Neues Catering Konzept 2021 - auf Kundenwunsch

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weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
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LH tut meiner Meinung eh nur das was lange schon überfällig ist. Und ich bin mir absolut sicher, dass AF/KL und auch BA (wieder) mitziehen werden. Nur eine Frage von wenig Zeit, die aktuelle wirtschaftliche Situation sollte ihr übriges tun.
Aus Aerograph Interview vom 11.10.2021.

KLM-Finanzchef Erik Swelheim bestätigt, dass man an der Gratis-Verpflegung auch auf der Kurzstrecke festhalten werde. Unter Berücksichtigung "der Marke KLM und der Art, wie wir mit unseren Kunden umgehen" wolle man nicht dem Beispiel der Wettbewerber folgen.

Der Chef des Kundenerlebnisses bei KLM, Boet Kreiken, sekundiert, dass man sich nicht von gratis Snacks und Getränken verabschieden werde, auch nicht auf Europaflügen, denn dies sei Teil des "integrierten Konzepts" (inkludierte Verpflegung sowohl auf der Langstrecke als auch auf Zu-/Abbringern und reinen Kurzstrecken).

Auch Kreikens letzter Punkt im Interview ist ganz interessant. So suggeriert er, dass die Abschaffung der Gratisverpflegung den Kontakt zwischen Cabin Crew und Paxen verringern würde, was nicht erwünscht sei.

Volle Zustimmung zu dieser Auffassung. Wenn ich aktuell LH fliege, mache ich OLCI + Digitale Dokumentenkontrolle + nur Handgepäck. Folglich sind die potentiellen Orte, an denen es persönliche Kontakte geben könnte: 1.) Die Lounge; 2.) Beim Boarding; 3.) An Bord.

Bei 1.) habe ich keinen Kontakt zu LH Personal, sondern zu outgesourctem staff. Beim Bording ist der Kontakt vielleicht 3 Sekunden. An Bord beschränkt sich der persönliche Kontakt regelmäßg nur auf Begrüßung/Verabschiedung sowie das kurze "bitte-/dankeschön" bei der Verteilung des Gratis-Wasserfläschchens. Scheint, als genüge der LH die reine digitale Kundenbeziehung.. Mit Ausnahme des Call Centers natürlich, wobei das emotional eher negativ besetzt sein dürfte angesichts der exorbitanten Wartezeiten.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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BRU
Ganz so, wie wenn man mit dem Auto, der Bahn oder dem Bus unterwegs ist.
Sehe ich genauso. Im Zug bekomme ich doch (mit wenigen Ausnahmen) auch nicht irgendein kostenloses Essen vorgesetzt, auch nicht in der 1. Klasse. Sondern kann mir, wenn ich länger unterwegs bin, entweder was mitnehmen oder an Bord was kaufen.

Daran festzuhalten, auf dem Kurzstreckenflug irgendeinen Snack zu verteilen, wo ein Drittel der Paxe vermutlich gar keinen Hunger hat (und höchstens aus Langeweile isst), ein weiteres Drittel eigentlich kein Käsesandwich / keinen Kuchen / keine Pasta / keine Bowl mag (gerade in einer Zeit, wo immer mehr Menschen irgendwelche „speziellen Ansprüche“ an ihre Ernährung haben) – nur weil es früher zum Flug dazugehört hat, dass es kostenlos was gab? Scheint mir einfach irgendwie überholt.

Und zum hier von vielen angeführten Argument der „teuren Tickets“: Das Problem ist für mich, wie man das in der Praxis umsetzt. Ok, man könnte sagen, man bietet auch einen „all inclusive-Tarif“, wo das Essen inbegriffen ist. Nur welcher Kunde weiß schon beim Zeitpunkt der Buchung, ob er auf dem Flug in 1,5 Monaten gerne was zum Essen hätte und zahlt da gleich bei der Buchung den entsprechenden Aufpreis? Und je nach Tarifsystem wird auch das nicht verhindern, dass jemand mit teurem Ticket nichts bekommt, jemand mit billigerem Ticket dagegen schon (genauso, wie heute so mancher P Saver-Bucher für sein C-Ticket vermutlich weniger gezahlt hat, als so mancher Eco-Gast). Weil der Preis halt primär von Buchungszeitpunkt / Flugdatum / erwarteter Nachfrage usw. abhängt.

