Genau. Nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Wenn er sich über die Meilenentwertung, mangelhafte Kommunikation, Fehler des LH Managements beschwert und das als Argumente für seinen Antrag anbringt - einverstanden. Aber den selbstentfachten Mediensturm? Aber wirklich nicht!
Hat er ihn denn selbst entfacht? Oder hatte Lufthansa die Chance, jederzeit den Mediensturm zu bremsen? Aus meiner Sicht ist der Mediensturm und das Echo, dass er erhält, eine logische Konsequenz der Sturheit von Lufthansa. Diese Haltung hat das Management entschieden. Was hätte er denn noch berichten können, wäre Lufthansa friedfertig gewesen? Das schreibt er ja sogar dauernd in seinem Blog.
Das Deutsch des Professors ist ja gruselig!
Ich mag von meinen Kollegen schlechtes gewöhnt sein, aber so gruselig erscheint es mir gar nicht. Kannst Du mal kritisch zitieren? Sprache ist zum Glück Geschmacksache.
Da er zufällig in dem mir gut bekannten Bereich der militärischen Kommunikationstechnik Autor zweier Machwerke ist, habe ich selbige durch einen Mitarbeiter querlesen lassen - das Ergebnis lautet: populärwissenschaftliche Zusammenfassung ohne echten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. (ach ja: Interpunktion ist auch in seinen Veröffentlichungen keine ausgeprägte Stärke)
Die Ursache dieser boshaften Bemerkung ist unsauberes Lesen: Er ist Herausgeber, nicht Autor. Ich vermute, dass die Werke Seminarbände sind. Die Beiträge also wahrscheinlich einzeln namentlich gekennzeichnet sind und von Studenten erstellt wurden. Zum Beispiel für ein Seminar oder Oberseminar. Inhaltlich kann ich sie nicht beurteilen.
Ich habe den Eindruck, dass der Herr Professor mit seinen 35 Jahren noch ein wenig charakterliche Entwicklung vor sich hat. In einem Anfall von Nächstenliebe entwickle ich sogar ein wenig Mitleid.
Deine Arroganz möchte ich mal haben. Ein 35jähriger Professor mit einer Vielzahl von Hochschulabschlüssen, das ist eine herausragende Leistung. Den als Schmalspur-Professor zu bezeichnen ist schon dreist, gerade vor der fachlichen Breite seiner Ausbildung. Davor habe ich Respekt.
Mitleid für einen Menschen, der sich noch entwickelt, empfinde ich nicht. Ganz im Gegenteil, für den Menschen empfinde ich Glück. Denn nur wer in seiner Entwicklung stecken bleibt, verdient Mitleid - und braucht oft meine professionelle Hilfe.
Ohne Dein Alter zu kennen, hoffe ich, daß sich Dein Charakter auch noch entwickelt. Charakterschwäche bei dem mutigen und konsequenten Vorgehen kann ich nicht erkennen.
Es geht hier um die Sache und nicht um einzelne Personen
Dem stimme ich zu. Wer weiß, wie Presse arbeitet, der weiß auch, dass da oft eine Person für eine Sache genutzt wird. Eine Person ist leichter abzubilden. Eine Person kann eine Sache erzählen. Eine Person weckt Emotionen. Der Fall wäre ohne seine Person gar nicht so populär geworden. Nur die Sache zu transportieren ist unmöglich.
Übrigens habe ich nie den Eindruck, dass er seine Person in den Vordergrund stellt. Ganz im Gegenteil, durch sein Blog hilft er anderen. Und hält sich auch dort im Hintergrund.
Als Person muss er aber handeln. Nur er kann klagen. Nur er kann den Gegenantrag stellen. Nur er kann bloggen. Oder hat von Euch ihm jemand angeboten, das für ihn zu übernehmen?
Die Berechnung des angeblichen Verlusts, den Bund, Länder und Gemeinden wegen der Meilenentwertung erlitten haben sollen, ist übrigens völlig absurd (
Bund, Länder und Kommunen | meilenschwund.de). Er nimmt da an, dass alle (!) 4,6 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Diensts dienstlich Meilen sammeln würden, was abwegig ist. Wer außer Professoren und höheren Ministerialbeamten unternimmt denn in nennenswertem Maße Dienstreisen mit den Flugzeug? Wenn seine wissenschaftlichen Arbeiten ähnliches Niveau haben...
Wir Psychologen werden im Studium mit Statistik gequält. Ich habe den Beitrag gerade gelesen und finde ihn nicht völlig absurd. Er spricht von 1000 Meilen pro Beschäftigten. Einige können also 0 Meilen haben, andere soviele, dass sie wie Herr Wulff sich und die ganze Familie auf einem USA-Flug upgraden können. Sind das 200.000 Meilen für Familie Wulff one-way? Also 400.000 return.
Damit im Mittel 1000 pro Beamten übrig bleiben, dürfen 400 gar nicht fliegen.
So unrealistisch ist die Zahl nicht. Logisch hat er geschätzt. Kannst Du denn einen besseren Schätzwert liefern?
Bei manchen Beiträgen frage ich mich, ob da nicht so ein bisschen Neid herausspricht: Wieso hat er das Thema für sich belegt? Wieso nicht ich selbst? Wieso ist er schon Prof? Das kann doch gar nicht sein, der ist viel jünger als ich.
Warum lästert Ihr hier anonym über ihn, statt ihm Eure Meinungen mit vollem Namen begründet zu schreiben? Warum gebt Ihr ihm nicht die Chance, sich zu rechtfertigen?
Eggendorfer macht das schon richtig. Der legt Puzzle-Teil für Puzzle-Teil zu einem grossen Bild zusammen, zu dem sich dann jeder seine Meinung bilden kann. Und er kratzt dabei nicht nur an der Oberfläche sondern kann Dinge im Zweifel sogar beweisen.
Ja, das ist richtig. Er weiß sogar, wo seine fachlichen Grenzen sind. Das postete er erst heute morgen. Und er arbeitet sehr akribisch. Daraus folgere ich, dass er ein guter Wissenschaftler sein muss. Er wägt ab, zeigt Grenzen auf und tastet sich immer weiter in Details vor. Er ermuntert permanent seine Leser zu Feedback, will also neue Ideen und Gedanken bekommen.
Puzzle-Teil für Puzzle-Teil trifft es ganz gut. Mit dieser Gründlichkeit hat Lufthansa wohl nie gerechnet. Jetzt ist er bei der Bilanz angekommen. Wo wird die Reise hingehen?
Irgendwie habe ich das Gefühl, er hat noch mehr in der Hinterhand als nur diese berüchtigte Email.