Neues Catering Konzept 2021 - auf Kundenwunsch

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nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.103
1.399
TXL
BoB geht also in Ordnung? Vor einer Woche auf FRA-MIA sagten sie, dass sie aufgrund von Corona zwischen den Servicegängen nichts servieren dürften.
 

nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.103
1.399
TXL
Was ich nicht verstehe, was dagegen spricht, wenn sie eine kleine Bar aufbauen, wo man sich Getränke und Snacks selbstständig nehmen kann? Auf dem Flug standen nur halbherzig Wasserflaschen und KitKats rum.

Auf meinem ersten Langstreckenflug vor ein paar Jahren mit LH sind die FA alle 45 Minuten mit Getränketablets rumgelaufen und haben sehr freundlich Getränke serviert. Dort gab es noch eine zweite warme Mahlzeit. Im Gegensatz zu letzter Woche ein Unterschied zwischen Tag und Nacht.
 
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nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.103
1.399
TXL
Welche Kabinenklasse war das?
Y und Y+ , aber ist das nicht irrelevant? LH hat den Anspruch einer 5* Airline. Dieser sollte sich über alle Klassen erstrecken und nicht nur in C und F.

Was ist daran so schlimm, wenn sie ein paar Flaschen Apfelsaft/Cola etc. hinstellen, so dass sich jeder was selber nehmen kann?
 

aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.448
1.534
MZ
Y und Y+ , aber ist das nicht irrelevant? LH hat den Anspruch einer 5* Airline. Dieser sollte sich über alle Klassen erstrecken und nicht nur in C und F.

Was ist daran so schlimm, wenn sie ein paar Flaschen Apfelsaft/Cola etc. hinstellen, so dass sich jeder was selber nehmen kann?
Ich denke das ist dann die Kombination aus dem Sparwillen von LH und den Unwillen der Crew sich mit den Pax auseinanderzusetzen (von mir aus auch wegen Corona).
Das LH Personal hatte es ja auch nicht besonders leicht und wird nur semi motiviert sein wieder mehr Kontakt zum Kunden zu leisten und LH will gleichzeitig nichts ausgeben (a la Saft / Coke in der Galley).
Ich habe LH oft verteidigt und fliege auch nach wie vor alles was geht mit denen (ist irgendwie eine Herzensangelegenheit ;)), aber Servicetechnisch ist LH aktuell ganz weit weg vom eigenen Anspruch. Beziehungsweise dem Anspruch den LH medial beworben hat aber schon vor Corona nicht wirklich erreicht hat.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.751
2.601
FRA
In der Y waren in den 70ern bis zu 19 inch breite Sitze verbaut (z.B. in der TriStar), das ist mehr als heute teilweise in der PE geboten wird. und im 4er Mittelblock waren 2 Doppelsitzgruppen verbaut, so dass die "billigen Plätze" ganz in der Mitte mit zwei Sitznachbarn effektiv eine doppelt so breite Armlehne hatten, vergleichbar mit der PE heute.
Nur weil wir in der Y inzwischen auf bis zu 16.3 inch runter sind, und die Armlehnen auf 1.5 inch, ist die Marktlücke für PE überhaupt entstanden.
Die 70er Jahre sind aber auch schon eine ganze Weile her. Da hat der Flug in der Touristen Klasse in die USA mal schnell 1.000 DM gekostet. Zu Zeiten als dass ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt war. Dafür konnte der Sitz in der TriStar auch breiter sein und das gebotene Essen mehr Glamour haben.

Heutzutage liegt das durchschnittliche Monatsbrutto irgendwo bei 4.000 EUR. Dafür bekommt man dann sogar mehr geboten im Vergleich nur 2-4-2-Bestuhlung in der Touristen Klasse der Lockheed Tristar.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.543
9.373
Dahoam
United Airlines Boss Scott Kirby:
Eine echte Kultur des Kundenservice war unmöglich. In den USA glauben viel zu viele Airline-Manager, dass die Leute beim Buchen nur auf den Preis achten.

Man kann nur hoffen, dass er auf seinem Besuch in Deutschland Carsten erzählt hat, dass er mit seiner Spohrpolitik auf dem Holzweg ist.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.590
5.812
Ein Teil des Lufthansapersonals schiebt mal wieder die sehr schlimmen Coronazahlen vor, um seine eigene Arbeitsverweigerung zu "begründen". Gleichzeitig sagt die Personalvertretung, dass ihre Linie in der Belegschaft wohl keine allgemeine Gültigkeit mehr habe, "rund die Hälfte" sehen die Pandemie nämlich als vorbei an und leben dies auch im Berufsalltag.