Oder es hängt von den Reiserichtlinien des AG ab, ob der einen Tarif mit eingeschlossener Verpflegung bucht oder nicht. Und nicht davon, ob der Pax eigentlich überhaupt was will.

Alternativ, wenn Du es automatisch ab einem bestimmten Preis einschließt, kommen wieder die nächsten, die sich aufregen, weil sie jetzt für Essen usw. zahlen, was sie gar nicht wollen / brauchen, nur weil es keine billigeren Tickets mehr gibt (so ähnlich wie beim alten Europa-Tarifsystem, wo ab einer bestimmten Buchungsklasse die Tickets semiflex / flex waren - egal, ob der Kunde das brauchte).

Da ist für mich BoB in der Praxis die einfachste Lösung.

Was nichts daran ändert, dass ich teilweise schon auch der Meinung bin, dass LH es mit den „no frills“ etwas zu weit treibt bzw. gerade Statuskunden etwas mehr bieten könnte. Dass hier im Light-Tarif praktisch alles ausgeschlossen ist (Sitzplatzreservierung, Koffer, bis hin zum Loungezugang bei EW usw.) finde ich auch daneben - denn auch als Statuskunde braucht man nicht immer Flexibilität und/oder Koffer, hat also keinen Grund, Classic zu buchen.

Wichtiger wären mir aber so Sachen wie kostenlose Sitzplatzreservierung (dass man hier auch als Statuskunde zunehmend zahlen muss, finde ich auch daneben) oder auch kostenlose Nutzung des Internets für Statuskunden. Oder meinetwegen auch ein paar Vouchers für kostenlose Getränke / Speisen aus dem BoB.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.389
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Mit dem KLM-Arikel verlinkt...
Kein Gratis-Schnaps mehr auf der Lufthansa-Langstrecke
Das Bezahlangebot soll auf langen Tagesflügen zwischen den Mahlzeiten und anstelle des Bordverkaufs angeboten werden, und auf Nachtflügen auf die erste Mahlzeit folgen.
Na herzlichen Glückwunsch, damit ist dann auf Nachtflügen die ersten 3 Stunden Action in der Kabine. Erst "reguläres" Catering, dann BoB, dann Duty free, letztere beiden lautstark um die Kundschaft zum Kauf zu animieren.
LH ist ohnehin schon eine der Airlines bei denen die Kabine erst spät zum schlafen abgedunkelt wird, das wird somit jetzt wohl noch deutlich schlimmer...
Und dann nicht mal mehr ein Schlummertrunk.

OK, ich habe mir auf LH Nachtflügen das Essen ohnehin abgewöhnt (weil einfach zu langsam und zu schlecht), aber wenn man mir jetzt auch noch zur Gewinnmaximierung das Schlafen abgewöhnen will, und den kostenlosen Schlummertrunk streicht (das einzigste das ich überhaupt an Bord in Anspruch nehme) ist meine Schmerzgrenze definitiv erreicht, und meine Zahlungsbereitschaft bei weitem nicht mehr da wo sie das LH Marketing vermutet.

Tja, so langsam werden die Billig-Langstreckenflieger tatsächlich zu einer ernsthaften Alternative zur "Premium Airline".
Und die breiten A321XLR Sitze eine tolle Alternative zu LH A350, 777X und jetzt auch noch 787 (ich hatte gehofft wenigstens die bleibt uns erspart)...
Da darf die "Billigairline" dann auch durchaus teurer sein als die "Premiumairline".

meinetwegen auch ein paar Vouchers für kostenlose Getränke / Speisen aus dem BoB.
In der Tat, bei BoB für Statuskunden könnte LH deutlich großzügiger sein.
Wenn man tatsächlich mehr diversifizieren, sein Angebot am unteren Ende erweitern will, in Ordnung. Aber für die treue Stammkundschaft könnte man schon etwas mehr tun, z.B. ein automatisch in die Bordkarte integrierter Voucher für zumindest ein Getränk + ein Sandwich, oder Statusabhängig von Freigetränk für FTL bis freie Auswahl für HON.
 
