Dass sich Nachjustierungen beim HON zwingend ergeben werden (entweder auf der Quali- oder auf der Leistungsseite; wahrscheinlich auf beiden mit dem Schwerpunkt auf der Leistunsgseite), ergibt sich aus der Mathematik. Und nein, die Mathematik hat keine HON-Karte; weder jetzt, noch in Zukunft.
Lässt man Eco zur HON-Quali zählen, dann steigt der Anteil von HONs, die Eco fliegen. Und zwar sowohl bei Neu-HONs, als auch bei Alt-HONs. Der Eco-Anteil im durchschnittlichen HON-Profil wird signifikant steigen.
Die absolute Nutzung von HON-Leistungen errechnet sich nicht aus der Anzahl von HONs, sondern aus der Anzahl an HONs x Anzahl ihrer Flüge.
Jede Nutzung von HON-Leistungen kostet der LH Geld, es finden interne Verrechnungen statt, begrenzte Ressourcen werden genutzt, es hat Einfluss auf die Berichte des Controllings und auf Budgets.
Qualifikationsbezogen ersetzen 14 Flüge Eco Kont, einen Flug F Interkont., bzw. 10 Flüge in C Interkont. Bei Eco Interkont. sind es 7:1 bzw. 5:1.
Erhöht sich der Eco Kont-Anteil im durchschnittlichen HON-Profil um 10% zuungunsten von F/C Interkont., dann steigt - bei gleichbleibender Wahrscheinlichkeit der Nutzung von HON-Leistungen pro Flug - die Nutzung der HON-Leistungen auf mehr als das Doppelte. Weil die 10% mehr Anteil eben 10 bis 14 Mal so viele Flüge beinhalten.
In dieser Betrachtung bleibt noch unberücksichtigt, dass die absolute Zahl an HONs steigen könnte.
Weiterhin ist die Annahme einer Steigerung des Eco Kont-Anteil beim durchschnittlichen HON-Profil um 10% sehr zurückhaltend. >20% sind da realistischer. Dann wäre man bei einer mehr als Verdreifachung. Steigt die Summe der HONs gleichzeitig um 50%, wäre man bei mehr als einer 4,5-fachung. Also das 3fache bzw. 4,5fache der Kosten.
Nun könnte man natürlich annehmen, dass die LH dann eben die deutlich höheren Kosten bezahlt, weil man ja mehr Umsätze z.B. auf der Eco Kont realisiert. Wer sich einmal im Leben mit Kostenrechnung im Allgemeinen und der in Konzernen im Speziellen auseinandergesetzt hat, der weiß, dass das ausgeschlossen ist.
Und wer nun denkt: "Naja, FCT nutze ich sowieso nicht.", der vergisst, dass dies nur ein Beispiel darstellt. Die Vervielfachung der Inanspruchnahme gilt für alle HON-Leistungen, z.B. auch fürs Irrops-Handling. Und die Inanspruchnahme kostet immer Geld/Ressourcen. Und aufgrund der neuen Regeln ab 2021 nach dessen Auswirkungen eben mindestens 3x oder 4,5x soviel wie bisher.
Das einzige Argument ist die Vereinfachung. Nun ja, die Regel: "Für die Qualifizierung für einen Status müssen mindestens die Hälfte der Mindestpunkte qualifizierend sein, bis auf den HON, da müssen alle Mindestpunkte qualifizierend sein" müsste nur durch "Beim HON zählen zudem nur auf Business oder First erflogene Punkte als qualifizierend." Hätte niemanden gewundert oder aufgeregt, und es hätte sowieso nur ein paar Tausend Kunden betroffen.