 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.376
9.095
Ein Teil des Lufthansapersonals schiebt mal wieder die sehr schlimmen Coronazahlen vor, um seine eigene Arbeitsverweigerung zu "begründen".
Auch eine Sicht der Dinge, und bestimmt auch oft zutreffend.
Aber eben nicht das volle Bild. Wenn dem bösen Luftfahrtpersonal z.B. seine zweite Nacht in Japan gestrichen wurde, und der Flug deshalb nach ihrer Körperuhr morgens um 2 losgeht, kann man nachvollziehen, dass sie sich während des extrem ermüdenden Fluges mal zurückziehen wollen, und nicht auch noch Snacks verkaufen möchten, nur um neben den €100 die sie den Aktionären gerade in Japan gespart haben auch noch weitere €100 durch Bordverkauf verdienen sollen...

Sie sind ursprünglich nicht dafür eingestellt worden, als Verkäufer zu arbeiten, und werden vermutlich dafür auch nicht extra bezahlt.
Der eine spricht von Arbeitsverweigerung, der andere von unbezahlter Mehrarbeit...

Ich habe schon klar arbeitsscheue LH FAs erlebt, aber das Problem ist wohl doch ein wenig komlexer.
BoB dauert signifikant länger als kostenloses Essen servieren, das nervt nicht nur die Kunden, das steigert natürlich auch die Arbeitsbelastung der Crew. Natürlich macht das beide nicht glücklicher. Und vermutlich auch am Ende die Aktionäre nicht reicher, bestenfalls bekommen einige Manager einen größeren Bonus bevor klar wird, das es eine dumme Idee war und wieder abgeschafft wird (wie z.B. bei BA oder KL, die da schon ein paar Jahre weiter sind...)

Dass schöne ist, dass man als Kunde und auch als FA die LH BoB Phase bei anderen Airlines aussitzen kann ;-)
 

Flo10

Erfahrenes Mitglied
23.05.2015
504
1.514
Ein Teil des Lufthansapersonals schiebt mal wieder die sehr schlimmen Coronazahlen vor, um seine eigene Arbeitsverweigerung zu "begründen". Gleichzeitig sagt die Personalvertretung, dass ihre Linie in der Belegschaft wohl keine allgemeine Gültigkeit mehr habe, "rund die Hälfte" sehen die Pandemie nämlich als vorbei an und leben dies auch im Berufsalltag.

Der Arbeitsmarkt sieht aktuell doch gut aus. Dem Personal steht es frei, sich jederzeit anderweitig zu bewerben. Vielleicht wäre ein Job ohne Kundenkontakt (Order Picker bei Amazon zum Beispiel) die bessere Wahl =;

Aber Mist, damit kann man bei Instagram ja gar nicht angeben...

Hauptsache am Zielort dann in die überlaufenste "In-Bar" rennen und an Bord mit der Ausrede "Corona" nicht servieren wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Boeing736

Guest
Sie sind ursprünglich nicht dafür eingestellt worden, als Verkäufer zu arbeiten, und werden vermutlich dafür auch nicht extra bezahlt.
Der eine spricht von Arbeitsverweigerung, der andere von unbezahlter Mehrarbeit...
Ich denke als Angestellter hat man im Arbeitsleben schon gewisse Änderungen zu akzeptieren ohne diese gleich als als unbezahlte Mehrarbeit anzusehen.
Als die Sicherheitsansage auf den Langstrecken durch das Video ersetzt wurde gab es ja auch keine Gehaltskürzungen, obwohl hier eine vielen Flugbegleitern nicht zu angenehme Tätigkeit wegrationalisiert wurde. Dasselbe gilt für andere Massnahmen, die die Arbeit erleichtern.

