Nicht live: Retro-Tripreport: meine Concorde Flüge

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Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
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Fellbach
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Ok, dann gehe ich jetzt zum Training! Danach freue ich mich auf die Fortsetzung!
Zum Glück habe ich heute frei - mein Chef würde sich sonst gar nicht freuen ;-))
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Retro Tripreport Concorde Fortsetzung 9



Obwohl ich nicht ahnte, dass dies mein letzter supersonic Ausflug werden sollte, habe ich ihn besonders intensiv in Erinnerung, vielleicht wegen der zwei Startversuche. Der Rest war eigentlich wie immer. Nette ältere FAs begrüßten uns. Wegen möglicher Schädigungen des Erbguts wurden in der Concorde immer nur ältere Flugbegleiter eingesetzt. Wie immer steckte ich meine Hand in den Spalt, der sich später verschließen sollte. Wie immer hing mein Sakko auf dem Kleiderständer, der später am Boden auf uns wartete. Es gab reichlich Champagner und Refills, der in dem üblichen Handkorb umhergetragen wurde. Auf den Sitzen lagen die üblichen Geschenke. Vom Lunch war ich enttäuscht, das vorbestellte vegetarische Essen „eastern“ war für meinen Geschmack viel zu scharf war. Ich hatte meinen üblichen Pilotenkoffer mit dem Senator-Anhänger dabei, mit dem ich damals gereist bin. Ich hätte Anhänger besser abmachen sollen. Deplaziert. Gepäck hatte ich nicht aufgegeben, nicht für 30 Stunden. Wieder habe ich lange ins All gestarrt und tiefe philosophische Gefühle und Gedanken bekommen. Wahrscheinlich habe ich mehr getrunken als üblich.

Mir fiel wieder ein, dass Billy Gates mit einigen Eierköpfen auf einem meiner SSC Flüge dabei war, aber ich weiß nicht mehr auf welchem.

Da wir mehrere Crews an Bord kam, ging der Kapitän durchs Flugzeug und begrüsste jeden Passagier einzeln, viele mit Handschlag. So wie alle bekam ich 5 Minuten small talk. Welcome Sir. Do you like Concorde, Sir? I love it. Thank you, Sir. You have been on Concorde before, Sir? Lovely. Do you like some technical information, Sir? Diese Jungs waren wirklich großartig, cool mit unendlich Stil. Wie gut, dass ich trotz meiner Jugend in späten Sechzigern ein wenig Umgangsformen erlernt hatte. Obwohl ich meinen gesamten Charme aufbot, gab es keine Chance mehr, ins Cockpit zu gelangen.

Auch wenn ich es gerne verhindert hätte, irgendwann sind wir wieder gelandet. Auch die Sternstunden des Lebens gehen vorbei. Ich hätte für immer da oben bleiben können. Wie immer hatten wir die Zeit überholt und kamen vor der Abflugzeit an. Durch den delay war es etwa 10:30 local vormittags. 6:00 local hatte ich meine Wohnung verlassen. In JFK wurde wie üblich ein extra Pass und Zollbereich für die SSC Paxe aufgemacht. Ich plauschte etwas mit Lisa Minelli. Die Kontrollen dauerten 5 Minuten, dann war ich im Land der Freien.
Ich war so betrunken, dass ich am Airport erst einmal eine Stunde auf einer Bank geschlafen habe. Anschließend traf ich mich mit einem früheren Auftraggeber. Um 1600 local war ich wieder am JFK Airport. Um 1800 sollte mein Rückflug gehen.

Fortsetzung folgt
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Diese Jungs waren wirklich großartig, cool mit unendlich Stil.

Und Maedels, mind you ;) Jeweils eine bei BA und AF. Mit einer bin ich geflogen.

Bei airliners.net (und flyertalk) schrieb immer einer im Forum, "Bellerophon", den habe ich gerne gelesen. Er schreibt nur noch sporadisch, und aktuelle Concorde-Themen bzw. -Fragen gibt es logischerweise auch nicht mehr. Sic transit gloria mundi.
 
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Worldwide

Erfahrenes Mitglied
08.07.2013
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Concordeuser, der Tripreport ist wirklich etwas besonderes, vielen Dank.

Du schneidest es ja schon an, was sind deine Gedanken zu den Hintergründen des Absturzes in CDG, wenn es nicht nur das Metallstück der DC10 war?

Ein weiterer Grund für das Ende war offenbar, dass Airbus den Wartungsservice eingestellt hat. Weis jemand wieso, oder ist der Zusammenhang andersrum?