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B

Boeing736

Guest
Mal abwarten, auch AF/KLM wird die Zitrone quetschen müssen... Alles eine Frage der Zeit und der Argumentation.

Bei 1.) habe ich keinen Kontakt zu LH Personal, sondern zu outgesourctem staff. Beim Bording ist der Kontakt vielleicht 3 Sekunden. An Bord beschränkt sich der persönliche Kontakt regelmäßg nur auf Begrüßung/Verabschiedung sowie das kurze "bitte-/dankeschön" bei der Verteilung des Gratis-Wasserfläschchens. Scheint, als genüge der LH die reine digitale Kundenbeziehung.. Mit Ausnahme des Call Centers natürlich, wobei das emotional eher negativ besetzt sein dürfte angesichts der exorbitanten Wartezeiten.

Und bei der Übergabe eines Sandwiches gibt es mehr Kommunikation als bei der Übergabe einer Flasche Wasser? Oder ist es die Nachfrage ob man zum KLM Kaffee noch Milch und Zucker wünscht der Moment wo massive Kundenbindung entsteht?

Vielleicht habe ich da eine andere Auffassung, aber prinzipiell wünsche ich gar keine Kommunikation. Sollte es aber Kommunikation brauchen (z.B. aufgrund von Problemen) erwarte ich Kompetenz. Und ansonsten will ich beim Fliegen einfach nur von A nach B kommen.

Und anscheinend geht es nicht nur mir so, im ICE erlebe ich regelmässig recht viele Benutzer der "Selbstkontrolle".
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.698
Und bei der Übergabe eines Sandwiches gibt es mehr Kommunikation als bei der Übergabe einer Flasche Wasser? Oder ist es die Nachfrage ob man zum KLM Kaffee noch Milch und Zucker wünscht der Moment wo massive Kundenbindung entsteht?
Der alte Service sorgte m.E. sehr wohl für eine persönlicheren Kontakt. Sei es, weil eine gute Crew einen als SEN/*G persönlich angesprochen hat, sei es, weil man ein kleines Schwätzchen gehalten hat, während die FB auf die frische Kanne Kaffee des Kollegen wartete, sei es, dass es ein höfliches und unaufgefordertes "darf ich Ihnen zu Ihrem Kaffee (bzw. Wein) noch ein Glas Wasser anbieten?" gab.

Richtig gute Crews kamen sogar in besonderen Situationen unaufgefordert ein zweites Mal. Wenn man etwa mit Freunden nach MLA geflogen ist und schon mal bei einem Bierchen "vorgeglüht" hat, kam dann auf einmal jemand "noch ein Bier?", was natürlich mit Freude akzeptiert wurde.

Aktuell ist es oft so, dass Wasser und Schokolade wortlos verteilt werden (ein, "darf ich Ihnen ... anbieten" nur, wenn der Kunde den FB nicht registriert) und man nur als freundlicher Mensch "dankeschön!" sagt. Intensivere Interaktion mit der Crew i.d.R. nur, wenn man was im BoB kauft...

EDIT: Was kein Votum gegen LH-eigenes Personal sein soll, das ich ganz überwiegend schätze. ABER: Man könnte die verbleibenden Kundenkontakte organisatorisch besser machen. Es sind halt solche Kleinigkeiten, die in Erinnerung bleiben. Beispiel: Ich erinnere mich immer noch an meinen letzten DL Sky Club Besuch kurz, bevor covid meinen USA-Flügen ein Ende bereitete *seufz*. Da wurde ich im Sky Club nach Scannen meines BP und Durchziehen meiner Amex begrüßt mit: "Hello, Mr. weltbuerger, good to have you here today. I see that your flight to LGA is on time. You will have a nice First class seat." (Dezenter Hinweis, dass complimentary upgrade duchgegangen ist.)
 
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MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
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Sollte es aber Kommunikation brauchen (z.B. aufgrund von Problemen) erwarte ich Kompetenz.

Etwa die Kompetenz bei Problemen, bei der man nach Stunden in der DüdeliDü-Warteschleifenhölle eine schwer zu verstehende Agentin am Hörnchen hat? Mir würden adhoc mehrere Lösungansätze einfallen, wie LH nach fast 2 Jahre in pandemischer Lage die genau diese kommunikative Problematik entschärfen könnte.

