Nordkorea Fotos

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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.920
2.758
CGN
Und für alle Gutmenschen,

Die Nutzung dieses politischen Kampfbegriffes muss ja zur Verteidigung nun wirklich nicht sein. Entlarvend ist natürlich aber schon - wie ich bereits anmerkte, dass gerade diejenigen, die hier Nordkoreabesuche verbieten wollen, in anderen Threads diesen Begriff inflationär verwenden.

Ich finde es auch etwas absurd, dass hier unterstellt wird, die Straflager würden gutgehießen etc. Aber wenn wir schon dabei sind, wie halten es die Kollegen Anne, crossfire&Co eigentlich mit Reisen zB nach China? Da gibt's auch ähnliche Straflager, inkl. Auslöschung kultureller Minderheiten... Oder SIN... die ham auch Prügelstrafe, Todesstrafe für Kleinigkeiten, etc. Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, da ist es schwer ne Grenze zu ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Die Nutzung dieses politischen Kampfbegriffes muss ja zur Verteidigung nun wirklich nicht sein. Entlarvend ist natürlich aber schon - wie ich bereits anmerkte, dass gerade diejenigen, die hier Nordkoreabesuche verbieten wollen, in anderen Threads diesem Begriff inflationär verwenden.

Ich finde es auch etwas absurd, dass hier unterstellt wird, die Straflager würde gutgehießen etc. Aber wenn wir schon dabei sind, wie halten es die Kollegen Anne, crossfire&Co eigentlich mit Reisen zB nach China? Da gibt's auch ähnliche Straflager, inkl. Auslöschung kultureller Minderheiten... Oder SIN... die ham auch Prügelstrafe, Todesstrafe für Kleinigkeiten, etc. Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, da ist es schwer ne Grenze zu ziehen.

Wäre ganz interessant zu wissen welche Länder man noch besuchen darf und welche nicht. Wäre gut wenn die Damen und Herren Weltverbesserer mal eine Liste erstellen würden.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.521
9.458
irdisch
Schweiz, Norwegen und Luxemburg wahrscheinlich...
Man durfte schon immer auch in dubiose Länder reisen. Ob man dann aber jeweils noch mit Devisen auf dicke Hose machen muss, steht auf einem anderen Blatt.
 

asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.623
51
Wismut Aue
Nichts ist besser geworden unter Machthaber Kim Jong Un. So lautet das vernichtende Fazit eines Uno-Berichts zur Menschenrechtslage in Nordkorea. Der Uno-Gesandte des Landes widerspricht vehement. Man sei "stolz auf unser ausgezeichnetes System zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte".
Ganz so pauschal kann man es nicht sagen. Es gibt kleine fortschritte im Lande. Auch wenn es teilweise nicht mal vom Reiseleiter bestätigt wird. So gibt es neuerdings private Kioske oder Reformen in der Landwirtschaft, wo der Bauer auf eigene Faust teile seine Ernte verkaufen kann. Kleine schritte, aber es bewegt sich was.


Es möge sich jeder potentielle Nordkorea-Tourist aus den reichen, gesättigten und dekadenten Teilen Europas diesen Film anschauen, und dann noch einmal überlegen, ob ihm die weitere Unterstützung des täglichen Grauen durch einen Besuch dort einen cent wert ist.:sick:
Weist du wohin meine EURO oder Cent gegangen sind?
Für diese Karre müßen viele Touristen ins Land.
fnj-2012-10-26-8.jpg


Wer weder in Nordkorea war oder gar in ähnlichen Verhältnissen gelebt hat, kann hier überhaupt nicht mitreden. Wer so vom reichen, gesättigten und dekadenten Westen über andere entscheidet, wo und was sie machen dürfen, ist unglaubwürdig und überheblich.

Dieser Einschätzung schließe ich mich vollumfänglich an , alles Andere,was hier als " Begründung" für die Notwendigkeit einer Reise nach Nordkorea angegeben wird, ist einfach Bullshit , bestenfalls noch Sensationstourismus.
Warum Bullshit und Sensationstourismus?
Ich war in dem Land, da es mich interessiert. Genauso wie mich die Nachbarstaaten interessieren.
Daher lasse ich mich auch nicht von irgendwelchen Gutmenschen die Laune oder gar die Reisefreiheit nehmen. Gerade ein Ossi sollte doch genau Wissen das irgendwelche Isolationen oder Boykotte nur die kleinen, aber nie die großen Treffen.