Zur Wirtschaftlichkeit: die Concorde hat 14l auf 100 km pro Passagier verbraucht. Konventionelle Flugzeuge heute brauchen etwa 3 l, das ist schon ein signifikanter Unterschied. Dazu kam die Befürchtung, dass eine große Zahl von Überschallflugzeugen möglicherweise die Atmosphäre und die Ozonschicht zu sehr schädigen würden (bei der kleinen Handvoll eingesetzten war das vernachlässigbar). Aber selbst wenn man den Verbrauchs- und Antriebsfaktor irgendwie gelöst bekäme, vielleicht eines Tages mit anderen Antriebstechniken, bleibt noch das Problem des Überschallknalles, der Überlandflüge - und damit eine Massennutzung von Überschallflugzeugen - wohl leider unmöglich macht.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Ich war so betrunken, dass ich am Airport erst einmal eine Stunde auf einer Bank geschlafen habe.

Bei so manch anderen trip reports scheint mir das die einzige Schnittmenge zu Deinem, unfaßbar authentischen zu sein!;)


Ansonsten gehöre ich leider auch zu denjenigen, die die Concorde erst im Ruhestand, sprich Museum Sinsheim, betreten haben…schade, denn ich erinnere mich gut an eine Offerte aus den späten 90ern:

NYC - eine Strecke Concorde, eine Strecke BA C für etwa 5800 DM…das Geld war da, die familiären Umstände leider nicht.:(


Vielen, vielen Dank für die Schilderung Deiner damaligen Erlebnisse!(y)
 

concordeuser

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01.11.2011
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@ airsicknessbag


danke habe mir die links angesehen. Aussergewöhnlich war die Karriere von Beatrice Vialle bei Air France. Von der A320 auf die Concorde. Das muss etwa so gewesen sein, als ob du nach einer Luxuslimosine von 2014 mit Elektronik wieder einen VW 1200 mit 34 PS und Zwischengas umsteugst. Als die Concorde geplant wurde, war noch nicht einmal der Taschenrechner erfunden. Die Ingenieure hatten Rechenschieber und Zeichentische, an denen sie die Konstruktionen auf Papier entworfen habe. Die Frau hätte ich gerne gerne kennengelernt. Wahrscheinlich hat sie im Pilotenkoffer für Notfälle noch einen Lötkolben dabei gehabt. Zu dem Technologiesprung zur und nach der Concorde wollte ich in meinen Schlussbetrachtungen noch etwas sagen.

Erstmal werde ich den Tripreport meiner letzten Reise mit der Concorde zuende bringen. Auch wenn ssc auf diesem Trip vorbei war, der Gott der Vielflieger sollte noch das volle Programm für mich bereithalten.
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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@ worldwide

"Du schneidest es ja schon an, was sind deine Gedanken zu den Hintergründen des Absturzes in CDG, wenn es nicht nur das Metallstück der DC10 war?"

Ich will eine Antwort versuchen, aber ich bin weder Ingenieur oder Fachmann höchstens interessierter Laie, weil ich in den Dingern gesessen habe. Ich bin beeinflusst von dem bereits erwähnten Buch sowie den einschlägigen Dokus, die sich mit dem Unfall auseinandersetzen. Es ist aus der Flugunfallforschung bekannt, dass die meisten Unglücke auf eine Kette von Ereignissen zurückgehen und höchst selten Monokausal sind.

Auch hier gab es viele beitragende Fakten, über das wie streiten Gutachter und Gerichte ja bis heute.

Die Maschine war überladen und hätte nicht starten dürfen. Auch wenn es billig ist, hätte sich AF an das Gewichtslimit gehalten, dann wäre der Unfall vermieden worden. Wäre sie in die übliche Richtung gestartet, wäre sie nicht über das Metall gerollt und der Unfall wäre sicherlich nicht passiert. Sicherlich haben beide Faktoren nicht den AF Absturz verursacht.Schwieriger ist es mit den festgestellten Wartungsmängeln bei AF. Der fehlende bzw. falsch befestigte Spacer am Fahrwerk hat sicherlich zur Katastrophe beigetragen. Das war so, als ob ein Auto 200 kmh fährt und die Spurstange fehlt ((mein VW 1200 Käfer hatte so etwas).


Meinem Eindruck nach hat auch die Kultur im Cockpit bei AF beigetragen Aus vielen Vorkommnissen, nicht zuletzt AF 447, wissen wir, dass sie problematisch ist. Der AF Pilot wollte den Job schnell hinter sich bringen, sonst hätte er zB doch gedreht und wäre in die "richtige Richtung gestartet, ohne den Metallbügel zu treffen. Sicherlich gab es eine Menge juristischer, politischer und wirtschaftlicher Einflussfaktoren, die wenig an einer offenen und transparenten Aufklärung interessiert waren.

Aber noch einmal, ich bin Laie, es sind nur meine Schlussfolgerungen aus den veröffentlichten Fakten.

Zu Airbus und zur Betriebseinstellung sage ich am Ende noch etwas.
 
