Ganz ehrlich, für folgende Gruppen ändert sich nichts:
a) die LH-treuen und finanziell gut ausgestatteten Vielflieger > werden auch weiterhin HON
b) die wirklichen Vielflieger, die mit M&M sammeln > werden auch weiterhin SEN
c) die mittelmäßig oft bis hie und da in Europa Herumgurker > werden FTL über Segmente
d) Gelegenheitsflieger > werden nicht FTL
Stimmt so nicht.
a) schrumpft, wenn man willentliche Bekundungen für die Zukunft/in der Vergangenheit bereits getroffene Entscheidungen einiger HON´s hier zum Maßstab nimmt
b) schrumpft mit der Reduktion der Meilengutschriften zwangsläufig
c) schrumpft ebenso, Begründung siehe b), außerdem ist völlig unsicher, ob der FTL auch ab 2014 per seg-run zu erreichen ist
d) schrumpfen nicht zwangsläufig, wenn der seg-run erhalten bliebe
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Darüber hinaus finde ich leicht irritierend,
wenn mögliche "Lufthansa-Denke" der Großkopferten unkritisch in eigene Beiträge übernommen wird. Denn:
Aber ich will nicht als Gast der LH Gruppe den Status und die PM anderer quersubventionieren, damit die über TK oder US oder whatever billig an Status und PM kommen.
...das tust Du als LH-Gast seit Jahren und wirst es noch eine ganze Weile weiter tun müssen, siehe Kamingespräch.
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Im Grunde ist es an der Zeit sich zu überlegen, was man wirklich will, worauf man im fliegerischen Dasein auch zukünftig keinesfalls verzichten möchte. Vermutlich hat der eine oder andere FTL/SEN-mileage-runner ob der aktuellen Schlechterstellungen der Statusse schon unhörbar in die Tischkante gebissen. Und auch als SEN entnervt aufgelegt, wenn das persönliche call center in Istanbul oder Indien, statt Kassel, mal wieder einen vom Pferd erzählte.
Deutsche sind geborene Perfektionisten, daher unser Ansehen, daher unser Anspruch. Verrückt ist, daß mit diesem Anspruch Mittwettbewerber aus dem asiatischen/arabischen Raum der Hansa inzwischen längst den Rang ablaufen, der VFT ist voll von positiven Berichten über EK/SQ/QR etc. Weniger Gedöns, weniger "G´schiss", wie der Wiener sagt, dafür mehr selbstverständliche Opulenz für die Premium-Paxe, aber auch die buchungsklassenunabhängige, professionelle Dienstleistung für den Y-Flieger. Wer kennt nicht den Ausspruch von heimkehrenden Urlaubern:"Bin mit airline XY geflogen, die sind ganz gut!" - und gemeint sind selbstredend Erfahrungen diesseits des Armutvorhangs, jenseits der Lufthansa.
Wenn Frankfurt es ernst meint mit dem Anspruch, Europas führende 5*carrier zu werden, muß man aufpassen, daß der Inhalt nicht verfehlt wird, so, wie früher in Deutsch, wenn der Lehrer einem brilliante Ausdrucksweise, leider am Thema des Aufsatzes vorbei bescheinigte und eine Note im mittleren einstelligen Bereich eintrug.
Jedermann weiß, daß die Brötchen im Luftfahrtsektor inzwischen sehr schwierig zu verdienen sind, nicht umsonst notieren die meisten Fluggesellschaften auch währungsbereinigt meist unter 10 € pro Anteilsschein. Allerdings hat es noch nie geschadet, seine treuen Kunden in schwierigen Zeiten nicht mehr zu enttäuschen, als wirklich notwendig ist. Während der Wettbewerb seine C/F-Paxe bis zu
80 km kostenlos zum Flughafen fährt, beklagt Herr Spohr die Kosten für 800m, die der HON/F-Pax vom FCT zum Finger/Flugzeug im SUV gefahren wird. Während man sich in der Silverkris-Lounge in SIN als SQ-C Pax schon vor dem Flug an 5 hochwertigen Hauptgerichten + Champagner laben kann, um im Flieger gleich zu schlafen, kämpft man sich in Frankfurt durch die kulinarische Katastrophe Kartoffelsalatparadies. Über die seit 10 Jahren der Rutsche überlegene Businessclass von BA reden wir aus Fairness und einem Rest Nationalstolz natürlich erst gar nicht.
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Bei aller Meckerei an dieser Stelle mal ein ernst gemeinter Vorschlag:
C/F-Essen in der Lounge auf gehobenem/F-Niveau, im Flieger nur noch Standardversorgung, das "Vollprogramm" auf Wunsch wird beim CI durch das Bodenpersonal proaktiv hinterfragt. Wäre das nicht zumindest für Nachtflüge, die jenseits der Mitternacht gen Europa starten, umsetzbar? Wer möchte denn wirklich um 2 Uhr morgens Ortszeit noch 5-Gang-Essen?
Aber gut, man sieht,
daß sich Carsten Spohr und seine Mannen eben weiter mehr um die Kosten, als um die Kunden sorgen...und das ist ja dann auch wieder typisch deutsch!