Nach eurer Meinung sollte man den 1. FC Köln auch Boykottieren. Von dem Gehalt, welches da Chong Tese verdient, geht sicher ein großer Teil nach NK.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
1.987
474
Die Nutzung dieses politischen Kampfbegriffes muss ja zur Verteidigung nun wirklich nicht sein. Entlarvend ist natürlich aber schon - wie ich bereits anmerkte, dass gerade diejenigen, die hier Nordkoreabesuche verbieten wollen, in anderen Threads diesen Begriff inflationär verwenden.

Ich finde es auch etwas absurd, dass hier unterstellt wird, die Straflager würden gutgehießen etc. Aber wenn wir schon dabei sind, wie halten es die Kollegen Anne, crossfire&Co eigentlich mit Reisen zB nach China? Da gibt's auch ähnliche Straflager, inkl. Auslöschung kultureller Minderheiten... Oder SIN... die ham auch Prügelstrafe, Todesstrafe für Kleinigkeiten, etc. Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, da ist es schwer ne Grenze zu ziehen.

Ich kann jetzt nicht nachvollziehen, in welchem Post ich etwas über " Gutmenschen" schrieb, dieses Totschlagargument lehne ich ebenfalls ab - da bin ich ganz bei Dir.
Und explizit auf Deine Frage: Ich reise auch nicht nach China oder Kuba, mir sind alle Kommunisten suspekt.
Ansonsten stimme ich Dir zu, daß eine Grenzziehung Gut/Schlecht sehr schwer ist - aber lest doch bitte mal den gesamten Strang durch oder Reiseberichte verschiedener User über ihre Nordkorea-Reisen - da fehlt manchmal nicht viel an Begeisterung und man muß annehmen, jene beantragen gleich die nordkoreanische Staatsbürgerschaft!!
Ich erwarte nur Ehrlichkeit und nicht, daß man mir weissmachen will, den Nordkoreanern geht es durch diese Reisen besser.
 

asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.623
51
Wismut Aue
Ich reise auch nicht nach China oder Kuba, mir sind alle Kommunisten suspekt...
Dann bist du aber in diesem Thread vollkommen fehl am Platz.


...aber lest doch bitte mal den gesamten Strang durch oder Reiseberichte verschiedener User über ihre Nordkorea-Reisen - da fehlt manchmal nicht viel an Begeisterung und man muß annehmen, jene beantragen gleich die nordkoreanische Staatsbürgerschaft!!
Kannst du mir bitte einen Bericht zeigen, wo jemand so etwas schreibt. Im NK-info-Forum gibt es ja ein paar Spinner, die da alles Phantastisch finden. Von denen waren aber viele noch nie in NK.


Ich erwarte nur Ehrlichkeit und nicht, daß man mir weissmachen will, den Nordkoreanern geht es durch diese Reisen besser.
Woher weißt du das. Hast du Beweise für deine Thesen? Mit unserem erscheinen in NK geben wir den Leuten vor Ort die Hoffnung das die Welt sie nicht vergessen hat.
Nebenbei, ich war auch schon in Burma, als es Isoliert und Boykottiert wurde. Damals wurde ich auch von einigen Besserwissern angegangen. Und wie sieht es da jetzt aus? Genau. Das Land öffnet sich und Aung San Suu Kyi ist Mittlerweile wieder die Galionsfigur des ganzen Volkes.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
1.987
474
Dann bist du aber in diesem Thread vollkommen fehl am Platz.


Kannst du mir bitte einen Bericht zeigen, wo jemand so etwas schreibt. Im NK-info-Forum gibt es ja ein paar Spinner, die da alles Phantastisch finden. Von denen waren aber viele noch nie in NK.


Woher weißt du das. Hast du Beweise für deine Thesen? Mit unserem erscheinen in NK geben wir den Leuten vor Ort die Hoffnung das die Welt sie nicht vergessen hat.
Nebenbei, ich war auch schon in Burma, als es Isoliert und Boykottiert wurde. Damals wurde ich auch von einigen Besserwissern angegangen. Und wie sieht es da jetzt aus? Genau. Das Land öffnet sich und Aung San Suu Kyi ist Mittlerweile wieder die Galionsfigur des ganzen Volkes.