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Uli

Erfahrenes Mitglied
17.03.2009
615
28
Taunus (nordwestlich von FRA)
kurz zum "concorde cellar", der tollen abgebildeten weinliste. steht da zwar natürlich nicht drauf, es gab immer nur ein enorm kleine auswahl aus diesen weinen an bord.
nach dem die einstellung der flüge verkündet wurde, waren nur noch touris an bord. es war teilweise kaum noch service möglich, weil jeder jede schraube fotografiert hat. für promis eine katastrophe.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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@ Uli

ja, anfangs dachte ich auch ganz naiv alle Weine wären an Bord, aber es waren immer noch wenige dabei



Ich habe keinen der Touristen Flüge nach Verkündigung der Einstellung erlebt. Ich habe aber großen Respekt für die Leute die darauf als "Once in life time" gespart haben, so wie andere vom Ausflug in den Weltraum oder einer Weltumrundung im Segelboot träumen. Ich habe einige der damaligen Berichte über die letzten Concordeflüge gelesen (ich wäre auch gerne noch einmal geflogen), es müssen gigantische Flüge und gigantische Parties gewesen sein.

Manche Liebe entdeckt man erst im Augenblick des Verlustes. Das war sicherlich im letzten halben Jahr der Concordeflüge so.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Aussergewöhnlich war die Karriere von Beatrice Vialle bei Air France. Von der A320 auf die Concorde. Das muss etwa so gewesen sein, als ob du nach einer Luxuslimosine von 2014 mit Elektronik wieder einen VW 1200 mit 34 PS und Zwischengas umsteugst.

Mit 340 PS ;)


Ein weiterer Grund für das Ende war offenbar, dass Airbus den Wartungsservice eingestellt hat. Weis jemand wieso, oder ist der Zusammenhang andersrum?

Oh, lange Geschichte, die fast schon ein wenig ins verschwoerungstheoretische geht:

Spinetta, AF-CEO zu der Zeit, war hinsichtlich Abstuerzen ein wenig, hmm, sagen wir sensibilisiert: Er hatte als Bueroleiter Stabschef des Verkehrsministers den Habsheim-Crash 1988 und als Air-Inter-CEO den Unfall am Odilienberg 1992 inklusive der folgenden juristischen, auch strafrechtlichen, Aufarbeitung erlebt.

2000 kam dann bekanntlich Gonesse, und er haette am liebsten die Fluege gar nicht mehr wieder aufgenommen. Zu der Zeit stand die franzoesische Politik aber noch hinter der Concorde (wenn F-BTSC damals Chiracs 747 nicht um ein paar Meter verfehlt haette, haette das wohl auch anders ausgesehen), so dass er de facto gezwungen war, Concorde ab Ende 2001 wieder fliegen zu lassen.

Beide Airlines waeren zwischen 2005 und 2007 am Ende der technischen Lebensdauer angelangt. Zwar flog BA mehr, hatte aber auch mehr Maschinen. Fuer AF waere dann definitiv Schluss gewesen, bei BA gab es hingegen die Ueberlegung, die Zahl der verfuegbaren Cycles so zu erhoehen, dass ein Betrieb bis ca. 2014 moeglich gewesen waere ("Re-Life" 1 und 2). Der Wirtschaftskrise wollte man durch Einbau von zehn zusaetzlichen Sitzen, Einfuehrung einer Business und Aufwertung der First Class begegnen.

Dann ereigneten sich aber die drei Incidents von Ende 2002/Anfang 2003: zweimal rudder separation (BA im November, AF am 27. Februar) sowie Fuel Leak mit knappem Erreichen von Halifax (AF am 19. Februar). Und Spinetta bekam angesichts der Konsequenzen eines zweiten Absturzes, auch fuer sich persoenlich, kalte Fuesse.

Nun brauchte man also einen Weg, moeglichst schnell und ohne Gesichtsverlust auszusteigen. Dabei traf es sich ganz gut, dass Airbus gerade jede verfuegbare Ressource fuer die A380-Entwicklung brauchte und der dortige Chef Spinettas alter ENA-Buddy Forgeard war, so dass man gemeinsam einen Weg fand, BA ohne Vertragsverletzung ebenfalls zu einer Ausflottung zu "bewegen" :rolleyes: Man erhoehte die Support-Rechnung von 60 Millionen GBP (also 30 je Airline) auf 100 (nur noch BA). Also gaben BA und AF mit grossem und nicht so grossem Bedauern am 10.4. bekannt, dass AF zum 31.5. und BA zum 24.10. die Concorde ausflotten wuerden, woraufhin Airbus das Ende des Support und die Aufsichtsbehoerden den Entzug der Typenzulassung ankundigten.