Kompetenz gibt es bei LH aus Kundensicht vor allem noch beim Preis. Und vielleicht bei den marketing delights.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Mal abwarten, auch AF/KLM wird die Zitrone quetschen müssen... Alles eine Frage der Zeit und der Argumentation.
KLM hat die Zitrone vor roundabout 10 Jahren gepresst, als die "Kip or Kaas" Sandwiches und die hochwertigen Getränke von den Kurzstrecken verschwunden sind, und durch Wasser-Aufreiss-Becherchen und Keks ersetzt wurden.
Aber man hat umgedacht, und geht heute wieder in die andere Richtung, will sich wieder von Billigairlines abheben. Warum wohl? Weil man so viel Geld verdient, und Boden gegenüber RyanAir & Co. gut gemacht hat?

Mal sehen, wie LH in 10 Jahren über ihr neues Catering Konzept denkt.
Eine Zeit lang kann man Zahlen schönreden, irgendwann muss man einsehen, dass Leute für ein genausoschlechtes Produkt nicht mehr zahlen. Und muss wieder anfangen für einen Premiumpreis auch ein Premiumprodukt zu bieten.

Am Ende kann man eben doch für ein besseres Produkt auch höhere Preise durchsetzen, und die tatsächlichen Kosten des Caterings sind verschwindend gering, u.U. im Gegenteil, wenn erst alle ihr eigenes Zeug mitbringen, gehen die Kosten für Reinigung und Müll erst Recht durch die Decke.
 
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Boeing736

Guest
Am Ende kann man eben doch für ein besseres Produkt auch höhere Preise durchsetzen, und die tatsächlichen Kosten des Caterings sind verschwindend gering, u.U. im Gegenteil, wenn erst alle ihr eigenes Zeug mitbringen, gehen die Kosten für Reinigung und Müll erst Recht durch die Decke.

Und warum hat genau das bei der OS nicht funktioniert? Qualitätsoffensive mit Do&Co auf der Kurzstrecke auch in Eco... Einige werden sich noch an die dreieckigen Tabletts erinnern, die besser waren als vieles was heute in der CCL geboten wird.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.389
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Und bei OS sind die Buchungszahlen und Gewinne extrem gestiegen, nachdem man das Do&Co Kurzstreckenessen gestrichen hat?

Da LH mit dem Streichen des Caterings die Preise ja nicht gesenkt hat, warum soll das Produkt jetzt attraktiver geworde sein? Wer findet Flug ohne Essen zum selben Preis wie mit Essen attraktiver?

Leider macht Corona jegliche Effekte zunichte, von daher wird man nie sagen können, welchen Effekt die Essensstreichung jetzt tatsächlich hatte.
 
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XT600

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16.03.2009
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Was nicht heißt, dass ich diese Tendenz gut finde – nur dass das Essen in der Eco ein entscheidender Faktor ist, um Kunden zu gewinnen, glaube ich nicht. Weder auf der Kurzstrecke, noch auf der Langstrecke.
Veto: auf der Langstrecke ist das was anderes!

2-3h ohne Essen kann man dadurch ausgleichen, dass am am Airport was isst. 10-12h "eingesperrt" in einem Flugzeug ohne Essen (nur gegen Gebühr) könnte man als Folter durchgehen lassen. Das ist ein no-go - kostenloses Wasser ähh Leiungswasser sowieso!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

KLM hat die Zitrone vor roundabout 10 Jahren gepresst,
noch einer der roundabout = Kreisverkehr (Kreisel) mit "about" oder "around" verwechselt - Siemens, Bosch, Infineon?
 
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XT600

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16.03.2009
21.861
1.475
KLM hat die Zitrone vor roundabout 10 Jahren gepresst, als die "Kip or Kaas" Sandwiches und die hochwertigen Getränke von den Kurzstrecken verschwunden sind, und durch Wasser-Aufreiss-Becherchen und Keks ersetzt wurden.
Aber man hat umgedacht, und geht heute wieder in die andere Richtung, will sich wieder von Billigairlines abheben. Warum wohl? Weil man so viel Geld verdient, und Boden gegenüber RyanAir & Co. gut gemacht hat?