Ich habe schon klar arbeitsscheue LH FAs erlebt, aber das Problem ist wohl doch ein wenig komlexer.
BoB dauert signifikant länger als kostenloses Essen servieren, das nervt nicht nur die Kunden, das steigert natürlich auch die Arbeitsbelastung der Crew. Natürlich macht das beide nicht glücklicher.
Dir ist schon klar, dass es nicht um einen vollwertigen BoB geht sondern lediglich um den Verkauf von Snacks? Ich wage zu bezweifeln, dass es hier eine massive Nachfrage geben wird und jeder Kunde, der früher den gratis Schokoriegel oder das gratis Eis genommen hat auch etwas erwerben wird. Insofern wäre es wohl erstmal sinnvoller abzuwarten wie gross die Arbeitsbelastung wirklich wird.

Und vermutlich auch am Ende die Aktionäre nicht reicher, bestenfalls bekommen einige Manager einen größeren Bonus bevor klar wird, das es eine dumme Idee war und wieder abgeschafft wird (wie z.B. bei BA oder KL, die da schon ein paar Jahre weiter sind...)
Mir ist nicht bekannt, dass BA und KL schon einmal auf der Langstrecke Snacks verkauft haben.
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.698
United Airlines Boss Scott Kirby:


Man kann nur hoffen, dass er auf seinem Besuch in Deutschland Carsten erzählt hat, dass er mit seiner Spohrpolitik auf dem Holzweg ist.
Das passt eigentlich eher in den Armchair CEO Thread, der Kontinuität willen antworte ich hier.

Das Catering ist für meine Begriffe nur ein kleiner Teil der Spohrpolitik. UA hat übrigens auch viel enhanct, allerdings eher in ihrem Vielfliegerprogramm als in der Kundenerfahrung am Boden und in der Luft. Wie dem auch sei, jedenfalls ist, wenn man über Spohrmassnahmen nachdenken will, nicht nur das Catering zu nennen.

Zu den Enhancements bei der LH in den letzten Jahren zählen Verdichtungen der Kabine, Entwertung der Prämienmeilenvergabe bei M&M (2018 eingeführte Vergabe nach Ticketpreis), Einführung Light auf der Kurz- und Langstrecke (2015 bzw. 18) und Erhöhung der Gepäckgebühren für Light (2020), Streichung des Loungezugangs in EW Basic (2017), Streichung der Druckerzeugnisse, Einführung/Erhöhung von Sitzplatzreservierungsgebühren (diverse Jahre), permanenten Loungeschließungen (2020), Änderungen beim Loungezugang für Begleitpersonen (2020), die Abschaffung des Champagners auf Nachfrage in den SEN Lounges (2017) und nicht enden wollende Verzögerungen beim neuen Langstrecken C Produkt (das 2017 als "game changer" angekündigt wurde für 2020, wofür es 2017 ein 5* Skytrax Rating gab).

Und das ist eine unvollständige Liste.

Da gab es im Catering-Bereichs relativ wenige Enhancements: Einführung BoB Kurzstrecke (alles bis auf Wasser nur noch gegen Bezahlung - 2021); Reduzierung des zweiten Meals in Langstrecken-Eco auf einen vegetarischen Snack ohne Wahlmöglichkeit (2019); Abschaffung kostenlose Spirituosen und Einführung BoB - Eco Langstrecke (2021).

Mein einer Punkt ist also, dass Catering doch nicht SOO zentral ist. Die Einführung von Eco Light Kurzstrecke in 2015 etwa war ein massives Enhancement für SEN/HON/*G, die nun vor der Wahl stehen, entweder mehr für Eco zu bezahlen oder auf kostenlose ASR sowie zusätzliches Freigepäck verzichten müssen.

Oder die umsatzbasierte Prämienmeilenvergabe war ein massives Enhancement insb. aus Sicht der Geeks hier im Forum. Wenn ich ein günstiges F-Ticket auf LH/LX im Partnersale ab CDG/AMS/KBP/... schieße und es auf M&M kreditiere, erhalte ich einen Bruchteil der Prämienmeilen von früher. De facto ist es so, dass es äußerst sinnig sein kann, den Flug auf A3 zu kreditieren, weil man so das Drei-, Vier- oder Fünffache an Prämienmeilen sammelt wie bei M&M.

Mein zweiter Punkt ist der, den ich hier schon vielfach gemacht habe. Airlines können beim Catering mit relativ geringen Mehrausgaben viel Produktverbesserung erreichen. Bei Delta habe ich in Eco Langstrecke etwa bei Vor- und Nachspeisen Wahlmöglichkeiten, ich kriege vor dem ersten Meal einen Begrüßungscocktail mit Crackern oder Brezeln, eine gedruckte Speisekarte, ein Tischset, Hot Towels, größere Hauptspeisen, separat servierten Nachtisch und zum Ende des Fluges ein Dankeschön und eine Minischokolade.