BA-CEO Eddington bezeichnete Air France business ethics im Zuge dieser Geschichte als "the ultimate oxymoron".
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
@ airsicknessbag

wenn du das Wort bewegen durch das Wort nötigen ersetzt, ist dein Beitrag immer noch sehr zutreffend

Ja die von dir geschilderte Fassung ist auch die, die mir bekannt ist

innerhalb von BA gab es wichtige Stimmen, die gerne weitergeflogen wären, auch wegen der gewinnbringenden Einnahmen. BA hoffte auf wieder steigende Paxzahlen und verdiente mit Touristik Flügen Geld. CDG - JFK lief nie so gut wie LHR - JFK. Einige Promis der angelsächsischen Brüder nutzen die Concorde wie die U Bahn über den Atlantik.

Auch hat zutreffend Airbus den immer teurer werden support für die Concorde auf Einflüsterung der französischen Regierung so hoch geschraubt dass es sich wirklich nicht mehr rechnete.

"Mein Freund" Richard Branson war ja noch bereit, die BA Concorde für Virgin zu übernehmen und weiter zu betreiben. Angesichts der Feindschaft zwischen Virgin und BA nach der "Dirty Tricks Kampagne" ein genialer Schachzug.
 
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no_way_codeshares

Guest
Dann werde ich meine Ankündigung jetzt auch einmal mit Leben füllen, gleichwohl ich es hinsichtlich des "mitnehmenden" Schreibstils gar nicht erst mit "Concordeuser" aufnehmen möchte. So kann nur jemand Schreiben, der die "Faszination Concorde" wirklich gelebt hat. Für mich war es einmalige Gelegenheit.

Vorab sollte ich meine Affinität zur Fliegerei erklären: Ich bin als Kind Deutscher Eltern im Ausland (zwar EU, aber sehr entlegen) aufgewachsen, daher hatte ich schon im frühesten Alter mindestens meine 15-20 Flüge/Jahr, fast immer über LHR, erst zu den Grosseltern, später umgekehrt in die Ferienwohnung. Natürlich hatte ich früh meine eigene Papierflugzeugairline, die später den Schüco-Modellen und Lego-Terminals weichen musste, diese wiederum dem Modellflugzeugbau (1:72) und schliesslich den ferngelenkten Modellen. Rückblickend stand aber damals schon der komplexe Betrieb von Airlines und Flughäfen eher im Vordergrund, der Berufswunsch "Pilot" bestand nie.
Pubertät und Studienzeit haben das Thema dann vorübergehend verdrängt, aber mit dem Berufsleben kamen dann viele notwendige und weniger notwendige Geschäftsreisen (wobei deren Faszination auf Grund meines damaligen Singlelebens auf dem Land eher von Städten wie New York, London, Paris, Hong Kong oder Tokyo ausging), die deutlich angenehmer wurden durch Business auf der Langstrecke und den entsprechenden Status bei allen drei Allianzen. Der "Fliegerei"-Bazillus brach aber erst völlig aus, als ich - mittlerweile Grossstädter - am frühen Morgen auf der gemeinsamen Suche nach den verbliebenen Frauen einen sehr guten Freund gewonnen habe, der Langstreckenpilot bei einer aussereuropäischen Airline war. Ab sofort wurde A.net meine Pflichtlektüre, meine Umsteigeverbindungen wurden abenteuerlicher, um beim wöchentlichen Thekengespräch fachsimpeln zu können ("Ich hab Feierabend, nicht wieder "Fliegerei", hat er nie durchgehalten). Aber auch hier galt mein Interesse eher dem Betrieb von Airlines und den Vielfliegerprogrammen eher als der Fliegerei.
Die Concorde wird wohl eine gewisse Faszination auf jeden Fluginteressierten ausgeübt haben, aber für mich war ein solcher Flug unerschwinglich (ich kann zwar frei wählen, habe aber ein eigenes Interesse an Kostenminimierung) und zu dem Zeitpunkt verdiente zwar zumindest BA erstmals richtig Geld an der Concorde, aber es war absehbar, dass diese Art des Fliegens mit der Concorde und bald(!) enden würde. Zu diesem Zeitpunkt sah es wenigstens noch so aus, als würde schnelles Fliegen durch grössere Einheiten (A380 war noch in der Pipeline) und höhere Reichweite (A345 und B77L) abgelöst. Mittelfristig wird wohl auch das nicht mehr passieren.
Natürlich haben mein Pilotenfreund und ich AF4590 und die Folgen an mehreren Abenden genauestens, aber mit entsprechender Distanz nüchtern analysiert, aber hierzu hatte ich noch eine grosse Entfernung.
Der 11. September 2001 veränderte dann für ihn (als Piloten) und für mich (als interessierten Fluggast) vieles! Von Sicherheitskontrollen, Verbindungsstreichungen und neuen Cockpitverbot für Gäste ganz abgesehen: ich bin am 10. September, allerdings von Chicago (der Kurztrip nach New York Anfang September ist für mich jährliches Programm und ich war 2001 nur in Chicago, weil meine Deutsche Exfreundin kurz beruflich dort war - gelungene Überraschung und gescheiterte Re-Union) aus zurückgeflogen und habe beim Umsteigen in FRA in der Lounge alles live verfolgt. Einige Wochen später hatte ich dann meine letzten Flüge mit Swissair. Fliegen sollte nie wieder so sein wie vorher!

