Wie ist das zu verstehen? Was hilft dir ein Sicherheitstraining, wenn die Paxe in der exit row nicht in der Lage sind die Fluchtwege zu öffnen? Für dich selber sorgen heisst ja hoffentlich nicht, dass du dich mit Gewalt an ihnen vorbeimanövrierst. (Wobei dass laut Überlebendenberichten von Notlandungen durchaus passiert)
Beispielsweise selbst an den Notausgang setzen (was LH allerdings laut eigener Erfahrungen und diverser Berichte hier im Forum mittlerweile tendenziell verhindert, deshalb gab es dazu allein in diesem Thread schon zwei Anfragen, außerdem gibt es dazu hier im Forum einen Mammut-Thread). Ansonsten: grundlegende Dinge wissen und können, etwa eine Schwimmweste in absoluter Dunkelheit lokalisieren, auspacken und anziehen, eine (Not-)Ausgangstür öffnen, Notrutschen oder Tragflächen hinunterrutschen können usw.
Im Ernstfall hilft es durchaus, auf entsprechende Erfahrungen zurückgreifen zu können. Und sei es nur, dass man selbst dadurch nicht panisch wird und einen klaren Kopf behält.
Daraus ergibt sich automatisch die
Frage an unser offizielles LH-Team, wieso die Lufthansa solche Trainings (1-2 Tage reichen hier, also etwa ein Wochenende) ihren Vielfliegern nicht (natürlich gegen Bezahlung) anbietet bzw. ermöglicht. Andere Airlines machen das nämlich, und wer so einen Kurs erfolgreich absolviert, hat dort anschließend einen bevorzugten Anspruch auf Sitze am Notausgang. Win-win, wenn man mich fragt, und aus meiner zweifellos inkompetenten Laiensicht ein smarteres Vorgehen als die Sitze für SENs im Vorfeld in der Sitzmaske zu blockieren, damit die Plätze dadurch an Bord für Wenigflieger oder sogar (Geh-)Behinderte frei bleiben, die dort dann mit voller Rückendeckung der FBs Platz nehmen. Solche Fälle sind real, keine aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen.
Um eventuellen Ausflüchten (wir würden ja so gerne, aber "keine Kapazität", "kein Personal" etc.) an dieser Stelle vorzubeugen: Es geht nicht darum, dass die LH solche Trainings unbedingt in einem eigenen LH-Trainingscenter mit eigenen LH-Trainern anbietet. Alternativ tut es auch jede andere zertifizierte Trainingseinrichtung. Es geht schlicht und einfach darum, die interessierten Kunden (und davon gibt es auf Vielfliegerseite sicherlich eine ganze Menge) auf so eine Möglichkeit hinzuweisen und vermittelnd-organisatorisch tätig zu werden – so wie einige User es hier im Forum in Eigeninitiative mit den beiden VFT-Sicherheitstrainings gemacht haben. Was ein paar ehrenamtliche Foristen nebenbei locker auf die Beine stellen, sollte auch dem LH-Konzern gelingen.
Es geht hier also aus meiner Sicht weniger um die Frage des Könnens als des Wollens. Die Frage ist deshalb ganz einfach: Wieso will und macht LH das bisher nicht?