Mal sehen, wie LH in 10 Jahren über ihr neues Catering Konzept denkt.
Eine Zeit lang kann man Zahlen schönreden, irgendwann muss man einsehen, dass Leute für ein genausoschlechtes Produkt nicht mehr zahlen. Und muss wieder anfangen für einen Premiumpreis auch ein Premiumprodukt zu bieten.

Am Ende kann man eben doch für ein besseres Produkt auch höhere Preise durchsetzen, und die tatsächlichen Kosten des Caterings sind verschwindend gering, u.U. im Gegenteil, wenn erst alle ihr eigenes Zeug mitbringen, gehen die Kosten für Reinigung und Müll erst Recht durch die Decke.
genau, der letzte Abschnitt genau meine Meinung!
 
B

Boeing736

Guest
Und bei OS sind die Buchungszahlen und Gewinne extrem gestiegen, nachdem man das Do&Co Kurzstreckenessen gestrichen hat?
Solange die Buchungen nicht dramatisch wegbrechen auf P&L Seite gewonnen.

Da LH mit dem Streichen des Caterings die Preise ja nicht gesenkt hat, warum soll das Produkt jetzt attraktiver geworde sein? Wer findet Flug ohne Essen zum selben Preis wie mit Essen attraktiver?

Dass das Produkt durch Streichen des Caterings attraktiver geworden ist glaubt vermutlich noch nicht einmal das LH Marketing selber. Entscheidend ist aber, dass es den Kunden (also denen ausserhalb dieses Forums) offenbar egal ist. Und damit trifft dann das oben geschriebene wieder zu.
 
B

Boeing736

Guest
Ich würde mal so sagen:
95% der Kunden haben es noch nicht gemerkt. Wir werden sehen, ob sie nachdem sie es gemerkt haben nochmal buchen werden...

Ich würde mal so sagen, zahlreiche Beispiele bei denen Airlines Catering abgeschafft haben zeigen, dass es noch zu keinem deutlichen Effekt gekommen ist.
 

Sciurus

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
1.732
363
ZRH
Erinnere immer gerne an die Crossair, die in den 90ern (nicht, dass ich da grossartig Alkohol getrunken hätte oder hätte dürfen, daher eher aus Erzählungen) Champagner in der Economy ausschenkte. Crossair war damals doch sehr erfolgreich. Sicher lag das nicht, zumindest nicht ausschliesslich, am Champagner. Aber ein anderes Beispiel. Meine Eltern, die nicht gerne flogen (heute gar nicht mehr), aber trotzdem gerne nach Asien gingen, fanden Austrian immer am Besten wegen dem Essen und dem Koch in der Business. Ich habe oft für sie auch LX und LH und sogar EY First Apartment gebucht. LX und LH manchmal auch in Business. TG in First hingegen (damals noch die alte F ab ZRH) mochten sie. LH wegen FRA nicht. Nicht einmal in F. EY fanden sie auch nicht toll. Aber Austrian in C. Sie schwärmen heute noch davon. Und ehrlich. Das Essen war auch immer sehr gut.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.552
9.387
Dahoam
Meine Eltern schwärmen noch von dem Essen bei Lauda Air von einem Flug Mitte der 90er Jahre über BKK nach HKG. LH ist das vermutlich völlig egal als Monopolist. Da kann man ohne nennenswerte Gefahr die Erbsenzähler weiterhin Zitronen quetschen lassen. Der Ruf ist halt langsam im Eimer. Aber ist der Ruf erst ruiniert...
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.389
9.112
Ich würde mal so sagen, zahlreiche Beispiele bei denen Airlines Catering abgeschafft haben zeigen, dass es noch zu keinem deutlichen Effekt gekommen ist.
Wohl eher unter dem Motto "ich habe bisher von keiner Airline gehört, dass es zu einem deutlichen Effekt gekommen ist"...
Aktuell werden ohnehin alle Effekte von Corona überdeckt, aber auch sonst gibt es immer so viele gleichzeitige Effekte, dass es schon sehr eingehenden Studien bedarf, den wirklichen Einfluss einzelner Maßnahmen zu identifizieren.
So hat z.B. die AirBerlin Pleite die LH Buchungszahlen sicher mehr beeinflusst, als eine gleichzeitige Änderung beim Catering oder den Gepäckregeln.
Oder KLM hat zusammen mit dem Zusammenstreichen des Kurzstreckencaterings auch zahlreiche Routen aufgegeben (z.B. CGN), da hat klar letzteres mehr Effekt auf die Zahlen gehabt als ersteres, aber wer kann es genau wissen?