Zu diesem Zeitpunkt flog ich schon auf den Business-Langstrecken bevorzugt BA (B744 Upper Deck, dazu das Fauchen der RRs), trotz negativer Kindheitserinnerungen an BEA und einer Vorliebe für LH und EI.
Für Anfang September 2002 stand dann erstmals wieder NYC an und BA versuchte wohl eher verzweifelt die überarbeitete Concorde (neue Kabine, Kevlarverkleidung der Tanks, Cockpittüre) wieder zu füllen. Als damaliger Single hatte ich absolut keine Verwendung für Bonusmeilen (Geschäftsflüge waren für den Status da und wer viel unterwegs ist braucht keine Privatflüge). BA bot den Oneway mit der Concorde zu 60.000 Meilen an. Plötzlich wurde die Concorde für mich interessant, da greifbar. Natürlich hatten wir uns an unseren Fliegerei-Abenden auch über die neuerlichen, von der Presse nun breitgetretenen Probleme mit der Concorde beschäftigt, aber halt nüchtern analysierend aus gewisser Distanz und so schien dies Muster gerade nach der Beobachtung durch die Medien nicht gefährlicher oder exotischer als andere Muster. Schnell hatte ich die Verfügbarkeit der Concorde-Prämienflüge einersteits und eines günstigen Business-Oneways in Gegenrichtung andererseits innerhalb meiner terminlichen Zwänge geprüft:
Hinwärts SAS ex DUS über CPH (die Toilettenfenster in der A340 waren mir zuvor gar nicht so bewusst geworden) und zurück am 5.9. mit der BA Concorde. Wobei ich SAS bis dato nur von der Langstreckeneco kannte und der Service in Business in 2002 eine positive Überraschung war.
Bis zu meinem Rückflug keinerlei Puls bei mir. Es war einfach eine rationale Entscheidung zu einem Flug in einer schnelleren, vom Aussterben bedrohten Maschine. Letzte Gelegenheit halt, während die Airlines um mich seit einem Jahr zerfielen.
Taxi zum BA-Terminal in JFK (rückblickend scheine ich zuvor nie von JFK mit BA abgeflogen zu sein).
Wow! Eigenes Terminal! Eigener Terminalteil zum Check-In für die Concorde! Nach dem zu diesem Zeitpunkt noch sehr depressiven New York (und strenger Einreisekontrolle) eine sehr freundliche und effiziente Sicherheitskontrolle mit direktem Zugang zum Concorde Room. Da ich nicht wusste und es mich auch nicht genug interessiert hatte vorher nachzusehen, was mich an Bord der engen Röhre an Service zu erwarten hatte, nutzte ich das Angebot zum ausgiebigen Frühstück mit Service in der Lounge. Bis dahin war alles normal.

Dann ging die Sonne auf über JFK und - wie theatralisch inszeniert - die Vorhänge in der Lounge wurden geöffnet: unmittelbar vor dem Fenster stand die Concorde (die ich zuvor in LHR aus grösserer Entfernung hunderte Male gesehen hatte) und ab sofort befand ich mich in einer Art Trance (das Champagnerfrühstück mag seinen Anteil daran gehabt haben)! Ich weiss nicht einmal mehr, ob am Gate die Nase heruntergelassen war, gehe aber davon aus.
Wie ich erst jetzt, nach "Concordeuser"'s Bericht festgestellt habe, müsste es G-BOAD gewesen sein, mit der unter halber SQ-Lackierung auch schon mein Vater von, nach oder über Bahrain geflogen sein muss.
An das Boarding (oder die Garderobe) habe ich nun keine besondere Erinnerung. Eindeutig ein Narrowbody, aber aus meinem damaligen Verständnis nicht eng. Rückblickend war die Decke in der Tat recht niedrig. Es roch sehr intensiv nach Leder, wie oft bei BA, aber es war eindeutig sauberer als in den BA-Narrowbodies. Die Sitze waren hinsichtlich Beinfreiheit und Breite völlig ausreichend (ähnlich Business bei OS in der Fokker), aber alles war ja auch gerade frisch renoviert. Die weibliche Cabincrew war, wie von "Concordeuser" geschildert älter, aber charmant und sehr erfahren. Nach meiner Erinnerung waren die Kopfhörer antiquiert, ob mit grossem Klinkenstecker oder sogar das Modell mit eigentlicher Schall-/Luftübertragung weiss ich nicht mehr.
Der Taxiway zur Piste verlief für JFK-Verhältnisse recht zügig, aber ich hatte - im Gegensatz zum Bericht von "Concordeuser" jetzt nicht den Eindruck, dass wir vor andere vorgezogen worden wären und gar nicht Schlange gestanden hätten. Leider, denn das gab mir Zeit an die zuvor nüchtern analysierten, jüngsten Zwischenfälle mit der Concorde zu denken. Ich sass auf einem riesigen Tank, seit 3 Jahrzehnten durchgerüttelt, nach viel anachronistischeren Ansprüchen gebaut, der nicht einmal richtig segeln kann. Was, wenn ein Tank leckt, was, wenn das Leitwerk sich auflöst, was wenn ein Triebwerk ausfällt, was, wenn die Hitzeverformung ein mal zu häufig passiert? Ich weiss nur noch, dass direkt hinter uns ein LH MD-11 Frachter zum Start rollte (Kennzeichen weiss ich nicht mehr).
Start mit Nachbrennern parallel zum Wasser. Und dennoch fühlte ich mich nicht mehr in den Sitz gepresst als sonst, dennoch dauerte es ewig bis zum Abheben und ging dann auch nicht mit Vehemenz in die Höhe.