Mein Bester, wo ich fehl und wo am Platze bin, legst nicht Du fest. Noch haben wir eine Demokratie und nicht Dein Nordkorea!
Ich meine zu bemerken, daß Du mit einer anderen Meinung schlecht umgehen kannst und Dich persönlich angegriffen fühlst. Bemerkte ich schon in anderen Strängen, bei denen Du mitschreibst.
Vielleicht solltest Du doch lieber bei den Bildern bleiben - welche mir übrigens sehr gut gefallen, ich habe mir schon einige Deiner Reiseberichte angeschaut.
Zu Deiner letzten Frage verweise ich nur auf diverse Berichte staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen. Wenn Millionen verhungern macht der private Kiosk natürlich Sinn...
Verzeih meinen Sarkasmus, aber fahre doch noch öfter nach Nordkorea.
Was Du in Burma schafftest, sollte doch auch da möglich sein!
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Liebe Anne, in einem Parallelthread gehörst du doch auch zu denen, die an der inflationären Nuztung des Wortes Gutmenschentum teilnehmen. Wenn's in die eigene Ideologie passt darf man sich dann aber doch als einer aufspielen nech...

Die Nutzung dieses politischen Kampfbegriffes muss ja zur Verteidigung nun wirklich nicht sein. Entlarvend ist natürlich aber schon - wie ich bereits anmerkte, dass gerade diejenigen, die hier Nordkoreabesuche verbieten wollen, in anderen Threads diesen Begriff inflationär verwenden.

Ich finde es auch etwas absurd, dass hier unterstellt wird, die Straflager würden gutgehießen etc. Aber wenn wir schon dabei sind, wie halten es die Kollegen Anne, crossfire&Co eigentlich mit Reisen zB nach China? Da gibt's auch ähnliche Straflager, inkl. Auslöschung kultureller Minderheiten... Oder SIN... die ham auch Prügelstrafe, Todesstrafe für Kleinigkeiten, etc. Wie schon ein anderer Nutzer schrieb, da ist es schwer ne Grenze zu ziehen.

Mein lieber, atheistischer west-crushing ;)


als konservativ-bürgerlich-religiös geprägter Mensch, ganz überwiegend in der FDGO groß geworden seiend liegt mir nichts ferner, als Mitmenschen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Das müssen die schon selbst entscheiden...und dann auch verantworten.

Darum geht es aber nicht.

Mir geht es um Bewußtsein und Reflektion.

Das verhält sich in etwa so, wie man am Ende eines Meinungsbildungsprozesses entscheidet, kein Ghetto-Huhn mehr zu kaufen und statt dessen mindestens das Dreifache für eines ausgibt, daß noch nach Würmern suchen und sandbaden durfte. Und meinetwegen nur, weil es viel besser schmeckt! - Oder für einen Bruchteil seines Geldes ein winziges bißchen Regenwald in Südamerika kauft und somit die tägliche Brandrodung für Ackerflächen eindämmt, die Artenvielfalt erhalten hilft und nebenbei auch noch seine persönliche, durch Vielfliegerei lädierte CO2-Bilanz aufbessert. Folge der Abholzung: Amazonas-Regenwald könnte zur Savanne werden - SPIEGEL ONLINE


Nun sind wir ja schon fast beim Reisen, also, was gilt zu bedenken, wenn man plant, im letzten stalinistischen Staat der Welt zu urlauben?

1. Diktaturen kennen keine Gewaltenteilung, alles ist eins, der Führer, seine Partei und ihre Vasallen alles. Kennen wir ja noch aus Deutschland, wenigstens aus den Büchern, Ossis aus der eigenen Erfahrung. Individualität Fehlanzeige, was heute noch gilt, kann morgen falsch sein, Schizophrenie und Nische als Überlebensschema, das Eine denken, das Andere, Verlangte sagen.

