Naja, mindestens 6 Monate alt... nicht wirklich nochmal drauf.
Die CFK Verunreinigungen sind relativ neu, und betreffen wohl nicht
1000 sich in Betrieb befindende Dreamliner, sondern eher jüngere Baujahre. Eventuell auch nur eine Materialcharge, das perfide daran ist halt, dass man es nicht nachträglich zerstörungsfrei nachweisen kann. Auch da wieder: Die QS muss schon in der chemischen Industrie greifen, wo Fasern und Harze, vor allem aber auch Reinigungs- und sonstige Hilfsmittel (bis hin zu Trenn- und Schleifmitteln) den Spezifikationen entsprechen müssen.
Eine verunreinige Charge Reinigungsmittel, ein Blatt verunreinigtes Schleifpapier und eine Strukturklebung kann minderwertig sein. Und das nachträglich schwerlich prüfbar.
Am beunruhigensten finde ich, dass die Faserverbundprobleme beim Dreamliner nach >1000 und beim A350 nach >450 ausgelieferten Flugzeugen auftauchen, und das wo Airbus bald 50 Jahre A310 CFK Seitenflosse feiert... An der Lernkurve kann es also wirklich nicht liegen.
Ansonsten wirft der aeroTelegraph da einiges durcheinander. Die Stückprüfung (zur Auslieferung eines individuellen Flugzeugs) gilt für die Herstellung und das ODA Konzept (bei uns DOA, das heisst in der U.S. Luftfahrt aber Dead on arrival = Passagier auf dem Flug verstorben, deshalb haben sie ein anderen Begriff erfunden) gilt für die Musterzulassung. Das eine ist ein Privileg des Herstellungsbetriebs, das andere eins des Entwicklungsbetriebs, dass die Behörde einer Organisation gewähren kann. Bei der 737MAX war es eher ein Problem der ODA, beim Dreamliner ist es ein Problem des Herstellerbetriebs (bei uns POA, keine Ahnung wie die FAA es nennt). Jetzt guckt die FAA Boeing bei beiden auf die Finger, und hat einige Provilegien zeitweilig entzogen, prüft wieder selbst (so, wie im Gesetz ursprünglich auch gedacht). Prüfung von Luftfahrzeugen ist eine Hoheitliche Aufgabe des Staates. Ein schlanker Staat aber macht den Bock zum Gärtner, und lässt die Firmen sich selbst prüfen. Geht gut, wenn die Firmen ethisch korrekt handeln, geht schief wenn Gewinn (oder manchmal schlicht das Übrleben am Aktienmarkt) über alles geht.