Das Mach-Meter brauchte gefühlt dann auch ewig, bis es über 2 ging. Der Bordservice ist mir nicht in besonderer Erinnerung, nur dass man zur Kommunikation mit der Bordcrew die Stimme erheben musste (und ich habe aus Kommunikationsgründen den Kopfhörer immer nur auf der Fensterseite auf dem Ohr). Was ich nicht erwartet hatte und was auch "Concordeuser" nicht erwähnt hat: den mangelnden "Federungskomfort": man flog in der Concorde so, wie man mit einem extrem tiefergelegten Auto über Betonpisten fährt: die Triebwerksvibrationen und jedes Luftloch kamen völlig ungefiltert bis zum Popometer! Knochenhart! Bei anderen Maschinentypen federn dies wohl langsamere Geschwindigkeit und elastischere Tragflächen mehr ab, aber die Concorde reitet, getrieben von den enormen Triebwerken mit Nachbrenner eher über die Luftmassen, als dass sie in ihnen hängt.
Die Maschine war bei weitem nicht voll, von "Concordeuer"'s Publikum, von dem auch anderswo berichtet wurde (High Society, die zwischen London und New York pendelt) keine Spur. Um die Faszination dessen zu verstehen hätte man wohl gestern "Ich war eine Jetset-Stewardess" auf ZDF-Info sehen müssen. Natürlich kann ich "Concordeuser"'s Argumentation folgen, dass er sich mit jedem freute, der sich hier mit Erspartem einen Traum erfüllen wollte. Aber bei mir schienen nur Gäste an Bord zu sein, die als BAEC Gold den Flug für wenig Meilen bekommen hatten: es gab eine Mappe mit Concorde Briefpapier und einem Concorde-Kuli für alle (wahrscheinlich habe ich die noch irgendwo) und eine Urkunde über die Teilnahme am Concorde-Flug, die man sich beim (von "Concordeuser" vom letzten Flug geschilderten) Pilotenrundgang signieren lassen konnte. Mir ging das zu sehr in Richtung Butterfahrt und ich habe mir keine unterschriebene Urkunde besorgt, heute reut's mich.
Trotz der kleinen Fenster fand ich die Aussicht ganz normal und habe ob des Krach's dann erst einmal geschlafen.
Es hat keine 3h gedauert, bis der Landeanflug eingeleitet wurde (da mussten wir dann tatsächlich nicht über LHR kreisen).
Der Umstieg von T4 nach T1 verlief dann normal umständlich und ich habe keine spezielle Betreuung auf Grund des vorherigen Concorde-Fluges bemerkt.
Mein Anschluss mit B737 mit Busgate nach CGN war dann fast 1h verspätet, wodurch ich deutlich über 3h in LHR war. Bei Landung in CGN hatte ich dann das "Hase und Igel"-Erlebnis: der MD11 Frachter aus JFK war schon da! Aber ich war am 5.9. in New York aufgestanden und konnte in Köln am Abend meine Dinner-Verabredung einhalten. Auch nicht schlecht!