Das macht subjektiv viel aus, kann Delta pro Pax allerdings nicht mehr als einen niedrigen einstelligen Dollarbetrag kosten. Ich sehe da keinen Widerspruch zu meinem Punkt 1. Ich sage im Prinzip nur, dass Delta (erfundene Zahlen) vielleicht $4 zusätzlich in die Hand nimmt, um die Kundenerfahrung um $10 zu verbessern. Diese $10 zusätzliche Wertschätzung ist vergleichsweise gering (ich denke, andere Dinge wie Sitzkomfort oder die Qualität der Verbindung sind wichtiger).

Dennoch würde es sich in diesem fiktiven Beispiel lohnen. Delta hat höhere Kosten von $4. Der Kunde hat einen Wertzuwachs von $10. Wenn DL also den Ticketpreis um $6 erhöhen würde, wäre es win-win: Nettogewinn von $4 für den Kunden und Nettogewinn von $2 für Delta. Ist natürlich etwas vereinfacht dargestellt von mir, aber ich hoffe, die Kernaussage ist verständlich.
 
B

Boeing736

Guest
Dennoch würde es sich in diesem fiktiven Beispiel lohnen. Delta hat höhere Kosten von $4. Der Kunde hat einen Wertzuwachs von $10. Wenn DL also den Ticketpreis um $6 erhöhen würde, wäre es win-win: Nettogewinn von $4 für den Kunden und Nettogewinn von $2 für Delta. Ist natürlich etwas vereinfacht dargestellt von mir, aber ich hoffe, die Kernaussage ist verständlich.

Deine Kernaussage ist ja im wesentlichen die unemotionale Zusammenfassung der vorherigen 98 Seiten.
Am Ende steht halt die Frage ob eine Fluglinie davon ausgeht zusätzliche Investitionen in Kundenservice monetarisieren zu können.

Das lässt sich ansatzweise über die RASK Entwicklung und die Verteilung von Marketshares herausfinden, und da scheinen die von dir genannten Verschlechterungen bei der LHG aus LHG Sicht keinen Anlass dazu zu geben, den umgekehrten Weg zu beschreiten.

Ansonsten bleibt noch festzuhalten, dass der amerikanische Markt anders als der europäische funktioniert. Während in Europa die Preise sehr stark durch die Airline-Kapazitäten gesteuert werden und sich dadurch recht stark unterscheiden (was eine Kaufentscheidung auf Preisbasis begünstigt) wird in den USA viel stärker zwischen Airlines gematched sodass ein OD zu vergleichbaren Zeiten in den meisten Fällen unabhängig von der Airline ziemlich gleich teuer ist. In diesem Szenario ist es sicherlich einfacher auf Basis von Services den Kaufentscheid zu beeinflussen.
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.698
Deine Kernaussage ist ja im wesentlichen die unemotionale Zusammenfassung der vorherigen 98 Seiten.
Am Ende steht halt die Frage ob eine Fluglinie davon ausgeht zusätzliche Investitionen in Kundenservice monetarisieren zu können.
Völlig richtig. Wobei ja auf der europäischen Kurzstrecke (wo die Entfernungen gering und die Flüge vergleichsweise kurz sind) die Position "Kosten senken geht über Produkt verbessern" viele Anhänger hat, auf der Langstrecke jedoch weniger viele. Man könnte als Außenstehender jedoch ein wenig den Eindruck gewinnen, dass die LH dieses Kostensenkungsparadigma seit 2017 oder 18 peu a peu auf die Langstrecke überträgt, wo noch wesentlich unklarer ist, ob das am Markt Erfolg haben wird.
Das lässt sich ansatzweise über die RASK Entwicklung und die Verteilung von Marketshares herausfinden, und da scheinen die von dir genannten Verschlechterungen bei der LHG aus LHG Sicht keinen Anlass dazu zu geben, den umgekehrten Weg zu beschreiten.
Ich glaube, wir standen uns bei diesem Punkt schon einmal gegenüber. Vermutlich können wir uns hier nur darauf verständigen, unterschiedlicher Meinung zu sein.