2. Da man aus Diktatorensicht leider nicht allen Einwohnern Nordkoreas das Denken abgewöhnen konnte, gibt es sozusagen sichere Orte, an denen um die 200.000 zwar weiterdenken dürfen - aber nach kurzer Zeit vermutlich kaum noch können. Ihre Zahl bleibt in der Regel annähernd konstant, da es zwar kontinuierliche Zugänge, aber bedauerlicherweise auch Abgänge durch Giftgasversuche am lebenden Sträfling, sippenhaftkausulierte Erschießungen ganzer Familien oder Tod durch permanentes Übergießen mit kaltem Wasser bei -10º im Freien vorkommen sollen Menschenrechtssituation in Nordkorea – Wikipedia

3. Bliebe noch, was einem erlaubt wird zu sehen und zu erleben, oder so, wie es boardie rorschi, dessen Beiträge ich sonst sehr schätze, ausdrückt:

Unser Hobby ist nun einmal vielseitig und interessant, und zudem schadet es dem eigenen Horizont auch nicht, mit fremden Kulturen in Berührung zu kommen. Und der Bevölkerung im Land schadet es übrigens auch nicht.

Ah ja. Quasi jeder €€€ geht hier praktisch in den Wiederaufbau, hilft, systemimmanente Hungersnöte zu verringern, macht mangelversorgte Schwerkranke wieder gesund und befeuert die toleranzgeprägte Schulbildung nordkoreanischer Kinder im demokratischen und menschenfreundlichen Staat Nordkorea.

Zu klären wäre dann, warum man in diesem weltoffenem Land die Kameras abgeben muß, der westeuropäisch sozialisierte, von Selbstbestimmung durchdrungene Reisende zwangsweise auf Schritt und Tritt von einem guide begleitet wird und die Beschneidung von bei uns selbstverständlichen Grundrechten plötzlich als "kulturell bedingt" verortet und akzeptiert wird? Oder warum in Pjöngjang nur 2 U-Bahnhöfe (nach schriftlichem Antrag!) für Touristen zugänglich sind, während vermutet weitere 8 Linien ausschließlich dem Transport von Militärs und Systemtreuen vorbehalten sind. http://download.radioeins.de/mp3/_programm/8/20121031_geheimnisse.mp3


Als vielseitig im "rorschischen" Sinn hätte ich empfunden, daß man selbstverständlich die Lager besuchen, mit Gefangenen sprechen und frei über alle Umstände berichten kann, also all das, was man in Deutschland/Demokratien auch darf. Als "interessant" fände ich, mal einer gewöhnlichen, nordkoreanischen Familie im Alltag über die Schulter gucken zu können. Oder einen regimetreuen Künstler zu seinen Bildern zu interviewen, auf dem Weizen nur so sprießt, während synchron Millionen unterernährt sind. Oder Familien zu befragen, in welcher Weise sie zu ihren Verwandten in Südkorea Kontakt halten und was sie von einer Wiedervereinigung hielten. Das Internet nur Ministerien zugänglich ist, das Telefonnetz nur inner-nord-koreanisch funktioniert.
Luxus Elend und Achterbahn - Leben in Nordkorea | Weltzeit | Deutschlandradio Kultur

-

Recht geben möchte ich boardie asahi in diesem Punkt:

Mit unserem erscheinen in NK geben wir den Leuten vor Ort die Hoffnung das die Welt sie nicht vergessen hat.

Das ist es dann aber auch, liebe Freunde. Diktaturen fallen nicht in sich zusammen, wenn man sie in hehrer Absicht besucht

Die ganzen "Il-Sung/Il-irgendetwas" benutzen Euch, um ihre angebliche Weltoffenheit und Toleranz zu demonstrieren, und Ihr merkt es nicht einmal, weil Ihr Euch gerade wie Alexander von Humboldt fühlt oder wenigstens den lonely planet dabei habt. Jeder €€€, den Ihr da ausgebt, hilft, daß auch morgen Kinder nichts empfinden, wenn die von ihnen selbst denunzierten Eltern/Geschwister vor ihren Augen aufgehängt werden - und nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei haben, weil man es ihnen so beigebracht hat. ( Film: Doku )

Schönen Urlaub, also! :sick:
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.920
2.758
CGN
Mein lieber, atheistischer west-crushing ;)

Mir ist völlig unklar, woher du diese Schlussfolgerung nimmst. Auch bleibt für mich im Dunkeln, was meine persönliche religiöse Einstellung mit dem Thread zu tun hat.

als konservativ-bürgerlich-religiös geprägter Mensch, ganz überwiegend in der FDGO groß geworden seiend liegt mir nichts ferner, als Mitmenschen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Das müssen die schon selbst entscheiden...und dann auch verantworten.