Das ganze hatte ich unter "einmaliges Erlebnis" verbucht, bis "Concordeuser" uns mit seinem Bericht seine Concorde-Flüge durchleben liess!
Danke!
Erst jetzt, seit Jahren glücklich verheiratet, nach Büro, Abendessen und neben dem Eifelkrimi, wird mir bewusst, an welchem Flug mit Flughistorischer Tragweite ich seinerzeit das Vergnügen hatte teilzunehmen, trotz "Butterfahrt"!
Aber spätestens bei diesem, trotz aggressiver Vermarktung nur halbvollen Flug wurde auch unausweichlich klar, dass dieser einer der letzten seiner Ära sein würde.
Ich werde auch in diesem Jahr Anfang September in den USA sein. Der Rückflug wird wieder anachronistische 6-7h dauern. Aber ein "Zurück in die Zukunft" wird es erst geben, wenn die Technik sich grundlegend ändert weg von Verbrennungsmotoren und in ganz andere Flughöhen. Die Lebensdauer der Concorde und die wohl gescheiterten Versuche mit Virgin Galactic machen deutlich, dass dies wohl nicht mehr in meiner Lebenszeit der Fall sein wird. Aber der Flug mit BA002 bleibt mir - und das ungenutzte Briefpapier.
 
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concordeuser

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01.11.2011
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Retro Tripreport 10 und letzter Teil


Mein letzter Supersonic Flug war zu ende, es sollte ein denkwürdiger Trip bleiben. Ich checkte bei KLM ein, und entdeckte dass ich in einer Northwest-Maschine nach AMS sitzen würde. Als ich durch die Security ging machte es Pling. Ich wurde in einen kleinen Verschlag geführt und erst einmal verhört. Sie konnten nicht begreifen, dass ich für einen Concordeflug nur 8 Stunden in NY war. Wieso haben sie nur Handgepäck? Es war die Hysterie nach 9 / 11. Anstatt den Taliban zu jagen, wurde die Allgemeinheit belästigt. Ich sehe definitiv nicht aus wie ein Muselmann. Was habe ich mit diesem Mist zu tun? Aber an diesem Tag sollte es mich treffen. Am Ende stand ich nackend in dem Kabuff, weil meine Klamotten und mein Handgepäck auf Sprengstoff untersucht wurden. Nun wissen wir alle hier, dass es völlig sinnlos diesen Unfug mit dem Sicherheitspersonal zu diskutieren. Besonders in Amerika.. Arme Teufel, die 2 USD 95 pro Stunde verdienen. Vielleicht suchten sie noch Insassen für Guantanamo Ich hielt meinen Mund und versuchte mich tot zu stellen, come hell or high water. Nach einer Stunde durfte an Bord meines Flugzeuges. Ich war müde und genervt wie die Sünde. First gab es nicht, mein Sitz war business in der ersten Reihe im Oberdeck.

Als ich fast schon am einschlafen war, kam ein älter, ungepflegt wirkender Mann und nahm den Platz neben mir ein. Offenbar hatte er Probleme mit seiner Körperhygiene. Später sollte ich einen leichten Uringeruch wahrnehmen. Das konnte ja ein heiterer Nachtflug werden. Dann kamen jede Menge holländischer Mitbürger und wollten ein Autogramm von dem Alten. In was für eine Nummer war ich da nun wieder geraten? Auch hatte der Typ das unwiderstehliche Bedürfnis mit mir zu reden. Er bekam mit, dass ich Deutscher bin. Prompt fragte er mich nach Helmut Kohl. Noch genervter antworte ich, er (Kohl) sein ein Verbrecher und würde in einer funktionierenden Demokratie im Gefängnis zu sitzen. Vielleicht hätte ich es höflicher sagen sollen, aber ich hatte mich damals lange mit Parteien-Korruption beschäftigt und kannte schmutzigen Vorgänge mit schwarzen Kassen und dem Ehrenwort an die Geldgeber. Für die Jüngeren: Es war wirklich ein übler Sumpf.

Offenbar war meine Antwort auch nicht richtig. Der Alte outete sich Kohls persönlicher Freund. Ich bekam mit, dass er der langjährige holländische Ministerpräsident war und zu dem Zeitpunkt der Hochkommissar im UN Flüchtlingswerk. Danach war unser Gespräch erkaltet und wir schwiegen uns feindselig an.

Aber es gibt göttliche Gerechtigkeit. Einige Wochen später las ich in der Zeitung, dass ihn eine größere Gruppe von Frauen der UN wegen sexueller Belästigung verklagt hatte. Über Nacht verlor er sein Amt. Offenbar war er ein Bekannter von Strauss-Kahn.

So endete meine letzte Reise mit der Concorde. Sonntag Mittag war ich wieder zu Hause und ging in den Stadtpark zum Joggen.

Danke fürs mitlesen
 
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concordeuser

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01.11.2011
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@ no way codeshares

danke, Ich fand schon als Schüler den Weltraum spannend, es war die zeit der Mondflüge und Concorde war die Chance soweit nach oben zu kommen wie möglich.

