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Aus Shareholder-Sicht hat sich in den vergangenen Jahren am Aktienkurs aber nicht viel getan: Das Hoch der Aktie in den letzten 15 Jahren lag irgendwo einmal bei knapp 27 EUR - jetzt sind wir bei 10 EUR. Auch nicht weit weg vom Allzeittief mit knapp 8 EUR... Als Franz den Posten des CEO übernommen hat, lag der Aktienkurs bei 17 EUR.
Für mich triff Herr Franz die falschen Entscheidungen: Die ganzen Sparprogramme mit der Reduktion des Service auf der einen Seite, der Versuch der Erhöhung der Preise auf der anderen Seite sowie das "Anpissen" der guten, loyalen Kunden ist der falsche Weg. Den Kunden passt es nicht (Rückgang der Firmenverträge, Unzufriedenheit in Foren wie diesen) und noch nicht einmal die Börse jubelt. Und ein von allen unterschätztes Genie ist Herr Franz ganz sicher nicht (was auch sein Mißerfolg bei der Bahn zeigt).
Weber und Mayrhuber waren noch "richtige" Lufthanseaten, mit Bindung zu ihrem Unternehmen. Vom Hintergrund auch beide Techniker und keine Erbsenzähler. Ellenbogen-Manager vom Schlag Franz/Middelhoff hingegen sind nur auf ihr eigenes viel zu großes Ego bedacht sind und haben m.M völlig die Realität um sich herum verloren.
Isoliert sollte man eine Aktie aber nicht betrachten, sondern immer mit der Konkurrenz a la AF benchmarken, gerne auch noch die Pensionslasten von BA einbeziehen und dann die Performance der Lufthansa neu bewerten.
Bei Oelpreisen von zum Teil deutlich ueber 100 pro Barrel sollte man sich Airlineaktien generell etwas genauer ansehen, da kommt selbst bei einem Konjunkturhoch wenig Cash in den Laden, in diesem Zusammenhang sind die 820 Mio. operativer Gewinn schon sehr stark, zumal die Lufthansa ja auch die nationale (AB) und europ. Konkurrenz (AF) in Sachen Aktie klar outperformed hat.
Zumal man eben nicht die Gewerkschaften gekillt hat, die Gehaelter mehrfach massiv reduziert hat wie eine Delta, die Shareholder mal eben abserviert hat wie GM und auch nicht den Steuerzahlern irgendwann komplett die Pensionen zahlen lassen wird wie eine BA oder halb Airline Amerika.
Kundenzufriedenheit wuerde ich auch nicht in Maximiererforen berechnen, sondern an den Fluggaesten, das ist fuer mich der einzig sinnvolle Parameter und dann gegen andere Groessen der ganzen Industrie gebenchmarked...
Es fliegen nun mal prozentual immer weniger Menschen Premiumklassen und die kleinen Peaks sind eher abhaengig von der Konjunktur...
Vergleiche mit Middelhoff halte ich fuer grossen Bloedsinn. AFAIK, besitzt die Hansa um die 50% ihrer Flieger und ein weiterer Teil ist aus mehr oder weniger eigenen Gesellschaften geleast, auch da besitzt man mehr als die Konkurrenz, z.B AF.
Sicherlich waere es fuer Franz relativ einfach die Flieger mit Sale & Lease Back Aktionen zu versilbern und nur kurzfristig zu profitieren.
Von solchen zweifelhalten Aktionen sieht er als Manager natuerlich ab
( Bevor hier wieder einige Experten kommentieren, meine Aussage ist nicht gegen das Leasen von Fliegern per se gemuenzt, das kann durchaus eine Menge Sinn machen...)