Die Abkürzung fdgo musste auch ich als Jurist erstmal googeln. Ich nehme daher vom Kontext mal an freiheitlich-demokratische Grundordnung...?! Im Übrigen nur mal angemerkt, ist mir auch unklar, was Christentum und Konservatismus miteinander zu tun haben. Von der CDU habe ich praktisch in den letzten 10 Jahren keine Position mehr vernommen, die irgendwas mit den jesuanischen Werten zu tun hat; etwa genauso verhält es sich mit der katholischen Kirche.

Darum geht es aber nicht.

Mir geht es um Bewußtsein und Reflektion.

...

(Ich habe diesen Quote mal der übersichthalber gekürzt; er steht ja direkt über mir)

Da hast du doch inhaltlich völlig recht. Bis auf den von dir auch genannten Punkt von aashi gehe ich im Übrigen auch nicht davon aus, dass irgendwelches Geld dort bei der Bevölkerung hängen bleibt. Ich entsinne mich auch nicht, hier irgendwo im Thread die nordkoreanischen Zustände verteidigt oder schöngeredet zu haben. Mein Punkt ist: Es gibt einen Unterschied zwischen "Ich würde nicht nach Nordkorea/China, etc fahren, weil ..." und "Die Menschen die dort hinfahren, handeln unveranwortlich und sollten das snicht tun/ihnen sollte das verboten werde, weil..."

Und genau hier windest du dich ja gut um den Punkt rum, den ich ursprünglich angesprochen hatte, weil er mir hier so schön aufgefallen ist. Du gehörst ja auch zu denen, die andere in anderen Threads als Gutmenschen beschimpfen. Dieser politische Kampfbegriff bezeichnet aber gerade Leute, die "das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren" (schöner hätte ich es nicht selbst sagen können). Gleichzeitig verhältst du dich hier aber selbst so, bist also selbst "Gutmensch". Das zeigt gerade auf, wie sich dieser Begriff für die eigenen Ideologie einspannen lässt; seine Nutzung ist also bestenfalls Scheiheilig.

Und gerade hinsichtlich der scheinheiligen, angeblich christlichen Moral der sogenannten Konservativen: Schon Lukas erzählte: Denn Johannes der Täufer ist gekommen und aß nicht Brot und trank keinen Wein; so sagt ihr: Er hat den Teufel. Des Menschen Sohn ist gekommen, ißt und trinkt; so sagt ihr: Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund! Und die Weisheit muß sich rechtfertigen lassen von allen ihren Kindern.

Manchmal habe ich aber mittlerweile das Gefühl, dass dort die Bibel überhaupt nicht mehr gelesen, geschweige denn verstanden wurde. Man bezieht sich einfach ohne Weitere Begründung auf "christliche Werte".
 

mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.892
1
Ich will das Thema mal anders mit beleuchten und stelle die kühne These auf, dass Nordkorea Reisen positiv wirken.
Es ist wichtig, dass dieses Land nicht in Vergessenheit gerät. Allzu oft tritt das Vorgehen der dortigen Machthaber in den Hintergrund. Warum aber können diese weiter frei walten und schalten wie sie wollen?
Nationen die ein geopolitisches Interesse haben an diesem Land und der Grund warum die Wiedervereinigung verhindert wird:
- Russland und China (beide halbdemokratisch im besten Fall), beide Nachbarn, wollen diesen Pufferstaat erhalten. Schwierige Frage der stationierten US Truppen in der Region
- Japan (demokratisch) hat kein Interesse an einem weiteren wirtschaftlichem Aufstieg der exportlastigen und hochgefährlichen Konkurenz, Toyota, Sony und Co. pfeifen eh schon aus dem letzten Loch, da reagiert man auf Billigarbeiter bei Kia/Hyundai und Samsung ganz empfindlich.
- Südkorea (demokratisch) kann sich die Wiedervereinigung nicht leisten. Arbeiter gibt es ja für südkoreanische Firmen in Nordkorea (wehe es kauft jemand Produkte die so hergestellt wurden!!!!! das ist scheinbar sehr böse!!!!!), noch verspürt die Wirtschaft hier keinen Hunger für weitere billige Arbeitskräfte
Zudem gibt es hier seit Jahren ein eigenes Ministerium, bei dem auch deutsche Abgesandte oft Gast waren. Schlussfolgerung, Man kann sich die Vereinigung nicht leisten.
- USA (demokratisch) kann sich die Frage der Truppenpräsenz nicht leisten, Truppen vor der Haustür China/Russland würden nicht geduldet, und ein Abzug aus dem asiatisch/pazifischen Raum möchte man vermeiden, zuviele Interessenkonflikte stehen hier ins Haus (im Übrigen Länder wie Vietnam sind heilfroh über US Präsenz, weil sie den großen "Bruder" fürchten