Vergiss nicht es war die Technik der Sechziger: der Transistor war gerade erfunden (frühes elektronisches Bauteil) Selbstverständlich völlig anachronistisch gemessen an der Gegenwart

Ein BMW von heute ist ist auch nicht mit meinem VW 1200 Käfer zu vergleichen, der 1968 schon 12 Jahre alt war.

wir werden ja sicherlich noch einiges über die Concorde hier diskutieren, nach dem großen Interesse an meinen Erzählungen
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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wenn es ins Weltbild passt schon.

"sicherlich war er nicht so ein Bock wie der verurteilte israelische Politiker" aber nach meinem unerfreulichem Flug mit ihm stehe ich einfach zu meiner Häme.
 
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SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
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SIN
Vielen Dank fuer diesen ausserst lesenswerten Bericht. Ich bin normalerweise eher ein Fan von bebilderten Reiseberichten, jedoch hat mich dein Bericht richtig gehend gefesselt.

Ich hatte das Vergnuegen die Concorde diverse Male in den 90er in LHR bewundern zu duerfen, fuer mich zu dieser Zeit ein fazinierndes Flugzeug, aber doch irgendwie unerreichbar. Nach der Wiederaufnahme des Flugbetriebes nach dem Unfall gabs es relativ erschwingliche Angebote die einen Sektor auf Concorde beinhalteten. Es hat zwar gejuckt, aber meine Prioritaeten scheinen zu der Zeit andere gewesen zu sein.
Heute wuerden mich wohl keine 10 Pferde mehr in eine Concorde bewegen koennen, meine sehr subjektive Einschaetzung von Risken hat sich mit meinen vielen hunderten Fluegen veraendert. Die Unbeschwertheit ist weg, die enge Roehre ruft Beklemmung hervor (vorallem wenn ich die Bilder vom Innenraum der Concorde im Kopf habe), Fliegen ist leider eine Last geworden.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
@ SQ325

Ich greife deinen Sicherheitsaspekt auf: Das Gefühl von Sicherheit und Risiko ist immer subjektiv, zumindest für die 99,99999% von Laien, zu denen ich gehöre (trotz aller Vielfliegererfahrung und allem Hintergrundwissen, das man aufschnappt). Fliegen ist generell sehr viel sicherer geworden als vor Jahrzehnten. Ich habe mich in der Concorde nie unsicher oder gefährdet oder mit einem höheren Risiko gefühlt als in anderen Flugzeugen. Auch nach Gonesse und auch nachdem ich die Bezeichnung "fligender Tank" kannte. Wenn Mick Jagger damit fliegt, kann ich auch damit fliegen. Ich habe einen Teil meines Fluglebens mit den Maschinen der Sechziger und Siebziger verbracht, der 707, Caravelle, 727, DC 9, DC 10, 737-100, Focker 27 und 28 oder der IL62, TU 134, TU154. Sie müssten dir heute gleichermassen unsicher erscheinen??!!

Heute bin ich eher beim Human Factor risikobewusst, bei Piloten die aus ökonomischen Erwägungen unter Druck stehen höhere Risiken einzugehen. Oder wenn die Cockpitkultur problematisch ist wie wie AF.

Zu Platz und Comfort: Aus heutiger Sicht klein und eng, vor allem gemessen am Preis. Keine Frage, aber an den damaligen Zuständen durch aus mit großem Komfort versehen. Es gab auch nicht so viel 2 meter Männer wie heute. Einen Komfort und mehr Platz wie heute in C gab es damals nicht einmal in F und wären auch fast unvorstellbar gewesen. Ich denke, der heutige Blick verfälscht. Verglichen mit dem, was mich heute kontinental drei Stunden von MUC nach HEL an Platz erwartet träume ich von der Concorde. Du hast ja Recht: "Fliegen ist leider (oft) eine Last geworden."

Gerade an den teilweisen Hardware Angeboten der LH in C und F, ihren Widerstand auf Industrie-Standard zu gehen und den diesbezüglichen Aussagen des geflüchteten LH CEO siehst du ja, wie stark und wie schnell sich die Welt des Komforts an Bord gewandelt hat.

Meine Erzählung über meine Concorde Flüge ist ja auch ein kleines Stück ein "historischer" oder "zeitgeschichtlicher" Rückblick (ohne mich damit allzu wichtig zu nehmen)

Ich will nicht romantisch werden, aber ein klein wenig würde ich die Concorde mit der Generation der Gemini und Apollo Raumkapseln vergleichen (Ich bin da Kind meiner Zeit) Sicher merklich weniger "sicher" als heutige Verkehrsmittel, aber wenn du mich fragst ob ich damit fliegen möchte, würde ich ja sagen


PS: ich habe noch einmal mit meinem früheren Reisebüro telefoniert, das Special für meinen ersten Flug hat wohl eher 1800 als 1400 DM gekostet (da hat mir meine Erinnerung wohl einen Streich gespielt- sorry) aber es war sicherlich "mega extrem günstig" und bei mir hat das Anfixen ja funktioniert.
 
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