken oder der Präsentation des Salatdressings auf den ersten Blick lächerlich erscheinen, aber genau diese Merkmale sind es beispielsweise, die eine exzellente statistische Differenzierung der Produkts bieten. Ein anderes Beispiel ist die Anzahl der Auswahl- und Kombinationsoptionen beim Meal Service. Der Chauffeur-Service ist hingegen kein gutes Item, da er selbst von der Mehrzahl der 5* Airlines und der Skytrax World Airline Award Top 10 nicht geboten wird, stattdessen (unter limitierteren Bedingungen als bei EK) von manchen 3* Airlines oder Airlines mit insgesamt schwachem Ranking, daher keinen signifiaknt positiven Korrelationskoeffizienten aufweist.
Die externe Validierung der Relevanz des Wertungsschemas (und ggf. Nachjustierung) erfolgt jährlich anhand der World Airline Awards als umfassendste und beste externe Evidenz für die globale Perzeption der Servicequalität. Da passten die Korrelation meiner Bewertungen in den einzelnen Kategorien und Kabinenklassen in den letzten beiden Jahren sehr gut, am besten in der C (da habe ich aber auch die größte Stichprobengröße). Das ist sicherlich maßgeblicher Bestandteil der Erklärung meiner Zufriedenheit mit den Skytrax-Rankings. Jeder Wissenschaftler sieht es gerne, wenn externe Quellen (Evidenz) das eigene Vorgehen bestätigen.
Lassen wir ihn reden ... wenn er das nächste mal in DXB ankommt (ob er nach dem QR Bann dort noch jemals hin kommt, lassen wir mal offen), und 45 Min in der Line auf das Taxi warten muss, schaut er vielleicht auch ein wenig neidisch nach links, wo der adrett gekleidete Chauffeur mit Namensschild in der Hand nach seinem Gast ausschau hält und in weniger als 5 Min man in einer sauberen Oberklassen Limousine sitzt. Und während der EK Pax dann schon in seinem Hotelzimmer liegt, steht der Seb noch in der Warteschlange. Aber was rede ich... lächerliche 2% macht diese Annehmlichkeit ja nur aus.
Aufgrund der mäßigen Trennschärfe und der erwähnten logistischen Einschränkungen an Outstations können dem Kriterium "Ground Handling" nicht mehr als 15 % eingeräumt werden und das Ground Handling besteht bekanntlich aus mehr als dem Chauffeur Service. Wenn ich z. B. zwar vom Chauffeur im Hotel abgeholt werde, dann aber 30 min an der Warteschlange am CI oder der Siko verliere anstatt sie in der Lounge zu genießen (oder dort produktiv zu verbringen), ist der Mehrwert limitiert. Wenn einem der Chauffeur Service wichtig ist, gibt es unabhängige Anbieter (und QR vermittelt im Übrigen einen gebührenpflichtigen Chauffeur-Service), die ich selbst des Öfteren genutzt und durchweg gute Erfahrungen gemacht habe. Da ist dann die Abholung mit Namensschild genauso selbstverständlich. Taxi-Wartezeiten habe ich am Airport bisher weder in den UAE (weder DXB noch AUH) noch in KWI, MCT oder DOH erlebt. Hinzu kommt, dass Taxi/Limousine nicht in jeder Stadt das zeitökonomischste Verkehrsmittel sind, selbst in Dubai kann je nach Hotel-Lokalisation und Tageszeit die Metro schneller sein.