Wer also ernsthaft sich hier beschweren will, macht dies bitte bei den oben genannten Ländern. Es kann doch keiner ernsthaft behaupten, dass es der Weltpolitik nicht möglich ist, wenn sie es wirklich wollen würde, hier für endgültige Abhilfe zu schaffen.
Als man sich einig war in Nordafrika ging alles komischerweise recht fix. Wäre hier recht ähnlich. Aktuell ist es aber ein Gleichgewicht, dass es einzelnen Verrückten ermöglicht einen solchen Staat aufrecht zu erhalten. Daran ist nicht ausschließlich das System Nordkorea schuld. Vielmehr ist es die westliche Welt inklusive China und Russland.
Um den Bogen wieder zu schließen, Reisen nach Nordkorea können durchaus dienen hier in der westlichen Welt das Thema hoch zu halten und zu erinnern und diese unsägliche Situation an zu mahnen.
Das Heft zum Wandel liegt sicher nicht in Pjöngjang.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.991
3.110
ZRH / MUC / VIE
3. Bliebe noch, was einem erlaubt wird zu sehen und zu erleben, oder so, wie es boardie rorschi, dessen Beiträge ich sonst sehr schätze, ausdrückt:
Ah ja. Quasi jeder €€€ geht hier praktisch in den Wiederaufbau, hilft, systemimmanente Hungersnöte zu verringern, macht mangelversorgte Schwerkranke wieder gesund und befeuert die toleranzgeprägte Schulbildung nordkoreanischer Kinder im demokratischen und menschenfreundlichen Staat Nordkorea.

Das schreibe ich mit keinem Wort. Nur, dass durch meine Reise ebendorthin sicher niemand einen Nachteil erlitten hat. Und die wenigen, die mit dem Tourismus zu tun haben, müssen auch von etwas leben und Familien ernähren. Und sei es das Zimmermädchen oder der Hotelhausmeister, mit denen ich auch keinen Kontakt hatte.

Zu klären wäre dann, warum man in diesem weltoffenem Land die Kameras abgeben muß, der westeuropäisch sozialisierte, von Selbstbestimmung durchdrungene Reisende zwangsweise auf Schritt und Tritt von einem guide begleitet wird und die Beschneidung von bei uns selbstverständlichen Grundrechten plötzlich als "kulturell bedingt" verortet und akzeptiert wird? Oder warum in Pjöngjang nur 2 U-Bahnhöfe (nach schriftlichem Antrag!) für Touristen zugänglich sind, während vermutet weitere 8 Linien ausschließlich dem Transport von Militärs und Systemtreuen vorbehalten sind. http://download.radioeins.de/mp3/_programm/8/20121031_geheimnisse.mp3
(...)
Als vielseitig im "rorschischen" Sinn hätte ich empfunden, daß man selbstverständlich die Lager besuchen, mit Gefangenen sprechen und frei über alle Umstände berichten kann, also all das, was man in Deutschland/Demokratien auch darf.

Sorry, aber Gefangenenlager - wenn sie mich interessieren würden - kann ich woanders auch kaum anschauen. Weiss ich aber genau nicht, denn ich habe mich mit dieser Frage nie auseinandergestzt. Genau so wie die Airliner-Freunde habe ich eine special-interest-, und zwar eisenbahntechnische Reise gebucht. Wir durften mehrere Depots besichtigen und überall fotografieren. Mit den Kameras, die uns niemand abgenommen hat. Da die U-Bahn übrigens ausschliesslich mit Wagen aus Berlin und Peking betrieben wird, ist auch bekannt, wie das Netz aussieht und wie gross es ist - es waren ja Erbauer aus dem Ausland da. Eine Geister-Parallel-Ubahn gibt es schlicht nicht.
Hungernde und abgemagerte Kinder habe ich auf unseren Eisenbahnreisen auch keine gesehen, denn wir konnten da bestimmt mehr als die "Theaterkulisse" Pyoengyang sehen.