Am Ende haben wir ganz offenbar über 20 Jahre einen Trend hin zu Billigairlines gesehen, da jeden einzelnen Knick in der Kurve individuellen Änderungen zuzuordnen ist ziemlich unmöglich. Der Gesamdtrend ist definitiv ein "deutlicher Effekt" !

Den ungekehrten Trend, das all die Spohrmaßnahmen der letzten Jahre vor Corona die Abwanderung von Passagieren zu den Lowcostern gestopt hätte, habe ich bisher auch noch nicht gesehen.
 
B

Boeing736

Guest
Wohl eher unter dem Motto "ich habe bisher von keiner Airline gehört, dass es zu einem deutlichen Effekt gekommen ist"...
Aktuell werden ohnehin alle Effekte von Corona überdeckt, aber auch sonst gibt es immer so viele gleichzeitige Effekte, dass es schon sehr eingehenden Studien bedarf, den wirklichen Einfluss einzelner Maßnahmen zu identifizieren.

Natürlich wirken immer zahlreiche Einflussfaktoren, deswegen ist es doch auch albern, dass hier bei jeder Serviceanpassung nach unten das Ende der Lufthansa vorhergesagt wird, so wie es schon bei Einführung des EU Bundlings, der Light-Tarife Intercont, BOB etc. der Fall war.

Die Gesamtwirkung aller Effekte lässt sich aber schon sehr gut messen indem man MIDT Daten vergleicht (z.B. Marktgrösse und Kapazitätsanteile über Zeit).
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.389
9.112
Die Gesamtwirkung aller Effekte lässt sich aber schon sehr gut messen indem man MIDT Daten vergleicht (z.B. Marktgrösse und Kapazitätsanteile über Zeit).
Und genau deshalb zweifele ich daran, dass all diese Maßnahmen die die Premiumairlines in Billigairlines verwandeln sinnvoll sind, die Lowcoster vergrößern ihre Marktanteile kontinuierlich. Bisher vor allem auf der Mittelstrecke ("Urlaubsziele"), aber auch vermehr bei den geschäftlichen Kurzstreckenflügen.

Allein auf der Langstrecke gibt es bisher keine Billigkonkurrenz, deshalb ist dort die Argumentation umso lächerlicher, man müsse seine Kosten reduzieren um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wohl eher: man muss auf der Langstreck die Gewinne maximieren um damit den Lowcostern auf der Kurzstrecke subventionierte Flüge entgegensetzten zu können...

Interessant eben auch, das sich erste Airlines (BA, KL...) jetzt wieder in die andere Richtung bewegen... Was machen die wohl falsch, und aufgrund welcher falschen Zahlen und Annahmen?

Bei der LH Group finde ich es umso verwunderlicher, warum eröffnet man eine Eurowings DissCondor wenn man gleichzeitig die "normale" LH in Richtung Billigairline entwickelt? Diversifizierung macht doch nur Sinn, wenn man das Premiumprodukt aufwertet, und ein Billigprodukt am anderen Ende hinzufügt. Wenn ich das Premiumprodukt zum Billigprodukt unwandle, warum soll ich dann ein weiteres Billigprodukt einführen?

Aber vermutlich glauben die LH Marketingexperten sogar was sie sagen, und halten die Einführung von BoB tatsächlich für eine Produktverbesserung...
 

Martin.Berlin

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
807
584
TXL
Bei der LH Group finde ich es umso verwunderlicher, warum eröffnet man eine Eurowings DissCondor wenn man gleichzeitig die "normale" LH in Richtung Billigairline entwickelt?

Das ist doch klar: Mitarbeiter zu günstigeren Bedingungen ausserhalb des Konzerntarifvertrages zu beschäftigen.
MB
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
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Natürlich wirken immer zahlreiche Einflussfaktoren, deswegen ist es doch auch albern, dass hier bei jeder Serviceanpassung nach unten das Ende der Lufthansa vorhergesagt wird, so wie es schon bei Einführung des EU Bundlings, der Light-Tarife Intercont, BOB etc. der Fall war.