Wenn die LH ihr Leistungsprogramm verändert, werden die Kunden darauf reagieren und ihr Verhalten anpassen. Die KPI, die Du gerne anführst, basieren jedoch auf historischen Daten. Statistische Modelle, die darauf basieren, unterstellen i.d.R. jedoch, dass das Kundenverhalten in Stein gemeißelt ist. Es gibt zwar sog. strukturelle Modelle, in der Kunden frei reoptimieren können, wenn die Airlines ihr Produkt verändern, aber das ist oft nicht so praxisnah und eher von akademischem Interesse.

Die LH ist natürlich nicht blöd und weiß, dass die Kunden ihr Verhalten ändern, wenn sie sich mit neuen Produkten, neuen FFP-Regeln usw. konfrontiert sehen. Deshalb macht die LH vorab Befragungen, sie testet neue Produkte zunächst auf einzelnen Märkten usw.

Ich bezweifele halt, dass das reicht. Meiner Meinung nach ändern die Kunden ihr Verhalten, sind allerdings "schwerfällig" darin. Es dauert, bis sie ihr Verhalten anpassen. Unternehmenskunden sind z.B. über die Laufzeit eines Firmenvertrags gebunden. Einzelkunden fühlen sich gebunden, weil ihr Meilenkonto bei LH M&M gut gefüllt ist oder weil sie noch 15 Monate lang einen FF-Status innehaben. Das travel expense department eines Großkonzerns wirft seine Reiserichtlinien nicht alle sechs Monate über den Haufen; nein, Anpassungen erfolgen langsamer.

All das führt mMn zu Trägheit auf der Kundenseite. Außerdem ist es aufgrund temporärer Störeinflüsse (wie aktuell die Pandemie) schwierig, kurzlebige und permanente Veränderungen im Kundenverhalten korrekt zu separieren.

Deshalb komme ich zurück zum Ausgangspunkt: Auf der Langstrecke ist die DLH wirklich erst in den letzten paar Jahren etwas zurückgefallen, vor allem natürlich im Kabinenprodukt, aber auch in anderen, kleineren Aspekten, die ich oben genannt habe. Für meine Begriffe ist das letzte Wort darüber, wieviel Erfolg DLH damit am Markt haben wird, noch nicht gesprochen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.562
9.488
irdisch
Einerseits sind die Tarife noch die alten einer vollen Linienairline, jedenfalls wenn man die typischen Merkmale einer Business Reise mitbringt und nicht Schnäppchen jagen kann, und andererseits gibt es nichts mehr dafür. Enge Sitze, original wie lowcost, selbst die C sitzt schon lange auf Eco-Gestühl und eine stark nachlassende Verpflegung "ohne Anspruch".

Riskant in mehrfacher Hinsicht: Immer mehr Lowcost-Angebot (zur Zeit ausgesetzt, dann aber wiederkommend) mit viel niedrigeren Tarifen bei gleichem oder besserem Service, verändertes Reisen nach neuen Regeln, wie Business-Sperre, Niedrigstpreisgebot, keine Meilen mehr behalten und schließlich eine neue Generation der Reisenden. Die, die keine Lowcost-Vorbehalte mehr kennen, aber auch nicht irgendeine alte LH aus den goldenen Jahren noch wohlwollend im Hinterkopf haben und die selber aussuchen und buchen.

Wenn ich LH wäre, würde ich viel mehr auf Marke machen. So Mercedes-mäßig. Wir sind besser und dafür müssen wir teurer sein. Die Marke LH ist immer noch top. Aber man müsste sie mal wieder etwas polieren. Dafür wäre ein vernünftiges Catering die beste und billigste Spielwiese. Aber man gibt das Feld wegen interner Querelen auf. Ich würde mal die Unternehmensberatung wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Boeing736

Guest
Wenn die LH ihr Leistungsprogramm verändert, werden die Kunden darauf reagieren und ihr Verhalten anpassen. Die KPI, die Du gerne anführst, basieren jedoch auf historischen Daten. Statistische Modelle, die darauf basieren, unterstellen i.d.R. jedoch, dass das Kundenverhalten in Stein gemeißelt ist. Es gibt zwar sog. strukturelle Modelle, in der Kunden frei reoptimieren können, wenn die Airlines ihr Produkt verändern, aber das ist oft nicht so praxisnah und eher von akademischem Interesse.