Sei es wie es wolle: Vieles ist in Nordkorea im Argen, wie in anderen Ländern der Welt ebenso. Das schönzureden ist Heuchelei. Allerdings berichtet die Presse auch gern etwas tendenziös, schon die oben angesprochenen offensichtlichen Fehler zeigen, dass die Wahrheit wahrscheinlich "irgendwo in der Mitte" ist.

Können wir es wenigstens dabei bewenden, uns auf den Reisebericht von Foxyankee zu freuen, ohne die Diskussion dort erneut loszulösen?
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
1.987
474
Nichts liegt mir ferner, als den RB von Foxyankee zu shreddern , im Gegenteil, ich lese die von ihm verfassten immer mit sehr viel Freude und Genuss!
Explizit ihn wollte ich auch mit meinen Einwürfen nicht angesprochen wissen!
Danke dem user rorschi für seine letzten Ausführungen, welche durchaus ausgewogener einherkommen - auch wenn ich nicht Alles unterschreiben kann.
Er weiß zumindest, wovon er unaufgeregt spricht, wenn es um die Nordkorea-Reisen geht.
Ich denke, schlimmer sind Jene - und das kann jeder nachlesen - welche sich schier überschlagen, wenn es um die evtl. Planung einer Reise nach NK geht mit Worten wie: "Steht ganz oben auf meiner Must do Liste"; "noch erleben, bevor es vorbei ist"; oder sogar mit Kids dahin reisen wollen, wie in ein gigantisches Disney-Land!
Aber richtig ist auch, daß Jedermann seinem Gewissen verpflichtet ist, was man tut oder besser lässt.
 
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embraer

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Die Reise nach Nordkorea diesen Frühling, auch wenn es nur 3 Tage waren, war das beste was ich seit Jahren gemacht habe. Die Reisebegleiter sind unglaublich nett und zuvorkommend. Die Reise wahnsinnig interessant. Ich kann es jedem empfehlen. Und ich war bestimmt nicht das letzte Mal dort.
 
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embraer

Guest
Gibts dort auch Steaks?

Warum spielt Ihr mir immer so einen Steilpass zu? :confused: ;)

Nein, ich konnte leider kein echtes Steak erhältlich machen. Ich habe den Reiseführern aber schon mitgeteilt, dass ich vor allem Fleischgerichte mag. Wir sind daraufhin jeden Abend (und einen Mittag) zum koreanischen BBQ. Das war auch sehr lecker :D

Bei der Verabschiedung sagte mir meine Reiseleiterin noch, dass für eine nächste Reise eigentlich fast alles möglich gemacht werden kann. Sei es nun in Bezug auf das Essen, oder das Hotel, oder einen besseren Wagen... Man muss es einfach sehr frühzeitig bekanntgeben (und natürlich bezahlen)...
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
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Ostsee
Bei der Verabschiedung sagte mir meine Reiseleiterin noch, dass für eine nächste Reise eigentlich fast alles möglich gemacht werden kann. Sei es nun in Bezug auf das Essen, oder das Hotel, oder einen besseren Wagen... Man muss es einfach sehr frühzeitig bekanntgeben (und natürlich bezahlen)...

Na das klingt doch mal nach einer individuellen Reise. =;
 
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embraer

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Ich hoffe Du spielst hier nicht an auf irgendwelche "zwischenmenschlichen Kontakte"... das ist freilich absolut tabu!

Obwohl ich ein paar süsse Ch:censored: gesichtet habe auf dieser Reise... :D
 
Moderiert:

Ventus2

Erfahrenes Mitglied
05.04.2011
2.498
51
Du kommst nicht mit der Kultur in Berührung, sondern mit potemkinschen Dörfer oder glaubst Du allen Ernstes den Stuß, den die "Reiseführer" vom Geheimdienst Dir erzählen?

Schön, dass Du weißt, was man für einen "Stuß" vom Reiseführer erzählt bekommt. Ich kann nur empfehlen einmal selber hinzureisen, dann würden viele Deiner Vorurteile auch schwinden. Aber ich befürchte, ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, dass Du nicht in der Lage sein wirst, die wichtigen Informationen aus den Gesprächen mit Guides und Einheimischen zu ziehen...