Die Gesamtwirkung aller Effekte lässt sich aber schon sehr gut messen indem man MIDT Daten vergleicht (z.B. Marktgrösse und Kapazitätsanteile über Zeit).
Ich verstehe Deinen Einwand.

Trotz aller Differenzen ist natürlich klar, dass die DLH nicht blöd ist. Natürlich versuchen die zu isolieren, welche Auswirkungen ein potentielles Enhancement auf das Kundenverhalten hat. Und wenn die Modelle und Erfahrungen der Experten sagen, dieses Enhancement hilft unserer bottom line nicht, wird es nicht implementiert.

Nichtsdestotrotz: Es ist extrem schwierig, kausale Zusammenhänge in Daten zu erkennen. Sorry, dass ich hier im Forum öfter poste mit der Problematik Scheinkorrelation. Es ist nunmal aber ein extrem wichtiges Thema, wenn man wie die DLH Enhancements flächendeckend einführt im Interesse einer kohäranten Kundenerfahrung. Es ist einfach inpraktikabel, experimentell bestimmten Kunden BoB vorzusetzen, während andere Kunden zwei Reihen weiter vorne oder hinten ein Kostenlos-Catering bekommen. Aber ohne Experimente -> keine Identifikation kausaler Zusammenhänge.

Insofern ist Dein Einwand, dass es seit ~20 Jahren Datenbanken wie MIDT gibt, nicht verkehrt. Man kann allerdings nicht aus der Auswertung solcher Daten zweifelsfrei schlussfolgern, dass die DLH alles richtig macht.

Mein rein subjektiver Eindruck ist, dass die DLH sich ein wenig zu stark leiten lässt von inkrementellen Optimierungen in Teilbereichen. Ich wünschte mir manchmal, dass man dem Produkt im Gesamtbild mehr Bedeutung zumessen würde.

Bei jedem Einzel-Enhancement gibt es Pros und Cons. Und einzelne Enhancements sind für die Masse eigentlich so gut wie nie ein "Dealbreaker". Das Problem ist vielmehr, dass man sich in der Summe aller Einzelschritte sehr weit von dem entfernt hat, was man als Premium-Carrier bezeichnen könnte.
 
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Boeing736

Guest
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Nichtsdestotrotz: Es ist extrem schwierig, kausale Zusammenhänge in Daten zu erkennen. Sorry, dass ich hier im Forum öfter poste mit der Problematik Scheinkorrelation. Es ist nunmal aber ein extrem wichtiges Thema, wenn man wie die DLH Enhancements flächendeckend einführt im Interesse einer kohäranten Kundenerfahrung. Es ist einfach inpraktikabel, experimentell bestimmten Kunden BoB vorzusetzen, während andere Kunden zwei Reihen weiter vorne oder hinten ein Kostenlos-Catering bekommen.

Aber deswegen werden solche Anpassungen ja immer auch getestet, das BOB z.B. in GVA (genauso wie die Einführung der Light Fares). Auch die SN konnte schon genug Erfahrungen mit BOB sammeln.

Insofern ist Dein Einwand, dass es seit ~20 Jahren Datenbanken wie MIDT gibt, nicht verkehrt. Man kann allerdings nicht aus der Auswertung solcher Daten zweifelsfrei schlussfolgern, dass die DLH alles richtig macht.

Das kann man ja grundsätzlich nicht, aber wir können wohl schon davon ausgehen, das verschiedene Daten wie Kundenfeedbacks, Surveys etc. für ein Gesamtbild Berücksichtigung finden.

Bei jedem Einzel-Enhancement gibt es Pros und Cons. Und einzelne Enhancements sind für die Masse eigentlich so gut wie nie ein "Dealbreaker". Das Problem ist vielmehr, dass man sich in der Summe aller Einzelschritte sehr weit von dem entfernt hat, was man als Premium-Carrier bezeichnen könnte.
Da bin ich absolut bei dir, zeigt in meinen Augen aber eher dass es keine konsistente Strategie gibt, die Eigenwahrnehmung verzehrt ist oder das Produkt nicht mit dem Marketing spricht.