Eben, und wenn man die Auswirkungen von solchen Massnahmen eh nicht zuverlässig vorhersagen bleibt ja nur die Option des Austestens bis an die Schmerzgrenze der Kunden. Und wenn signifikant viele Buchungen wegbrechen wird halt nachjustiert und es gibt eine Serviceanpassung nach oben, die sich dann noch positiv vermarkten lässt.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.543
9.373
Dahoam
Wenn ich LH wäre, würde ich viel mehr auf Marke machen. So Mercedes-mäßig. Wir sind besser und dafür müssen wir teurer sein. Die Marke LH ist immer noch top. Aber man müsste sie mal wieder etwas polieren. Dafür wäre ein vernünftiges Catering die beste und billigste Spielwiese. Aber man gibt das Feld wegen interner Querelen auf. Ich würde mal die Unternehmensberatung wechseln.
Vielleicht hat man deshalb die düstere und langweilige Premiumlackierung eingeführt. Falls das Premium-Lowcost-Konzept schiefläuft kann man sich wieder auf Qualität besinnen und das bekannte Spiegelei auf das Leitwerk malen mit dem viele Generationen eine gute Lufthansa verbinden. ;)
 

Lutz1

Erfahrenes Mitglied
21.12.2016
1.139
687
Der Arbeitsmarkt sieht aktuell doch gut aus. Dem Personal steht es frei, sich jederzeit anderweitig zu bewerben. Vielleicht wäre ein Job ohne Kundenkontakt (Order Picker bei Amazon zum Beispiel) die bessere Wahl =;

Aber Mist, damit kann man bei Instagram ja gar nicht angeben...

Hauptsache am Zielort dann in die überlaufenste "In-Bar" rennen und an Bord mit der Ausrede "Corona" nicht servieren wollen.
Habe ich das richtig verstanden? Wenn ich mit LH/LX/OS in Eco Langstrecke fliege bekomme ich zu dem kostenlosen Essen kostenlos alle Getränke. Sobald das Tablet abgeräumt ist muß ich für die Erdnüsse und das Bier bezahlen? Wenn es dann z.B. nach 10 Stunden Flug noch nen Frühstück gibt, is der Sekt wieder umsonst???
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.698
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300x250
Eben, und wenn man die Auswirkungen von solchen Massnahmen eh nicht zuverlässig vorhersagen bleibt ja nur die Option des Austestens bis an die Schmerzgrenze der Kunden. Und wenn signifikant viele Buchungen wegbrechen wird halt nachjustiert und es gibt eine Serviceanpassung nach oben, die sich dann noch positiv vermarkten lässt.
Ich finde es halt schade, dass nicht mit Verbesserungen experimentiert wird, sondern fast ausschließlich mit Kostensenkungsmaßnahmen. Ich bestreite nicht, dass Kostensenkungen Innovationen darstellen können. Aber wo sind die Produkt- und Serviceverbesserungen, wo sind die neuen Geschäftsmodelle, wo sind die neuen Management- und Organisationsformen?

QR zeigt Produkt- und Serviceverbesserungen. UA zeigt neue Geschäftsmodelle auf. Und die DLH? Deren Innovationen nehmen meist die Form von Kostensenkungsmaßnahmen an.

Und wenn dann eine echte Serviceverbesserung wie das Dine on Demand bei LX daran kläglich scheitert, dass man die Anzahl der FB in Premium Cabin zu stark runtergefahren hat, werden Widersprüche im Konzept offenkundig.
Habe ich das richtig verstanden? Wenn ich mit LH/LX/OS in Eco Langstrecke fliege bekomme ich zu dem kostenlosen Essen kostenlos alle Getränke. Sobald das Tablet abgeräumt ist muß ich für die Erdnüsse und das Bier bezahlen? Wenn es dann z.B. nach 10 Stunden Flug noch nen Frühstück gibt, is der Sekt wieder umsonst???
Mein Kenntnisstand ist, dass das noch nicht ganz klar ist. Ab morgen geht es ja los. Bald werden wir mehr wissen. Was mich hoffen lässt, ist, dass die Langstrecken-BoB-Karte ja ziemlich klein ausfällt. Von daher kann man hoffen, dass zumindest die engagierteren Crews zwischen den Mahlzeiten weiter mit O-Saft und Wasser rumlaufen und gelegentlich auch mal eine extra Cola oder ein Bier zwischendurch spendieren.